DE3712706A1 - Klappenmechanismus und tonlochanordnung an klarinetten - Google Patents

Klappenmechanismus und tonlochanordnung an klarinetten

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Description

Gegenstand der Erfindung ist die Verbesserung des Klappen­ mechanismus und der Tonlochstellung an Klarinetten.
Zweck der Erfindung ist die Erleichterung der Spieltechnik besonders in Tonarten mit vielen Vorzeichen, die Verbesse­ rung der Intonation und der klanglichen Ausgeglichenheit aller Töne.
Bei den derzeitigen Klarinettensystemen befinden sich nicht alle Tonlöcher an ihren akustisch richtigen Stellen.
Ferner entstehen eine Anzahl von Tönen als sogenannte Gabel­ töne. (Gabelton bedeutet nicht automatisch auch Gabelgriff. Die Höhe eines Tones resultiert aus der Länge seiner Luft­ säule. Die Längen der Luftsäulen für die einzelnen Töne wer­ den in erster Linie durch das dem Mundstück am nächsten lie­ gende, offenstehende Tonloch bestimmt. Nach den Gesetzen der Akustik sollten auch alle diesem Tonloch in chromatischen Schritten folgenden Tonlöcher klarinetteabwärts offen stehen. Bleibt eines oder bleiben mehrere Tonlöcher unmittelbar unter­ halb eines geöffneten Tonlochs geschlossen, so handelt es sich um Gabeltöne.) - Dies alles bewirkt Intonationsstörungen und klangliche Unausgeglichenheiten.
Mit Ausnahme der Baßklarinette steht für das Überblasen der Grundtonreihe bisher nur eine einzige Überblasklappe zur Verfügung und diese ist in ihrer Überblasfunktion insofern noch beeinträchtigt, als sie auch die Aufgabe der b′-Klappe zu erfüllen hat. Daraus ergibt sich bei Klarinetten die all­ gemeine Intonationsschwäche, daß die Töne von es bis gis zu tief und die Töne h′ bis d′′ sowie b′′ bis cis′′′ zu hoch sind.
Das Spielen in Tonarten mit vielen Vorzeichen ist bei den herkömmlichen Klarinetten dadurch erschwert, daß viele Tril­ ler nur sehr mangelhaft oder gar nicht ausführbar - und viele Tonfolgen nur mühsam hervorzubringen sind. Dies ist neben der klanglichen Unausgeglichenheit der Hauptgrund, weswegen sich der Orchesterklarinettist noch immer zu dem lästigen Hin- und Herwechseln zwischen B- und A-Klarinette genötigt sieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch sinnvolle Klappen- und Tonlochanordnung einerseits die Intonation und klangliche Ausgeglichenheit erheblich zu verbessern, ande­ rerseits schwierige Griffkombinationen wesentlich zu erleich­ tern und bisher nicht oder nur mangelhaft ausführbare Triller bequem und sauber spielbar zu machen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
  • 1. zur Behebung der allgemeinen Intonationsschwäche (es-gis zu tief, h′-d′′ und b′′-cis′′′ zu hoch) eine doppelte, automatische Überblasklappe mit kombi­ nierter b′-Klappe angebracht ist,
  • 2. zur Erreichung der klanglichen Ausgeglichenheit alle Tonlöcher für die Hauptgriffe an ihre akustisch rich­ tigen Stellen gerückt - und
  • 3. zur Erleichterung schwieriger Griffkombinationen und Triller neuartige Klappenmechaniken angebracht sind.
Eine Klarinette, auf der das Spielen in allen Tonarten ein­ wandfrei zu bewerkstelligen ist, kann nicht ohne komplexe Mechanik auskommen. Bei der Konzeption der im folgenden be­ schriebenene Klarinette wurde darauf geachtet, daß der mecha­ nische Aufwand und dessen Funktionstüchtigkeit in einem guten Verhältnis zu den damit erzielbaren Vorteilen steht.
Abb. 1 und 2 zeigen die Mechanik der Klarinette auf einer Ebene abgerollt.
Abb. 1a stellt die Seitenansicht des Hebels 28 dar.
Im Ruhestand, das heißt, wenn keine Finger auf die Klari­ nette einwirken, sind die Klappen 25, 24, 23, 22, 21, 20, 15, 13, 11, 8 und 5 geschlossen. - Alle übrigen stenen offen. Unter der Griffplatte B und O befinden sich keine Tonlöcher.
