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Vorrichtung zum Ausgleichen der durch die Schieflage der senkrechten
Drehachse von Bettungsgeschützen verursachten Höhenrichtungsfehler. Für diese Anmeldung
ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung
in Frankreich vom 15. Oktober 191g beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Höhenrichten von Geschützen in Übereinstimmung mit der Anweisung
oder den Anzeigen, die von einem an dem Befehls-oder Beobachtungsstand entfernt
vom Geschützstand aufgestellten Apparat übermittelt werden. Die Erfindung bezweckt,
die Fehler beim Höhenrkhten auszuschalten, die dadurch entstehen, daß die Achse,
um welche das Rohr gerichtet wird, nicht genau senkrecht 'ist. Wenn eine Gruppe
von Rohren auf Drehplatten gelagert ist, die z. B. durch Rollen auf einer Rollenbahn
getragen werden, so sind die Ebenen der einzelnen Rollenbahnen selten
parallel,
und die Folge davon ist, claß Unterschiede in den IZohrerhiiliungen auftreten, deren
Beträge sich nach den verschiedenen Rieht- oder t-zgerwinkeln ändern. Bei eirieirr
Rohr auf einer Drehplatte auf einer vollkoniinen wagerechten Rollenhahn wird keine
Änderung in seinemErhöhungswinkel bei irgendeinem Richtwinkel der Drehplatte eintreten.
Wenn aber die ganze Rollenbahn gekippt wird, dann nimmt, wenn das Rohr über den
höchsten Punkt der Rollenbahn hinweg gerichtet wird, seine Erhöhung zti und unigekehrt.
wenn (las Rohr über den tiefsten Punkt gerichtet wird. nimmt seine Erhöhung ab.
Die Änderung @in der Erhöhung bei einem beliebigen Richtwinkel wird sich fast genau
in Verhältnis zu dein Sinus des Richtwinkels vollziehen, der von demjenigen Richtwinkel
aus Beinessen wird, welcher parallel zu der Achse liegt, uni die die Rollenbahn
gekippt worden ist. Wenn die ,nderungen in der Erihöhttna als Ordinaten iin gleichen
Abstande aufgetragen und entsprechend den Richtwinkeln numeriert werden, dann er-ibt
sich als Kurve eine fast genaue Sinuslinie, und der höchste Punkt in der Kurve zeigt
den Erhöhungswinkel an, bei welchem der Erhöhungsfehler infolge der Kippbewegung
am größten ist, während die Höhe der Ordinate in diesem Punkt entsprechend dein
angewendeten -Maßstab die Größe des Winkels darstellt, um welchen die Rollenhahn
aus der Horizontalen gekippt worden ist.
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Man hat die Fehler, welche sich aus den vorstehenden Ursachen ergeben.
dadurch beseitigt, daß eine Kurbel zusammen finit dein Drehtisch des Geschützes
sich dreht und eine dem Sinus ihres Drehungswinkels von einer bestimmten Nullage
aus entsprechende Bewegung auf den die Erhöhung anzeigenden Apparat des Rohres überträgt;
der Ausschlag der Kurbel (die Kurbellänge) ist dem Kippwinkel des Drehtisches entsprechend
einstellbar, und ihre Winkelbeziehung zu dem Drehtisch ist eine solche, daß sie
auf ihren Totpunkten ist, wenn das Rohr unter den Richtwinkeln liegt, bei tvelclien
der l?rhöhun@sfehler infolge des Kippens ein ?Maliinuni ist. Die ältere Einrichtung
schaltet also diejenigen Höhenrichtungsfehler aus, welche durch eine um eine bestimmte
Achse gekippte Rollenbahn verursacht werden. tTin nun eine derartige Vorrichtung
unmittelbar auch für Geschütze verwenden zu können, deren Rollenbahnen nicht um
parallele Achsen gekippt sind, ist~ nach vorliegender Erfindung die Richtung, in
der die Totpunkte der Kurbel liegen, gegenüber dem Träger der Kurbel, der die Seitenrichtbewegung-des
Geschützes auf sie überträgt, verstellbar eingerichtet. Die Bewegung des Kurbelzapfens
wird durch eine Stange oder einen Kreuzkopf auf den die Erhöhung anzeigenden Apparat
übertragen. Die Bewegung, die von der Kurbel abgeleitet wird, kann auch auf andere
Weise erreicht werden. die dein besonderen IZichtsvstetn angepaßt ist, durch welches
dein Rohr die Erhöhung gegeben wird. -Die Erfindung ist auch anwendbar auf Fernrohre
und Beobachtungsapparate zur Korrektur von Fehlern, die durch das Kippen der Richtachse
des Apparates hervorgerufen werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen Abb.
i eine Vorderansicht der @"orriclitung, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2
der Abb. r , Abb. 3 und d. zwei Ausführtingsforinen des die Erhöhung anzeigenden
Apparates in Verbindung mit der Erfindung, Abb. 5 die Erfindung in ihrer Anwendun,
finit denn Zielfernrohr an dein Befehls- oder Beobachtungsstand, von welchem aus
die Erhi*,hun@ des Geschützes oder der Geschütze kontrolliert wird.
