DE3642974A1 - Walzwerk und verfahren zum zufuehren von koernigem gut - Google Patents
Walzwerk und verfahren zum zufuehren von koernigem gutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Walzwerk, insbesondere auf ein
Flockierwalzwerk, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, sowie
auf ein Verfahren gemäss Anspruch 17.
Die Güte des mit Walzwerken verarbeiteten Gutes, beispielsweise
von Saatgut, wie eines Getreides oder Soja, hängt von den gleich
mässigen Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Arbeitsfläche
bzw. Arbeitslinie der gegeneinander gedrückten Walzen ab. Werden
Walzen gegeneinander gedrückt ohne Verarbeitung dazwischenliegen
den Gutes, so kann es bei höheren Flächendrücken bzw. bei unter
schiedlichen Drehzahlen (wie es bei Flockierwalzwerken der Fall
ist) zur Beschädigung der Oberfläche führen. Derartige Oberflä
chenbeschädigungen bzw. unterschiedliche Abnützungen der Ober
fläche können auch bei ungleichmässiger Zufuhr des zu verarbei
tenden Gutes stattfinden. Je schlechter die Materialzufuhr in
den Endbereichen der Walzen ist, umso mehr werden diese Bereiche
einer unterschiedlichen Abnutzung gegenüber den Mittelbereichen
der Walzen unterliegen. Durch diese unterschiedliche Abnutzung
wird eine vorzeitige Nacharbeitung der Walzenoberflächen bedingt,
wodurch hohe Stillstandszeiten verursacht werden, da die Oberflä
chenbearbeitung mit besonders hoher Präzision und daher dement
sprechendem Aufwand durchgeführt werden muss.
Man hat nun schon vorgeschlagen (US-PS 32 82 199), in den beiden
Endbereichen eines Walzwerkes unterhalb des Walzenspaltes Auf
fangeinrichtungen vorzusehen, die mit einer Keilfläche an den
Walzen abschliessen. Diese Auffangeinrichtungen sind über Rohr
leitungen, in welcher das körnige Gut pneumatisch gefördert wird,
mit der Produktzuführung verbunden, durch welche das Produkt dem
gesamten Walzspalt zugeführt wird. Mit einer derartigen Vorrich
tung ist zwar eine Rückführung des körnigen allenfalls schlecht
verarbeiteten, aus dem Walzenspalt austretenden Gutes möglich,
doch ergibt sich einerseits ein relativ hoher Energieaufwand
durch die pneumatische Förderung und die Rückführung über die
Speisung, anderseits ist die Gleichmässigkeit der Abnützung der
Walzen bzw. Speisung dadurch keineswegs gesichert.
Aus der DE-PS 29 00 922 ist ein Walzwerk bekannt, dessen Walzen
an ihren Endbereichen einen verringerten Durchmesser aufweisen,
wobei beidseitig unterhalb der Walzen an ihren beiden Enden Auf
fangvorrichtungen für das Produkt vorgesehen sind, das über
Schneckenförderer wieder der Produktzuführung des Walzwerkes zu
geleitet wird. Wenn auch die Ausbildung des verjüngten Durchmes
sers an den Walzenenden eine Verbesserung bedingt, weil sie einem
Metallkontakt der Walzen im Endbereich vorbeugen doch treten auch
hier dieselben Nachteile, wie sie bei der Vorrichtung gemäss der
oben angeführten Patentschrift erläutert wurden. auf.
Eine wesentliche Voraussetzung für die gleichmässige Behandlung
des Produktes über den gesamten Querschnitt des Walzwerkes.
stellt eine gleichförmige Produktzufuhr zum Walzenspalt dar. Eine
derartige Vorrichtung wird in der DE-A-36 31 077 beschrieben,
wobei das Produkt in einem Einfülltrichter laufend eingeführt
wird, so dass dieser im wesentlichen mit Produkt gefüllt ist.
