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Antriebsvorrichtung für Kraftfahrzeuge. Die Erfindung bezieht sich
auf Schlepper und ähnliche Fahrzeuge, deren Lenken unter Vermei:du g :einer besonderen
Lenkvorrichtung durch gesonderte Einwirkung auf für die beiderseitigen treibenden
Lauforgane (Räder oder Ketten) vorgesehene besondere Getriebe erfolgt, die je ein
aus einem achsial verschiebbaren Reibrad' :und einer von diesem abhebbaren Reibscheibe
bestehendes Reibungsgetriebe enthalten. Das Lenken erfolgt hier-,bei in der Weise,
d.aß man das Reibungsgetriebe der einen Seite ausrückt :oder schleifen: läßt, um
im Bogen nach dieser Seite zu fahren, während durch Ausrücken beider Getriebe das
Stillsetzen bei weiterlaufendem Motormöglich ist.
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Bei bekannten Getrieben d dieser Art liegen .die Reibscheiben in :gleicher
Achse und bilden den treibenden Teil jedes Reibungsgetriebes, während die Reibscheiben,
d:ie sauf parallelen Wellen sitzen, den getriebenen Teil bilden. Hiergegen besteht
zunächst das bekannte Be::l.enkeln, daß bei einem Gleiten des Reibungsgetriebes,
wie :es ja hier gerade beabsichtigt ist, auf dem Umfange der Reibscheiben ebene
Flächen angeschliffen werden. Zudem ist ein solches Getriebe sehr wenig übersichtlich
un-,1 schwer zugänglich. Letzteres gilt besonders dann, wenn d,i:e Rebsche:i-'ben
mit ihren Reibflächen einander gegenüberstehen und die Reibräder dazwischen liegen.
Liegen die Reibräder außen, so wird zwar die Zugänglichkeit verbessert, dafür aber
die Übersichtlichkeit noch weiter verschlechtert, weil man die beiden Reibräder
,nuhr einzeln von der betreffenden Fahrzeug-Seite nachsehen kann.
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Den Nachteil der Unübersichtlichkeit und schweren Zugänglichkeit besitzen
auch diejenigen bekannten Getriebe :der fraglichen Art, bei denen zwar die Reibräder
die treibenden Teile sind, aber im übriben am. Aufbau nicht geändert ist.
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Bei allen erwähnten Getrieben besteht der Nachteil der Unübersichtlichkeit
nicht nur beim Reibungsgetriebe selbst, sondern a huch bei den Lenkvorrichtungen.
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Den Nachteil der Unübersichtlichkeit vermeiden andererseits solche
bekannten Bauarten von Doppelrei@büngsgetrieben, bei denen die Reibscheiben .auf
parallelen Wellen sitzend in einer gemeln Fabene liegen und' die Reibräder .auf
:einer parallel zu dieser Ebene verlaufenden Welle verschiebbar -gelagert sind.
Bei diesen bekannten Getrieben sind, aber wiederum durchweg die Reibräder die getri:ebenhenund
:dd:e Reibscheiben die treibenden Teile.
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D,ie Erfindung hat nun eine Getriebeanordnung zum Gegenstand, die
alle Vorzüge der hbek:annten Getriebe unter Vermeidung ihrer Nachteile vereinigt
und zum Teil noch steigert. Blei dieser neuen Anordnung sind die Reibsch:eibenwellen
ebenfalls parallel zueinander, kund zwar in der Längsrichtung des Fahrzeuges, :derart
angeordnet, daß die Reibscheiben mit ihren Reibflächen im wesentlichen in :gleicher
Ebene liegen, zu der dlie quer zum Fahrzeug angeordnete, die Reibräder tragende
Welle parallel verläuft. Die Reibscheiben sind :einzeln von ihren Reibrädern abhelbbar,
um das Fahrzeug lenken zu können. Die Reibräderwelle erhält den motorisohen Antrieb,
so daß die Reibräder die treibenden Teile der beiden Reibungsgetriebe bilden. Bei
.der bevorzugten praktischen Ausführung ist übrigens -das ganze Getriebe nicht in
oder unter dem F.ah.rzeugrahm:en, sondern vollständig über diesem .angeordnet, und
zwar derart, daß die Reibflächen der Reibscheiben dem Fahrer zugekehrt sind.
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Dieses Getriebe ist von außerordentlicher Einfachheit, Übersichtlichkeit
und Zugänglichkeit, was für :den Zweck des damit ausgestatteten Fahrzeuges, als
Schlepper auch, für kleine Betriebe zu dienen, wo es meist in die Hände von Laien
kommt, von erhebllichher Behdleu:tung ist. Der Fahrer kann den Schlepper mittels
des Zügels lenken wie ein Pferd. Dabei kann er, wenn das Getriebe .nicht durch eine
Haube abgedeckt wird, die Vorgänge :beim Lenken mit Überblick über !beide Scheiben
zugleich beobachten, was bei Lafen als wichtiges psychologisches Moment ins Gewicht
fallen kann. Die Lage der Reibräderwelle quer zum Fahrzeug und über dem Fahrzeugrahmen
bietet überdies :dlie Möglichkeit, auf ihr eine Rilemenscheibe zum Antrieb von Maschinen
mittels eines längs zum Schlepper Iau.fenden Riemens anzuordnen.
