-
Stückkiesofen. Die mechanischen Staübkiesöfen haben infolge ihres
Baues und d!er Feinheit des anzuwendenden Röstgutes den Nachteil starker Staubentwicklung.
Da ferner in ihnen einige Kiesarten., wie z. B. deutsche Kiese, nur schlecht erbgeröstet
werden, so wurde versucht, dem alten Stückkieshandofen eine für die jetzigen Verhältnisse
brauchbare Gestalt zu geben.
-
Bekanntlich vst die Staubentwicklung hei den alten Stückkieshandöfen
sehr gering; sie tritt nur dann etwas stärker auf, wenn nasser Kies zerkleinert
oder geröstet wird. Eine Reinigung der Gaskanäle ist deshalb nur etwa zweimal im
Jahre nötig, während die Staubkammern höchstens einmal im Jahre gereinigt werden
müssen. Die Abröstung ist .bei guten Zugverhältnissen und sonstiger richtiger Handhabung
der Stückki@eshandöfen weit besser als .bei den mechanischen Stauböfen, und zwar
röstet .der Stückkieshandofen .mit 3 bis 3,5 Prozent Schwefel im Abbrand um etwa
3 !bis q. Prozent besser ab -als die mechanischen Staubkiesöfen. Diese Erscheinung
tritt !besonders auffällig hervor bei der Verwendung von deutschem Kies (Meggener
Kies).
-
Große Schwierigkeit bereitet aber bei der Verwendung des Stückkieshandofens
das Deschicken des Ofens, da es viel Kraft und Geschicklichkeit des Arbeiters erfordert.
Ebenso unangenehm ist die nachfolgende zeitraubende und anstrengende Arbeit des
AbdrAens der Abbrände und ihr Entfernen aus den Kanälen.
Besonders
unangenehm werden diese Arbeiten bei der immerhin ziemlich großen Hitze, die der
Ofen zur Sommerzeit ausstrahlt.
-
Das Abdrehen des hiesäbbrandes wird bislang so ausgeführt, daß der
Arbeiter einen Schlüssel an. .dem vorn viereckig geformten Roststab @ansetzt und
durch Drehen. die gewünschte Menge Kiesabbrand zum: Durchfallen bringt. Diese Arbeit
ist jedoch - wie erwähnt - sehr zeitraubend und anstrengend, außerdem wegen der
starken Wärnneau.sstrahlung des Ofens in eierwarmen Jahreszeit sehr unangenehm.
-
Alle diese Nachteile des Stückkieshandofens sind nun bei dem Gegenstand
der Erfindung vermieden.
-
Nachstehend -beschriebener Rost für mechanisch betriebene Stückkiesöfen
ist ein Doppelrost, wie solche im Prinzip im allgemeinen in verschiedenen Konstruktionen
bekannt sind. Dieselben sind zum Teil nur zum Austragen, zum Teil gleichzeitig auch
zur Zerkleinerung eingerichtet. Wollte man nun solche Roste von obenfbenannter,
bekannter Bauart für Stückkiesöfen verwenden, so würden sich dein mancherlei Nachteile
und Hindernisse entgegenstellen. Ein Doppelrost für einen Stückkiesofen der .mechanisch
zu betreiben ist, muß ganz speziellen Anforderungen entsprechen.
-
Während die früheren Stückkiesöfen nur quadratisch angelegt waren,
kann der Ofen nach der Erfindung sowohl rund wie quadratisch oder rechteckig gebaut
werden. Der Rost des neuen Ofens setzt sich zusammen aus zwei Teilen, einem fest
eingebauten unbeweglichen Tragrost und einem beweglichen Arbeitsrost, die beeide
aus Ringen oder entsprechend geformten geraden Stücken bestehen. Bei der runden
Bauart sind,die Roste, die zweckmäßig aus Sektoren zusammengesetzt sind, kegelförmig
ausgestaltet, mit einer Neigung, die dem natürlichen Böschungwin:kel des Kieses
entspricht. Der feststehende Tragrost trägt das Röstgut. Der bewegliche Arbeitsrost
dient zur Lockerung und Austragung des Röstgutes. Zu diesem Zwe:k wird -der Arbeitsrost,
dessen Ringe zwischen die des Tragrostes eingebaut sind, an seinem äußeren Teil
durch ein Kammrad o. lgl. angetrieben, dreht sich um seine Achse oder ein der Richtung
seiner Längsachse und bringt hierbei durch die Bewegung der auf ihm angebrachten.
Zähne die Abbrandstücke zur Auflockerung und zum Durchfallen.
-
Durch diese Bauart wird,- (neben sonstigen Vorteilen) auch ein .Durchbiegen
des Tragrostes und damit eine Beschädigung des Arbeitsrostes vermieden. Während
der Tragrost fest im Ofen verankert wird, ist der Abeitsrost sowohl in der Mitte
wie an seiner äußeren Auflage mit Laufrädern, Kugellagern o. digl. zu versehen,
damit der Drehung möglichst geringer Widerstand, entgegengesetzt wird. Auch der
Rost des quadratisch gebauter Ofens muß in ähnlicher Weise eingebaut werden.
-
In. der Zeichnung ist die Anordnung .der beiden Teilroste in Abb.
i in Aufsticht dargestellt, wobei dler Tragrost teilweise weggenommen ist. Abib.2
zeigt einen Schnitt durch eine Ausführungsart des neuen Stückkiesofens.
-
Die wesentlichen Vorteile dieses Ofens gegenüber den alten Handöfen
sind folgende: i. Gleichmäßiger maschineller Betrieb "gegenüber .der oft unregelmäßigen
Bedienung des Ofens bei Handbetrieb und dadurch wesentlich günstigere Arbeitsbedingungen
für den .ganzen nachfolgenden Betreiebsteil, z. B. Bleikammer, Hargreavesprozeß
u w.; 2. besseres Abrösten und iSchwefelersparnis dadurch, daß dieRöstschicht gleichmäßiger
gehalten wird gegenüber dem Handbetrieb; 3. Geldersparnis durch die zweckmäßige
Lagerung des Rostes, da -auf maschinellem Wege bedeutend weniger Kraft verbraucht
wird als bei dem alten Rost mit Handbetrieb oder bei ähnlichen Einrichtungen; Zufuhr
falscher Luft, die bei dem Ab-,drehen, des Röstgutes von Hand entstand, und damit
verbunden ungleichmäßige Gaszusammensetzung wind vermieden; es ist also gleichmäßiger
Gasstrom vorhanden .und gleichzeitig wird ein Ausblasen des Ofens vermieden.
-
Von den bis jetzt bekannten. Doppelrosten unterscheidet @sich der
Gegenstand der Erfindung auch dadurch, daß er beliebig, igroß gebaut werden kann,
weil die zu tragende Masse dies Röstgut weder zerkleinert noch als ganze Masse mitbewegt
werden muß.