DE3903759C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3903759C2 DE3903759C2 DE3903759A DE3903759A DE3903759C2 DE 3903759 C2 DE3903759 C2 DE 3903759C2 DE 3903759 A DE3903759 A DE 3903759A DE 3903759 A DE3903759 A DE 3903759A DE 3903759 C2 DE3903759 C2 DE 3903759C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- quinoline
- enzyme
- methylene blue
- oxidoreductase
- electron acceptor
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N9/00—Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
- C12N9/0004—Oxidoreductases (1.)
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P17/00—Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms
- C12P17/10—Nitrogen as only ring hetero atom
- C12P17/12—Nitrogen as only ring hetero atom containing a six-membered hetero ring
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Enzymes And Modification Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
enzymatischen Herstellung von 2-Oxochinolin aus Chinolin
sowie auf das dazu
notwendige Enzym.
2-Oxochinolinderivate werden als Weißmacher für
Textilien verwendet. In der Medizin spielen sie eine
Rolle als Herztherapeutika, Antihistaminika,
Adrenalinantagonisten, Malariamittel,
Chemotherapeutikum und werden als Arzneimittel zur
Verhinderung der Blutplättchenaggregation verwendet.
Im Laufe der Jahre wurden verschiedene chemische
Verfahren zur Herstellung von 2-Oxochinolin
entwickelt. Sie reichen von der direkten
Hydroxylierung von Chinolin durch Kaliumhydroxyd bei
erhöhter Temperatur (Ber. dt. Chem. Ges., 56, 1879,
1923) bis zur Cyclisierung von o-Aminozimtsäure (Ber.
dt. Chem. Ges., 18, 2395, 1885) o-Acetaminobenzaldehyd
(Beilstein 21 H, 77, E III/IV 1057) oder
2-N-Acetaminobromstyrol (Heterocycles, 13, 329-32,
1979).
Ein Nachteil der herkömmlich durchgeführten chemischen
Synthesen besteht in zum Teil geringen
Produktausbeuten und in der Bildung von unerwünschten
Nebenprodukten, die in aufwendigen Reinigungsverfahren
entfernt werden müssen, da für die Herstellung von
Arzneimitteln hochreine Produkte verwendet werden
müssen.
Ziel der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Umsetzung von Chinolin in 2-Oxochinolin mit hoher
Produktspezifität, Isomerenreinheit und hoher Ausbeute
zu entwickeln.
Erreicht wird dieses Ziel durch ein Verfahren zur
Herstellung von 2-Oxochinolin aus Chinolin, durch das
Chinolin mit Hilfe von Chinolin-Oxidoreduktase in
Anwesenheit eines Elektronenakzeptors aus der Gruppe
Phenazinmethosulfat, Methylenblau,
Dichlorphenolindophenol, Kaliumhexacyanoferrat(III) und
Nitroblautetrazoliumsalz in wäßriger Lösung bei einem
pH-Wert von 7,0 bis 8,0 und einer Temperatur im Bereich
von 20°C bis 35°C umgesetzt wird.
Üblicherweise wird der eingesetzte Elektronenakzeptor
in gleicher stöchiometrischer Menge wie das
umzusetzende Chinolin eingesetzt. Wird jedoch
Methylenblau als Elektronenakzeptor verwendet, kann
dieses in einer Menge eingesetzt werden, die kleiner
ist als die entsprechende stöchiometrische Menge des
Chinolins, und während der Umsetzung durch Zuführung von
Sauerstoff regeneriert werden.
Das im Verfahren einsetzbare Enzym kann auf einem
Träger fixiert sein.
Als Umsetzungen mit sehr hoher Produktspezifität und
Isomerenreinheit sind solche mit Hilfe von
Mikroorganismen oder Enzymen bekannt. So kennt man
Mikroorganismenkulturen, die mit Chinolin als
Kohlenstoffquelle 2-Oxochinolin in der
Fermentationsbrühe anreichern (Bennett et al.,
Microbios Letters, 29, 147-154, 1985; Skukla, Proc.
