DE3702159A1 - Quantitative bestimmung von l-fucose - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung
von L-Fucose in Probenlösungen durch Verwendung von
L-Fucosedehydrogenase, die ihr optimales pH um den Neutralitätspunkt
hat.
Die α-L-Fucosylgruppen, die an die nicht reduzierenden Enden
oder Seitenketten von komplexen Glycochainen gebunden
sind, welche von höheren Tieren stammen, spielen eine wichtige
Rolle bei der Zellerkennung und der Immunantwort. Zum
Beispiel dient diese Gruppe als antigene Determinante in
den ABO und Lewis Blutgruppen, und Untersuchungen über die
Beziehung zwischen der Glycochainstruktur der Blutgruppensubstanzen
und der antigenen Spezifität haben in den letzten
Jahren besondere Aufmerksamkeit gefunden. Außerdem werden
maligne Veränderungen von Zellen in ausgeprägten Veränderungen
in den betroffenen Glycochainen oder Glycolipiden reflektiert,
und die mit Tumoren in Beziehung stehenden Glycolipide
sind in vielen Fällen diejenigen, in welchen Veränderungen
an den nicht reduzierenden Enden der Glycochaine erfolgten,
welche dem betroffenen Gewebe angehören - ein Phänomen,
das nahe mit der Differenzierung von Gewebe verwandt
ist. Dies bedeutet, daß der Krebs eines inneren Organs von
der Ansammlung von L-Fucose-haltigem Glycolipid begleitet
ist, das spezifisch für dieses Organ ist. Da diese mit Krebs
in Beziehung stehenden Glycochainantigene auch in das Blut
freigesetzt werden, wird die strukturelle Analyse von Glycochainantigenen
im Blut für die Diagnose von Krebs in inneren
Organen benutzt. α-L-Fucosidase, ein Enzym, das auf die
α-L-Fucosylgruppe in komplexen Glycolipiden unter Freisetzung
von L-Fucose einwirkt, ist wirksam für die Analyse der
Lage dieser Gruppe an verschiedenen Glycochainen. Der Grad
der malignen Veränderungen kann abgeschätzt werden, wenn die
enthaltene L-Fucose durch die Einwirkung dieses Enzyms oder
durch chemische Behandlung bei 100°C für eine Stunde in Gegenwart
von 0,1 N Trichloressigsäure freigesetzt und dann
die freigesetzte L-Fucose quantitativ bestimmt wird. Der Gehalt
an L-Fucose im Blut wird als Index für den Grad der
malignen Veränderung angenommen, da es mit dem Fortschritt
des Krebses abnimmt und zunimmt, wenn der Krebs sich als Ergebnis
von Chemotherapie zurückbildet.
Es sind verschiedene Methoden zur quantitativen Bestimmung
von L-Fucose bekannt. Zu diesen gehören ein Verfahren, bei
welchem eine Fraktion, die freie L-Fucose enthält, aus Probenlösungen
durch Gelfiltration oder Ionenaustauschtechnik
erhalten wird, worauf eine gaschromatographische Bestimmung
erfolgt (Methods in Enzymology, 28, 738 (1972)) sowie ein
Verfahren, das quantitaitv Acetaldehyd bestimmt, das durch
Perjodatoxidation von L-Fucose gebildet ist (Journal of
Biological Chemistry, 245, 1659 (1970)). Diese chemischen
Prozesse sind sehr mühsam in der Durchführung und auch unzufriedenstellend
hinsichtlich der Meßgenauigkeit. Die enzymatische
Methode unter Verwendung einer L-Fucosedehydrogenase
andererseits gewährleistet eine rasche und richtige
Bestimmung von L-Fucose ohne Erfordernis für dessen Isolation
aus den Probenlösungen. Diese enzymatische Methode hat
jedoch auch einige Nachteile und Probleme wie oben erläutert.