Weiters ist eine Mischkammer vorgesehen, die mit dem Einfüll
trichter verbunden ist, in welcher Mischrotoren eine gleich
mässige Zufuhr des Gutes zu einer Dosierwalze verwirklichen. Bei
einem derartigen Walzwerk ist somit eine besonders gleichmässige
Zufuhr des zu verarbeitenden körnigen Gutes zu dem Walzspalt
gewährleistet, womit eine Voraussetzung für die gleichmässige
Abnutzung der Walzen gegeben ist.
In der US-PS 41 93 555 wird ein Walzenstuhl beschrieben, bei dem
die Produktzufuhr über eine Breite erfolgt, die sich kurz über
die Längserstreckung des Walzenspaltes erstreckt. Beidseitig des
Walzspaltes sind Abdeckungen vorgesehen, die gegen die Stirn
flächen der Walzen gepresst werden. In diesen Abdeckungen sind
ein oder mehrere Ausnehmungen zur besseren Führung des Produktes
in den Walzspalt hinein vorgesehen. Diese Ausnehmungen erstrecken
sich bis in den Walzspalt und bedingen dadurch einen Rückstau des
Produktes vor dem Walzspalt, da der kleinere Walzenspalt die
Körner des Produktes nicht aufzunehmen vermag. Dementsprechend
waren die Ausnehmungen auch mehr als Nuten einer relativ dünnen
Platte ausgebildet. In der Praxis war überdies jeweils eine Walze
am einen Ende von der anderen abhebbar, wogegen am anderen Ende
die andere Walze abgehoben wurde.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Walz
werk bzw. ein Verfahren zu schaffen, bei dem die Produktzufuhr
und die Produktrückführung derart aufeinander abgestimmt sind,
dass eine gleichmässige Verarbeitung des körnigen Gutes bei
gleichmässiger Abnutzung der Walzen gewährleistet ist.
Erfindungsgemäss gelingt die Lösung dieser Aufgabe durch die
Merkmale des Kennzeichens des Anspruches 1.
Durch eine Produktzuführung, die beidseitig über die axialen
Enden der Walzen hinausreicht, wird dafür Sorge getragen, dass
auch im Endbereich der Walzen bzw. des Walzenspaltes eine gleich
mässige, bezogen auf andere Bereiche des Walzenspaltes, Zuführung
des körnigen Gutes möglich ist. Dadurch, dass die Produktzufüh
rung mit einer Führungsfläche oberhalb des Walzenspaltes münden,
kann eine echte Rückführung des über das Walzenende zugeführten
körnigen Gutes des Produktes erzielt werden, wobei eine Abbrem
sung der Zuführung des körnigen Gutes zum Walzenspalt, wie sie
sich bei einer Ausbildung gemäss der genannten US-PS in der
Praxis ergab, und zu zu wenig Produkt an den Walzenenden führte,
vermieden wird.
Durch Ausbildung der Produktführung als Produktrückführleitung
für das relativ weit über die axialen Ende der Walzen hinaus
zugeführte körnige Gut, also mit entsprechender Tiefe, wird
ebenfalls eine besonders grosse Produktzufuhr im Endbereich des
Walzenspaltes bedingt, was - wie sich gezeigt hat - in der Praxis
einer grösseren Gleichmässigkeit der Abnützung der Walzen führt
und das Abrollen bzw. Abschleifen der Walzen (die bei Flockier
walzwerken mit leicht unterschiedlicher Geschwindigkeit angetrie
ben sind) mit Sicherheit verhindert.
Schliessen die Führungsflächen mit der Horizontalen einen Winkel
von 20°-60°, vorzugsweise 30° ein, so kann eine besonders gute
Produktrückführung erreicht werden, da das körnige Produkt an
diesen Flächen besonders günstig abgelenkt bzw. reflektiert wird,
womit eine besonders hohe Zuführung des körnigen Gutes im End
bereich der Walzen erreicht wird, wobei die Form der Fläche für
die Herstellung relativ günstig ist, wenn der Winkel bei 30°
liegt.
Wie noch aus der späteren Beschreibung hervorgeht, können die
Führungsflächen beweglich sein. Sind aber die Führungsflächen
starr ausgeführt, so können Vibrationen, die unregelmässige Be
einflussungen des Produkteinlaufes in den Walzspalt bedingen
würden, besonders leicht vermieden werden, wobei die Konstruktion
vereinfacht wird.