Indian Acad. Sci. (Chem. Sci.), 93 (7), 1143-1153,
1984). Der Angriff von Chinolin durch Mikroorganismen
in 2-Stellung erfolgt bevorzugt, da der Heterocyclus
durch das freie Elektronenpaar am Stickstoff der
reaktivere Ring ist. In Gegenwart von
Chinolin-adaptierten, intakten Mikroorganismenzellen
bleibt die biologische Reaktion jedoch nicht stehen.
Nach weiteren Hydroxylierungen erfolgt der Abbau des
aromatischen Ringsystems und am Schluß die Bildung von
CO₂ aus Chinolin.
Andererseits verbleibt die Möglichkeit, das in den
Mikroorganismen vorhandene Enzym für diese Umsetzung
zu nutzen, sofern das Enzym isoliert werden kann. Die
gezielte Umsetzung von Chinolin zu 2-Oxochinolin läßt
sich mit intakten Zellen, die zum richtigen Zeitpunkt
geerntet werden, mit Mutanten, die im Anschluß an die
Hydroxylierung blockiert sind, oder mit dem für die
Reaktion verantwortlichen, aus den Zellen isolierten
Enzym durchführen.
Bisher konnte weder eine Mutante, bei der der weitere
Abbau des hydroxylierten Reaktionsprodukts blockiert
ist, erzeugt noch isoliert werden. Daher wurde
angestrebt, das für die Umsetzung verantwortliche
Enzym zu isolieren. Durch die Verwendung eines Enzyms
zur Hydroxylierung kann ein sehr reines Produkt mit
hoher Ausbeute gewonnen werden, da in das Medium im
Gegensatz zur mikrobiellen Umsetzung keine
Stoffwechselprodukte und keine Zell-Lysate abgegeben
werden.
Grant und Al-Najjar (Microbios, 15, 177-189, 1976)
haben versucht, mit zellfreien Extrakten, gewonnen aus
Chinolin abbauenden Mikroorganismen, nachzuweisen,
welche Enzyme für die Umsetzung verantwortlich sind.
Die Versuche waren jedoch erfolglos, und die Autoren
zogen daraus den Schluß, daß das gesuchte Enzym
instabil ist.
Überraschenderweise wurde nun bei eigenen Arbeiten mit
Zellextrakten gefunden, daß dieses Enzym,
Chinolin-Oxidoreduktase, stabil ist, daß es jedoch zu
seiner Aktivität eines zusätzlichen
Elektronenakzeptors bedarf.
Als verwendbare Elektronenakzeptoren wurden gefunden:
Phenazinmethosulfat, PMS
Methylenblau
Dichlorphenolindophenol, DCPIP
Kaliumhexacyanoferrat (III)
Nitroblautetrazoliumsalz, NBT
Methylenblau
Dichlorphenolindophenol, DCPIP
Kaliumhexacyanoferrat (III)
Nitroblautetrazoliumsalz, NBT
NAD⁺ bzw. NADH waren bei den untersuchten
Versuchsbedingungen nicht wirksam. Auch andere
natürlich vorkommende physiologische
Elektronenakzeptoren konnten nicht gefunden werden.
Es kann demnach mittels zellfreier Extrakte von
Chinolin abbauenden Mikroorganismen aus Chinolin
2-Oxochinolin hergestellt werden, wenn dem
Reaktionsgemisch ein geeigneter Elektronenakzeptor
zugegeben wird. Das gesuchte Produkt muß aber noch
aufwendig gereinigt werden.
Entsprechende Chinolin abbauende Mikroorganismen
können aus Boden-, Wasser- und Klärschlammproben, die
nicht Chinolin belastet sind, erhalten werden (Schwarz
et. al., System. Appl. Microbiol., 10 (2), 185-190,
1988). Sie wurden als zur Gattung Pseudomonas gehörend
identifiziert.
