DE36906C - Verstellbare Prefsbalken-Auflage für Papierschneidemaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 11: Buchbinderei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. October 1885 ab.

Die vorliegende Auflage hat den Zweck, das lästige Wegreifsen der vom Pressendruck freibleibenden Spitzen gerundeter Bücher beim Beschneiden in der Maschine zu verhindern. Diese Auflage kann ohne Rücksicht auf die Stärke und Breite des Prefsbalkens an jeder Papierschneidemaschine angebracht werden und bei Büchern jeder Stärke und Rundung Anwendung finden.

Die Construction der Auflage ist folgende:

Die Hartholzplatte a, welche an der Vorderseite durch eine Eisenplatte vor Abnutzung geschützt ist, ist mit den Eisenschienen b versehen, unter welchen die Schiene f mit der Anschlagleiste c liegt. An letztere ist die Anschraubevorrichtung d angebracht, welche den Zweck hat, die Auflage an dem Prefsbalken A festzuhalten. Dadurch, dafs die Platte α von χ bis \ so viel schwächer gehalten ist, als zur Führung der Schrauben e unter den Schienen b nöthig ist, und dafs sie zwischen diesen Punkten breite Einschnitte hat, wird eine beliebige Verstellung ermöglicht. Die Entfernung zwischen beiden genannten Punkten ist gleich dem Unterschied der Breite zwischen dem schmälsten und breitesten Prefsbalken. In gleichem Verhältnifs ist die Anschraubevorrichtung d gehalten, so dafs also der Winkel im Innern etwas höher ist als der stärkste Prefsbalken, während die Schraube selbst so lang ist, dafs sie noch im Stande ist, den schwächsten Prefsbalken zu erreichen, Fig. 4.

Die Platte ist mit der Nuth g versehen, in welche der aus Fig.. 5 und 6 ersichtliche Mechanismus eingeführt wird, der bei Anwendung der Auflage allein in Thätigkeit tritt. Er besteht aus dem der Form der Nuth entsprechenden Holzriegel k mit der aus einer Stahlschiene bestehenden Verlängerung m. Um k herum legt sich die Feder n, welche oben, von dem Befestigungspunkte η η an als Schleppfeder dient und nach unten schräg abfällt. Zwischen dieser Feder und der Riegelverlängerung m liegt der Halter 0 des Rundeisens p, Fig. 8 und 9. Letzteres erhält seinen Halt in 0 durch den Druck der Feder r gegen den durch die Seitenwände des Halters geschlagenen Stift <f, dessen Verlängerung gleichzeitig als Handhabe beim Verschieben der Vorrichtung dient.

Die Auflage wird so an dem Prefsbalken befestigt, dafs die durch die Eisenplatte geschützte Seite genau mit diesem abschneidet. Das zu beschneidende Buch B wird so eingesetzt, dafs der Rückenfalz von jedem Pressendruck freibleibt. ' Hierauf wird der Mechanismus, Fig. 5 und 6, so weit herangeschoben, dafs das Rundeisen ρ sich an die Spitze des Buches anlegt, Fig. 1. Beim Zudrehen der Presse wird der Halter mit dem Rundeisen ρ gegen die Spitze des Buches geprefst, Fig. 2, so dafs ein Wegreifsen der Spitze bei dem nun erfolgenden Schnitt unmöglich ist. Bei Büchern mit flacher Rundung biegt sich die Riegelverlängerung so weit zurück, dafs ein Bruch nicht stattfinden kann. Beim Beschneiden von Büchern kleineren Formates kann der einseitige Pressendruck der Maschine leicht schädlich werden, wenn der Falz von der Pressung freibleiben soll. Um dies zu vermeiden, ist in der Platte a die sonst durch einen Riegel verschlossene Nuth h angebracht,

in welche der Rückenfalz eingreift, so dafs derselbe vom Pressendruck freibleibt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einsetzbare und für jede Papierschneidemaschine stellbare Prefsbalkenauflage als selbstthätiger Hülfsapparat beim Beschneiden gerundeter Bücher zur Vermeidung des Wegreifsens der vom Pressendruck freibleibenden Spitzen, bestehend aus der Holzplatte (a) mit den Schienen (b), der verstellbaren, mit der Anschraubevorrichtung (d) versehenen Anschlagleiste (c) nebst dem aus Fig. 5 und 6 ersichtlichen Mechanismus.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.