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Kleinstellvorrichtung mit mehreren festen Einstellwerten für auf verschiedene
Gasarten umstellbare Allgashähne Die Erfindung bezieht sich auf eine Kleinstellvorrichtung
mit mehreren festen Einstellwerten für auf verschiedene Gasarten umstellbare Allgashähne,
die auf einfache Weise die Kleinstellung entsprechend der Einstellung des Gashahns
auf vorbestimmte Werte umzustellen gestattet.
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Gasgeräte besitzen üblicherweise einen Gashahn, der mit einem Küken
als Absperrorgan versehen ist, welches eine bis zur Mittelachse führende Querbohrung
und eine von dieser ausgehende, zum verjüngten Ende führende Längsbohrung besitzt.
An das untere Ende des Hahngehäuses ist die Düse für die Nennbelastung, die sogenannte
Hauptdüse, angeschlossen, aus der das Gas in das Luftmischrohr des Brenners einströmt.
Zum Einstellen auf kleinste Flamme ist im Küken des Gashahns zumeist ein Umwegkanal
vorgesehen, über den das Gas durch eine Kleinstellbohrung mit engerem Querschnitt
in die zentrale Bohrung des Kükens eintritt und durch die Hauptdüse in das Mischrohr
ausströmt.
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Sowohl die Hauptdüse als auch die Kleinstellbohrung müssen der jeweils
zur Verwendung kommenden Gasart genau angepaßt werden. Neben dem meistens verwendeten
städtischen Gas, dessen Arbeitsdruck, Heizwert und sonstige Eigenschaften durch
übereinkunft etwa einheitlich gehalten werden, kommen in neuerer Zeit mehr und mehr
andere Gasarten, wie Erdgas, Flüssiggas u. dgl., als Brenngas zur Verwendung, deren
Arbeitsdrücke und Heizwerte zwar bei der jeweiligen angeschlossenen Gasart weitgehend
konstant, gegeneinander aber außerordentlich verschieden sind. Das Stadtgas besitzt
im allgemeinen den niedrigsten Druck und gleichzeitig den niedrigsten. Heizwert.
Demgegenüber besitzt das in Flaschen angelieferte Flüssiggas einen weitaus höheren,
nämlich etwa den siebenfachen Heizwert und wird mit weit höherem Druck der Stahlflasche
entnommen. Aus diesem Grunde benötigen Gasgeräte, die für den Betrieb mit Flüssiggas
bestimmt sind, Kleinstellbohrungen und Hauptdüsen mit weitaus geringerem Querschnitt
als etwa bei Stadtgas.
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Dieser Umstand zwingt die Hersteller von Gasgeräten dazu, für verschiedene
Gasarten Armaturen bzw. Hähne mit entsprechend bemessenen Querschnitten von Hauptdüsen
und Kleinstellbohrungen auf Lager bereitzuhalten und die Geräte je nach Abruf mit
der einen oder anderen Armatur auszustatten. Die Umstellung eines bereits beispielsweise
für ,Stadtgas gelieferten Gasgerätes auf eine andere Gasart verursacht zahlreiche,
sehr umständliche Manipulationen, die an Ort und Stelle von entsprechend geschulten
Handwerkern vorgenommen werden müssen. Es besteht daher ein empfindliches Bedürfnis
nach einheitlichen Armaturen bzw. Gashähnen, die die Lagerhaltung für die Herstellerfirma
vereinfachen und die Einstellung bzw. Umstellung eines Gerätes für eine bestimmte
Gasart leicht, sicher und einfach ermöglichen. Dieses Bedürfnis ist sowohl bei den
Herstellerbetrieben mit dem Ziel einer Vereinfachung der Fertigung als auch bei
den Abnehmern vorhanden, um ein vorhandenes Gasgerät etwa bei Wohnsitzwechsel und
Anschluß an eine andere Gasart schnell und ohne schwierige oder zeitraubende Verrichtungen
umstellen zu können.
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Besondere Schwierigkeiten bereitet die Umstellung der Kleinstellvorrichtung,
während für die Umstellung der Vollbranddüse bereits mehrere zweckmäßige Lösungen
vorgeschlagen worden sind.