Weiterhin wurde das Enzym Chinolin-Oxidoreduktase mit
an sich bekannten Methoden aus den Zellextrakten
isoliert. In den Beispielen ist ein Verfahren hierzu
beschrieben.
Bevorzugt wurden hierzu Mikroorganismen verwendet, die
durch gezieltes Anbieten von Chinolin als Substrat das
Enzym stark exprimierten.
Das isolierte Enzym, dem Molybdän als aktivierender
Effektor dient, ist eine Substanz mit folgenden
Eigenschaften:
- Isoelektrischer Punkt bei | |
pH 4,3-4,5 | |
- Molekulargewicht: | ca. 124 000 D |
- Untereinheiten: | 3 verschiedene zu |
74 000 D | |
32 000 D | |
18 000 D | |
- prosthetische Gruppen: | Eisen |
säurelabiler Schwefel | |
FAD | |
Molybdopterin |
Das angereicherte Enzym, die Chinolin-Oxidoreduktase,
ist im Bereich von -80°C bis +8°C über einen
längeren Zeitraum stabil. Für kurze Zeit hält es auch
Temperaturen bis 50°C aus.
Das pH-Optimum liegt bei pH 7,5-8,0. Das Enzym ist
stabil im Bereich pH 6,0-8,0. Außer einem
Elektronenakzeptor benötigt das Enzym keinen
zusätzlichen, von außen zugeführten Cofaktor.
Erfindungsgemäß wird demnach Chinolin mit Hilfe des
isolierten Enzyms Chinolin-Oxidoreduktase und einem
Elektronenakzeptor aus der Gruppe
Phenazinmethosulfat
Methylenblau
Dichlorphenolindophenol
Kaliumhexacyanoferrat (III)
Nitroblautetrazoliumsalz
Methylenblau
Dichlorphenolindophenol
Kaliumhexacyanoferrat (III)
Nitroblautetrazoliumsalz
zu 2-Oxochinolin umgesetzt.
Darüber hinaus wurde gefunden, daß dieses Enzym am
aromatischen Ring substituierte Chinolinderivate, wie
z. B. 5-, 6-, 7-, 8-Hydroxy- und 8-Chlorchinolin,
ebenfalls in 2-Stellung oxidiert.
Diese Umsetzung kann in rein wäßriger Lösung, wobei
alle Reaktionsparameter gelöst vorliegen, erfolgen.
Organische Lösungsmittel wurden nicht getestet.
Fernerhin kann das Enzym an einem festen Träger
fixiert sein.
Beim enzymatischen Test wird Nitroblautetrazoliumsalz
verwendet, das irreversibel zu Formazan reduziert
wird. Die Geschwindigkeit der Formazanbildung kann
photometrisch verfolgt werden und ist ein Maß für die
Aktivität des Enzyms beziehungsweise für die
eingesetzte Enzymmenge. Dabei entspricht 1 U 1 µmol
Substratumsatz pro Minute.
Der Testansatz ist 350 µmolar an Chinolin und
500 µmolar an Nitroblautetrazoliumsalz. Während des
Tests wird das gesamte Chinolin zu 2-Oxochinolin
oxidiert. Für die technische Umwandlung von Chinolin
in 2-Oxochinolin kann ein durch Luftsauerstoff
autoxidabler Elektronenakzeptor, zum Beispiel
Methylenblau, eingesetzt werden.
