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Azetylensturmhrenner mit mehreren Flammenstrahlen. Die Eins@tellbarkeit
bei Azetylensturmbrennern begegnet Schwierigkeiten; die bisher nicht überwunden
werden konnten. Insbesondere läßt sich die Einstellung der Flammengröße nicht in
der bei anderen Brennern bekannten Weise mittels eines Nadelventils erreichen, welches
von innen gegen die konische Düsenöffnung geführt wird, da bei den Sturmbrennern
der ringförmige Gasaustritt wegen des hohen Drucks eine so außerordentliche Feinheit
erhalten würde, daß der für den Betrieb notwendige Flammendruck sinken und die Flamme
unregelmäßig und rußig .brennen würde. -Durch die vorliegende Erfindung wird unter
VermeidungdieserMißstände dasZiel erreicht, eine Azetylensturmfackel auf eine beliebige
Leuchtkraft bzw. einen bestimmten Gasverbrauch ohne Druckverminderung einstellen
zu können. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß ein Azetylensturmbrenner
mit mehreren Flammenstrahlen, wie solche bereits aus älteren Patentschriften des
Erfinders bekannt sind, verwendet wird, wobei indes die Einrichtung so getroffen
ist, daß einzelne Flammenstrahlen willkürlich abschaltbar sind: ,Der Azetylensturmbrenner
gemäß der Erfindung hat also in einem Brennerkopf mehrere absperrbare Austrittsöffnungen,
und die Regulierung der Flammengröße erfolgt durch Zu- oder Abschaltung von Einzelstrahlen.
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Hierdurch unterscheidet sich der Brenner nach der Erfindung wesentlich.
von den sogenannten Zündflammenbrennern sowie den Umschaltbrennern, bei denen durch
Umstellung eines Hahnes eine Flamme von bestimmter Größe durch eine andere Flamme
von anderer Größe ersetzt wird. Auch in dem bekannten Brenner gemäß der amerikanischen
Patentschrift 979335 dient der Brenner lediglich als Umschaltbrenner, d. h., es
soll immer nur eine Flamme dauernd brennen und bei der Umschaltung der eine Brenner
gelöscht werden, wenn sich der andere entzündet hat. Demgegenüber sollen gemäß der
Erfindung mehrere Flammenstrahlen gleichzeitig aus einem Brennerkopf brennen, und
die Flammengröße wird dadurch verändert, daß einzelne dieser Teilflammen ausgelöscht
bzw. zugesch'al'tet werden. Die Leuchtkraft der Brenner nach der Erfindung kann
z. B. eingestellt werden von den kleinsten Flammen mit etwa 50 Kerzen auf
Flammen von 150, 25o, 5oo, fooo, Zooo und 5ooo Kerzen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der .beiliegenden Zeichnung in .drei
-Ausführungsformen veranschaulicht: Abb. i zeigt ein Ausführungsbeispiel im Vertikalschnitt,
Abb-. z in Vorderansicht und teilweisem Schnitt, Abb. 2a einen Querschnitt des Hahnkükens
nach Linie A-A der Abb-. i, und Abb.3 eine Einzelansicht der verwendeten Schutzhülse.
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Die Nebenabb. 1a bis id zeigen das Hahnküken in verschiedenen Stellungen
mit der Projektion der Gaskanäle, a, b, c, d' sind die hier vorgesehenen
vier Gaskanäle, welche vier Einstellungen dienen; e, f, g, 'h sind die Gasaustrittsöffnungen
der vier Gaskanäle. Es
ist nicht Bedingung, daß jeder Gaskanal nur
' eine Gasaustrittsöffnung besitzen darf. Es können mehrere Gasaustrittsöffnungen,
auch von beliobiger Größe und Form, für den einzelnen Gaskanal vorgesehen werden.
Die Kanäle können dicht beieinander oder auch in einem gewissen Abstand voneinander
angeordnet werden; die Kanäle können von beliebiger Länge sein, sie können 5 cm,
i o cm, i auch i m und noch länger gebaut «-erden. In letzterem Falle bilden sie
u. a auch einen Teil des Beleuchtungsmastes und können dann in leicht erreichbarer.Höhebedient
werden. Die Kanäle reichen nach unten bis auf das Küken i und werden hier gasdicht
voneinander abgeschlossen; in dem Küken i. sind zwei Schlitze k, l vorgesehen, die
bei entsprechender Einstellung den Durchlaß der Gase zu einem, mehreren oder allen
Kanälen vermitteln. Die Einstellung erfolgt mittels des Griffes 7n; für alle Einstellungen
ist hier ein gemeinschaftlicher Hahn vorgesehen. Die Weite der Gaskanäle kann eine
größere sein ' als die der zugehörigen Austrittsöffnungen, was namentlich bei Kanälen
von größerer Länge empfehlenswert ist.