Die Griffplatte E, die Ringe G und J sind im Vergleich zu einer Klarinette deutscher Griffweise um das Maß eines Halb­ tons (ca. 16 mm) klarinetteabwärts verlegt, wodurch aus Zei­ ge-, Mittel- und Ringfingeröffnung nicht wie bisher die Töne fis′, e′, d′ sondern f′, es′ und des′ austreten.
Die Achse 27 ist der besseren Übersicht wegen seitlich ver­ setzt gezeichnet; sie befindet sich in Wirklichkeit senk­ recht über der Achse 26.
Die Wirkungsweise der doppelten, automatischen Überblasklappe:
Die Klappen 25 und 24 sind mit ihren Hülsen 25 a und 24 b auf der Achse 27 drehbar gelagert. Die Achse 29 ist mit ihrer Hülse 29 a drehbar auf der Achse 30 gelagert. Auf die Hülse 29 a wirkt eine Feder, deren Druck sich über den Schwinghebel 28, der seinerseits auf der Achse 29 gelagert ist, auf die Fortsätze der Klappen 25 und 24 gleichmäßig verteilt (Abb. 1a) und dadurch die Klappen 25 und 24 schließt. Auch auf die Hül­ se 24 a wirkt eine Feder, welche die Klappe 24 geschlossen hält. Durch Drücken des Hebels A, über dessen Fortsatz A 1, wird die Hülse 29 a und die damit verbundene Achse 29 gegen ihren eige­ nen Federdruck gedreht. Diese Bewegung überträgt der Schwing­ hebel 28 auf die Fortsätze der Klappen 25 und 24 und würde beide Klappen öffnen; da die Klappe 24 jedoch durch ihren eige­ nen Federdruck geschlossen gehalten ist, öffnet sich nur die Klappe 25.
Durch zusätzliches Drücken des Ringes J, welcher mit der lan­ gen Hülse J 1 und dem Fortsatz J 2 verbunden und auf der Achse 27 gelagert ist, kann die Klappe 25 geschlossen werden, wo­ durch sich - bedingt durch den Schwinghebel 28 - die Klappe 24 öffnet.
Mit Hilfe dieser Mechanik ist gewährleistet, daß die Grundtöne in sauberstimmende Duodezimen überblasen werden können, da die unter den Klappen 25 und 24 sich befindenden Überblaslöcher ausschließlich dem Überblasen der ihnen zugeordneten Töne die­ nen. Die Klappe 24 ermöglicht das Überblasen der Töne es-cis′ in die Töne b′-gis′′ und die Klappe 25 der Töne d′-fis′ in die Töne a′′-cis′′′.
Die Wirkungsweise der b′-Klappe im Zusammenhang mit der doppel­ ten, automatischen Überblasklappe:
Die Klappe 22 ist fest verbunden mit der Hülse 22 a, den bei­ den Fortsätzen 22 b, 22 c und drehbar gelagert auf der Achse 30. Sie stehen unter einem Federdruck, der ausreicht um sie zu öff­ nen, wenn sonst keine Kraft dagegen wird. Der Hebel A drückt durch Federkraft mit seinem Fortsatz A 1 auf den Fortsatz 22 b in einer Stärke, die ausreicht um die Federkraft der Klappe 22 zu überwinden, wodurch diese Klappe geschlossen gehalten wird.
Wenn nun der Hebel A gedrückt wird, öffnet sich die Klappe 22. Wie vorher beschrieben, öffnet sich in diesem Fall aber auch die Klappe 25, was für die Erzeugung des Tones b′ nicht vor­ teilhaft ist, weil diese Klappe zu weit von der b′-Klappe entfernt liegt. Um den Ton b′ zu erhalten, ist neben dem He­ bel A auch noch der Hebel C zu drücken, wodurch die Klappen 20 und 21 geöffnet werden. Der Hebel C drückt aber auch auf den Fortsatz J 3, der in fester Verbindung mit dem Fortsatz J 2 steht und dadurch die Klappe 25 schließt - gleichzeitig die Klappe 24 über den Schwinghebel 28 öffnet. Das sich unter der Klappe 22 befindliche Tonloch ist in seiner Größe so ge­ wählt, daß mit dem gleichzeitigen Öffnen der Klappe 20, 21, 24 ein stimmendes und gutklingendes b′ entsteht.
Damit die Klappe 22 nur im Zusammenhang mit dem b′-Griff ge­ öffnet werden kann und nicht auch beim Überblasen der Grund­ töne, steht sie durch ihren Fortsatz 22 a in Verbindung mit dem Fortsatz B 1 der Griffplatte B. Beim Überblasen der Grund­ tonreihe ist die Griffplatte B stets gedrückt; dadurch wird die Klappe 22 geschlossen gehalten.