Die Züchtung wird im 100-l-Bioreaktor mit folgendem
Mineralsalzmedium bei pH 7,3 durchgeführt:
K₂HPO₄|0,79 g/l | |
MgSO₄ · 7 H₂O | 0,20 g/l |
FeSO₄ · 7 H₂O | 0,02 g/l |
NaCl | 1,00 g/l |
Spurenelement-Lösung | 1,00 ml/l |
Die Spurenelement-Lösung besteht aus:
B(OH)₃|0,50 g/l | |
CuSO₄ · 5 H₂O | 0,04 g/l |
FeCl₃ · 6 H₂O | 0,20 g/l |
MnSO₄ · 7 H₂O | 0,40 g/l |
(NH₄)₆Mo₇O₂₄ · 4 H₂O | 0,20 g/l |
ZnSO₄ · 7 H₂O | 0,40 g/l |
50 ml = 55 g Chinolin werden insteril zugegeben.
Angeimpft wird mit 5 l einer 16 Stunden alten
Vorkultur gleicher Zusammensetzung.
Die Fermentation findet bei einer Temperatur von 30°C
und einer Luftzufuhr von 25 l/min statt. Ein Rührwerk
sorgt mit 100 Umdrehungen/min für gute Durchmischung.
Nach 12 und nach 24 Stunden Fermentationszeit werden
nochmals je 50 ml = 55 g Chinolin zugegeben.
Ca. 5 Stunden nach der letzten Substratzugabe werden
die Zellen mittels einer Durchlaufzentrifuge
abzentrifugiert. Zu diesem Zeitpunkt ist Chinolin noch
vorhanden, 2-Oxochinolin aber im Medium gut
nachweisbar und daher die Chinolin-Oxidoreduktase
induziert. Man erhält aus 100 l Medium mit insgesamt
150 ml Chinolin zwischen 230 und 280 g Zellen
(Naßgewicht).
Ca. 250 g Zellen (Naßgewicht) werden in 250 ml
100 mM Natriumphosphatpuffer pH 6,0 suspendiert
und in 100-ml-Portionen in 30-sec.-Intervallen
15 min lang bei 0°C beschallt.
Das Zellhomogenat wird anschließend 40 min mit
48 000 g bei 5°C zentrifugiert. Im trüben
Überstand befinden sich durchschnittlich 8000 U
Chinolin-Oxidoreduktase in ca. 350 ml Volumen.
Der Enzymrohextrakt wird nun einer
Hitzebehandlung unterworfen. Dazu wird der
Extrakt im Wasserbad unter ständigem Rühren auf
45°C gebracht und 10 min lang auf dieser
Temperatur gehalten. Das ausgefallene Protein
wird mit 48 000 g 30 min bei 5°C zentrifugiert.
Der nun klare Überstand (ca. 6000 U, 250 ml) wird
über Nacht gegen 100 mM Natriumphosphatpuffer
pH 7,5 dialysiert, um den pH-Wert für die
anschließende Ammoniumsulfatfällung zu erhöhen
Zu der dialysierten Proteinlösung wird so viel
Ammoniumsulfat zugegeben, daß eine Sättigung von
30% erhalten wird. Das Ammoniumsulfat muß fein
pulverisiert sein und wird langsam in kleinen
Mengen unter Rühren bei 0°C in die Lösung
gestreut. Die gesamte Zugabe dauert ca. 1,5
Stunden. Anschließend wird noch 1 Stunde gerührt
und dann mit 30 000 g 30 min zentrifugiert. Die
Chinolin-Oxidoreduktase befindet sich nun im
Pellet. Dieses wird in ca. 60 ml 100 mM
Natriumphosphatpuffer pH 7,5, der 22% an
Ammoniumsulfat gesättigt ist, unter Rühren
suspendiert. Die Chinolin-Oxidoreduktase löst
sich dabei wieder und kann von nicht gelöstem
Fremdprotein mit 30 000 g 30 min abzentrifugiert
werden. Der Überstand wird gegen 50 mM
Tris/HCl-Puffer pH 7,0 dialysiert, um das
Ammoniumsulfat zu entfernen, das bei der
anschließenden Ionenaustauschchromatographie
stört.
Das Volumen nimmt dabei um etwa ein
Drittel zu.