Albtb.
i der Zeichnung ,stellt :ein der Erfindung entsprechendes einachgiges Fahrzeug in
der Seitenansicht dar.
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Abb. 2 :ist eirne schematische Draufsicht des Getriebes, das bis auf
die Laufradachse und die auf ihr sitzenden Teile vollständig über dem Fahrzeugrahmen
liegt.
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Der @am hinteren Ende des Fahrzeuges angeordnete Motor a treibt un@hittelbar
:auf eine ein Lagern dl, d2 quer zum Fahrzeug ruhende @dmuchgeh@endie Welle bl,
b2, auf der zwei Reibräder cl, c= mittels Nut- und Keilführung verschiebbar ,gelagert
sind. Die Verschicibung kann durch ,Gabeln xl, x2 bewirkt werden. Diese sitzen an
Muttern yl, y2, in w'elc'he die mittels Handiraides H drehbare rechts- und linksgängige,
bei Al, A2, B @gelagerte Doppelspindel zl, z2 eingreifen. Den Reibrädern
cl, c2 stehen an den hinteren Enden von irk ,der Längsrichtung des Fahrzeuges angeordneten
,bei gi, g2 und lt" lz, gelagerten Wellen il, i2 gelagerte Reübeteller
e" e; gegenüber, die mit Bühnen durch Wirkung der Federn fl, f2 in Anlage
gehalten werden. Die andern Enden der Wellen et, e2 tragen Schnecken r1, r2, .die
mit Schneckenrädern st, s, .auf der in Lagern ul, u2 ruhenden Querwelle C in Eingriff
stechen. Diese :Welle treibt durch die auf ihren freien Enden sikzendem Kettenräder
tl, t, mittels Ketten idie Kettenräder v1, v2, die an den frei sauf der Laufrudachse
D sitzenden nicht miteinander verbundenen Laufrädern wl, zu, befestigt sind. Die
Federn f, und f2 stützen sich einerseits :gegen :die Wellenlager gl, g2, andererseits
gegen die Druckringe k1 und h, von Druckkugellagern, deren zweite Diruckrünge sich
gegen Bunde h, l; der Wellen il, i2 anlegen. Die Druckringe werden durch Büchsen
nl, n2 ig ehalten. Den Ringen ml, n22 von weiteren, generstgenannten entgegenwirkenden
Drucklagern stehen die kurzen Arme von bei pl, p"drehbargelagerten Hebeln ol, o2
gegenüber, anderen langen Armen Zügel ql, q2 angreifen. Diese !gehen zum Führersitz,
ider anif dem: :Schlepper selbst oder auf dem Anhänger angeordnet sein kann.
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Zieht man nun beispielsweise am linken Zügel ql, so wird idu(rch Druck
dies Hebels o1 gegen dien Ring ml die Reibscheibe e1 unter Verschiebung -ihrer Achse
vom Reibrad; cl abgehoben und @dadurch der Antrieb .des linken Treibrades w1 unterbrochen.
Infolgedessen schwenkt, da idas rechte Treibrad w2 nach wie vor angetrieben wird,
.der Wagen nach links. Umgekehrt ergibt s:ich bei einem Zug am rechten Zügel q2
:ein Schwenken des Fahrzeuges nach rechts durch Ausrücken dies Antrieben des. hechten
Treibrades w2. Zieht man 'beide Zügel! q1 und q2 an, so werden beide Antricebe ausgerückt,
und das Flahrzeug kommt zum Stillstand. Natürlich braucht man, um einen Bogen :nach
deiner Seite zu fahren, :den Antrieb (dieser Seite nicht,durch vollständiges Abheben
dies Reibtellers vom Reibrad ganz aufzuheben, vielmehr kann man evtl. ledig lidh
durchmehr oder weniger starkes Ziehen am, betreffenden Zügel den Reiibungsdnuck
zwischen dem Reibra;l und dem Reibteller regeln und »ein mehr oder weniger starkes
Gleitendes Reibrades auf (dem Teller hervGrrufen, wodurch der Antrieb auf dieser
Seite mehr oder weniger verlangsamt würg.
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Im übrigen erfolgt Beine Geschwindigkeitsändertung des Fahrzeuges
durch Verschieben der Reibräder cl, c2 .mittels der Doppelspindel zl, z2 und die
Umkehr (der Fahrrichtung durch Verschieben jder Reibräder über den Mittelpunkt ider
Rei scheiten hinaus.
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Wie in Abb. i angedeutet, kann man die Treibräder wl, w2 als Träger
von Treibketten K ausbilden, die dann über je zwei vorn und (hinten angeordnete
Leiträder L geführt werden.