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Es ist bereits eine Kleinstellvorrichtung für auf verschiedene Gasarten
umstellbare Allgashähne bekanntgeworden, bei der in einer den Zufiihrungsstutzen
zum Gashahn mit der Hauptdüse verbindenden Umgehungsleitung ein stufenlos regelbares
Einstellorgan für die Kleinstellung angeordnet ist. Eine derartige Kleinstellvorrichtung
ist zwar universell für beliebige Gasarten verwendbar, hat jedoch den empfindlichen
Nachteil, daß seine Einstellung nur von fachmännisch geschulter Hand vorgenommen
werden kann. Bei einer etwaigen Umstellung von einer auf eine andere Gasart ist
die Zuziehung entsprechend geschulter Personen und zweckentsprechender Meßgeräte
und Werkzeuge erforderlich.
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Eine andere bekannte Kleinstellvorrichtung ermöglicht die wahlweise
Einstellung zweier fester Werte für die Kleinstellung. Hierzu ist in einem Kanal
festen Einstellwertes bzw. Durchlaßwertes ein herausnehmbarer Stopfen vorgesehen,
der mittels einer axialen Bohrung geringeren Querschnitts die Kleinstellung auf
einen kleineren Festwert gestattet. Diese Kleinstellvorrichtung erlaubt die Umstellung
eines Allgashahns
lediglich auf zwei verschiedene Gasarten. Es
muß daher von vornherein eine Auswahl unter den möglichen Gasarten getroffen werden.
Der ältere Vorschlag bedeutet daher nur eine gewisse Minderung, nicht aber eine
Behebung der erwähnten Schwierigkeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kleinstellvorrichtung
mit mehreren festen Einstellwerten für auf verschiedene Gasarten umstellbare Allgashähne
zu schaffen, die universell für beliebige zu Koch- und Heizzwecken benutzte Gasarten
verwendbar und durch einfache, sicher und leicht durchzuführende Maßnahmen auf die
verschiedenen Gasarten umstellbar ist. Die Kleinstellvorrichtung soll so beschaffen
sein, daß die Umstellung ohne Beanspruchung geschulter Personen und ohne spezielle
Werkzeuge bzw. Meßgeräte vorgenommen werden kann. Vorzugsweise sollen sich die für
die Umstellung erforderlichen Handhabungen von der Bedienungsseite des Gerätes vornehmen
lassen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein über eine Umgehungsleitung
mit dem Gasdurchgangskanal des Allgashahns in Verbindung stehendes Küken, das mit
einer oder mehreren auf den Umfang verteilten, von der Dichtfläche ausgehenden Radialbohrungen
verschiedenen Querschnitts versehen ist, die in eine zentrale, mit der Gasaustrittsdüse
in Gasverbindung stehende Längsbohrung im Küken münden.
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Das Einstellorgan für die Kleinstdurchlaßmengen ist demgemäß selbst
als Kükenhahn ausgebildet. Bei der erfindungsgemäßen Gestaltung des Einstellorgans
bedarf es zur Umstellung der Kleinstellung auf eine andere Gasart lediglich einer
Drohung des Kükens, um die Radialbohrung mit dem der Gasart entsprechenden Durchlaßquerschnitt
bzw. Einstellwert mit der Umgehungsleitung in Verbindung zu bringen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung kann die Umgehungsleitung für
das Einstellorgan der Kleinstellung im Gehäuse des Allgashahns selbst angeordnet
sein. In diesem Falle ist das Gehäuse des Gashahns mit zwei konischen Bohrungen
versehen, deren eine das Küken des Gashahns für die Vollbrandeinstellung, deren
andere das Küken des Einstellorgans für die Kleinstdurchlaßmengen aufnimmt. Die
Anordnung der Umgehungsleitung in einem gemeinsamen Gehäuse für den Allgashahn und
das Einstellorgan der Kleinstellung ermöglicht eine platzsparende Unterbringung
aller Bedienungselemente am Gerät.
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Die Erfindung schlägt ferner Maßnahmen zur Arretierung und Sicherung
des Einstellorgans für die Kleinstellung in der gewollten Einstellung vor. Hierzu
kann beispielsweise in das bedienungsseitige Ende der konischen Bohrung der Umgehungsleitung
eine mit mehreckiger, z. B. quadratischer Ausnehmung, das zu einem Mehrkant, z.