Die Wirkungsweise der neuen es′-(b′′-)Mechanik:
Der Hebel N sieht bei oberflächlicher Betrachtung genauso aus wieder des es′-Hebels bei Klarinetten herkömmlicher Bauart. Seine Wirkungsweise ist jedoch von diesem grundsätzlich verschieden. Während bei den bisherigen Klarinetten durch Drücken des Hebels N eine Klappe geöffnet wird, geschieht hier genau das Umgekehrte:
Wird der Hebel N niedergedrückt, so schließen sich die Klappen 14 und 18 - sofern sie nicht bereits durch das Drücken der Griffplatte E und des Ringes G geschlossen wurden.
Der Hebel N reicht mit seinem Fortsatz N 1 bis zu der kurzen Achse N 3. Auf dieser ist der Hebel N 2 senkrecht über dem Fort­ satz N 1 schwenkbar gelagert. Mit seinen beiden Enden greift der Hebel N 2 unter die Fortsätze der Klappen 14 und 18 und schließt sie gleichzeitig, wenn der Hebel N gedrückt wird. Bisher mußte man um den Ton es′ (b′′) zu spielen, Daumen, Zei­ ge- und Mittelfinger der linken Hand schließen und mit dem rechten Zeigefinger den Hebel N drücken. - Mit der in Abb. 1 gezeigten Mechanik läßt sich der Ton es′ (b′′) durch Drücken der Daumenplatte B (schließt Klappe 19), der Zeigefinger­ platte E (schließt die Klappen 16, 17 und 18) und des He­ bels N (schließt die Klappe 14) erzeugen.
Das hat gegenüber den herkömmlichen Klarinetten den Vorteil, daß auf bequeme Weise die Triller dis′-e′ (ais′′-h′′), cis′-dis′ (gis′′-ais′′) und die Bedingungen c′-es′ (g′′-b′′) einwandfrei ausführbar sind.
Da die Klappe 14 in keiner Abhängigkeit zu anderen Klappen oder Tonlöchern unterhalb des Tonlochs G steht, ist noch ein weiterer es′-(b′′-)Griff möglich, der einen Ton in gleicher Qualität und Stimmung erzeugt wie der oben erläuterte.
Durch Drücken der Griffplatte B mit dem linken Daumen, der Griffplatte E und gleichzeitig des Hebels F mit dem linken Zeigefinger wird dieses es′ (b′′) erzeugt.
Es gibt bereits Böhmklarinetten, die mit dieser Griffmöglich­ keit ausgestattet sind, jedoch ist bei diesen der so erzeugte Ton es′ (b′′) viel zu hoch und außerdem unbequem zu spielen, da der Zeigefinger erstens sein Tonloch decken - und durch gleichzeitiges Stecken der Fingerspitze den Hebel F drücken muß. Bei dem nach Abb. 1 erläuterten Griff braucht der Zeige­ finger kein Tonloch abzudichten, sondern nur die Griffplatte E zu drücken. Das Strecken der Fingerspitze zum Hebel F ist von der Griffplatte aus viel leichter zu bewerkstelligen als von einem Tonloch.
Die Wirkungsweise der neuen f′- (c′′′-)Mechanik:
Die hier behandelte Klarinette verfügt neben dem bekannten f′ deutscher Griffweise, das durch Drücken der Griffplatten B, E und des Hebels M entsteht, noch über ein weiteres f′ (das auch ein perfektes c′′′ ergibt), welches den Spieler in die Lage versetzt, die Triller es′-f (b′′-c′′′), f′-ges′ (c′′′-des′′′), die Bindungen d′-f′, des′-f′ und c′-f′ leicht und sauber hervorzubringen, was z. B. mit einer Klarinette deutscher Griffweise nur unvollkommen möglich ist.
Durch Drücken der Griffplatte B (schließt die Klappe 19) und Drücken des Hebels N (schließt die Klappen 14 und 18) läßt sich im Zusammenhang mit den offenstehenden Klappen 16 und 17 der Ton f′ (c′′′) auf eine neue Art erzeugen.
Dieser Ton f′ würde an sich nur ein Tonloch angemessener Größe benötigen und nicht zwei keine, wie sie sich unter den Klappen 16 und 17 befinden. Der Grund für die Teilung von nur einem Tonloch in zwei kleine steht in Zusammenhang mit dem Überblasen der Klarinette in die 3. Lage.