Sind die Führungsflächen getrennt von den Rückführleitungen aus
geführt, so ist eine besonders hohe konstruktive Freiheit gege
ben, wobei gleichzeitig die Instandhaltung des Walzwerkes durch
erleichterte Demontage der Rückführung besonders einfach und
bedienungsfreundlich durchgeführt werden kann.
Sind die Rückführleitungen im Querschnitt dreieckförmig, wobei
eine Seite (vorzugsweise die den Walzen zugewandte Seite) des
Dreiecks parallel zu den Stirnflächen der Walzen verläuft, so
kann eine besonders exakte Zufuhr und Rückführung des Produktes
zu dem Walzenspalt erfolgen. Dies wird sich besonders bei einer
beweglichen Führungsfläche, etwa der Mantelfläche einer Rolle,
vorteilhaft sein.
Sind die Führungsflächen an einem Auffangbecher vorgesehen, die
oberhalb des Walzenspaltes angeordnet sind, so ist dadurch eine
besonders gute Trennung der Führungsflächen von den Rückfuhr
leitungen durchgeführt.
Wird die Führungsfläche, insbesondere des Auffangbechers, durch
eine als Tragfläche dienende Verstärkungsplatte gehalten, so
kann die Führungsfläche, z.B. des Auffangbechers, leichter von
von den Walzen ausgehenden Vibrationen freigehalten werden.
Münden in die Auffangbecher rinnenförmige, also im Querschnitt
vier- und mehreckige bzw. gerundete, Rückführleitungen bzw.
Produktführungen, so kann eine besonders breit über den Walzen
spalt hinausreichende Produktzuführung durchgeführt werden.
Führen die Rückführleitungen bis zur Produktzuführung bzw. zur
Speiseeinrichtung, so ist sowohl eine besonders leichte Produkt
zuführung als auch Produktrückführung zum Walzenspalt verwirk
licht.
Weist die Produktzuführung einen Einfülltrichter bzw. -trog auf,
in welchem eine Mischkammer vorgesehen ist, die eine Mischein
richtung mit freiliegenden Mischarmen aufweist, so ist eine be
sonders gleichmässige Zufuhr des Produktes zur Speisewalze und
damit zum Walzenspalt gegeben. Eine solche Mischkammer ist in
der Patentanmeldung P 36 31 077.8 bereits vorgeschlagen worden,
ergibt aber hier eine zusätzliche Verbesserung.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Zuführen von körnigem Gut zu
einem Walzwerk, insbesondere zu einem Flockierwalzwerk, dem das
Gut über die axiale Länge der Walzen hinaus zugeführt wird, be
steht im wesentlichen darin, dass das körnige Gut über wenigstens
1 cm über die axiale Länge der Walzen hinaus zugeführt, dort er
fasst und oberhalb der Walzenspaltzone, in der das Gut von den
Walzen erfasst und zusammengedrückt wird, in den Walzenspalt
rückgeführt wird.
Bei einem derartigen Verfahren ist es auf besonders einfache Art
und Weise möglich, ohne zusätzliche Energie aufzuwenden, das Pro
dukt, welches aus dem Walzenspalt gedrängt wird, wieder dem Wal
zenspalt und damit der Verarbeitung zuzuführen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Walzwerk im Schrägriss mit Produktzufuhr bzw.
Einfüllkasten;
Fig. 2 eine Produktrückführung mit Auffangbecher in Sei
tenansicht, teilweise im Schnitt;
Fig. 3 die Produktrückführung gemäss Fig. 2 in Stirn
ansicht der Walzen;
Fig. 4 die Produktrückführung gemäss Fig. 2 in Sicht
von oben
Fig. 5 eine Rückführleitung mit Keilblech in Seitenan
sicht und
Fig. 6 die Rückführung gemäss Fig. 5 im Schnitt nach der
Linie VI-VI der Fig. 5; und die
Fig. 7-9 eine weitere Ausführungsform in den in Fig. 2 bis
4 entsprechenden Ansichten.