Als Anionenaustauschgel wird Sephadex DE52
verwendet, das 5×10 cm in
eine Chromatographiesäule gepackt und mit 50 mM
Tris/HCl-Puffer pH 7,0 äquilibriert wird.
Die Enzymlösung wird mit einer Flußrate von
50 ml/Stunde aufgetragen. Die
Chinolin-Oxidoreduktase bindet an den
Anionenaustauscher, weil sie bei pH 7,0 negativ
geladen ist. Proteine, die bei diesem pH-Wert
eine positive Ladung tragen, passieren die Säule,
ohne zu binden. Um diese vollständig zu
entfernen, wird die Säule mit ca. 800 ml Puffer
gespült.
Dann wird ein linearer Natriumchloridgradient von
0 bis 1 M NaCl in einem Gesamtvolumen von 1,6 l
angeschlossen und das Eluat fraktioniert
(Fraktionsgröße 5 ml). Mit steigender
Natriumchloridkonzentration werden die Proteine
gegen Chloridionen ausgetauscht. Die
Chinolin-Oxidoreduktase wird zwischen 0,4 und
0,5 M NaCl von der Säule eluiert. Fraktionen mit
Chinolin-Oxidoreduktaseaktivität werden gesammelt
und in einer Konzentrationszelle mit einer XM 100
A Membran auf ein Volumen von
ca. 5 ml eingeengt. Nach diesem Schritt sind noch
ca. 40% der Ausgangsaktivität vorhanden.
Die konzentrierte Proteinlösung wird auf eine
Chromatographiesäule (2,5×100 cm) mit Sephacryl
S 300, die mit 100 mM
Kaliumphosphatpuffer pH 6,5 äquilibriert ist,
aufgetragen. Die Flußrate beträgt 10 ml/Stunde
und das Fraktionsvolumen ca. 3 ml. Nach ca.
270 ml wird die Chinolin-Oxidoreduktase von der
Säule eluiert. Wieder werden die Fraktionen mit
Chinolin-Oxidoreduktaseaktivität gesammelt, auf
ca. 5 ml Volumen konzentriert und eingefroren.
Am Ende dieses Anreicherungsverfahrens sind noch
ca. 2000 U entsprechend 25% an Ausgangsaktivität
vorhanden. Die spezifische Aktivität beträgt ca.
10 U/mg, was einer 30fachen Anreicherung
entspricht (siehe Tabelle).
Testvolumen|1,2 ml | |
660 µl | 100 mM Natriumphosphatpuffer pH 7,8 (Testpuffer) |
120 µl | 10 mM EDTA pH 7,8 |
200 µl | 1%ige Gelatine (w/v) in Testpuffer |
40 µl | 0,653 mM Phenazinmethosulfat in Testpuffer |
120 µl | 5 mM Nitroblautetrazoliumsalz in Testpuffer |
50 µl | 8,4 mM Chinolin in Testpuffer |
10 µl | Enzym-Lösung |
Gemessen wird bei 25°C bei 540 nm die Zunahme des
reduzierten Nitroblautetrazoliums mit einem
Extinktionskoeffizienten von
Die Volumenaktivität wird nach der Formel
berechnet.
1 U entspricht 1 µMol Substratumsatz pro Minute.
Ansatz:
700 µl Testpuffer (100 mM Na₂HPO₄/HCl pH 7,8)
180 µl 1%ige Gelatine in Testpuffer
110 µl NBT in Testpuffer (0,436 mg = 0,534 · 10-6 mol)
10 µl Chinolinoxidoreduktase (0,13 U)
50 µl Chinolinlösung in Testpuffer (0,05 µl 0,425 · 10-6 mol)
700 µl Testpuffer (100 mM Na₂HPO₄/HCl pH 7,8)
180 µl 1%ige Gelatine in Testpuffer
110 µl NBT in Testpuffer (0,436 mg = 0,534 · 10-6 mol)
10 µl Chinolinoxidoreduktase (0,13 U)
50 µl Chinolinlösung in Testpuffer (0,05 µl 0,425 · 10-6 mol)
Chinolin wird dabei in einer Zeit von ca. 5 min
vollständig zu 2-Oxochinolin umgesetzt.