B. Vierkant, abgesetzte Ende des Kükens umfassende, paßrecht eingelegte Arretierungsplatte
vorgesehen sein, die mit einer seitlich überstehenden, in eine Aussparung am Rande
des Gehäuseteils der konischen Bohrung eingreifenden Nase als Arretierungseinrichtung
versehen ist und eine mit Schrauben am Gehäuse befestigte, die Arretierungsplatte
und den Mehrkant überdeckende Sicherungsplatte, die die Änderung der Einstellung
durch Unbefugte verhindert.
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Zur weiteren Erleichterung der Umstellung ist zweckmäßig in diesem
Falle das Küken des Einstellorgans mit einer Anzahl Radialbohrungen versehen, die
um eine geringer ist als die Anzahl der Kanten des Mehrkants. Ihre Anordnung am
Umfang des Kegels ist ferner so getroffen, daß ihre Mittelachsen parallel den von
den Kanten oder den Flächenmitten des Mehrkants zur Längsmittelachse des Kükens
gezogenen Radien verlaufen. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß am Umfang des
Kükens eine Totstelle vorhanden ist, die einer durch die Kanten des Mehrkants bedingten
Einstellung entspricht und bei entsprechender Einstellung den Gasdurchgang durch
die Umgehungsleitung vollkommen verhindert.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung der Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes in Form einer als Einzelarmatur ausgebildeten Kombination
des Einstellorgans für die Kleinstdurchlaßmenge mit einem Gashahn dargestellt ist.
In der Zeichnung zeigt F i g. 1 einen Vertikalschnitt entlang der Längsachse durch
einen mit der erfindungsgemäßen Kleinstellvorrichtung kombinierten Gashahn, F i
g. 2 einen Horizontalschnitt durch denselben entlang der Linie 11-1I der F i g.
1, F i g. 3 einen Horizontalschnitt entlang der Linie III-III der F i g. 1, F i
g. 4 den Teil des Hahngehäuses der F i g. 1 mit der Umgehungsleitung in Draufsicht.
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Das Gehäuse 1 des Hahns besitzt wie üblich eine zentrale konische
Bohrung, in der das Hahnküken 2 drehbar gelagert ist. Das Gehäuse besitzt einerseits
einen Zuführungsstutzen 3 zum Anschluß an die Gasversorgung, andererseits einen
angegossenen Teil 4, der als Gehäuse für den Kükenhahn des Einstellorgans für die
Kleinstdurchlaßmengen dient. Das Hahnküken 2 ist vom spitzen Ende her axial eingebohrt
und besitzt eine in die Axialbohrung 5 einmündende Radialbohrung (in der Zeichnung
nicht dargestellt) für den Hauptgasstrom. Ferner besitzt es in der Höhe dieser Radialbohrung,
gegen diese am Umfang versetzt, einen in die Mantelfläche des Kükens 2 eingearbeiteten,
über einen Teil des Umfangs laufenden Teilringkanal7, der in der dargestellten Hahnstellung
die Verbindung zwischen dem Zuführungsstutzen 3 und einer im Gehäuseteil 4 eingebrachten,
schräg abwärts laufenden Bohrung 8 herstellt. Von dem einen Ende 9 des Teilringkanals
7 führt außerdem eine radiale Bohrung 10 geringen Querschnitts zur Axialbohrung
5, so daß in der gezeichneten Hahnstellung auch diese Bohrung mit dem Zuführungsstutzen
3 in Verbindung steht. Das Gehäuse 1 des Hahns ist über das spitze Ende des Hahnkükens
2 hinaus verlängert und in dem verlängerten Teil mit Innengewinde versehen, mittels
dessen die Hauptdüse 11 mit großer Bohrung etwa für Stadtgas eingeschraubt ist.
In diese ebenfalls mit Innengewinde versehene Düse ist eine andere Hauptdüse 12
für eine andere Gasart eingeschraubt. Die Bohrung 8 mündet in die in Teil 4 von
außen abwärts geführte, konisch nach innen verjüngte Bohrung 13, die unten zu einer
Kammer 14 erweitert ist und sich unterhalb derselben als enger Kanal 15 bis
zu einer als ,Sammelraum 16 dienenden ringförmigen Ausfräsung in der zentralen Bohrung
unterhalb des spitzen Endes des Hahnkükens 2 erstreckt.