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Gemäß Abb. i und 2 ist .d eine Platte, welche zur Aufnahme einer Scheibe
B vertieft und am Umfange m-it einer Teilung A' versehen ist, die die Rieht- oder
Lagerwinkel darstellt, und C ist eine feste Marke oder ein Zeiger, woran die Teilung
abgelesen wird. Die Scheibe B hat eine Pfeilmarke B', mittels deren die Scheibe
an der Teilung A' anfängl-ich auf den Richtwinkel eingestellt werden kann, der den
Maxinialerhöhungsfehler gibt: die Scheibe hat einen diametralen Schlitz h= zur Aufnahme
eines Gleitblockes oder einer Kurbel D mit Zapfen D', der mit einer Stange E verbunden
ist, durch welche dein bedürftigen Teil die Korrekturbewegung gegeben wird. Der
Block D ist finit einem Pfeil d bezeichnet, und der anliegende Teil der Scheibe
ist niit einer Teilung versehen. die die verschiedenen Kippwinkel darstellt; es
ist dafür zu sorgen, (laß, wenn der Pfeil (1 gegenüber dem Nullpunkt liegt. die
:Achsen des Zapfens 1)' und der Scheibe B in einer Linie liegen. Der Gleitblock
1) wird von dein Richtantrieb der Rohrdreliplatte genau in Übereinstimmung finit
den Richtwinkeln mittels einer Welle f gedreht, deren Schnecke F in das von der
Fuchse .-1@ @ler Platte A getragene Schneckenrad F' eingreift. Der Gleitblock D
wird an der Scheibe B und die letztere an der Platte.-1 durch einen einzigen zentralen
Bolzen G festgeklemmt, dessen T-förtniger Kopf in einen entsprechend gestalteten
Schlitz des Gleitblockes D eingreift. Wenn so die Scheibe B auf den Rieht- oder
Lagerwinkel, bei welchem der Maximalerhöhungsfehler
auftritt, und
der Gleitblock D auf den Kippwinlcel eingestellt und diese Teile festgeklemmt sind,
dann wird die Winkelverstellung des Blockes D im Zusammenhang mit den Richtbewegungen
des Drehtisches die Verstellung der Verbindungsstange E entsprechend dem Korrekturbetrage
bewirken, der dem Erhöhungswinkel des Geschützes gegeben werden muß.
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Abb.3 zeigt, wie der soeben beschriebene Apparat in Verbindung mit
eirein die Rohrerhöhung anzeigenden Instrument angewendet werden kann.
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Der Gleitblock D wirkt durch einen Lenker E (auf einen Block EI ein,
der in einer Bogenführung des festen Teiles des Instruinentes gleitbar gelagert
vst; dieser Block ist finit einem Pfeil oder einer Nullmarke E' versehen, auf welche
der Zeiger n beim Richten des Geschützes eingestellt wird. Die Kurbel dient so dazu,
die Stellung der Nullmarke zu verändern. Die Kurbel D, die Scheibe B und die Führung
für den Block EI sind durch ein Handrad r und eine Schnecke q einstellbar, eine
Teilung E3 auf dem festen Teil des Instruments zeigt die Größe der gegebenen Einstellung.
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Abb. 4 ist eine ähnliche Ansicht wie Abb. 3 und zeigt den Korrekturapparat
in Verbindung mit einer anderen Anzeigevorrichtung. Die Kurbel D wirkt in diesem
Falle durch einen Lenker E auf einen Block EI ein, der eine Nullmarke EJ hat und.
sich in einer bogenförmigen Führung in dein festen Teil des Instruments bewegen
kann; die Scheibe B wird von dem festen Teil des Instruments getragen.
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Abb. 5 zeigt die Anwendung der Erfindung auf ein Zielfernrohr an der
Befehls- oder BeobachtÜn;gsstelle; H ist das Zielfernrohr und Hl das Handrad, durch
welches diie Erhöhungsbewegung dem Zielfernrohr mittels der Schnecke 1a übertragen
wird, und H= ist ein die Erhöhung übertragender Schalter, der durch das Handrad
HI bewegt wird. K ist eine Welle, von welcher die Richtbewegung des Zielfernrohres
auf die Scheibe B' und den Block D übertragen wird, wie es für Abb. i und 2 beschrieben
ist. Die Korrekturbewegung; die der Verbindungsstange E durch den Zapfen DI des
Blockes .gegeben wird, wird durch den Hebel Ex bewirkt, der die Schnecke la achsial
verschiebt (eine Gleitverbindung ist zwischen der Schneckenspiddel und ihrem Antrieb
vorgesehen), so daß das Zielfernrohr neben der ihm durch das Handrad HI gegebenen
Erhöhung oder Senkung eine Höhenkorrekturbewegung empfängt zum Ausgleich des Fehlers,
der durch die nicht genau senkrechte Lage der Richtachse entsteht. Wenn so das Zielfernrohr
durch Drehung des Handrades Hl auf das Ziel gerichtet wird, wird der Schalter H2
die Höhenkorrektur auf die Empfänger an dem oder den Rohren übertragen.