Ein Walzwerk gemäss Fig. 1 weist zwei Walzen 1 und 2 auf, wobei
vorzugsweise eine Walze als Festwalze ausgebildet ist und die
weitere Walze gegen diese parallel gedrückt wird. Zwischen den
beiden Walzen 1, 2 ist ein Walzenspalt 3 gebildet, d.h. ein Be
reich, in dem die Körner des Produktes erfasst und gequetscht
werden. Oberhalb des Walzenspaltes ist eine Produktzuführung 4
vorgesehen, an die ein Einfülltrichter 5 anschliesst, welchem
das körnige Gut über einen Kettenförderer 6 in einem Trog 7
zugeführt wird.
Im Einfülltrichter ist eine Mischkammer mit Mischeinrichtung mit
freiliegenden Mischarmen vorgesehen (nicht dargestellt), wie sie
in der Patentanmeldung P 36 31 077.8 vorgeschlagen wurde. Der
Austrag aus der Produktzuführung erfolgt über die Speisewalze 8.
Wie der Zeichnung besonders deutlich zu entnehmen, reicht sowohl
die Produktzuführung als auch die Speisewalze in axialer Richtung
über die Walzen bzw. über den Walzenspalt hinaus. Zu beiden Enden
der Speisewalze 8 sind Produktführungen 9 vorgesehen, die rinnen
förmig ausgebildet sind und oberhalb des Walzenspaltes mit einer
Führungsfläche in den Bereich zwischen den Walzen mündet. Ein
derartiges Walzwerk ist besonders als Flockierwalzwerk, bei
spielsweise für Ölsaaten, geeignet.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 bis 4 weisen die Walzen Ab
schrägungen 10 auf, wobei die Produktführung bzw. Rückführleitung
9 in einen Auffangbecher 11 mündet, welcher auf einer Verstär
kungsplatte 12 aufliegt. Der Auffangbecher weist eine Führungs
fläche 13 auf, die mit der Horizontalen einen Winkel R von 30°
einschliesst. Die Verstärkungsplatte 12 ist auf einer Abstützung
14, die am Gestell 20 des Walzwerkes montiert ist, lösbar befe
stigt. Die Verstärkungsplatte 12 weist eine eine Fortsetzung der
Führungsfläche 13 bildende, zwischen die Abschrägungen 10 ragende
und ihnen entsprechend ausgebildete Spitze 13′ auf, so dass die
Führungsfläche 13, wie insbesondere Fig. 3 besonders deutlich zu
entnehmen ist, oberhalb des Walzenspaltes 3 in den Bereich zwi
schen den beiden Walzen 1, 2 mündet. Die Arbeitsweise ist nun
derart, dass über die Speisewalze 8 dem Walzenspalt 3 das zu ver
arbeitende körnige Gut gleichmässig zugeführt wird. Die Zufüh
rung an den Walzenenden ist jedoch verstärkt, da die Speisewalze
8 das Produkt über die Walzenenden hinausfördert, und das Produkt
über die Produktführung, welche als Produktrückführung ausgebil
det ist (also von relativ grosser Tiefe ist), so dass ein gewis
ses Reservoir von rückzuführendem Gut aufgebaut und den Walzenen
den bevorzugt zugeführt wird.
Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsform ist ein
Keilblech 15 vorgesehen, das den Mantelflächen der Walzen 1, 2
angepasst ist, gegebenenfalls mit den Abschrägungen 10 der Walzen
1 und 2 kooperiert. Dieses Keilblech 15 weist im Abstand von dem
Walzenspalt 3 eine Führungsfläche 113 auf, die am Ende der Rück
führleitung 109 vorgesehen ist. Auch hier wäre es möglich, das
Keilblech 15 als von der Führungsfläche 113 getrennten Teil
auszubilden, um Vibrationen zu vermeiden, bzw. die Demontage zu
erleichtern.
