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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 10502.
FRIED. KRUPP IN ESSEN (RHEINPREUSSEN).
Kornanordnung für Geschütze mit konzentrisch zu den Schildzapfen gekrümmter Aufsatzstange.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf solche Geschütze, bei welchen die Aufsatzstange konzentrisch zu den Schildzapfen gekrümmt und mit Gradteilung versehen ist. Bisher wurde bei diesen Geschützen vielfach ein sogenanntes Stangenvisier, d. h. eine Visiervorrichtung, bei welcher das Korn durch ein auf dem Schildzapfen drehbares Gestänge mit dem Aufsatz verbunden ist, in Anwendung gebracht oder, wenn hierzu der Raum fehlte, das Korn mit einem der Schildzapfen des Rohres bezw. der Wiege starr verbunden. Letztere Anordnung hat aber den Nachteil, dass das Korn beim Einstellen der Höhenrichtung des Rohres seine Lage ändert.
Dies bedingt eine ungleichmässige Gradteilung des Aufsatzes, wie sich aus nachstehender Betrachtung ergibt, für welche der Einfachheit halber angenommen sei, dass sich das Ziel in derselben Höhenlage befinde wie das Geschützrohr, d. h. dass die auf das Ziel gerichtete Visierlinie wagrecht liege. Diese Betrachtung wird an der Hand der Fig. 1 der Zeichnung durchgeführt. In dieser bedeute a die Stellung,
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des Aufsatzes bewegt. Will man nun dem Geschützrohr eine Erhöhung von 15 gehen, so verstellt man zunächst den Aufsatz um den dieser Erhöhung entsprechenden Winkel nach oben. Die Grösse dieses Winkels sei zunächst ausser Betracht gelassen.
Sodann senkt man das Bodenstück des Geschützrohres so weit, bis die Yisierlinie wieder auf das Ziel zeigt
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bunden ist.
Eine solche Teilung muss aber von Grad zu Grad und für die etwaigen Unterteilungen besonders ausgerechnet werden und ist auch schwierig aufzutragen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, eine Kornanordnung zu schaffen, für welche die Gradteilung des Aufsatzes gleichmässig. wird. Dies könnte man in der einfachsten Weise dadurch erreichen, dass man die Kornspitze in die Schildzapfenachse legt.-Da sich aber einer solchen Anordnung in der Regel praktische Schwierigkeiten entgegenstellen, wird der Erfindung gemäss der Kornträger unabhängig vom Aufsatz mit dem Rohr bezw. der Wiege um die Schildzapfenachse drehbar, aber unverschiebbar verbunden und durch einen an einem feststehenden Teile der Lafette befestigten Anschlag oder dgl. verhindert, der Drehung
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Fig. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3"der Fig. 2.
Die das Geschützrohr A aufnehymende Wiege B ist in bekannter Weise vermittelst der Schildzapfen C in den Lafettenwändon D gelagert. Auf der Wurzel des auf derselben
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welcher ein Ring F drehbar gelagert ist.Letzterer bestell aus-zwei durch Schrauben S miteinander verbundenen Teilen und besitzt dieselbe Breite wie die Nut E, so dass er sich in Bezug auf die Schildzapfenachse nicht verschieben, sondern nur um dieselbe drehen kann. Senkrecht über der Schildzapfenachse trägt der'Ring F eine Verstärlung G, deren oberer abgesetzter Teil mit einer senkrechten Bohrung versehen ist, in welcher das Korn H vor- mittelst einer Klemmschraube K befestigt ist. Unter dieser Bohrung ist die Verstärkung des
Ringes F mit einem Schlitze L versehen.
In diesen Schlitz ragt ein auf dem Deckel N des
Schildzapfenlagers befestigter Arm M, auf dessen freiem, abgedrehten Ende Rein Gleit- stück P drehbar angeordnet ist. Dieses Gleitstück liegt an den senkrechten Wänden des
Schlitzes L an, besitzt dagegen Spiel sowohl in senkrechter Richtung als auch in der Richtung der Schildzapfenachse.
Diese Kornanordnung ermöglicht, wie aus der Zeichnung ohneweiters ersichtlich ist, dass das Korn beim Einstellen der Höhenrichtung seine senkrechte Lage beibehält, dagegen etwaigon seitlichen Verschiebungen der Schildzapfen und solchen, wie sie z. B. durch Vor- schleiss der Zapfen und Lagerschalen eintreten können, zu folgen vermag. Ausserdem bietet die vorliegende Kornanordnung gegenüber dem starr mit dem Schildzapfen verbundenen Korn den Vorteil, dass die Visierlinie beim Richten auf Ziele, welche in derselben Höhe wie die
Kornspitze liegen, für sämtliche Aufsatzstellungen gleich lang ist, und dass sich ihre Länge beim Richten auf höher oder tiefer als dig, Kornspitze liegende Ziele nur wenig verändert.
Selbstverständlich könnte man, ohne dass das Wesen der Erfindung geändert wird, den Korniräger in der beschriebenen Weise unmittelbar am Rohr anordnen oder als Korn- träger eine auf der Stirn des Schildzapfen drehbar und unverschiebbar angeordnete Scheibe verwenden, welche ebenfalls durch einen an einem feststehenden Teile der Lafette befestigten
Anschlag oder dgl. gegen Drehung gesichert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kornanordnung für Geschütze mit konzentrisch zu den Schildzapfen gekrümmter
Aufsatzstange, dadurch gekennzeichnet, dass der Kornträger (F) unabhängig vom Aufsatz mit dem Rohr bezw. der Wiege um die Schildzapfenachse drehbar, aber unverschiebbar ver- hunden ist und durch einen an einem feststehenden Teile (N) der Lafette befestigten
Anschlag (M) oder dgl. verhindert wird. der Drehung der Schildzapfen zu folgen, so dass das Korn beim Einstellen der Höhenrichtung seine Lage'beibehält, dagegen etwaigen Ver- schiebungen der Schildzapfen in ihren Lagern zu folgen vermag.