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A.bb. ia zeigt, wie der Schlitz k den Durchlaß der Gase in den Kanal
a vermittelt; Abb. ib zeigt, wie der Schlitz k den Durchlaß der Gase in die Kanäle
a und b vermittelt; Abb. ic zeigt, wie gleichzeitig die Schlitze k
und 1 den Durchlaß der Gase in die Kanäle a.. b, c vermitteln, während
Abb. id veranschaulicht, wie die Schlitze k, 1 gleichzeitig den Durchlaß in die
Kanäle a, b, c, d
freigeben. Abb. ? zeigt eine Vorderansicht des Brenners,
die Gasaustrittsöffnungen sind . bei diesem Ausführungsbeispiel alle gleich groß
gewählt; auch liegen hier die Austrittsöffnungen so dicht beieinander, daß die austretenden
Gasstrahlen sich zu einer langen Fackelflamme vereinigen. Die Gasaustrittsöffnungen
können indes auch voneinander entfernt liegen., und die Strahlen dürfen sich in
einem spitzen oder sonstigen Winkel treffen, wodurch die Flamme kürzer und entsprechend
dem Winkel mehr dick wird. Der Griff m. ist gleichzeitig als Zeiger ausgebildet
j und zeigt die jedesmal eingestellte Leuchtkraft bzw. den Gaskonsum. n (Abb. 3)
ist eine zweckmäßig mit seitlichen Öffnungen r versehene Schutzhülse, welche auf
den Brennerkopf geschraubt wird; diese hat den Zweck, das Gas am Austritt gegen
Sturmwind zu schützen. Die Hülse kann v erlängert und auch so eng gewählt werden,
daß eine Luftmischung oder Luftansaugung stattfindet; es kann an Stelle der gemeinschaftlichen
Hülse für alle Austrittsöffnungen auch eine besondere Hülse für jede Austrittsstelle
vorgesehen werden.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel, das in Ab b. q. in einem Längsschnitt
dargestellt ist, sind nur zwei Gaskanäle a2 und b2 mit den Gasaustrittsöffnungen
e2 und f2 vorgesehen, welche je durch einen besonderen Hahn betätigt werden; die
beiden Kanäle bzw. Gasaustrittsöffnungen können in einem beliebigen Winkel zueinander
stehen, z. B. analog den sogenannten Azetylendoppelbrennern. Der Kanal a2 wird mittels
des Griffes in durch Drehung des Kükens i2 geöffnet, während der Durchlaß bei dem
Kanal b2 durch den Griff in' und Drehung des Kükens i3 freigelegt wird. Auch zu
dem Brenner dieser Ausführung kann die Hülse gemäß Abb. 3 benutzt werden.
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Abb. 5 zeigt eine dritte Ausführungsform des Brenners in Oberansicht.
Bei dieser sind drei Gaskanäle e3, f3, g3 angeordnet, die durch unabhängig voneinander
wirkende Hähne'k4, i', k4 betätigt werden. Die Gaskanäle und die Austrittsöffnungen
derselben können auch in der Weise angeordnet werden, daß die Gasstrahlen in einem
beliebigen Winkel aufeinander treffen, z. B. wie bei dem Brenner nach Patent 218761.
Im übrigen entspricht dieser Brenner der Ausführungsform gemäß Abb. .4.
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Die Sturmbrenner nach vorliegender Erfindung können auch für ein Azetylengasluftgernisch
benutzt bzw. mit Luftmischung oder Luftansaugung ausgeführt werden; auch für ein
Azetylennnischgas, z. B. Azetylen- mit Olgas, sollen die Brenner Verwendung finden.
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Die Einstellbarkeit der Sturmbrenner ist zu einem dringenden Bedürfnis
geworden; bei eiligen Arbeiten, z. B. auf einem Bahnkörper, bei einem Eisenbahnunfall
u. dgl., mußte man vor Tagesanbruch nicht selten noch für eine halbe oder eine ganze
Stunde den Apparat neu füllen, weil mit dem gleichen Brenner kleinere Sturmflammen
nicht zu erzielen waren; auch sonst ist es als ein Mangel empfunden worden, daß
die Sturmflammen nicht einstellbar waren. Mit dem Sturmbrenner nach vorliegender
Erfindung können "Sturmflammen von beliebiger Form und Größe ohne die geringste
Druckverminderung erzielt werden.