1 mol Chinolin wird von 2 mol Methylenblau in
Anwesenheit von Chinolinoxidoreduktase in 1 mol
2-Oxochinolin umgesetzt. Anstatt Methylenblau in
stöchiometrischer Menge einzusetzen, kann es auch im
Unterschuß verwendet werden. Folgender Versuch wurde
dazu unternommen:
Ansatz:
100 µl Chinolin-Lösung (0,2 µl Chinolin = 1,7 · 10-6 mol)
100 µl Methylenblau-Lösung (0,24 mg = 0,68 · 10-6 mol)
780 µl Testpuffer (100 mM Na₂HPO₄/HCl pH 7,8)
20 µl Chinolinoxidoreduktase-Lösung (0,26 U)
100 µl Chinolin-Lösung (0,2 µl Chinolin = 1,7 · 10-6 mol)
100 µl Methylenblau-Lösung (0,24 mg = 0,68 · 10-6 mol)
780 µl Testpuffer (100 mM Na₂HPO₄/HCl pH 7,8)
20 µl Chinolinoxidoreduktase-Lösung (0,26 U)
Methylenblau ist dabei im 5fachen Unterschuß
eingesetzt. Zur besseren Autoxidation des
Methylenblaus wurde die Reaktionslösung mit Preßluft
begast. Die vollständige Umsetzung von Chinolin in
2-Oxochinolin dauert mit diesem Ansatz ca. 30 min.
Dabei ist die Autoxidation des Methylenblaus der
geschwindigkeitsbestimmende Schritt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von 2-Oxochinolin aus
Chinolin, dadurch gekennzeichnet, daß Chinolin
mit Hilfe von Chinolin-Oxidoreduktase in
Anwesenheit eines Elektronenakzeptors aus der
Gruppe Phenazinmethosulfat, Methylenblau,
Dichlorphenolindophenol,
Kaliumhexacyanoferrat(III) und
Nitroblautetrazoliumsalz in wäßriger Lösung bei
einem pH-Wert von 7,0 bis 8,0 und einer Temperatur
im Bereich von 20°C bis 35°C umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektronenakzeptor in
gleicher stöchiometrischer Menge wie das Chinolin
eingesetzt wird.
3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß Methylenblau in einer Menge
eingesetzt wird, die kleiner ist als die
entsprechende stöchiometrische Menge des Chinolin
und daß das Methylenblau während der Umsetzung mit
Hilfe von Sauerstoff wieder regeneriert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym auf einem
Träger fixiert eingesetzt wird.