Die Wirkungsweise der neuen cis′-(gis′′-)Mechanik:
Es ist neben dem cis′ (gis′′) herkömmlicher Griffweise be­ reits eine Mechanik bekannt, die es ermöglicht, den Ton gis′′ mit Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger der linken Hand und Zeigefinger der rechten Hand zu spielen. Allein griffmäßig betrachtet ist es dieselbe Art wie dies auch bei der hier beschriebenen Klarinette möglich ist. Bei der bereits bekann­ ten Mechanik sind gegenüber der Darstellung in Abb. 1 das Ton­ loch J und die Klappe 12 vertauscht, so daß an der Stelle wo in Abb. 1 die Klappe 12 sich befindet das Tonloch liegt und wie in Abb. 1 das Tonloch J sich befindet, die Klappe 12 liegt. Diese Anordnung von Ring und Klappe hat eine Verbindung zur Griffstelle des rechten Zeigefingers und kann durch diesen geschlossen werden, wodurch dann der Ton gis′′ mit Hilfe des oben beschriebenen Griffes zustande kommt. Da dieser Ton durch die Öffnung austritt, aus der eigentlich der Ton a′′ austreten sollte, und diese Öffnung sehr klein gehalten werden muß, damit überhaupt ein gis′′ zustande kommt, ist es leicht zu verste­ hen, daß dieses gis′′ klanglich nicht befriedigt.
Der weit größere Nachteil ist aber die Unbrauchbarkeit die­ ses Griffes im nicht überblasenen Zustand, so daß die an sich äußerst bequeme Griffweise nur für den Ton gis′′ - nicht aber für cis′ - möglich ist. Die in Abb. 1 und 2 dargestellten Klappen- und Tonlochanordnung ermöglicht durch Drücken der Griffplatte B (schließt die Klappe 19), der Griffplatte E (schließt die Klap­ pe 16, 17, 18), Schließen des Grifflochs G (schließt die Klap­ pe 14) und Drücken der Griffplatte O (schließt die Klappe 10 und über die Verbindung O 1 nach J 4 auch die Klappe 12) so­ wohl die Erzeugung des cis′ als auch gis′′.
Da der Austritt dieser Töne an der akustisch richtigen Stelle (Tonloch J) erfolgt, sind sie klanglich und intonationsmäßig durchaus befriedrigend. Der große Vorteil dieser Griffmöglich­ keit liegt aber in den mit Leichtigkeit auszuführenden Tril­ lern h-cis′ (fis′′-gis′′), cis′-d′ (gis′′-a′′), den Bin­ dungen a-cis′ (e′′-gis′′), gis-cis′ (dis′′-gis′′), g-cis′ (d′′-gis′′) besonders aber den Bindungen fis-cis′ (cis′′-gis′′), e-cis′ (h′-gis′′) und es-cis′ (b′-gis′′).
Die Wirkungsweise der neuen b- (f′′-)Mechanik:
Die durch Zeige-, Mittel- und Ringfinger der rechten Hand zu bedienende Mechanik (gelagert auf der Achse 31) sieht auf den ersten Blick aus wie bei einer Klarinette deutscher Griffweise. Durch die in Abb. 2 dargestellte Mechanik kann im Gegensatz zur sog. Oehler-Mechanik außer den beiden bekannten Griff­ möglichkeiten für den Ton b (f′′) noch ein dritter, leicht zu handhabender Griff verwendet werden:
Der Griff erfordert das Schließen der dem Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger der linken Hand sowie dem Mittelfinger der rechten Hand zugeordneten Griffplatten und Grifflöcher. Durch Schließen des Tonlochs P, was das gleichzeitige Drüc­ ken des Ringes P zur Folge hat, wird über den Mitnehmer P 1 die Klappe 9 geschlossen. Mit ihrem Fortsatz 9 a drückt die Klappe 9 auf den Fortsatz 10 a und schließt dadurch die Klappe 10. Da die Griffplatte O mit der Klappe 10 nicht fest verbunden ist, wird sie nicht mitgedrückt, so daß die Klappe 7 geöffnet bleibt und durch das darunterbefindliche Tonloch der Ton b (f′′) austreten kann.
Der Vorteil dieser Griffmöglichkeit gegenüber der deutschen Griffweise ist einerseits ein perfekter b-c′-(f′′-g′′-) Triller, andererseits kann unter Einbeziehung der bereits üblichen b- (f′′-)Griffe das unbequeme,bisher aber unvermeid­ liche Erzeugen des Tones b (f′′) als Gabelgriff im Anschluß an den Ton a (e′′) oder umgekehrt, gänzlich vermieden werden.