Es wurde mitgeteilt, daß L-Fucosedehydrogenase in den Zellen
von Pullularia pullulans und in der Leber von Schweinen und
Kaninchen vorliegt. Dieses Enzym, gleichgültig, ob es microbiellen
oder tierischen Ursprungs ist, hat ein optimales
Reaktions-pH in der Nähe von 10, was unerwünscht ist, da die
wirksame Bestimmung von L-Fucose nicht ohne Schädigung von
lebenden Zellen durchgeführt werden kann. Außerdem hat die
oben erwähnte α-L-Fucosidase ihr optimales Reaktions-pH im
sauren oder schwach sauren Bereich und übt wenig Einfluß
bei einem pH-Wert in der Nähe von 10 aus. Es war daher unpraktisch,
L-Fucose in einem komplexen Glycochain in einer
Stufe durch Einwirkung von α-L-Fucosidase und L-Fucosedehydrogenase
zu bestimmen. Statt dessen muß man ein umständlicheres
Verfahren wählen, wobei α-L-Fucosidase zuerst auf
eine Probenlösung im sauren oder schwach sauren Bereich zur
Freisetzung von L-Fucose einwirken gelasen wird, worauf dann
das Reaktionsgemisch alkalisch gemacht und L-Fucosedehydrogenase
zur quantitativen Bestimmung von L-Fucose einwirken
gelassen wird.
Ziel dieser Erfindung ist eine rasche, einfache und billige
Methode zur quantitativen Bestimmung von L-Fucose, welche
eine L-Fucosedehydrogendae verwendet, welche ihr optimales
Reaktions-pH um den Neutralitätspunkt hat.
Nach ausführlichen Untersuchungen über solch eine quantitative
Methode wurde nun gefunden, daß dieses Ziel durch Verwendung
einer spezifischen L-Fucosedehydrogenase erreicht
werden kann.
Kurz gesagt, bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur quantitativen Bestimmung von L-Fucose, das darin besteht,
eine L-Fucosedehydrogenase, die ihr optimales Reaktions-pH
um den Neutralitätspunkt hat, auf eine Probenlösung in Gegenwart
oder Abwesenheit einer α-L-Fucosidase einwirken zu
lassen und die Menge an so gebildetem reduzierten Nicotinamidadenindinucleotid
zu messen.
Das Verfahren der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
eine spezifische L-Fucosedehydrogenase, die ihr optimales
Reaktions-pH um den Neutralitätspunkt hat, zur quantitativen
Bestimmung von L-Fucose verwendet wird, und daß die quantitative
Bestimmung von L-Fucose unter Verwendung einer solchen
spezifischen L-Fucosedehydrogenase in Gegenwart von
Nicotinamidadenindinucleotid (NAD) durchgeführt wird, gefolgt
von der Messung der Zunahme in der UV-Absorption (logarythmische
Extinktion) des reduzierten Nicotinamidadenindinucleotids
(NADH) oder in Gegenwart von NAD, einem Tetrazoliumsalz
(oxidierte Form) und Diaphorase oder Phenazinmethosulfat
(oxidierte Form), gefolgt von der Bestimmung des gebildeten
Formazanfarbstoffes.
Es können Probenlösungen für das Verfahren der Erfindung verwendet
werden, welche freie L-Fucose und/oder L-Fucose enthalten,
welche an Proben vom Körper gebunden sind.
Jede L-Fucosedehydrogenase, die ihr optimales Reaktions-pH
um den Neutralitätspunkt hat, kann für das Verfahren der
Erfindung verwendet werden. Ein typisches Beispiel ist das
Enzym, das durch Züchtung von Corynebacterium sp. FS-0077
(FERM BP-1234) gebildet wird.
Im nachfolgenden sind die Eigenschaften der L-Fucosedehydrogenase
beschrieben, die im Verfahren der Erfindung verwendet
werden kann.
- (1) Wirkung
Dieses Enzym oxidiert L-Fucose zu L-Fucono-δ-lacton, wie durch die folgende Reaktionsformel gezeigt wird: L-Fucose + NAD⁺ → L-Fucono-δ-lacton + NADH + H⁺ - (2) optimales pH
Das optimale pH für dieses Enzym liegt im Bereich von etwa 7,5 bis 8,0.