5. Chinolin-Oxidoreduktase in isolierter Form mit
folgenden Eigenschaften:
- a) Molybdän dient als aktivierender Effektor;
- b) Molekulargewicht: ca. 124 000 D;
- c) Untereinheiten: 3 verschiedene zu 74 000 D, 32 000 D und 18 000 D;
- d) isoelektrischer Punkt bei pH 4,3 bis 4,5;
- e) prosthetische Gruppen: Eisen, säurelabiler Schwefel, FAD und Molybdopterin;
- f) pH-Optimum bei pH 7,5 bis 8,0;
- g) stabil im Bereich pH 6,0 bis 8,0;
- h) außer einem Elektronenakzeptor aus der Gruppe Phenazinmethosulfat, Methylenblau, Dichlorphenolindophenol, Kaliumhexacyanoferrat(III) und Nitroblautetrazoliumsalz benötigt das Enzym keinen zusätzlichen, von außen zugeführten Cofaktor;
- i) das angereicherte Enzym ist im Bereich von -80°C bis +8°C über einen längeren Zeitraum stabil und für kurze Zeit hält es auch Temperaturen bis 50°C aus.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3903759A DE3903759A1 (de) | 1989-02-09 | 1989-02-09 | Verfahren zur herstellung von 2-oxochinolin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3903759A DE3903759A1 (de) | 1989-02-09 | 1989-02-09 | Verfahren zur herstellung von 2-oxochinolin |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3903759A1 DE3903759A1 (de) | 1990-08-16 |
DE3903759C2 true DE3903759C2 (de) | 1992-03-12 |
Family
ID=6373667
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3903759A Granted DE3903759A1 (de) | 1989-02-09 | 1989-02-09 | Verfahren zur herstellung von 2-oxochinolin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3903759A1 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CZ279488B6 (cs) * | 1990-09-25 | 1995-05-17 | Lonza A.G. | Způsob mikrobiologické výroby hydroxylovaných heterocyklů |
US5173412A (en) * | 1990-11-08 | 1992-12-22 | Lonza, Ltd. | Microbiological process for the production of hydroxylated pyrazine derivatives |
US5523223A (en) * | 1992-03-13 | 1996-06-04 | Forschungszentrum Julich Gmbh | Ketoester reductase for conversion of keto acid esters to optically active hydroxy acid esters |
-
1989
- 1989-02-09 DE DE3903759A patent/DE3903759A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3903759A1 (de) | 1990-08-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Pollock et al. | Bacterial reduction of tetrathionate: A report to the medical research council | |
EP0152948A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 6-Hydroxynikotinsäure | |
EP0120208B1 (de) | Mikrobiologisch hergestellte L-Phenylalanin-Dehydrogenase, Verfahren zu ihrer Gewinnung und ihre Verwendung | |
Hylin | The microbial degradation of nicotine. II. The mode of action of Achromobacter nicotinophagum | |
Jetten et al. | Effects of colicin A and staphylococcin 1580 on amino acid uptake into membrane vesicles of Escherichia coli and Staphylococcus aureus | |
JP3026190B2 (ja) | 5−アミノレブリン酸生産微生物及びこれを用いた5−アミノレブリン酸の製造法 | |
DE3903759C2 (de) | ||
EP0248400A2 (de) | Enzym und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE3600563C2 (de) | ||
DE3931399A1 (de) | N-acetylhexosamin-dehydrogenase, verfahren zu deren herstellung, verfahren zur quantitativen analyse von n-acetylglucosamin oder n-acetylgalactosamin unter verwendung derselben, sowie kit fuer die quantitative analyse | |
EP0218863B1 (de) | Mikrobiologisch hergestellte D(-)-Mandelat-Dehydrogenase, Verfahren zu ihrer Gewinnung und ihre Verwendung | |
CH645668A5 (de) | Verfahren zur herstellung von sarcosinoxidase. | |
DE3741198C2 (de) | ||
DE4032287C2 (de) | ||
WO1992020789A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von dimethylamin- bzw. trimethylamin-dehydrogenase, danach erhaltene dehydrogenasen und ihre verwendung | |
DE3931377C2 (de) | L-Fucose-Dehydrogenase, Verfahren zu ihrer Herstellung, quantitative Bestimmung von L-Fucose unter Verwendung des genannten Enzyms, sowie Kit für die quantitative Bestimmung | |
EP0248401A2 (de) | Enzym und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2637671A1 (de) | Creatinin-desimidase, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zur quantitativen bestimmung von creatinin | |
Caltrider | Pyocyanine | |
Rich | Respiration studies on the organic nitrogen preferences of Zoogloea ramigera | |
DE3702159C2 (de) | ||
DE2751879C2 (de) | ||
Gaughran | Temperature activation of certain respiratory enzymes of stenothermophilic bacteria | |
WO1982000833A1 (en) | Method for the determination of total cholesterol | |
DE3244129C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RUETGERS AG, 60326 FRANKFURT, DE |
|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: WEYL GMBH, 68305 MANNHEIM, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |