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Preßwalze mit Oberflächenkanälen zum Auspressen von Holzstoff, Zellstoff
u. dgl. In der Holz- und Zellstoffindustrie ver-,vendet man bekanntlich zum Auspressen
von Wasser aus Holz- und Zellstoffbahnen oder -bogen Preßwalzen mit Oberflächenkanälen
verschiedener Art. Man hat früher geglaubt, feststellen zu können, daß Kanäle mit
größerer Breite als 3 mm und geringerer Breite als i mm keine guten Ergebnisse,
Kanäle zwischen diesen beiden Grenzen dagegen gute Ergebnisse lieferten. Dies wurde
darauf zurückgeführt, daß innerhalb der genannten Abmessungsgrenzen die Adhäsion
zwischen dem Wasser und dem Metall der Walze am Boden der Kanäle genügend groß sei,
um eine Haarröhrenwirkung auszuüben. so daß das Wasser bestrebt sein würde, nach
dem Boden der Kanäle zu dringen.
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Durch eingehende Versuche hat sich ergeben, daß die bisherigen Feststellungen
durchaus falsch waren. Beim Pressen einer Stoffschicht mit Walzen, die mit Oberflächenkanälen
versehen sind, entstehen an der Oberfläche der Stoffschicht stets Erhöhungen, die
den Walzenkanälen mehr oder weniger vollständig entsprechen und in denen ein Teil
des Wassers zurückbleibt, da diese Erhöhungen nicht so stark ausgepreßt werden wie
der Stoff sonst. Diese in den Erhöhungen zurückbleibende
Wassermenge
wird dabei noch größer, wenn die Kanäle eine Haarröhrenwirkung ausüben, durch die
das Wasser das Bestreben erhält, nach dem Boden der Kanäle zu dringen. Ein Teil
dieses Wassers wird dann am Boden der Kanäle bleiben und durch die Preßstelle mitgehen,
um dann hinter ihr von der sich wieder erweiternden Stoffschicht von neuem aufgesaugt
zu werden, so daß der Wassergehalt der gepreßten Stoffschicht wieder erhöht wird.
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:Gemäß der Erfindung soll dieser Nachteil dadurch beseitigt werden,
daß man den Oberflächenkanälen solche Abmessungen gibt, daß ihre Breite kleiner
als i mm und ihre Tiefe etwas kleiner als die Breite ist. Es hat sich herausgestellt,
daß mit solchen Kanälen bedeutend bessere Ergebnisse erzielt werden als mit den
obengenannten bekannten Kanälen. Beispielsweise liefern Kanäle mit einer Breite
von 0,75 mm und einer Tiefe von o,5 mm besonders günstige Ergebnisse. Der
Querschnitt der Kanäle kann verschiedene Gestalt erhalten und beispielsweise rechteckig
oder abgerundet sein. Das gute Ergebnis dieser Oberflächenkanäle ist hauptsächlich
darauf zurückzuführen, daß derjenige Stoff, der in die Kanäle hineingepreßt wird,
wirklich den Boden derselben erreicht und auch etwas gegen ihn gepreßt wird, so
daß bedeutend weniger Wasser in den von den Kanälen gebildeten Erhöhungen an der
Stoffschicht zurückbleibt und kein Wasser an den Böden der Kanäle durch die Preßstelle
mitgeht. Es kann daher nach dem Pressen kein Wiederaufsaugen von Wasser in die Stoffschicht
stattfinden.
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In der Zeichnung ist in Abb.i und 2 schematisch und in vergrößertem
Maßstab dargestellt, wie das Auspressen von Wasser zwischen Preßwalzen mit den bisher
bekannten Oberflächenkanälen stattfindet. Abb. 3 und q. veranschaulichen, wie das
Auspressen mit den neuen Oberflächenkanälen gemäß der Erfindung erfolgt. Abb. 5
bis 9 zeigen einige Kanalprofile, mit denen besonders gute Ergebnisse erzielt werden.
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In Abb. i und 2 sind mit i diejenigen Teile der Preßwalz.en bezeichnet,
die mit Oberflächenkanälen der bisher gebräuchlichen Form verseben sind. 2 ist die
Stoffschicht, beispielsweise Zellstoff während des Preßvorganges. 3 sind die an
der Oberfläche der Stoffschicht entstehenden Erhöhungen, in denen das Wasser beim
Pressen zurückbleibt. Zwischen den genannten Erhöhungen und den Böden der Kanäle
entstehen kleine Zwischenräume 3a, in die ein Teil des vor den Walzen ausgepreßten
Wassers ¢ durch die obengenannte Haarröhrenwirkung eingesaugt wird und in denen
es bei der Drehung der Walzen durch die Preßstelle 12 ,hindurch nach 5 hinter den
Walzen mitgeht, wo es von der Stoffschicht 2 wieder aufgesaugt wird und dadurch
den Trockengehalt nach dem Pressen herabsetzt.
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In Abb.3 und 4 sind Preßwalzen mit den neuen Oberflächenkanälen gemäß
der Erfindung dargestellt. 6 sind Teile der Preßwalzen, und 7 ist die Stoffbahn
in ihrer Form während des Pressens.
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In Abb. 5 bis 9 sind einige Ausführungen der neuen Oberflächenkanäle
in vergrößertem Maßstabe dargestellt.
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Werden die Oberflächenkanäle innerhalb der oben angegebenen Grenzen
ausgeführt, d. h. derart, daß die Breite unter i mm und die Tiefe etwas kleiner
ist als die Breite, so wird das Wasser derart ausgepreßt,, daß es vor der Preßstelle
bei 8 abfließt. Der Preßdruck wirkt hierbei auch auf die an der Stoffschicht gebildeten
Erhöhungen 9 allerdings etwas weniger als bei io, aber doch derart ein, daß das
Wasser nicht durch die Preßstelle 12 hindurch nach i i dringen kann. Infolgedessen
kann auch kein Wiederaufsaugen von Wasser stattfinden, nachdem die Stoffbahn gepreßt
worden ist; diese verläßt daher das Prefverk mit bedeutend höherem Trockengehalt.
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Außer den in Abb. 5 bis 9 dargestellten verschiedenen Größen und Profilen
der Oberflächenkanäle können andere Formen Verwendung finden. Ebenso können die
Kanäle auch in verschiedenen Abständen voneinander angebracht werden, und zwar am
besten derart, daß der zwischen zwei benachbarten Oberflächenkanälen verbleibende
Teil der Zvlinderoberfläche mindestens ebenso breit ist wie der Oberflächenkanal
selbst.