DE2751879C2 - - Google Patents
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- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
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Description
Bekanntlich wird eine Cholinoxidase durch Mikroorganismen
der Gattung Arthrobacter erzeugt, die die Umwandlung von
Cholin-chlorid in Betain beschleunigt. Bei dieser Umwandlung
entsteht Wasserstoffperoxid. Ein Verfahren zur Bestimmung
von Cholin durch Messung der entstandenen Menge an
Wasserstoffperoxid ist ebenfalls bekannt; vgl. Rinsho Byori
(Clinical Pathology); Bd. 24 (1976), S. 461.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Cholinoxidase
zu schaffen, die die Oxidation von Cholin zu Betainaldehyd
und von Betainaldehyd zu Betain beschleunigt. Die
Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund,
daß bei der Züchtung eines Stammes von Brevibacterium album
in einem Nährmedium erhebliche Mengen an Cholinoxidase in der
Kulturbrühe gebildet werden. Die erfindungsgemäß hergestellte
Cholinoxidase kann zur Bestimmung von Cholin verwendet werden.
Die Erfindung betrifft somit die in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Gegenstände.
Fig. 1 gibt das Dünnschichtchromatogramm der Reaktionslösung
wieder, die bei der Oxidation von Cholin mit der erfindungsgemäß hergestellten Cholinoxidase erhalten wird.
Fig. 2 zeigt die Enzymaktivität in Abhängigkeit vom pH-Wert
der erfindungsgemäß hergestellten Cholinoxidase. Die Kurven
(A), (B), (C) und (D) geben die relative Aktivität des aus
den Zellen von Brevibacterium album KY 4319 (NRRL B-11 046) (A) im Vergleich mit
Corynebacterium murisepticum KY 3505 (B), Corynebacterium cholinoxidans KY 4707 (C) und Corynebacterium choliniphilum KY 4706 (D)
isolierten Enzyms wieder. In den nachfolgenden Figuren haben (A), (B), (C) und D) die gleiche Bedeutung, wie sie vorstehend
angegeben ist.
Fig. 3 zeigt das pH-Optimum der erfindungsgemäß hergestellten
Cholinoxidase.
Fig. 4 zeigt das Temperaturoptimum der erfindungsgemäß hergestellten
Cholinoxidase.
Fig. 5 zeigt den Bereich der Temperaturstabilität der erfindungsgemäß hergestellten Cholinoxidase.
Fig. 6 zeigt die stabilisierende Wirkung von EDTA auf die
erfindungsgemäß hergestellte Cholinoxidase.
Die bakteriologischen Eigenschaften von Brevibacterium
album KY 4319 (NRRL B-11046) und Brevibacterium cerinum KY 4320 sowie diejenigen
von Corynebacterium murisepticum KY 3505 sind in den
US-PSen 32 22 258 und 36 30 842 beschrieben.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann entweder ein synthetisches
Medium oder ein natürliches Medium verwendet werden, sofern
es eine Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle, anorganische
Salze und geringe Mengen anderer Nährstoffe enthält,
die für den hier verwendeten Stamm erforderlich sind.
Als Kohlenstoffquelle kommen bevorzugt Cholin und dessen Salze,
jedoch auch Kohlenhydrate, wie Glucose, Fructose, Sucrose oder Melassen,
Kohlenwasserstoffe, wie n-Paraffine oder Kerosin, Carbonsäuren, wie Essigsäure,
Milchsäure, Brenztraubensäure oder Fumarsäure, oder Aminosäuren,
wie Glutaminsäure oder Asparaginsäure, in Frage.
Als Stickstoffquellen können Ammoniak, anorganische und organische
Ammoniumsalze, wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat,
Ammoniumphosphat, Ammoniumcarbonat oder Ammoniumacetat,
Harnstoff, Mononatriumglutamat, Glykokoll, Mononatriumaspartat,
Cholin und andere stickstoffhaltige Verbindungen,
Pepton, Fleischextrakt, Hefeextrakt, Maisquellwasser, Fischmehl,
Sojabohnenmehl oder andere stickstoffhaltige organische Substanzen
verwendet werden.
Beispiele für verwendbare anorganische Salze sind Kaliumdihydrogenphosphat, Dikaliumhydrogenphosphat, Magnesiumsulfat,
Natriumchlorid, Eisen(II)-sulfat, Mangansulfat, Kaliumchlorid
und Calciumcarbonat.
Spezielle
Nährstoffe zur Vermehrung des Mikroorganismus, wie Biotin oder
Thiamin, können dem Nährmedium im Bedarfsfall in entsprechender Menge
zugesetzt werden. In einigen Fällen können die
stickstoffhaltigen organischen Verbindungen, die als Stickstoffquelle
verwendet werden, auch als Quelle für die erforderlichen
Nährstoffe dienen. Bei Verwendung derartiger stickstoffhaltiger
organischer Verbindungen ist es deshalb nicht
nötig, die erforderlichen Nährstoffe dem Nährmedium gesondert
zuzusetzen.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Bildung von Cholinoxidase
durch Zusatz von Cholin oder dessen Salz zum Nährmedium
zur Induktion der Bildung von Cholinoxidase erhöht.
Beispiele für als Kohlenstoffquelle und Induktionsmittel verwendbare
Cholinsalze sind Cholin-chlorid, Cholin-bromid, Cholin-bicarbonat, Cholin-
citrat und Cholin-ascorbat. Bei Verwendung von Cholin oder dessen Salz als
Induktionsmittel beträgt die Konzentration im Nährmedium
7 bis 800 mMol/Liter, berechnet als Cholin-chlorid.
Der Zusatz von Cholin oder dessen Salz kann zu Beginn oder
während der Fermentation erfolgen. Beim Zusatz von Cholin
oder dessen Salz während der Fermentation wird die Zugabe
vorzugsweise gegen Ende der logarithmischen Wachstumsphase
des Mikroorganismus beendet.
In dem nachstehenden Vergleichsbeispiel wird die Bestimmung
eines bevorzugten Mengenbereichs des dem Nährmedium zuzusetzenden
Induktionsmittels erläutert.
Die Aktivität der Cholinoxidase im Beispiel und Vergleichsbeispiel
wird anhand der Oxidation von Cholin
mit Cholinoxidase unter Bildung von Wasserstoffperoxid,
Zersetzung des Wasserstoffperoxids mit Peroxidase in Gegenwart
von Phenol und 4-Aminoantipyrin zur Bildung eines Farbstoffs
und Messung der Absorption der Farbstofflösung bestimmt.
Einzelheiten der Bestimmung sind nachstehend angegeben.
Es wird eine 0,05 Mol/Liter Tris-Pufferlösung (pH 8,0) hergestellt,
die 0,01 Mol/Liter 4-Aminoantipyrin, 0,1 Mol/Liter
Phenol und 5000 E/Liter Peroxidase enthält. Diese Lösung
dient als Farbbildner. 3 ml der Farbbildnerlösung werden
zur Bestimmung der Aktivität mit 0,1 ml Enzymlösung sowie 0,1 m l
einer 1/30 Mol/Liter Cholin-chlorid-Lösung versetzt. Die Reaktion
wird 20 Minuten bei 37°C durchgeführt. Sodann wird die
Absorption der Lösung bei 500 nm bestimmt. Die Menge des umgesetzten Cholin-chlorids wird aufgrund des gemessenen Wertes
berechnet. Die Enzymaktivität wird ausgedrückt durch "E".
Eine Einheit ist definiert als diejenige Menge Enzym, die
1 µMol Cholin in 1 Minute unter den vorstehend beschriebenen
Bedingungen zersetzt.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
Brevibacterium album KY 4319 (NRRL B-11046) wird als Einsaatstamm
verwendet. 10 ml eines Einsaatmediums der nachstehend
angegebenen Zusammensetzung werden in ein 70 ml fassendes
Reagensglas gegossen und 15 Minuten bei 120°C sterilisiert.
Zusammensetzung des Einsaatmediums:
Cholin-chlorid 2 g/dl, Maisquellwasser 0,5 g/dl, Hefeextrakt 0,5 g/dl, Mononatriumglutamat 0,5 g/dl, K₂HPO₄ 0,1 g/dl, MgSO₄ · 7H₂O 0,05 g/dl; pH-Wert 7,2.
Cholin-chlorid 2 g/dl, Maisquellwasser 0,5 g/dl, Hefeextrakt 0,5 g/dl, Mononatriumglutamat 0,5 g/dl, K₂HPO₄ 0,1 g/dl, MgSO₄ · 7H₂O 0,05 g/dl; pH-Wert 7,2.
Eine Platinöse des Stammes wird in das Einsaatmedium überimpft
und 48 Stunden bei 30°C unter Schütteln gezüchtet.
Sodann wird die erhaltene Kulturbrühe in 30 ml des gleichen
Einsaatmediums in einem 2 Liter umfassenden Erlenmeyerkolben
übertragen und 48 Stunden bei 30°C unter Schütteln gezüchtet.
Die gesamte erhaltene Kulturbrühe wird erneut in 3,0 Liter
eines Mediums der gleichen Zusammensetzung wie das Einsaatmedium
in einem 5 Liter fassenden Fermenter übertragen. Die
Züchtung wird 24 Stunden bei 30°C unter Belüftung mit
1 Liter/Liter Medium/Minute und einer Rührgeschwindigkeit
von 500 U/min durchgeführt. Nach beendeter Züchtung haben
sich in der Kulturbrühe 0,62 E/ml Cholinoxidase angereichert.
Aus der Kulturbrühe werden die Zellen abgeschleudert. Die Zellen
werden in 1 Liter eines 0,05 Mol/Liter Tris-Puffers vom
pH-Wert 8,0 suspendiert. Die erhaltene Suspension wird mit
einer Dyno-Laboratoriumsmühle (KDL-Typ) behandelt. Es wird
ein Gemisch mit aufgebrochenen Zellen erhalten. Sodann wird
das Gemisch abgeschleudert. Es wird ein Überstand erhalten.
Die vorstehend erwähnte Menge des Enzyms in der Kulturbrühe
wird berechnet, bezogen auf die Cholinoxidase-Aktivität des
Überstands. Der Überstand wird mit Ammoniumsulfat bis zu einer
Sättigung von 30% versetzt. Es bildet sich eine Fällung.
Das erhaltene Gemisch wird zentrifugiert und der Überstand
mit Ammoniumsulfat bis zu einer Sättigung von 60% versetzt.
Die erhaltene Fällung wird abzentrifugiert und in 0,05 Mol/Liter
tris-Puffer vom pH-Wert 8,0 gelöst. Die erhaltene Lösung
wird gegen den gleichen tris-Puffer 15 Stunden bei 5°C
unter Verwendung eines Cellophanschlauchs dialysiert. Nach
der Dialyse wird die Lösung auf eine Säule mit 1 Liter DEAE-
Cellulose gegeben, die mit 0,05 Mol/Liter tris-Puffer
(pH 8,0) mit 0,05 Mol/Liter Natriumchlorid äquilibriert worden
ist. Nach dem Waschen des Harzes mit 1 Liter 0,05 Mol/Liter
tris-Puffer (pH 8,0), der 0,05 Mol/Liter Natriumchlorid
enthält, wird eine Gradienteneluierung mit 0,05 Mol/Liter
Tris-Puffer durchgeführt, der Natriumchlorid in einer Konzentration
von 0,05 bis 0,45 Mol/Liter enthält.
Das Eluat wird in Fraktionen aufgefangen, und die Cholinoxidase
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt. Die vereinigten
Fraktionen werden mit Ammoniumsulfat bis zu einer Sättigung
von 60% versetzt. Die entstandene Fällung wird abzentrifugiert
und in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer vom pH-Wert 8,0 gelöst.
Die Lösung wird auf eine Kolonne mit 500 ml Sephadex
G-150 gegeben, die mit 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer (pH 8,0)
äquilibriert worden ist.
Die Eluierung wird mit dem gleichen Puffer wie vorstehend beschrieben,
durchgeführt. Das Eluat wird in Fraktionen aufgefangen.
Die Cholinoxidase enthaltenden Fraktionen werden vereinigt.
Die vereinigten Fraktionen werden mit Ammoniumsulfat
bis zu einer Sättigung von 60% versetzt. Die erhaltene Fällung
wird abzentrifugiert und in 0,05 Mol/Liter tris-Puffer
vom pH-Wert 8,0 gelöst. Die Lösung wird gegen den gleichen
Puffer 15 Stunden bei 5°C unter Verwendung eines Cellophanschlauchs
dialysiert. Nach der Dialyse wird die Lösung auf
eine Kolonne mit 500 ml DEAE Sephadex A-50 gegeben, der mit
0,05 Mol/Liter Tris-Puffer (pH 8,0) mit 0,1 Mol/Liter
Natriumchlorid äquilibriert worden ist. Nach dem Waschen des
Harzes mit 500 ml 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer (pH 8,0), der
0,1 Mol/Liter Natriumchlorid enthält, wird eine Gradienteneluierung
mit 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer durchgeführt, der
Natriumchlorid in einer Konzentration von 0,1 bis 0,5 Mol/Liter
enthält. Das Eluat wird in Fraktionen aufgefangen. Die
Cholinoxidase enthaltenden Fraktionen werden vereinigt und
15 Stunden mittels eines Cellophanschlauchs gegen 0,05 Mol/Liter
Tris-Puffer vom pH-Wert 8,0 dialysiert. Nach der Dialyse
wird die Lösung gefriergetrocknet. Es wird Cholinoxidase
in einer Ausbeute von etwa 10% erhalten. Das Produkt zeigt
eine spezifische Aktivität von 2,2 E/mg Protein.
In diesem Versuch werden Brevibacterium album KY 4319 (Erfindung),
sowie teilweise Corynebacterium murisepticum KY 3505 (NRRL B-11049),
Corynebacterium cholinoxydans KY 4707 (NRRL B-11158) und
Corynebacterium choliniphilum KY 4706 (NRRL B-11157) verwendet.
10 ml Anteile eines Nährmediums der nachstehend angegebenen
Zusammensetzung werden in 70 ml fassende Reagenzgläser
gegossen und 15 Minuten bei 120°C sterilisiert.
Cholin-chloridKonzentration in Tabelle I angegeben
Maisquellwasser0,5 g/dl
Hefeextrakt0,5 g/dl
K₂H PO₄0,1 g/dl
MgSO₄ · 7H₂O0,05 g/dl
Mononatriumglutamat (pH 7,2)0,5 g/dl
Eine Platinöse der vorstehend genannten Stämme wird gesondert
in das Nährmedium in den Reagensgläsern überimpft und 24 Stunden
bei 30°C unter Schütteln gezüchtet. Nach beendeter
Züchtung werden die Kulturbrühen zentrifugiert. Die erhaltenen mikroben
Zellen werden in 10 ml 0,05 Mol/Liter tris-Puffer
vom pH-Wert 8,0 suspendiert und mit Ultraschall aufgebrochen. Das erhaltene Gemisch wird abgeschleudert und die
Aktivität der Cholinoxidase im Überstand bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Die Züchtung der Mikroorganismen wird unter aeroben Bedingungen,
beispielsweise unter Schütteln oder unter Belüftung und Rühren,
durchgeführt. Die geeignete Temperatur zur Züchtung
liegt bei 25 bis 35°C. Der pH-Wert des Nährmediums wird während
der Züchtung vorzugsweise auf einen Wert von 7,0 bis
8,5 eingestellt. Gewöhnlich hat sich nach 1- bis 3tägiger
Züchtung eine beträchtliche Menge an Cholinoxidase in der
Kulturbrühe, hauptsächlich in den Zellen, angesammelt.
Nach beendeter Züchtung werden die Zellen von der Kulturbrühe
abgetrennt, beispielsweise abgeschleudert und aufgebrochen,
beispielsweise mittels Ultraschall. Das erhaltene Gemisch
der Zelltrümmer wird abgeschleudert. Aus dem Überstand
kann Cholinoxidase nach verschiedenen Verfahren zur Reinigung
von Enzymen isoliert werden, beispielsweise durch Aussalzen,
Ausfällung mit einem organischen Lösungsmittel, Dialyse,
Spulenchromatographie an Dextrangel (Sephadex) Säulenchromatographie
an Ionenaustauschern oder Cellulose.
Die enzymatischen Eigenschaften der hergestellten
Cholinoxidasen sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Die enzymatischen Eigenschaften in Tabelle II werden nach
folgenden Methoden bestimmt.
In den nachstehend geschilderten Versuchen (1) und (2) wird
Cholinoxidase aus Brevibacterium album KY 4319 verwendet.
Die gleichen Ergebnisse werden mit Cholinoxidase der anderen
Stämme erhalten.
Identifizierung der Produkte der enzymatischen Reaktion durch
Dünnschichtchromatographie.
Cholinoxidase wird in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer vom pH-Wert
8,0 bis zu einer Konzentration von 17,0 E/ml gelöst. 0,1 ml
der Lösung, 3,0 ml eines 0,2 Mol/Liter Borat-Puffers vom
pH-Wert 9,0, 5 ml einer 1 Mol/Liter wäßrigen Lösung von
Cholin-chlorid und 5 mg Peroxidase werden miteinander vermischt
und 15 Stunden bei 30°C unter Schütteln umgesetzt.
Die nachstehend angegebenen Probelösungen einschließlich der
vorstehend aufgeführten Reaktionslösung werden in einer Menge
von jeweils 5 µl auf eine mit Cellulose beschichtete
Dünnschichtchromatographieplatte (20 × 20 cm) aufgetragen.
Probelösungen:
- (a) 0,1 Mol/Liter wäßrige Lösung von Cholin-chlorid
- (b) 0,1 Mol/Liter wäßrige Lösung von Betain
- (c) 0,13 Mol/Liter wäßrige Lösung von Betainaldehyd
- (d) Reaktionslösung
- (e) Gemisch der Reaktionslösung und 0,1 Mol/Liter wäßrige Lösung von Betain (Volumverhältnis 1 : 1).
- (f) Gemisch der Reaktionslösung und einer 0,13 Mol/Liter wäßrigen Lösung von Betainaldehyd (Volumverhältnis 1 : 1).
Die Entwicklung wird mit einem Gemisch von Methanol, Essigsäure
und Wasser (Volumverhältnis 18 : 1 : 1) durchgeführt.
Nach der Entwicklung wird die Platte an der Luft getrocknet und einmal in
Dragendorff's Reagens eingetaucht; vgl. Karel Macek, Pharmaceutical
Applications of Thin-layer and Paper Chromatography,
Elsevier Publishing Co., Amsterdam-London-New York, 1972,
S. 659. Hierauf wird die Platte an der Luft getrocknet und
zur Farbentwicklung mit verdünnter Schwefelsäure besprüht.
Die Ergebnisse sind in Fig. 1 zusammengefaßt. Aus Fig. 1
ist ersichtlich, daß als Produkte der enzymatischen Oxidation
von Cholin Betainaldehyd und Betain anfallen.
Sauerstoffaufnahme und Wasserstoffperoxid-Bildung bei der
enzymatischen Reaktion mit Cholin-chlorid und Betainaldehyd.
Teil 1 - Sauerstoffaufnahme
0,5 ml einer wäßrigen Lösung des Substrats (mit Cholin- chlorid oder Betainaldehyd in der in Tabelle III angegebenen Menge) und 1,0 ml eines 0,2 Mol/Liter Boratpuffers (pH-Wert 8,0) mit 0,01 Mol/Liter 4-Aminoantipyrin, 0,01 Mol/Liter Phenol und 50 mg/Liter Peroxidase werden in den Hauptbehälter eines Warburg-Gefäßes gegeben. Ferner werden 0,5 ml eines 0,05 Mol/Liter Tris-Puffers (pH-Wert 8,0) mit 1,5 E/ml Cholin- oxidase in den Seitenarm gegeben. Die Reaktion wird bei 37°C durchgeführt. Während der Umsetzung wird die aufgenommene Sauerstoffmenge in regelmäßigen Zeitabständen bestimmt. Die Umsetzung ist innerhalb 30 bis 40 Minuten beendet. Das Molverhältnis von aufgenommenem Sauerstoff (µMol) zur Menge des eingesetzten Substrats (µMol) ist in Tabelle III zusammengefaßt.
0,5 ml einer wäßrigen Lösung des Substrats (mit Cholin- chlorid oder Betainaldehyd in der in Tabelle III angegebenen Menge) und 1,0 ml eines 0,2 Mol/Liter Boratpuffers (pH-Wert 8,0) mit 0,01 Mol/Liter 4-Aminoantipyrin, 0,01 Mol/Liter Phenol und 50 mg/Liter Peroxidase werden in den Hauptbehälter eines Warburg-Gefäßes gegeben. Ferner werden 0,5 ml eines 0,05 Mol/Liter Tris-Puffers (pH-Wert 8,0) mit 1,5 E/ml Cholin- oxidase in den Seitenarm gegeben. Die Reaktion wird bei 37°C durchgeführt. Während der Umsetzung wird die aufgenommene Sauerstoffmenge in regelmäßigen Zeitabständen bestimmt. Die Umsetzung ist innerhalb 30 bis 40 Minuten beendet. Das Molverhältnis von aufgenommenem Sauerstoff (µMol) zur Menge des eingesetzten Substrats (µMol) ist in Tabelle III zusammengefaßt.
Teil 2 - Bildung von Wasserstoffperoxid
Als Farbbildnerlösung wird ein Gemisch von 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer (pH 8,0) mit 0,001 Mol/Liter 4-Aminoantipyrin, 0,001 Mol/Liter Phenol und 50 mg/Liter Peroxidase verwendet. 1,9 ml der Farbbildnerlösung werden mit 0,1 ml einer wäßrigen Lösung des Substrats (die Cholin-chlorid oder Betainaldehyd in der in Tabelle IV angegebenen Menge enthält), 0,2 ml 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer (pH 8,0) mit 3,5 E/ml Cholinoxidase und 0,8 ml Wasser versetzt. Die Umsetzung wird 20 Minuten bei 37°C durchgeführt. Sodann wird die Absorption des Reaktionsgemisches bei 500 nm gemessen. Die Menge des erzeugten Wasserstoffperoxids wird auf Grund des Meßwertes berechnet. Das Molverhältnis der Menge des erzeugten Wasserstoffperoxids (µMol) zur Menge des eingesetzten Substrats (µMol) ist in Tabelle IV angegeben.
Als Farbbildnerlösung wird ein Gemisch von 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer (pH 8,0) mit 0,001 Mol/Liter 4-Aminoantipyrin, 0,001 Mol/Liter Phenol und 50 mg/Liter Peroxidase verwendet. 1,9 ml der Farbbildnerlösung werden mit 0,1 ml einer wäßrigen Lösung des Substrats (die Cholin-chlorid oder Betainaldehyd in der in Tabelle IV angegebenen Menge enthält), 0,2 ml 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer (pH 8,0) mit 3,5 E/ml Cholinoxidase und 0,8 ml Wasser versetzt. Die Umsetzung wird 20 Minuten bei 37°C durchgeführt. Sodann wird die Absorption des Reaktionsgemisches bei 500 nm gemessen. Die Menge des erzeugten Wasserstoffperoxids wird auf Grund des Meßwertes berechnet. Das Molverhältnis der Menge des erzeugten Wasserstoffperoxids (µMol) zur Menge des eingesetzten Substrats (µMol) ist in Tabelle IV angegeben.
Aus Tabelle III ist ersichtlich, daß die Menge des durch
1 Mol Cholin-chlorid verbrauchten Sauerstoffs 1,87 bis
1,91 Mol beträgt. Aus Tabelle IV ist ersichtlich, daß die
Menge des aus 1 Mol Cholin-chlorid erzeugten Wasserstoffperoxids
1,67 bis 1,80 Mol beträgt. Daraus kann geschlossen
werden, daß aus 1 Mol Cholin-chlorid unter Verbrauch von
2 Mol Sauerstoff 2 Mol Wasserstoffperoxid gebildet werden.
Es ist ferner daraus zu schließen, daß aus 1 Mol Betainaldehyd
unter Verbrauch von 1 Mol Sauerstoff 1 Mol Wasserstoffperoxid
gebildet wird.
Aus den Ergebnissen der Versuche (1) und (2) ist ersichtlich,
daß die erfindungsgemäß hergestellte Cholinoxidase die
in Tabelle II angegebene Wirkung besitzt.
Cholinoxidase wird in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer vom pH-Wert
8,0 bis zu einer bestimmten Konzentration gelöst (1,5, 0,9,
1,4 und 1,4 E/ml bei Verwendung von Cholinoxidase aus den
Stämmen KY 4319, KY 3505, KY 4707 und KY 4706)
0,5 ml Anteile der Lösung werden mit jeweils 1 ml eines
0,05 Mol/Liter Tris-Puffers unterschiedlichen pH-Werts zur
Herstellung von Lösungen mit unterschiedlichem pH-Wert zwischen
5 und 10 vermischt. Die erhaltenen Lösungen werden
30 Minuten auf 45°C erwärmt. Sodann wird die Cholinoxidase
bestimmt. Die relativen Enzymaktivitäten werden berechnet,
wobei die höchste Enzymaktivität unter den mit den Lösungen
unterschiedlichen pH-Werts erhaltenen Aktivitäten zu 100
angenommen wird. Die Ergebnisse sind in Fig. 2 zusammengefaßt.
In Fig. 2 (A), (B), (C) und (D) sind die Versuchsergebnisse
der Enzyme aus den Zellen von Brevibacterium album
KY 4319, Corynebacterium murisepticum KY 3505, Corynebacterium
cholinoxydans KY 4707 und Corynebacterium
choliniphilum KY 4706 zusammengefaßt. Die entsprechenden Versuchsergebnisse
sind in den weiteren Figuren zusammengefaßt.
Ein 4 ml Reaktor zur Bestimmung der Sauerstoffabsorption wird
im Falle von Cholinoxidase aus den Stämmen KY 4319, KY 3505,
KY 4707 und KY 4706 auf eine bestimmte Temperatur eingestellt,
nämlich auf 30, 30, 37 und 37°C. Sodann wird eine
Sauerstoffelektrode eingesetzt.
Cholinoxidase wird in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer vom pH-Wert
8,0 bis zu einer bestimmten Konzentration gelöst (2,3, 1,2,
1,6 und 1,6 E/ml im Falle von Cholinoxidase aus den Stämmen
KY 4319, KY 3505, KY 4707 KY 4706). 0,1 ml der erhaltenen
Enzymlösung, 0,1 ml einer 0,1 Mol/Liter wäßrigen Cholin-
chloridlösung und 3,6 ml eines 0,05 Mol/Liter Tris-Puffers
mit unterschiedlichem pH-Wert zwischen 6 und 11 werden in den
Reaktor gegossen und gerührt. Die Konzentration des in der
Lösung gelösten Sauerstoffs wird kontinuierlich aufgezeichnet.
Die Abnahme der Sauerstoffkonzentration im Zeitraum
zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten nach Beginn der Reaktion
wird berechnet. Die relativen Enzymaktivitäten werden berechnet,
wobei die maximale Abnahme unter den mit den Lösungen
mit unterschiedlichem pH-Wert erhaltenen Abnahmen als
Enzymaktivität 100 definiert wird. Die Ergebnisse sind in
Fig. 3 zusammengefaßt.
Cholinoxidase wird in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer vom pH-Wert
8,0 bis zu einer bestimmten Konzentration gelöst (1,2, 0,5
und 0,5 E/ml bei Verwendung von Cholinoxidase aus den Stämmen
KY 4319, KY 4707 und KY 4706). Die erhaltenen Lösungen
werden auf die vorstehend beschriebene Weise auf Cholinoxidase
untersucht, wobei die Reaktion bei verschiedenen Temperaturen
zwischen 20 und 60°C durchgeführt wird. Die relativen
Enzymaktivitäten werden berechnet, wobei die höchste Enzymaktivität
unter den bei den verschiedenen Temperaturen erhaltenen
Aktivitäten zu 100 gesetzt wird. Die Ergebnisse sind in
Fig. 4 zusammengefaßt.
Cholinoxidase wird in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer vom pH-Wert
8,0 bis zu einer bestimmten Konzentration gelöst (1,5, 0,4,
0,9 und 0,9 E/ml bei Verwendung von Cholinoxidase aus den
Stämmen KY 4319, KY 3505, KY 4707 und KY 4706). Die erhaltenen
Lösungen werden auf die vorstehend beschriebene Weise auf
Cholinoxidase untersucht, jedoch werden verschiedene andere
Substanzen als Cholin-chlorid, die in Tabelle II angegeben
sind, als Substrat verwendet. Die relativen Enzymaktivitäten
gegenüber den verschiedenen Substanzen werden berechnet, wobei
die Enzymaktivität gegenüber Cholin-chlorid zu 100 gesetzt
wird.
Cholinoxidase wird in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer vom pH-Wert
8,0 bis zu einer Konzentration von 2,2 E/ml gelöst. Anteile
der erhaltenen Lösung werden 30 Minuten auf 30, 40, 45, 50,
55, 60 und 65°C erwärmt und sodann abgekühlt. Die abgekühlten
Lösungen werden auf Cholinoxidase untersucht. Die realtiven
Enzymaktivitäten bei den verschiedenen Temperaturen
werden berechnet, wobei die Enzymaktivität bei 30°C zu 100
gesetzt wird. Die Ergebnisse sind in Fig. 5 zusammengefaßt.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß bei 30minütiger Behandlung
bei 65°C ein Aktivitätsverlust von 84% eintritt.
Cholinoxidase und EDTA werden in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer
vom pH-Wert 8,0 in einer Konzentration von 2,2 E/ml bzw.
10-3 Mol/Liter gelöst. Davon getrennt wird Cholinoxidase in
0,05 Mol/Liter tris-Puffer vom pH-Wert 8,0 bis zu einer Konzentration
von 2,2 E/ml gelöst (Kontrollprobe). Die erhaltenen
Lösungen werden als solche oder nach dem Erwärmen auf
45°C während 15, 30, 40 oder 60 Minuten und anschließendem
Abkühlen auf Cholinoxidase untersucht. Die relativen Enzymaktivitäten
werden berechnet, wobei die Enzymaktivität ohne
Wärmebehandlung zu 100 gesetzt wird. Die Ergebnisse sind in
Fig. 6 zusammengefaßt. In Fig. 6 zeigt die Kurve a den
Fall der EDTA-Zugabe und die Kurve b den Fall ohne EDTA-Zugabe.
Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß EDTA die Aktivität der
Cholinoxidase stabilisiert.
Ein 4 ml Reaktor zur Bestimmung der Sauerstoffabsorption wird
auf 37°C eingestellt und es wird eine Sauerstoffelektrode
eingesetzt. Cholinoxidase wird in 0,05 Mol/Liter Tris-Puffer
vom pH-Wert 8,0 bis zu einer Konzentration von 0,8 E/ml gelöst.
0,1 ml der erhaltenen Enzymlösung, 50 µLiter einer
1 Mol/Liter wäßrigen Cholin-chloridlösung, 0,1 ml einer
1,7 × 10-3 Mol/Liter wäßrigem Natriumazidlösung und 3,5 ml
eines 0,05 Mol/Liter Tris-Puffers vom pH-Wert 8,0 werden in
den Reaktor gegossen. Die Konzentration des in der Lösung
gelösten Sauerstoffs wird kontinuierlich aufgezeichnet, während
die Lösung gerührt wird. Die Abnahme der Sauerstoffkonzentration
innerhalb 5 Minuten nach Beginn der Reaktion wird
berechnet.
Das gleiche Verfahren wie vorstehend beschrieben, wird wiederholt,
jedoch wird kein Natriumazid zugesetzt (Kontrollversuch).
Als Ergebnis wird gefunden, daß die Enzymaktivität durch
Zusatz von 1,7 × 10-3 Mol/Liter Natriumazid im Vergleich zur
Kontrollprobe um 44,4% inhibiert wird.
Das Molekulargewicht der Cholinoxidase wird nach der Gelfiltrationsmethode
vgl. Biochemical Journal, Bd. 96 (1965).
S. 595) an Sephadex G 200 bestimmt. Nach dieser Methode hat
das Enzym ein Molekulargewicht von etwa 97 000.
Der isoelektrische Punkt der Cholinoxidase wird nach der
Elektrofocussiermethode unter folgenden Bedingungen bestimmt:
Trägerampholite:pH-Werte von 3,5-5,0
Säulenvolumen:110 ml
Dauer der elektrischen Spannung:24 Stunden
Fraktion:2 g.
Aufgrund dieser Untersuchung hat das Enzym einen isoelektrischen
Punkt beim pH-Wert 4,05.
Claims (4)
1. Cholinoxidase, erhältlich durch Züchtung von
Brevibacterium album NRRL B-11 046 und Isolieren der
Cholinoxydase und gekennzeichnet durch folgende
Eigenschaften:
- a) Katalytische Beschleunigung der Oxidation von Cholin zu Betainaldehyd und von Betainaldehyd zu Betain,
- b) stabil im pH-Bereich von 7,0 bis 8,3,
- c) pH-Optimum für die Reaktion 7,5 bis 9,0,
- d) Temperaturoptimum für die Reaktion bei 20 bis 35°C,
- e) Temperaturstabilität im Bereich von 20 bis 45°C,
- f) enzymatische Aktivität gegenüber Cholin oder dessen Salzen, geringe Aktivität gegenüber 2-Dimethylaminoäthanol, keine oder sehr geringe Aktivität gegenüber Acetylcholinchlorid, Sarkosin, Betain, Glykokoll, 2-Methylaminoäthanol und Äthanolamin-hydrochlorid,
- g) Stabilisierung durch EDTA,
- h) Inhibierung durch Natriumazid,
- i) Molekulargewicht etwa 97 000 (bestimmt nach der Gelfiltrationsmethode an Sephadex G 200) und
- j) isoelektrischer Punkt pH 4,05.
2. Verfahren zur Herstellung der Cholinoxidase nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man Brevibacterium
album NRRL B-11 046 in einem Nährmedium züchtet und die
Cholinoxidase aus der Gärmaische isoliert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man ein 7 bis 800 mMol Cholin oder dessen Salz (berechnet
als Cholin-chlorid) pro Liter enthaltendes Nährmedium verwendet.
4. Verwendung der Cholinoxidase nach Anspruch 1 und 2 zur
Bestimmung von Cholin.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3041744A1 (de) * | 1979-11-07 | 1981-05-21 | Unitika Ltd., Amagasaki, Hyogo | Glucose-6-phosphat-dehydrogenase und verfahren zu deren herstellung |
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---|---|---|---|---|
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