DE36583C - Neuerung an Weichen- und Signal-Sicherungs-Apparaten - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Die Vorrichtung hat den Zweck, dem bedienenden Centralwärter anzuzeigen, dafs eine bestimmte Weiche aufgefahren ist, um zu verhindern, dafs ein Signal, welches etwa von der Stellung der Weiche abhängig ist, gezogen wird.

Wird eine Weiche aufgefahren, so scheert sie, wie dies bei allen bekannten Endcompensationen bisher der Fall war, einen Bolzen ab, in diesem gezeichneten Falle den Bolzen a, Fig. i, g, 12 und 14. Durch die jetzt eintretende Drehung des Winkelhebels b aus der Stellung der Fig. ι ο in die von Fig. 12. und in derselben Richtung weiter hinaus wird der Anker c, welcher mit dem Hebel b fest verbunden ist, gegen den mit dem Stift d versehenen Umstellhebel e drücken und dadurch das Gestänge in Bewegung setzen. Dafs diese Bewegung eintreten mufs, ist daraus zu folgern, dafs schon bei. halb offener Weiche der Anker c und Stift d in F nction treten, also wenigstens der halbe Wek ienhub auf das Gestänge übertragen wird. Fig. 10 und 11 zeigen die Endcompensation in ihrer wirklichen Endstellung, wohingegen Fig. 12 die Stellung der Compensation bei aufgefahrener und halb umgelegter Weiche angiebt.

Dieser Bewegung würde nun der eingeklinkte Apparathebel, sobald das Gestänge absolut fest mit ihm verbunden wäre, einen solchen Widerstand entgegensetzen, dafs das Gestänge oder sonst welche Transmissionstheile sich verbiegen oder brechen würden, ohne vielleicht bemerkbare Zeichen dem Wärter zu geben.

Dieserhalb ist auch das Gestänge mit dem Apparathebel, so lange dessen Falle eingeklinkt, also der Hebel in einer Endstellung sich befindet, nur so lose verbunden, dafs ein geringer Druck oder Zug des Gestänges diese Verbindung zu lösen im Stande ist.' . Diese lose Verbindung ist dadurch hergestellt·, dafs an dem kurzen Arm f des Apparathebels zwtei federnde Schienen bezw. Platten h h angeschraubt sind, welche im Punkte i den Gestängekopf mittelst zweier Körnerspitzen k k, die in entsprechende Vertiefungen, passen, halten. Erhält das Gestänge jetzt, während der Apparathebel sich in der einen oder anderen Endstellung befindet, Fig. 2 und 6, durch das Aufschneiden der Weiche Druck oder Zug, so wird das Gestänge aus den Spitzen k ausgleiten, wobei die beiden Federplatten h h aus einander gebogen werden. Durch das Auseinanderbiegen der Platten hh verliert der rechte Arm des Hebels / seinen Stützpunkt, Fig. 3, und die gespannte Schraubenfeder m wirkt durch den Bügel s hebend auf die Hebelfalle n. In Fig. 2 ist die Hebelfalle eingeklinkt und der Hebel I abgestützt gezeichnet, so dafs die Feder m ohne Wirkung auf die Falle ist. In Fig. 4 ist die Hebelfalle ausgeklinkt, der Hebel / ebenfalls abgestützt gezeichnet, und in Fig. 6 ist das Gestänge von dem Apparathebel abgelöst dargestellt. Der rechte Arm des Hebels I hat seinen Stützpunkt verloren, so dafs die Feder' m die Falle η heben konnte. Da nun die Verstellung der Hebelfalle auch eine Verstellung der Verschlufsmechanismen zur Folge hat, wie dies in der Beschreibung zu Patent No. 11675 klar-

gelegt wurde, so wird auch ein von der aufgefahrenen Weiche abhängiger Signalhebel festgehalten werden. Um dem Weichensteller anzuzeigen, welche Weiche aufgefahren ist, ist an jedem Hebel eine Klappe ο angebracht; diese steht mittelst der Stange ρ mit dem Hebel / so in Zusammenhang, dafs dieselbe herunterfällt, wenn der Hebel / gehoben wird, wie dies in Fig. 6 gezeichnet ist.

Um nun mittelst des Apparathebels die Weiche bewegen zu können, ist es nothwendig, die Verbindung zwischen Apparathebel und Gestänge wieder fest zu machen. Hinter dem Angriffspunkte i des Gestänges ist der Bolzen q, Fig. 7, angebracht. Derselbe besitzt die Nasen r aufserhalb der Federplatten und ist mittelst Kurbel und Stange mit dem Bügel s verbunden. Aufserdem sind, um in den Endstellungen des Apparathebels den Nasen r den Durchgang durch die Federplatten zu gestatten, diese letzteren mit den Nuthen tt versehen, Fig. 8.

Wird, um nun mittelst des Apparathebels dem Gestänge eine Bewegung zu geben, die Falle ausgehoben, so wird durch den Bügel s, der seinen Drehpunkt in u hat und dessen Antrieb durch die Hebelfalle in ν erfolgt, der Bolzen q so verdreht, dafs die Nasen r desselben die Federplatten abstützen und ein Ausgleiten des Gestänges aus den Körnern k nicht mehr stattfindet , welcher Vorgang in Fig. 4 dargestellt ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die beiden Federplatten h mit den Körnern k, dem abstützenden Nasenbolzen q, dem Hebel / mit der Feder m, dem Bügel s und der Klappe 0, in Verbindung mit dem Anker c und dem festen Zapfen d der Endcompensation, dem Weichengestänge und dem Apparathebel, zum Zwecke, das Auffahren der Weiche am Central - Apparat bemerkbar zu machen.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.