Wie besonders deutlich Fig. 6 zu entnehmen, weist die Rückführ
leitung 109 einen im wesentlichen dreieckigen Querschnitt auf,
wobei eine Seite im wesentlichen parallel zu den Stirnflächen 18
und 19 der Walzen 1 und 2 orientiert ist. In diese Rückführlei
tung 109 kann auch eine Produktführung, die bis zur Produktzufüh
rung bzw. zur Speiseeinrichtung 8 reicht, einmünden.
Bei der Ausführung nach den Fig. 7 bis 9 ist an Stelle einer
starren Führungsfläche 13 bzw. 113 eine bewegliche 213 in Form
einer in Draufsicht (Fig. 9) entsprechend der Abschrägung 10 der
Walzen 1, 2 zugespitzten Mantelfläche einer Rolle 16 verwirk
licht. Darüberhinaus kann eine starre (Teil-) Führungsfläche 113
vorgesehen sein.
Die Rolle 16 ist an einem in einem Schwenklager 17 angelenkten,
gabelartig, z.B. zwei Arme 22 aufweisenden, Träger 21 um eine
Achse 23 drehbar gelagert und durch eine Belastungseinrichtung
(z.B. auch pneumatisch oder hydraulisch), im einfachsten Falle
durch eine nur angedeutete Druckfeder 24, angepresst. Alterna
tiv kann der Träger 21 selbst als im Bereich des Schwenklagers
17 fest eingespannte Blattfeder ausgebildet sein, wobei eine ge
sonderte Schwenklagerung entfallen kann.
Wie ersichtlich, ist dann die seitliche Produktführung 209 im
Bereiche der Rolle 16 (die sich reibungsschlüssig mit den Walzen
1, 2 im Sinne des in Fig. 7 eingezeichneten Pfeiles mitdreht)
zweckmässig als Keilplatte 115 ausgebildet, die sich jedoch nicht
der Mantelfläche der Walzen 1, 2 anzupassen braucht.
Durch die Verwendung einer beweglichen Führungsfläche 213 bzw.
einer Rolle 16 wird das Gut zwangsweise in den Walzenspalt 3 ge
presst, was für manche Produkte von Vorteil sein kann. Im all
gemeinen jedoch wird eine starre Führungsfläche 13 bzw. 113 kon
struktiv einfacher, wartungsfreundlicher und daher bevorzugt
sein.
In Abwandlung der Erfindung kann eine Höhenjustierung für die
Führungsfläche 13 bzw. 113 oder 213 vorgesehen werden, um eine
Anpassung an stark unterschiedliche Korngrössen zu ermöglichen.
Eine besonders gleichmässige Verteilung des Gutes ergibt sich
jedenfalls, wenn die Produktführung eine maximale Tiefe in
Axialrichtung der Walzen von wenigstens 1 cm, vorzugsweise von 2
bis 8 cm, insbesondere von 5 bis 6 cm aufweist, woraus bereits
die Möglichkeiten des erfindungsgemässen Verfahrens aufgezeigt
sind, da eine derartig weit hinausreichende Speisung eher vermie
den wurde. Bevorzugt wird die axiale Tiefe entsprechend minde
stens 1%, zweckmässig etwa 2% bis 5%, der Walzenlänge gewählt.
Claims (18)
1. Walzwerk, insbesondere Flockierwalzwerk, für kör
niges Gut mit zumindest zwei Walzen, die über eine Druckeinrich
tung gegeneinander gehalten bzw. gedrückt sind, mit einer Pro
duktzuführung, über die das Gut beidseitig über die axialen Enden
der Walzen hinaus zuführbar ist, sowie mit je einer beidseitig
der axialen Enden der Walzen den die Stirnflächen gegenüberlie
gende, den Bereich zwischen den Walzen zumindest teilweise ab
deckende Produktführung, dadurch gekennzeichnet, dass die Pro
duktführung jeweils als Rückführleitungen (9; 109; 209) für das
axial über die Enden der Walzen (1, 2) eingespeiste Gut in den
Walzenspalt (3) ausgebildet ist und mit je einer Führungsfläche
(13, 113; 213) das Gut oberhalb des das körnige Gut ergreifenden
und zusammendrückenden Walzenspaltes (3) in den Bereich zwischen
den Walzen (1, 2) austrägt.
2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsflächen (13; 113) mit der Horizontalen einen
Winkel (R) von 20° bis 60°, vorzugsweise 30°, einschliessen.
3. Walzwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass die Führungsflächen (13; 113) starr ausgebildet sind.
4. Walzwerk nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Rückführleitungen (9) getrennt von den Füh
rungsflächen (13) ausgebildet sind (Fig. 2-4).
5. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Rückführleitungen (109) im Querschnitt
dreieckförmig sind, wobei eine Seite des Dreieckes parallel zu
den Stirnflächen (18, 19) der Walzen (1, 2) verläuft (Fig. 5-9).
6. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die Führungsflächen (13) in einem Auffang
becher (11) vorgesehen sind, der oberhalb des Walzenspaltes (3)
angeordnet ist (Fig. 2-4).
7. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Führungsflächen (13), insbesondere des
Auffangbechers (11), durch eine als Tragfläche dienende Verstär
kungsplatte (12) gehalten sind (Fig. 2-4).
8. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Walzen (1, 2) an ihren Enden konisch
abgeschrägt sind und die Führungsfläche (13, 13′) oder ein mit
ihr verbundener Teil (12) keilförmig zwischen die Konusflächen
der Walzen (1, 2) ragt.
9. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass unterhalb der Führungsfläche (113) eine
Keilplatte (15; 115) vorgesehen ist, die gegebenenfalls eine der
Manteloberfläche der Walzen (1, 2) entsprechende Form besitzt
(Fig. 5-9).
10. Walzwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsfläche (113) mit einem der Mantelfläche benach
barter Walzen (1, 2) entsprechend ausgebildeten Keilblech (15)
versehen und insbesondere einstückig ausgebildet ist (Fig. 5, 6).
11. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass rinnenförmige Rückführleitungen bzw. Pro
duktführungen (9) vorgesehen sind, die vorzugsweise in einem Auf
fangbecher (11) münden.
12. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, dass die Rückführleitungen (9; 109; 209) bis zu
einer Speisevorrichtung (8) reichen.
13. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Produktzuführung (4) mit einer Speise
walze (8) versehen ist, durch die das körnige Nut axial über die
Walzen (1, 2) hinaus zuführbar ist.
14. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass die Produktzuführung (4) einen Einfülltrich
ter bzw. -trog (5) aufweist, in welcher eine Mischkammer vorge
sehen ist, die eine Mischeinrichtung mit freiliegenden Mischarmen
aufweist.
15. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die Rückführleitungen (9, 109; 209) entlang
ihrer gesamten Länge zu den Walzen (1, 2) hin geöffnet sind.
16. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass die Produktführung (9; 109; 209) eine maxi
male Tiefe in Axialrichtung der Walzen (1, 2) von wenigstens 1
cm, vorzugsweise von 2 bis 8 cm, insbesondere von 5 bis 6 cm
aufweist, wobei bevorzugt die axiale Tiefe entsprechend minde
stens 1%, zweckmässig etwa 2% bis 5%, der Walzenlänge gewählt
ist.
17. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 16 dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens eine Walze (1 bzw. 2) in an sich
bekannter Weise mit beiden Lagern unter Beibehaltung ihrer zur
anderen Walze (2 bzw. 1) parallelen Lage von dieser abhebbar ist,
insbesondere eine Fest- und eine Loswalze (1 bzw. 2) vorgesehen
ist.
18. Verfahren zum Zuführen von körnigem Gut zu einem
Walzwerk, insbesondere zu einem Flockierwalzwerk, dem das Gut
über die axiale Länge der Walzen hinaus zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass das körnige Gut über wenigstens 1 cm über
die axiale Länge der Walzen hinaus zugeführt, dort erfasst und
oberhalb der Walzenspaltzone, in der das Gut von den Walzen er
fasst und zusammengedrückt wird, in den Walzenspalt rückgeführt
wird.
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