Messung der Enzymaktivität:
Ein Gemisch von 1,0 ml an 30 mM L-Fucose, 1,8 ml an 200 mM
Glycin-NaOH Pufferlösung (pH 8,0), 0,1 ml an 15 mM NAD und
0,1 ml an Enzymlösung mit einer geeigneten Konzentration
(insgesamt 3,0 ml) wird bei 37°C 10 Minuten stehengelassen
und die Absorption der erhaltenen Lösung bei 340 nm wird gemessen
(OD Probe ). Getrennt wird ein entsprechendes Gemisch
unter Verwendung von 0,1 ml destilliertem Wasser anstelle
der Enzymlösung zubereitet und in der gleichen Weise wie
oben behandelt, und die Absorption bei 340 nm wird in gleicher
Weise gemessen (OD Blindprobe )· Δ OD 340(OD Probe -
OD Blindprobe ) wird berechnet und die Aktivität der L-Fucosedehydrogenase
aus der folgenden Gleichung bestimmt:
6,22: Molekularer Extinktionskoeffizient von NADH bei 340 nm
d: Optische Weglänge (cm)
df: Verdünnungsfaktor
d: Optische Weglänge (cm)
df: Verdünnungsfaktor
Die Einwirkung der L-Fucosedehydrogenase auf L-Fucose in Gegenwart
von NAD gibt L-Fucono-δ-lacton und NADH. Es kann
jede bekannte Methode benutzt werden, um NADH zu bestimmen,
z. B. die Messung des molekularen Extinktionskoeffizienten
von NAD selbst bei 340 nm oder indem man ein Tetrazoliumsalz
(wie Nitroblau-Tetrazolium und Indonitro-Tetrazolium) (in
der oxidierten Form) und Diaphorase oder Phenazinmethosulfat
(in der oxidierten Form) auf NADH einwirken läßt und dann
die Absorption (logarythmische Extinktion) des so gebildeten
Formazanfarbstoffes bei 540 bis 580 nm mißt.
Wenn man L-Fucose analysiert, das an Proben vom Körper gebunden
ist, wird zuerst L-Fucose durch Einwirkung von α-L-
Fucosidase auf die Probenlösung oder durch chemische Behandlung
z. B. mit 0,1 N Trichloressigsäure bei 100°C für eine
Stunde freigesetzt und die L-Fucosedehydrogenase läßt man
dann auf die freie L-Fucose einwirken gefolgt von qualitativer
Bestimmung der so gebildeten NADH nach der oben beschriebenen
Methode.
Jede α-L-Fucosidase, die von Mikroorganismen (wie einer
Spezies der genera Aspergillus, Clostridium oder Fusarium)
oder aus Fischen und Schalentieren (wie Turbo cornutus und
Charonia lampus) gewonnen ist, kann für die Zwecke der Erfindung
verwendet werden. Da diese jedoch ihr optimales pH
im sauren oder schwach sauren Bereich haben, ist die Verwendung
von α-L-Fucosidase aus Corynebacterium sp. FS-0077
(FERM BP-1234) am vorteilhaftesten, die ihr optimales pH um
den Neutralitätspunkt hat.
Es gibt keine speziellen Beschränkungen bezüglich der Art
von Pufferlösung, die im Verfahren der Erfindung verwendet
wird. Phosphat-, Tris-, Glycin- und Good's-Puffer können mit
Vorteil verwendet werden, wobei der bevorzugte pH-Bereich
von 6 bis 10, insbesondere bevorzugt von 7,5 bis 8,5, liegt.
Die L-Fucosedehydrogenase wird vorzugsweise in einer Menge
von 0,2 bis 20 Einheiten, am bevorzugtesten von 1 bis 5 Einheiten,
verwendet, während Diaphorase vorzugsweise in einer
Menge von 0,5 bis 20 Einheiten, noch bevorzugter 1 bis 5
Einheiten, angewandt wird. Wenn man freie L-Fucose analysiert,
sollten die Mengen an verwendetem Tetrazoliumsalz
(oxidierte Form) und NAD wenigstens äquimolar zu der von
L-Fucose sein. Wenn α-L-Fucosidase verwendet wird, um gebundene
L-Fucose freizusetzen, sollte sie in einer Menge von
1 bis 50 Einheiten, vorzugswesie etwa 5 Einheiten, angewandt
werden, und die Reaktion sollte vorzugsweise bei 20 bis 40°C
für 2 bis 20 Minuten durchgeführt werden. In diesem Falle
kann die Probenlösung auch L-Fucosedehydrogenase, Tetrazoliumsalz
(oxidierte Form) und Diaphorase oder Phenazinmethosulfat
(oxidierte Form) enthalten.
Das Verfahren zur quantitativen Bestimmung von L-Fucose, das
oben beschrieben ist, kann in den folgenden Reaktionformeln
zusammengefaßt werden:
- (a): α-L-Fucosidase
(b): L-Fucosedehydrogenase
(c): Diaphorase
Wie aus dem obigen ersichtlich ist, liefert die Erfindung
ein neues Verfahren zur colorimetrischen Bestimmung von L-
Fucose, das für die klinische Prüfung wertvoll ist und das
sehr einfach, hochempfindlich und spezifisch ist. Außerdem
kann die im Verfahren der Erfindung benutzte L-Fucosedehydrogenase
in großen Mengen aus Mikroorganismen bei geringen
Kosten erhalten werden.
Die folgenden Beispiele und die Figurenbeschreibung erläutern
die Erfindung:
Fig. 1 ist eine Calibrierungskurve von Beispiel 1, welche
die Beziehung zwischen der Menge an verwendeter L-Fucose und
dem Unterschied in der Absorption (logarythmische Extinktion)
bei 560 nm zeigt,
Fig. 2 ist eine Calibrierungskurve von Beispiel 2, welche
die Beziehung zwischen der Menge an verwendeter L-Fucose und
dem Unterschied Absoprtion bei 560 nm zeigt,
Fig. 3 ist eine Calibrierungskurve von Beispiel 3 und zeigt
die Beziehung zwischen der Menge an verwendeter 2′-Fucosyllyctose
und dem Unterschied in der Absorption bei 340 nm,
und
Fig. 4 ist eine Calibrierungskurve von Beispiel 4, welche
die Beziehung zwischen der Menge an verwendeter 2′-Fucosyllactose
und dem Unterschied in der Absorption bei 560 nm
zeigt.
Zur obigen Mischung (insgesamt 1,4 ml) wurden je 0,1 ml
L-Fucoselösung (0; 0,025; 0,05; 0,075; 0,1; 0,125 und
0,15 mM Konzentration) zugegeben, und jede der erhaltenen
Lösungen wurde bei 37°C 10 Minuten stehengelassen und dann
die Absorption bei 560 nm gemessen. Wir in Fig. 1 gezeigt,
war eine gute lineare Beziehung zwischen der Menge an verwendeter
L-Fucose und der Zunahme der Absorption bei 560 nm
zu beobachten.
Zur obigen Mischung (insgesamt 1,4 ml) wurden je 0,1 ml
L-Fucoselösung zugegeben (0; 0,025; 0,05; 0,075; 0,1; 0,125
und 0,15 mM Konzentration), und jede der erhaltenen Lösungen
wurde bei 37°C 10 Minuten stehengelassen und dann die Absorption
bei 560 nm gemessen. Wie in Fig. 2 gezeigt, wurde eine
gute lineare Beziehung zwischen der Menge an verwendeter
L-Fucose und der Zunahme in der Absorption bei 560 nm festgestellt.
Zur obigen Mischung (ingesamt 1,4 ml) wurden je 0,1 ml Lösung
von 2′-Fucosyl-lactose aus menschlicher Milch zugefügt
(0; 0,05; 0,1; 0,2; 0,3; 0,4 und 0,5 mM Konzentrationen),
und jede der erhaltenen Lösungen wurde bei 37°C 10 Minuten
stehengelassen. Wie in Fig. 3 gezeigt, wurde eine gute
lineare Beziehung zwischen der Menge an verwendeter L-Fucosyl-
lactose und der Zunahme in der Absorption bei 340 nm
beobachtet.
Zur obigen Mischung (insgesamt 1,4 ml) wurden je 0,1 ml Lösung
von 2′-Fucosyl-lactose aus menschlicher Milch zugefügt
(0; 0,05; 0,1; 0,2; 0,3; 0,4 und 0,5 mM Konzentrationen),
und jede der erhaltenen Lösungen wurde bei 37°C 10 Minuten
stehengelassen. Wie in Fig. 4 gezeigt, wurde eine gute
lineare Beziehung zwischen der Menge an verwendeter 2′-Fucosyl-
lactose und der Zunahme in der Absorption bei 560 nm
festgestellt.
Wir oben ausführlicher erläutert, gestattet das Verfahren
der Erfindung die raschere und einfachere quantitative Bestimmung
von L-Fucose bei geringeren Kosten als herkömmliche
Methoden und ist daher von großem Wert in der klinischen
Prüfung.
Die folgenden Bezugsbeispiele bechreiben die Herstellung
von L-Fucosedehydrogenase und α-L-Fucosidase, die bei der
Durchführung der Erfindung benutzt werden können.
Ein Züchtungsmedium (100 ml), das 0,5% Hefextrakt, 1,0%
Pepton, 0,3% KH2PO4 und 0,1% MgSO4 · 7H2O enthält (pH 7,0)
wurde in einen 500 ml Erlenmeyerkolben eingebracht und bei
120°C 20 Minuten lang sterilisiert. Dann wurde dieses Medium
mit Corynebacterium sp. FS-0077 (FERM BP 1234) beimpft und
bei 30°C 24 Stunden lang inkubiert, um eine Stammkultur zu
liefern. Getrennt wurde ein Medium (15 Liter) angesetzt,
das 0,1% L-Fucose, 0,5% Pepton, 0,3% KH2PO4, 0,1%
MgSO4 · 7H2O und 0,01% (Vol./Vol.) eines Entschäumungsmittel
enthielt (CB-422; Nippon Oils & Fats Co., Ltd.) und dessen
ph 7,0 war und in einen 39-l Fermentationstopf gegeben und bei
120°C 20 Minuten lang sterilisiert. Nach Abkühlen wurden
100 ml der oben hergestellten Stammkultur in das Fermentationsgefäß
gegeben und die Züchtung wurde bei 30°C 36 Stunden
unter Belüftung (15 Liter/Min.) und Rühren 300 Upm)
durchgeführt. Dann wurden die Mikrobenzellen durch Zentrifugieren
gesammelt, in 500 ml eines 50 mM Phosphatpuffers (pH 8,0)
suspendiert und durch Ultraschallbehandlung zerbrochen. Das
erhaltene Gemisch wurde zentrifugiert, was 540 ml Überstand
ergab. Seine L-Fucosedehydrogenase-Aktivität betrug 37,4
Einheiten/ml. Dieser Überstand wurde an DEAE-Sepharose CL-6B
(Pharmacia), das in eine Säule von 5,0 cm Durchmesser und
10 cm Länge gepackt und vorher mit 50 mM Phosphatpuffer ins
Gleichgewicht gesetzt war, absorbiert und die Säule mit
100 mM Phosphatpuffer gewaschen und der absorbierte Teil mit
300 mM Phosphatpuffer eluiert, um die aktive Fraktion zu
sammeln. Natriumchlorid wurde zur gesammelten Fraktion so
zugesetzt, daß sich eine Salzkonzentration von 4 M ergab,
und die erhaltene Lösung wurde an Phenyl-Sepharose CL-4B
(Pharmacia), die in eine Säule von 2,5 cm Durchmesser und 20 cm
Länge gepackt und vorher mit 100 mM Phosphatpuffer, der 4 M
Natriumchlorid enthielt, ins Gleichgewicht gesetzt war, adsorbiert.
Die Säule wurde mit 20 mM Phosphatpuffer, der 3 M
Natriumchlorid enthielt, gewaschen, und der adsorbierte Teil
wurde mit 20 mM Phosphatpuffer, des 1 M Natriumchlorid enthielt,
eluiert, um die aktive Fraktion zu sammeln. Die gesammelte
Fraktion wurde wieder an Phenyl-Sepharose CL-4B
(Pharmacia), gepackt in einer Säule von 2,5 cm Durchmesser
und 10 cm Länge, adsorbiert, und der adsorbierte Teil mit
50 mM Phosphatpuffer, der 2 M Natriumchlorid enthielt, eluiert,
und das Eluat durch ein Kollodiummembran konzentriert.
Das Konzentrat wurde der Gelfiltration durch Sepharose
CL-6B, gepackt in eine Säule von 2,5 cm Durchmesser und
90 cm Länge, die vorher mit 100 mM Phosphatpuffer ins Gleichgewicht
gesetzt war, unterworfen, und die gesammelte aktive
Fraktion wurde wieder konzentriert, gefolgt von Gelfiltration
durch eine Sephacryl S-200 Säule von 2,5 cm Durchmesser
und 100 cm Länge (Pharmacia). nach Zugabe von EDTA als Stabilisator
auf eine Endkonzentration von 1 mM wurde das Filtrat
gefriergetrocknet, was 820 mg an gereinigtem Enzympulver
ergab. Dieses Pulver hatte eine relative Aktivität von
8,41 Einheiten/mg und zeigte eine einzige Bande bei der
Messung durch Scheibenelektrophorese an Polyacrylamidgel.
Ein Züchtungsmedium (100 ml), ds 0,5% Hefeextrakt, 1,0%
Pepton, 0,3% KH2PO4 und 0,1% MgSO4 · 7H2O enthielt (pH 7,0)
wurde in einen 500 ml Erlenmeyerkolben gegeben und bei 120°C
20 Minuten lang sterilisiert. Dieses Medium wurde mit Corynebacterium
sp. FS-0077 (FERM BP-1234) beimpft und bei 30°C
24 Stunden lang inkubiert, um eine Stammkultur zu ergeben.
Getrennt wurde ein Medium (5 Liter), das 0,1% L-Fucose,
0,5% Pepton, 0,3% KH2PO4, 0,1% MgSO4 · 7H2O und 0,01%
(Vol./Vol.) eines Entschäumungsmittels (CB-442; Nippon Oils
(Fats Co., Ltd.) enthielt (pH 7,0) in einem 30-l Fermentationstopf
angesetzt und bei 120°C 20 Minuten lang sterilisiert.
Nach Abkühlen wurden 100 ml der oben hergetellten
Stammkultur in das Fermentationsgefäß gegeben, und die
Züchtung wurde bei 30°C 40 Stunden lang unter Belüftung
(15 Liter/Min.) und Rühren (250 Upm) durchgeführt. Dann wurden
die Mikroorganismenzellen durch Zentrifugieren gesammelt,
in 500 ml eines 50 mM Phosphatpuffers (pH 8,0) suspendiert
und durch Ultraschallbehandlung zerbrochen. Das erhaltene
Gemisch wurde zentrifugiert, was 550 ml Überstand ergab.
Seine α-L-Fucosidase-Aktivität betrug 26 Einheiten/ml. Dieser
Überstand wurde an DEAE-Sepharose CL-6B (Pharmacia) adsorbiert,
die in eine Säule von 5,0 cm Durchmesser und 10 cm
Länge gepackt und vorher mit 50 mM Phosphatpuffer (pH 8,0)
ins Gleichgewicht gesetzt war, die Säule wurde mit 150 mM
Phosphatpuffer (pH 8,0) gewaschen und der adsorbierte Teil
it 300 mM Phosphatpuffer (pH 8,0) eluiert, um die aktive
Fraktion zu sammeln. Die gesammelte Fraktion wurde durch
Ultrafiltration konzentriert und entsalzt, und das Konzentrat
wurde wiederum an DEAE-Sepharose, gepackt in einer Säule
von 2,5 cm Durchmesser und 10 cm Länge und vorher mit
50 mM Phosphatpuffer (pH 8,0) ins Gleichgewicht gesetzt, adsorbiert
und in der gleichen Weise wie oben eluiert, um die
aktive Fraktion zu sammeln. Zur gesammelten Fraktion wurde
Natriumchlorid zugegeben, so daß sich eine Salzkonzentration
von 4 M ergab, und die erhaltene Lösung wurde an Phenyl-
Sepharose CL-4B (Pharmacia) adsorbiert, in eine Säule von
2,5 cm Durchmesser und 20 cm Länge gepackt, die vorher mit
100 mM Phosphatpuffer, der 4 M Natriumchlorid enthielt
(pH 8,0) ins Gleichgewicht gesetzt war. Die Säule wurde mit
10 mM Phosphatpuffer, der 4 M Natriumchlorid enthielt (pH 8,0)
gewaschen, und der adsorbierte Teil wurde mit 10 mM
Phosphatpuffer, der 3 M Natriumchlorid enthielt, eluiert,
um die aktive Fraktion zu sammeln. Die gesammelte Fraktion
wurde durch ein Kollodiummembran konzentriert, und das Konzentrat
wurde der Gelfiltration durch Sepharose CL-6B (Pharmacia),
gepackt in eine Säule von 2,5 cm Durchmesser und
90 cm Länge, die vorher mit 100 mM Phosphatpuffer (pH 8,0)
ins Gleichgewicht gesetzt war, unterworfen. Nach Zugabe von
ADTA als Stabilisator auf eine Endkonzentration von 1 mM
wurde das Filtrat gefriegetrocknet, was 780 mg gereinigtes
Enzympulver ergab. Dieses Pulver hatte eine relative Aktivität
von 9,59 Einheiten/mg und zeigte eine einzige Bande,
wenn sie durch Scheibenelektrophorese an Polyacrylamidgel
gemessen wurde.
Claims (11)
1. Verfahren zur quantitativen Bestimmung von L-Fucose in
einer Probenlösung, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine L-Fucosedehydrogenase, die ihr optimales
pH um den Neutralitätspunkt hat, auf diese Probenlösung
in Gegenwart oder Abwesenheit einer α-L-Fucosidase
einwirken läßt und die Menge des so gebildeten
reduzierten Nicotinamid-Adenin-dinucleotids mißt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die L-Fucose in der Probenlösung als freie L-Fucose und/
oder als an die Proben vom Körper gebundede L-Fucose vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
L-Fucosedehydrogenase ein Enzym ist, das von einer Spezies
der Genus Corynebacterium stammt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
α-L-Fucosidase ein Enzym ist, das von einer Spezies der
Genus Corynebacterium stammt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestimmung der L-Fucose bewirkt wird, indem man die Ultraviolett-
Absorption des gebildeten reduzierten Nicotinamid-
Adenin-dinucleotids mißt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestimmung der L-Fuciose in Gegenwart von reduziertem
Nicotinamid-Adenin-dinucleotid, einem Tetrazoliumsalz
(oxidierte Form) und Diaphorase oder Phenazinmethosulfat
(oxidierte Form) durchgeführt wird.
7. Zusammensetzung zur quantitativen Bestimmung von L-Fucose,
enthaltend die folgenden Komponenten (A), (B), (C) und (D):
- (A) eine L-Fucosedehydrogenase, die ihr optimales pH um
den Neutralitätspunkt hat;
(B) Nicotinamid-Adenin-dinucleotid;
(C) ein Tetrazoliumsalz (oxidierte Form);
(D) Diaphorase oder Phenazinmethosulfat (oxidierte Form).
8. Kit zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine abgemessene
Menge der Zusammensetzung nach Anspruch 7 sowie
einer abgemessenen Menge einer annähernd neutralen Pufferlösung
und einer abgemessenen Menge an α-L-Fucosidase.
9. Kit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
zwei Glycin/NaOH Puffer vom pH 8 und 8,5 als auch ein
Phosphatpuffer von pH 8,5 und eine Trichloressigsäurelösung
im Kit enthalten sind.
10. Kit nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Tetrazoliumsalz der Zusammensetzung nach Anspruch 7
Nitroblau-Tetrazolium in der oxidierten Form ist.
11. Kit nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß für Bezugsproben L-Fucoselösung einerseits
und 2′-Fucosyl-lactose aus menschlicher Milch jeweils in
abgestuften Konzentrationen andererseits im Kit enthalten
sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19873702159 Granted DE3702159A1 (de) | 1986-01-29 | 1987-01-26 | Quantitative bestimmung von l-fucose |
Country Status (3)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3838718A1 (de) * | 1987-11-19 | 1989-06-01 | Takara Shuzo Co | Verfahren zum aufspueren einer krankheit, die mit einer stoffwechselabnormalitaet von l-fucose in verbindung steht |
Families Citing this family (3)
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JPH0667316B2 (ja) * | 1988-09-21 | 1994-08-31 | 財団法人野田産業科学研究所 | L―フコースデヒドロゲナーゼ |
JP3107847B2 (ja) * | 1991-03-29 | 2000-11-13 | 寳酒造株式会社 | ポリペプチド |
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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J. Biol. Chem. 244, 4785-4792, 1969 * |
Methods in Enzymology, Bd.41, 5-7 u. 173-177, 1975 * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3838718A1 (de) * | 1987-11-19 | 1989-06-01 | Takara Shuzo Co | Verfahren zum aufspueren einer krankheit, die mit einer stoffwechselabnormalitaet von l-fucose in verbindung steht |
DE3838718C2 (de) * | 1987-11-19 | 1996-09-26 | Takara Shuzo Co | Verfahren zum Aufspüren von Magengeschwüren, Leberzirrhose und Karzinomen in Menschen |
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DE3702159C2 (de) | 1989-09-14 |
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JPH064038B2 (ja) | 1994-01-19 |
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