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V.-Visier für geneigte Drehkranzanordnung Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf ein selbsttätig gesteuertes Visier, bei dem die- Eigengeschwindigkeit
v, z. B. des Flugzeuges Berücksichtigung finden soll. Die Visierlinie ergibt sich
vektoriell als die Resultierende aus den Vektoren der Eigengeschwindigkeit des Waffenträgers
v, und der mittleren Geschoßgeschwindigkeit vo. Es ist notwendig, daß der Vektor
v, des Geschwindigkeitsdreiecks immer in der Flugrichtung verbleibt. Wird die-Waffenlagerung
im Flugzeug fest angeordnet, so bereitet die Einhaltung der Richtung von v, leine
Schwierigkeiten. Wird die Lagerung der Waffe in einem Drehkranz exzentrisch und
mit Schußrichtung durch den Drehkranz vorgenommen, so ist es unter Umständen möglich,
ohne eine Rückdrehvorrichtung für das Visier auszukommen, wenn die Achse des Drehkranzes
in Flugrichtung liegt. Allerdings muß hierbei eine Verkantung der das Visier tragenden
Waffe vorgenommen werden, um die Visierlinie vor dem Auge des Schützen zu behalten.
Diese Verkantung der das Visier tragenden Waffe bereitet jedoch Schwierigkeiten,
wenn es sich um eine sperrige Waffenausführung oder um eine mehrläufige Waffe handelt.
Hierbei würde die notwendige Verkanteinrichtung innerhalb der kardanischen Lagerung
der Waffen liegen müssen, so daß bei sperrigen Waffen mit Verkanbbarkeit das kard'anische
Lager zu groß wird, was einerseits z. B. im Flugzeugbau wegen Platzmangel nicht
tragbar ist; und andererseits müßte das Visier sehr weit weg von der Waffe angeordnet
werden, um aus dem Verkantungsring herauszukommen.
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Wird jedoch die Verkantbarkeit der Waffe nach außerhalb der kardanischen
Lagerung gelegt und ein besonderer, geneigt zur Flugzeuglängsachse angeordneter
Drehkranz zum Durchführen der Verkantung geschaff=en, so
bedarf
es besonderer Rückführungseinrichtungen, um :den Vektor v, in Flugrichtung zu halten.
Diese überlegungen sind in Abb. i äer vorliegenden Zeichnung veranschaulicht. Ist
nur ein Drehkranz i vorgesehen, dessen Ebene senkrecht zur Flugzeuglängsachse steht,
und ist die Waffe auf der Drehkranzachse 2 oder einer Parallelen 2' richtbar gelagert,
so ist es ohne weiteres möglich, den v,-Vektor in Richtung der Flugzeuglängsachse
zu halten. Wird die richtbare Waffen-Lagerung in einem zusätzlichen Drehkranz ,4
mit der Achse 3 (die zur Flugzeuglängsachse geneigt ist) vorgenommen und ist die
das Visier tragende Waffe verkantbar angeordnet, so*kann auch beim Drehen des Drehkranzes
i eine Verlagerung des v, -Vektors nicht vorkommen, wenn die Waffenlagerung mit
einer Nachführkorrektureinrichtung für das Visier ausgestattet ist. Diese Verdrehung
der Waffe im Drehkränz 4 ergibt aber eine Beweglichkeit der kardanischen Lagerung
der Waffe gegenüber dem Drehkranz i der Lafette und bedingt ihrerseits eine Änderung
der Lage des v,-Vektors in der Art, daß der v, -Vektor um die Achse 3 einen Kegel
beschreibt. Es ergibt sich daher für eine solche Waffe, die in zwei zueinander geneigten
Drehkränzen richtbar ist, die Aufgabe, die vi Richtung zu korrigieren. Dies geschieht
in an sich bekannter Weise mittels einer Rückdrehvorrichtung.
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Da bei dieser Drehkranzanordnung der Vektor v, durch die Mantellinie
eines Kegels dargestellt wird, ist man gezwungen, die Dreieckpunkte des Vektordreiecks
kardanisch auszubilden, damit sie jeder nur möglichen Richtbewegung der Waffe folgen
können.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, bei einer Anordnung der
das Geschwindigkeitsdreieck bestimmenden Kardangelenke außerhalb des Waffenkardanlagers
den ve Vektor als Mantellinie eines rückführbaren Kegels darzustellen.
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In den Abb. 2 bis .I ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Darstellung des v-,Vektors gegeben.
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In Abb.2 ist mit 5 ein auf dem Drehkranz 4 befestigter Lagerring bezeichnet.
Die Achse 3 des Drehkranzes 4 ist geneigt zu der mit der Flugzeuglängsachse zusammenfallenden
oder zu ihr parallelen Achse 2 (2') des Drehkranzes i. Innerhalb des Ringes 5 ist
mit den Zapfen 8 und 9 ein weiterer Ring io drehbar gelagert. In dem Ring io sind
beweglich zwei Zapfen i i und 12 eines Mittelstückes 13 gelagert, das die Waffen
14 und 15 aufnimmt. Anstatt der Zwillingswaffe 14 und 15 kann auch sonst eine sperrige
Waffe vorgesehen sein. Durch die Lagerzapfen 8 und 9 bzw. i i und 12 ist eine kardanische
Waffen-Lagerung geschaffen. An dem am Ring 1o festen Zapfen 9 ist ein Hebelarm 16
fest angebracht, der !an seinem oberen Ende ein Lagerauge 17 für eine Gelenkplatte
18 besitzt. Die Schwenkachse der Gelenkplatte 18 ist mit i9-ig bezeichnet. Die Drehachse
des Zapfens 9 .ist 20-20. Der Schnittpunkt 21 beider Achsen stellt den Anschlußpunkt
des vö und des v,-Vektors im Geschwindigkeitsdreieck dar. Er liegt, wie aus Abb.