Die Wirkungsweise der Klappen1, 2, 3, 4 und 5.
Der Hebel U 1 ist fest verbunden mit der Hülse U 3, dem Mitneh­ mer U 4 und ist gelagert auf der Achse 32. Sobald der Hebel U 1 gedrückt wird, schließt der Mitnehmer die Klappe 4. Die Klappe 4 ist mit ihrer Hülse 4 a, ihren Fortsätzen 4 b und 4 c auf der Achse zwischen den Spitzschrauben 34 und 35 gelagert. Durch Drücken des Hebels U 2, welcher mit seinem Fortsatz unter den Fortsatz 4c greift, kann die Klappe 4 ebenfalls geschlossen werden.
Der Hebel T 1 mit seinen beiden Hülsen T 3 und der Überbrüc­ kung T 4 ist durch den Fortsatz T 5 mit der Klappe 3 festver­ bunden. Durch Drücken des Hebels T 1 schließt sich sowohl die Klappe 3 als auch die Klappe 4, da die Überbrückung T 4 unter den Fortsatz 4 b der Klappe 4 greift und diese mitnimmt. Die Klappen 3 und 4 können aber auch noch durch den Hebel T 2, dessen Fortsatz T 6 unter den Fortsatz T 5 der Klappe 3 greift, geschlossen werden.
Der Hebel V 1 befindet sich in seiner Verlängerung zur Hülse V 3 unterhalb des Mitnehmers U 4. Er ist mit der Klappe 2 fest verbunden und auf der Achse 32 gelagert. Durch Drücken des Hebels V 1 lassen sich die Klappen 2, 3 und 4 schließen.
Diese Klappen werden auch geschlossen, wenn der Hebel V 2 gedrückt wird, da dieser mit seinem Fortsatz V 5 unter den Fortsatz des Mitnehmers V 4 greift.
Der Hebel W ist an den Stellen W 1 durch Schrauben fest mit der zwischen den Spitzschrauben 34 und 35 eingespannten Achse verbunden. Da der Fortsatz W 2 unter den Fortsatz W 3 greift, kann durch Drücken des Hebels W die Klappe 1 ge­ schlossen werden. Gleichzeitig drückt der Hebel W an seiner Unterseite bei der Stelle W 4 aufden Hebel V 1, wodurch sich auch die Klappen 2, 3 und 4 schließen. Durch Drücken des Hebels S 1 öffnet sich die Klappe 5. Diese kann auch durch den Hebel S 2 geöffnet werden, da dieser mit seinem Fortsatz S 4 unter den Fortsatz S 3 greift und dadurch die Klappe 5 anhebt.
Der Kipphebel 36 ist auf der kurzen Achse 36 a gelagert. Er reicht mit seinen beiden Enden zu den Fortsätzen S 3 der Klap­ pe 5, und 4 c der Klappe 4. Im Ruhezustand kann er nur einen der beiden Fortsätze berühren. - Sobald einer der Hebel S 1 (S 2) oder U 1 (U 2) gedrückt wird, bekommen die Enden des Kipp­ hebels 36 Kontakt zu den beiden Fortsätzen S 3 und 4 c.
Zur Erklärung des Kipphebels 36 soll folgendes Beispiel dienen:
Angenommen der Ton, welcher durch das Drücken des Hebels S 1 entsteht, soll mit dem des Hebels U 2 in rascher Folge abge­ wechselt werden: Jeder Klarinettist weiß aus Erfahrung, daß das auf den herkömmlichen Klarinetten auch bei noch so flei­ ßigem Üben ein hoffnungsloses Unterfangen ist, da das prä­ zise Abwechseln der durch die beiden kleinen Finger zu be­ dienenden Hebel S 1 und U 2 ab einer bestimmten Geschwindig­ keit nicht mehr zu bewerkstelligen ist.
Mit Hilfe des Kipphebels 36 ist nun ein unsauberes Wechseln dieser Hebel nicht mehr möglich. Wird nämlich der Hebel U 2 gedrückt, so schließt sich über die Fortsätze U 5 und 4 c die Klappe 4. Gleichzeitig ist durch das Anheben des Fortsatzes 4 c der Kipphebel 36 an diesem Ende so weit nach oben gedrückt, daß er an seinem anderen Ende den Fortsatz S 3 berührt.
Durch Drücken des Hebels S 1 wird der Hebel U 2 über den Kipp­ hebel 36, den Fortsätzen 4 c und U 5 in seine Ruhelage zurück­ gedrückt. Umgekehrt ist das Zurückdrücken des Hebels S 1 durch den Hebel U 2 genauso möglich.
Da der Fortsatz 4 c nicht nur bei der Betätigung der Klappe 4 sondern auch der Klappen 3, 2 und 1 auf den Kipphebel 36 ein­ wirkt, können auch die durch die Klappen hervorgebrachten Töne mit dem Ton der Klappe 5 in der gleichen bequemen Weise gebunden werden wie die Töne der Klappen 4 und 5. Die Anord­ nung der Klappen 1 bis 5 und deren Bedienungshebel (S, T, U, V, W) ermöglicht für die zugeordneten Töne einwandfreie Triller und Bindungen.
Die Anordnung der Klappen 1, 2, 4 und 5 in Abb. 2 ist die gleiche wie bei der einer bis tief-es gehenden Böhmklarinette. Die Klappe 3 unterscheidet sich von dieser nicht nur dadurch, daß sie in einer Reihe mit den Klappen 1, 2 und 4 steht, son­ dern in erster Linie dadurch, daß sie im Ruhestand geöffnet ist. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile:
  • 1. Der Ton g (d′′) entsteht nicht mehr, wie bei der Böhmklari­ nette als Gabelton und ist daher klanglich nicht verschieden von den benachbarten Tönen.
  • 2. Sowohl die Bindung als auch die Triller e-fis (h′-cis′′) ist perfekt ausführbar.
  • 3. Die Bindung es-fis (b′-cis′′) ist bequem, rasch und sau­ ber spielbar.
Durch den Kipphebel 36 ergeben sich folgende Vorteile:
  • 1. Die Bindung und der Triller fis-gis (cis′′-dis′′) las­ sen sich einwandfrei erzeugen.
  • 2. Ebenso die Bindungen es-as (b′-es′′), e-gis (h′-dis′′) und f-as (c′-es′′) in schnellem Tempo.

Claims (8)

1. Klarinette, dadurch gekennzeichnet, daß die Griff­ löcher bzw. Griffplatten für Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger der linken Hand gegenüber den bisher bekannten Klarinetten um das Maß eines Halbtons (ca. 16 mm) klarinettenabwärts verlegt sind und alle Ton­ löcher, die bei den Hauptgriffen Verwendung finden, nach den Gesetzen der Akustik halbtonweise gesetzt sind.
2. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die doppelte, automatische Überblasklappe derart mit der b′-Klappe 22 kombiniert ist, daß durch Drüc­ ken des Hebels C und des Hebels A die Klappen 24, 22, 21 und 20 geöffnet werden.
3. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Drücken der Griffplatte B mit dem linken Daumen, des Hebels N mit dem rechten Zeigefinger, wo­ durch sich die Klappen 19, 18, 14 schließen, der Ton f′ (c′′′) erzeugt werden kann.
4. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Drücken der Griffplatten B und E mit dem Daumen und Zeigefinger der linken Hand und Drücken des Hebels N mit dem rechten Zeigefinger, wodurch sich die Klappen 19, 18, 17, 16, 14 schließen, der Ton es′ (b′′) erzeugt werden kann.
5. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Drücken der Griffplatten B, E und Schließen des Tonlochs G mit dem Daumen, Zeige- und Mittelfinger der linken Hand und durch Drücken der Griffplatte O mit dem rechten Zeigefinger, wodurch die die Klappen 19, 18, 17, 16, 14, 12, 10 und das Tonloch G schließen, der Ton cis′ (gis′′) erzeugt werden kann.
6. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Drücken der Griffplatten B, E und Schließen der Tonlöcher G, J mit Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger der linken Hand und durch Drücken des Ringes P mit dem rechten Mittelfinger, durch welchen sich am Unterstück die Klappen 9, 10 und das Tonloch P schlie­ ßen, der Ton b (f′′) erzeugt werden kann.
7. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Ton fis (cis′′) nur ein Tonloch benötigt wird und die dazugehörige Klappe im Ruhezustand offen steht.
8. Klarinette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipphebel 36 (gelagert auf der Achse 36 a) mit seinen beiden Enden zu den Fortsätzen S 3 (der Klappe 5) und 4 c (der Klappe 4) Konakt bekommt, sobald eine der beiden Klappen betätigt wird.
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