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In die konische Bohrung 13 ist ein Hahnküken 17 mit drei um je 90°
gegeneinander versetzten radialen Bohrungen 18 verschiedenen Durchlaßquerschnitts
und einer Axialbohrung 18a eingesetzt. Das frontseitig
herausragende
Ende des Hahnkükens ist als Vierkant 19 ausgebildet. Die in das obere Ende der konischen
Bohrung 13 paßrecht eingelassene Arretierungsplatte 20 umfaßt mit einer quadratischen
Ausnehmung den Vierkant 19 und greift mit einer seitlichen Nase 21 in eine dieser
entsprechende Ausnehmung 22 im Rand der konischen Bohrung 13 ein. Eine die Arretierungsplatte
20 und den Vierkant 19 abdeckende Sicherungsplatte 23 ist mit Schrauben 24 am Gehäuse
befestigt.
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Das obere Ende des Vierkants ist mit den. Kennzeichnungen
A, B, C, 0 versehen, von denen die Kennzeichnungen A, B, C je eine
der verschiedenen Radialbohrungen 18, die Kennzeichnung 0 eine Totstelle bezeichnen.
Die Pfeilmarkierung auf der Arretierungsplatte 20 zeigt den eingestellten Regelwert
an.
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In der Zeichnung ist die Gesamtvorrichtung für den Betrieb mit Gas
mittlerer Qualität und Betriebsdrucks in der Einstellung auf kleinste Flamme dargestellt.
Das Gas nimmt einen Weg von dem Zuführungsstutzen 3 über den Ringkanal 7 zu der
Bohrung 10, deren Querschnitt zur Kleinstellung für Flüssiggas als das Gas mit höchstem
Heizwert und höchstem Betriebsdruck bemessen ist und weiter zu der Hauptbohrung
5 und zum Sammelraum 16 vor der Hauptdüse 12, an deren Ende es ausströmt. Ein zweiter
Gasweg über die Bohrungen 8, 13 und 15 ist für die Kleinstellung über eine der Bohrungen
18 im Hahnküken 17 in einem der betreffenden Gasart entsprechenden Durchlaßquerschnitt
freigegeben. Die Summe der Durchlässe der Bohrung 10 und einer Bohrung 18 ergeben
die Durchlaßmenge für eine Gasart in der Kleinststellung. Für Gase mit höchstem
Heizwert und Druck wird das Halmküken 17 so gestellt, daß durch die Totstelle 0
die Querbohrung 8 verschlossen wird und somit die Kleinstdurchlaßmenge durch die
Bohrung 10 bestimmt wird.
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Zur Umstellung auf eine andere Gasart wird zunächst die Sicherungsplatte
23 und die Verschlußplatte 20 abgenommen, das Hahnküken 17 auf die gewählte neue
Stellung gedreht, die Arretierungspiatte 20 eingesetzt und die Sicherungsplatte
23 wieder aufgeschraubt; ferner wird das Hahnküken 2 herausgenommen, sodann die
Hauptdüse 12, deren innenseitiges Ende einen Schlitz 25 für einen ,Schraubenzieher
besitzt, herausgedreht, gegebenenfalls durch eine andere Hauptdüse ersetzt, und
schließlich das Küken wieder eingesetzt. Nach der Umstellung nimmt das Gas seinen
Weg bei Kleinstellung über den Ringkanal 7, zu dessen Ende 9 und von da einesteils,
wie zuvor, über die Bohrungen 10, 5, anderenteils über die Bohrungen 8,18,18 a,
15 zum Sammelraum 16 und zur Düse 11 bzw. gegebenenfalls 12.
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Die beschriebene, in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform der
Erfindung besitzt den bedeutsamen zusätzlichen Vorzug, daß sie bei einfachster Bedienungsweise
unbedingt narrensicher ausgebildet werden kann. Beispielsweise können die einzusetzenden
Hauptdüsen 12 mit der gleichen Kennzeichnung A, B, C wie die Radialbohrungen
18 des Hahnkükens 17 versehen sein, und es ist sodann nur erforderlich, das Hahnküken
auf die gleiche Kennzeichnung einzustellen, wie sie die eingesetzte Hauptdüse trägt.