2 und 3 zu erkennen ist, außerhalb der kardanischen Lagerung der Waffe selbst. Die
Seitenrichtbewegung .des Rohres um die Achse 2o-2o wird auf das Visier durch den
am Bolzen 9 befestigten Arm 16 übertragen. Die Höhenrichtbewegung der den v, -Vektor
verkörpernden Gelenkplatte 18 um die Achse i9-ig wird durch das Schwenklager 17
ermöglicht. Der Abstand des Punktes 21 von dem Punkt 22 (Abb. 3) ist gleich dem
skalaren Betrag des v, -Vektors, während durch den Abstand des Punktes 2 i von dem
Punkt 23 der v,-Vektor dargestellt wird. Die raumbewegliche Lagerung des die Visierschiene
führenden Punktes 22 ist dadurch begeben, daß die Gelenkplatte 18 zu der Bohrung
i9 eine zweite parallele Bohrung 24 hat, in der ein entsprechender Bolzen drehbar
geführt ist. Dieser Bolzen läuft an einem Ende in die Gabel 25 aus und trägt in
diesem Gabelstück zwei Zapfen 26 und 27 einer Hülse 28, die beispielsweise das Reflexvisier
29 trägt. Die kardanische Lagerung der Hülse 28 ergibt sich daher durch die .gegenseitige
Zuordnung des Bolzens 24 zu den Bolzen 26 und 27. Wird nun beispielsweise (Abb.
2) die Waffe um die Seitenrichtachse 20-20 gedreht, so wird auf Grund der starren
Verbindung des Bolzens 9 mit dem Lagerring io der Gabelarm 16 mitgenommen. Durch
das Führungslager 17 wird die Gelenkplatte 18 mit dem Bolzen 24 v erschwenkt und
dadurch der Anlenkpunkt 22 der Visierschiene gegenüber dem Punkt 21 entsprechend
verschwenkt. Da der freie Endpunkt 23 des v, -Vektors nach Maßgabe der Flugrichtung
gegenüber dem Anschlußpunkt 2i des vö und des v, -Vektors festliegt und die im freien
Endpunkt des v, -Vektors angelenkte Hülse 28 auf einem Führungsstab 31 längs verschiebbar
angeordnet ist, so gibt die Hülse 28 die Visierrichtung an. Die zwangsläufige Mitnahme
des Anlenkpunktes 2-2 bei einer Höhenrichtbewegung .der Waffe um die Höhenrichtachse
50-5o wird über einen an der Waffe selbst gelenkig gelagerten Hebel 35 bewirkt.
Der Hebel ist an seinem unteren Teil bei 34 gabelartig .ausgebildet und ist durch
den Bolzen 36 mit d em am Mittelstück 13 befestigten Arm 35 gekuppelt. Das obere
Ende 37 des Hebels 35 ist .am Bolzen 24 gehaltert. Durch dieses Gelenkparallelogramm
folgt daher der
Anlenkpunkt 22 der Visierschiene zwangsläufig jeder
Richtbewegung .der Waffe. Eine besondere Ausbildung muß nun der Anlenkpunkt 23 der
Visierschiene 3 z erfahren. Um die Darstellung nicht unnötig zu belasten, ist das
kardanische Gelenk 23 mittels einer Kugel 34 und einer Pfanne 35 dargestellt. Die
Kugel 3q. sitzt hierbei aus konstruktiven Gründen an einem Hals 36 des Steineis
37, der seinerseits in deiner Schlittenführung 39 einstellbar ist. Die Schlittenführung
39 ist eine Mantellinie eines um seine Achse 30-3o nachdrehbaren Kegels 38; An der
mit dem Stein 37 befestigten Mutter q.o greift eine Stellschraube 41 an für die
Einstellung der skalaren Größe des v, -Vektors-. Mittels dieser Einstellung ist
es möglich, den ve Vektor der Eigengeschwindigkeit des jeweils benutzten Fahrzeuges
bzw. Flugzeuges anzupassen. Es wurde eingangs schon erwähnt, daß der dargestellte
v, -Vektor wegen der Anordnung des Wafenkardans in einem zur Flugzeuglängsachse
geneigten zweiten Drehkranz einen Kegelmantel beschreiben würde, falls die Waffe
verkantet wird. Es ist daher eine Rückführung notwendig. Diese geschieht im vorliegenden
Fall durch Anbringung einer als Kegelrad 43. ausgebildeten Scheibe 38. Nach der
Neigung@der DrehkianzachSe 3 gegen .die Flugzeuglängsachse ist die Neigung der Schlittenführung
39zu bestimmen. Es ist nunmehr nur notwendig, bei einer Drehung des Drehkranzes
i und der Rückdrehung des Drehkranzes q. im Übersetzungsverhältnis i zu i das Kegelrad
43 zu drehen. Dadurch wird die Schlittenführung 39 nach Maßgabe der Richtung des
v, -Vektors rückgedreht. Die Rückdrehung kann in an .sich bekannter Weisse über
ein weiteres Kegelrad 44 geschehen"das von einer Drehkranzverzahnung angetrieben
wird.