DE19541359A1 - Haarpflege-Kamm - Google Patents

Description

Bei vielen Haarpflege-Anwendungen, z. B. Kopf- oder Barthaar­ pflege soll ein mit der Haarpflege anzuwendender Wirkstoff, z. B. ein Haarpflegemittel oder ein Heil- oder Farbstoff, wäh­ rend des Kämmens in die Haare ein- bzw. auf die die Haare hal­ tende Haut aufgebracht werden. Analog hierzu soll bei einer therapeutischen Behandlung einer Haare haltenden Haut, z. B. die Kopfhaut eines Menschen, die Heilstoffe direkt auf die Haut aufgebracht, verteilt und ggfs. einmassiert werden.

Das Einbringen der Pflege-, Heil- oder Farbstoffe in die Haare bzw. auf die die Haare haltende Haut bzw. Kopfhaut erfolgt der­ zeit unmittelbar, d. h. die Pflege- und Heilstoffe werden direkt vom Behälter in die Haare bzw. auf die Haut gebracht oder mit­ telbar durch Hilfsmittel, wie z. B. speziellen Pipetten, Spray und Bürsten. Diese Art des Ein- bzw. Aufbringens von Haarpfle­ ge-, Farb- und/oder Heilstoffen ist zeitaufwendig und umständ­ lich.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Ein- und Auf­ bringen von Haarpflege-Wirkstoffen, Farb- und Heilstoffen in die Haare bzw. auf die die Haare haltende Haut zu erleichtern. Die Aufgabe wird ausgehend von der Ausgestaltung von bekannten Haarkämmen gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelost.

Der wesentliche Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, daß im Halteteil ein flüssige Wirkstoffe speichernder Speicher aus­ gebildet ist und mit dem Speicher verbundene, die Wirkstoffe transportierende Dochte in zumindest einigen Kammzähnen befe­ stigt sind. Die Kammzähne weisen jeweils eine Öffnung auf, bei der der Docht freiliegt, wobei bei Berührung der Dochte die Wirkstoffe abgegeben werden. Hierdurch wird zum einen ein ein­ faches und komfortables Ein- bzw. Aufbringen von Wirk-, Farb- oder Heilstoffen in die Haare bzw. auf die die Haare haltende Haut erreicht und zum anderen können mit dem Haarpflege-Kamm durch Kämmen der Haare bzw. durch Bewegen des Haarpflege-Kammes auf der die Haare haltenden Haut die Wirk- und Heilstoffe in den Haaren bzw. auf der Haut verteilt und ggfs. einmassiert werden. Dies bedeutet, daß keine speziellen zusätzlichen Mittel zum Ein- bzw. Aufbringen der Wirk- und Heilstoffe mehr erfor­ derlich sind. Bei einer Anordnung mehrerer Reihen von Kammzäh­ nen auf einem bürstenförmig ausgestalteten Halteteil - Anspruch 2 - und einem daran ausgestalteten Griff - Anspruch 3 - ist ei­ ne komfortable Haarpflege-Bürste ausgebildet, mit der Haarpfle­ ge-, Heil- oder Farbstoffe auf die Haare oder die die Haare tragende Haut, insbesondere die Kopfhaut, gebracht, verteilt und ggfs. in die Haut massiert werden können.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Haarpflege-Kamms sind den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.

Im folgenden wird der erfindungsgemäße Haarpflege-Kamm anhand zweier Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen

Fig. 1 einen Haarpflege-Kamm und

Fig. 2 eine Haarpflege-Bürste.

Fig. 1 zeigt in zwei Schnittdarstellungen einen Haarpflege-Kamm 1, der aus einem länglichen, quaderförmigen Halteteil 2, z. B. durch Kunststoffe realisiert, besteht, in dem ein quaderförmi­ ger Speicher 3 enthalten ist. An einer Stirnseite 4 des Halte­ teils 2 sind in Quaderlängsrichtung rohrförmige Kammzähne 5 ausgebildet, in denen jeweils ein zylindrisch geformter Docht 6 befestigt ist. Die zylindrisch geformten Enden 7 der Dochte 6 ragen halteteilseitig in den Speicher 3 und die gegenüberlie­ genden, kegelstumpfförmig ausgebildeten Enden 8 der Dochte 6 ragen über die Kammzähne 5 hinaus. Die den die Kammzähne auf­ weisende gegenüberliegende Stirnseite des Halteteils 2 ist of­ fen und der diese Stirnseite umlaufende Bereich 9 der zum Hal­ teteil 2 gehörenden Außenwand weist die halbe Außenwandstärke auf. Eine quaderförmige Kappe 10 ist halteteilseitig offen und die die Öffnung umgebenden Außenbereiche 11 weisen die halbe Außenwandstärke auf. Die Kappe 10 ist auf den umlaufenden Be­ reich 9 des Halteteils 2 aufgeschoben. Die die Öffnung umlau­ fenden Bereiche 9, 11 des Halteteils 2 und der Kappe 10 sind derart ausgebildet, daß keine Flüssigkeit aus dem Halteteil 2 bzw. dem Speicher 3 austreten kann. Die Kammzähne 5 sind von einer quaderförmigen Schutzkappe 13 umgeben, wobei die Schutz­ kappe 13 zum Halteteil 2 hin offen ist und die Öffnung derart dimensioniert ist, daß sie auf die Kammzähne 5 aufgeschoben und dort gehalten wird.

Der Speicher 3 ist vorzugsweise durch einen Kapillarspeicher realisiert, in dem sich eine Flüssigkeit, z. B. ein flüssiger Wirkstoff 12, beim Einbringen aufgrund der inneren Kapillar­ wirkung bzw. Kapillartätigkeit verteilt. Die Speicher- und Ka­ pillarwirkung wird durch Kapillarspeicher erreicht, die bei­ spielsweise aus Polyesterfasern oder aus Zellulose bestehen. Die Kapillarspeicher sind hinsichtlich Speichermaterial und Ausgestaltung zusätzlich auf die Flüssigkeit abgestimmt, die gespeichert werden soll. Erfindungsgemäß werden im Speicher 3 Wirkstoffe 12 wie Haarpflegemittel, Heilstoffe und Farbstoffe gespeichert. Da diese Wirkstoffe 12 teils auf Wasser- und teils auf Ölbasis hergestellt werden, sind die Kapillarspeicher bzw. Speicher 3 auf die jeweils vorgesehenen Wirkstoffe 12 abzustim­ men.

Die Eigenschaften der Dochte 6, insbesondere ihrer Kapillar­ wirkung bzw. Kapillartätigkeit sind wiederum auf die vorgesehe­ nen Wirkstoffe 12 abzustimmen. Die Kapillarwirkung wird insbe­ sondere durch die Art, d. h. die Eigenschaften des Dochtmateri­ als, beispielsweise Polyester-Kunststoffasern, und deren Porö­ sität bestimmt. Bei Wirkstoffen 12 auf Wasserbasis wird eine geringere Kapillarwirkung eingestellt als bei Wirkstoffen 12 auf Ölbasis.

Der Speicher 3 des Haarpflege-Kamms 1 wird durch Abnehmen der Kappe 10 mit den Wirkstoffen 12 gefüllt und anschließend die Kappe 10 wieder aufgeschoben. Die Wirkstoffe 12 verteilen sich dabei im Speicher 3 aufgrund der inneren Kapillarwirkung. Durch die Kapillartätigkeit werden die flüssigen Wirkstoffe 12 zu­ sätzlich über die Dochte 6 an deren kegelförmige Enden 8 gelei­ tet. Dort stehen die Wirkstoffe 12 für eine Anwendung zur Ver­ fügung. Anwendung sind beispielsweise Aufbringen von Haarpfle­ gemitteln auf die Kopfhaut (Kopfhaare oder Bart) und die an­ schließende Massage. Die Dochte weisen folglich eine Steiffig­ keit auf, die eine Massage der Haut erlaubt. Andere Anwendungen sind beispielsweise Auftragen von Heil- oder Farbstoffen auf die Haut oder die Haare und deren Verteilung.

Alternativ - nicht dargestellt - kann das Halteteil 2 zwei Speicher 3 aufweisen, wobei jeweils ein Teil der Dochte 6 in die beiden Speicher 3 ragt. Hierdurch ist es möglich, daß un­ terschiedliche Wirkstoffe 12 in die Speicher 3 eingefüllt, dort gespeichert und über die Dochte 6 wieder abgegeben werden. Hierdurch wird erreicht, daß zwei unterschiedliche Wirkstoffe 12, die zusammengebracht eine vorübergehend wirkende zusätzli­ che Wirkung erzeugen, getrennt gehalten und erst beim Aufbrin­ gen auf die Haut oder die Haare haltende Haut zusammengebracht werden und die gewünschte zusätzliche Wirkung entfalten.

Fig. 2 zeigt schematisch eine Bürste 20, die aus einem quader­ formigen Halteteil 21 und einem daran befestigten Griff 24 be­ steht. Das Halteteil 21 weist auf einer der rechteckigen Seiten mehrere Reihen von annähernd rechtwinkelig zur Seite angeordne­ te Kammzähnen 22, 23 auf. Das Halteteil 21 und die Kammzähne 22 mit Dochten 6 sind hinsichtlich ihres Aufbaus gemäß dem Halte­ teil 2 und den Kammzähnen 5 gleichartig aufgebaut - nicht de­ tailliert dargestellt. Dies bedeutet, daß an den Enden der Kammzähne 22 kegelstumpfförmige Enden 8 der Dochte 6 herausra­ gen, über die die im Speicher 3 enthaltenen Wirkstoffe 3 abge­ geben werden.

Sowohl beim Haarpflege-Kamm 1 als auch bei der Haarpflege­ Bürste 20 sind alternativ oder zusätzlich Kammzähne 23 auszuge­ stalten, die keine Dochte 6 enthalten und damit keine Wirkstof­ fe 12 abgeben. Diese Kammzähne 5, 22 sind hinsichtlich der Steiffigkeit und Materialbeschaffenheit insbesondere für eine Massagewirkung vorgesehen. Die Anzahl dieser Dochte 6 wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung, d. h. mit oder ohne Massagewirkung bestimmt.

Auf die die Kammzähne 22, 23 tragende Seite des Halteteils 21 ist eine Schutzkappe 26 aufgeschoben und derart ausgestaltet, daß die Kammzähne 22, 23 von der Schutzkappe 26 umhüllt ist.

Claims (13)

1. Haarpflege-Kamm mit einem Halteteil (2, 21), an dem zumindest eine Reihe von Kammzähnen (5, 22) ausgestaltet sind, dadurch gekennzeichnet,

• - daß im Halteteil (2, 21) ein flüssige Wirkstoffe (12) spei­ chernder Speicher (3) ausgebildet ist,
• - daß mit dem Speicher (3) verbundene, die Wirkstoffe (12) transportierende Dochte (6) in zumindest einigen Kammzähnen (5, 22) befestigt sind,
• - daß die Kammzähne (5, 22) jeweils eine Öffnung aufweisen, bei der der Docht (6) freiliegt, wobei bei Berührung der Dochte (6) die Wirkstoffe (12) abgegeben werden.

2. Haarpflege-Kamm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (21) bürstenformig ausgestaltet ist, auf dem mehrere Reihen von Kammzähnen (22), eine Bürste bildend, befe­ stigt sind.

3. Haarpflege-Kamm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (21) mit einem Haltegriff (24) verbunden ist.

4. Haarpflege-Kamm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die am Ende der Kammzähne (5, 22) angeordneten Öffnungen und die Dochte (6) rund ausgestaltet sind, wobei die Dochte (6) aus den Öffnungen der Kammzähne (5, 22) herausragen.

5. Haarpflege-Kamm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (2, 21) im Sinne einer Füllung des Speichers (3) mit einem flüssigen Wirkstoff (12) eine Flüssigkeits­ verschließbare Öffnung aufweist.

6. Haarpflege-Kamm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem quaderförmig ausgebildeten Halteteil (2), bei dem die Kammzähne (5) an einer Stirnseite des Halteteils (2) befe­ stigt sind und in dem der Speicher (3) zur Speicherung der Wirkstoffe (12) enthalten ist, die verschließbare Öffnung durch eine Öffnung an der den Kammzähnen (3) gegenüberliegenden Stirnseite und durch eine auf das Halteteil (2) aufschiebbare, quaderförmige Füllkappe (10) realisiert ist, wobei das Halte­ teil (2) und die Füllkappe (12) derart ausgestaltet sind, daß bei aufgeschobener Füllkappe (10) die flüssigen Wirkstoffe (12) im Speicher (3) des Halteteils (2) gehalten werden.

7. Haarpflege-Kamm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammzähne (5, 22) durch eine die Kammzähne (5, 22) umhül­ lende Schutzkappe (13) geschützt sind.

8. Haarpflege-Kamm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dimensionen und die Transporteigenschaften der Dochte (6) auf die Dimension der Kammzähne (5, 22) und die Menge und der Art der zu transportierenden flüssigen Wirkstoffe (12) ab­ gestimmt sind.

9. Haarpflege-Kamm nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dochte (6) durch Kunststoffasern gebildet sind, wobei durch die Art der Fasern und die Art des Kunststoffes und deren Porösität die Transporteigenschaften der Dochte (6) bewirkende Kapillartätigkeit bestimmbar ist.

10. Haarpflege-Kamm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkstoffe (12) Haarpflegewirkstoffe, Heilstoffe oder Farbstoffe sind.

11. Haarpflege-Kamm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (3) durch einen aus Kunststoff- oder Zellulo­ sefasern bestehenden, und eine innere Kapillarwirkung aufwei­ senden Kapillarspeicher gebildet ist.

12. Haarpflege-Kamm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (3) in Teilspeicher aufgeteilt ist und jeweils ein Teil der Dochte (6) mit jeweils einem Teilspeicher verbunden ist.

13. Haarpflege-Kamm nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilspeicher für die Speicherung unterschiedlicher Wirkstoffe (12) ausgestaltet sind.