Vorrichtung an Rotationspressen zum Auspressen von Flüssigkeit aus Massebahnen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an Rotationspressen zum Auspressen von Flüssigkeit aus Massebahnen, bei welcher die Rotationspresse zwei zusammenwirkende, drehbare Presswalzen aufweist;
zwischen welchen die Masse bahn hindurchgezogen wird, und wenigstens die eine dieser Presswalzen in ihrer Umfangsrichtung verlaufende Rillen hat, und bei welcher ferner eine Saugvorrichtung im Raum zwischen der mit Rillen versehenen Presswalze und der Massebahn vor gesehen ist, um die aus der Massebahn ausgepresste Flüssigkeit absaugen zu können. Mit Vorrichtungen dieser Art versehene Rotationspressen sind an sich bekannt und kommen insbesondere bei der Herstel lung von Holzschliff, Zellulose, Papier und derglei chen zur Anwendung.
Vorbekannte Vorrichtungen verwenden in der Regel einen Saugkasten, dessen Mündungsstück möglichst weit in den keilförmigen Zwischenraum zwischen der Presswalze und der Massebahn hinein ragt, so dass dessen vordere Kante sich nahe an der Pressstelle befindet, an welcher die Massebahn von den Presswalzen zusammengedrückt wird. Es zeigt sich indessen, dass bei einer derartigen Ausführung der Saugvorrichtung die aus der Massebahn ausge- presste Flüssigkeit nicht vollständig, sondern nur teil weise abgesaugt werden kann.
In den der Pressstelle unmittelbar benachbarten Winkeln zwischen der Oberfläche der Presswalze und der Massebahn sam melt sich nämlich gern ein Teil der ausgepressten Flüssigkeit an, welche sich der Einwirkung der Saug vorrichtung entzieht. Es besteht daher die Gefahr, dass dieser zwar ausgepresste aber nicht abgesaugte Teil der Flüssigkeit wieder von der Massebahn auf gesaugt wird, wodurch sich offenbar eine uner wünschte Beeinträchtigung des angestrebten Aus pressens ergibt.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, diese kurz geschilderten Mängel zu beseitigen, und es wird dies bei einer Vorrichtung der oben erwähnten Art dadurch erreicht, dass der Saugkasten der Sau vorrichtung an seiner zur Pressstelle zwischen den Presswalzen hinweisenden, vordern Kante eine kammartige Verlängerung aufweist, deren Zähne in die Rillen der Presswalze eingreifen, wobei diese Zähne eine solche Breite haben, dass sie die Rillen, in der Achsrichtung der Presswalzen gesehen, nahezu ausfüllen, um damit die Rillen nach aussen hin weitgehend abzudichten, und dass diese Zähne ferner, in radialer Richtung der Presswalzen gesehen, eine Höhe haben,
die geringer ist als die Tiefe der Rillen, so dass die der Massebahn zugewendete, äussere Oberfläche der Zähne auf der Massebahn aufliegen kann und die innere, - zum Boden der Rille hinweisende Oberfläche der Zähne zwischen sich und ,dem Boden der Rille einen Kanal frei lässt, durch welchen die aus der Massebahn ausgepresste Flüssigkeit abgesaugt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, wobei die Presswalzen der Rotationspresse sowie die Saugvorrichtung zum Ab saugen der ausgepressten Flüssigkeit teilweise im Schnitt dargestellt sind.
Die beiden Presswalzen 1 und 2 haben wie üblich eine Mehrzahl von in der Umfangsrichtung verlau fenden Rillen 3 hinreichender Tiefe. Die Massebahn von meistens faseriger Beschaffenheit läuft zwi schen den beiden Presswalzen 1 und 2 hindurch, welch letztere sich in der Richtung der Pfeile 5 drehen, und dabei wird an der Pressstelle 6 die Flüs sigkeit aus der Massebahn 4 ausgepresst. Im Raum zwischen jeder der beiden Presswalzen 1 und 2 einer seits und der Massebahn 4 anderseits sind Saugvor- richtungen 7 bzw. 8 angeordnet.
Diese Saugvorrich tungen weisen an Saugleitungen 9 bzw. 10 ange schlossene Saugkästen auf, deren eine Kante 11 bzw. 12 sich möglichst weit zur Pressstelle 6 hin erstreckt. Im übrigen liegen die Saugöffnungen der Saug kästen unmittelbar an den Presswalzen 1 und 2 an und sind gegenüber den Presswalzen in ge eigneter Weise abgedichtet. Zur Vornahme dieser Abdichtung können etwa aus Blech bestehende Schaber 13 herangezogen werden, welche an dem von der Pressstelle 6 abgewendeten Ende der Sau öffnung der Saugvorrichtung in die Rillen 3 der Presswalzen 1 und 2 satt eingreifen und diese Rillen ausfüllen.
An den zur Pressstelle 6 hinweisenden Teilen 11, 12 der Saugvorrichtungen 7 und 8 sind nun kamm artige Verlängerungen 14 befestigt, welche mit Zähnen oder Zungen 15 versehen sind. Die kamm artigen Verlängerungen 14 sind dünne, vorzugs weise federnd ausgebildete Platten, auf welchen die Zähne oder Zungen 15, die ihrerseits aus hochkant gestellten Blechstücken konstanter Dicke bestehen können, aufgeschweisst oder aufgelötet sind. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, ragen die Zähne 15 in einer zur Pressstelle 6 hinweisenden Richtung in die Rillen 3 der Presswalzen 1 und 2 hinein.
In der Achsrichtung der Presswalzen 1 und 2, das heisst senkrecht zur Zeichnungsebene gesehen, sollen dabei die Zähne 15 eine Breite haben, die nahezu gleich ist der Breite der Rillen 3. Obwohl zwischen den Seitenflächen der Zähne 15 und den seitlichen Be grenzungsflächen der Rillen 3 ein unvermeidliches, wenn auch geringes Spiel vorhanden sein muss, so sind diese Ritzen doch so klein, dass die ausgepresste Flüssigkeit nicht wesentlich durch diese Ritzen aus treten wird.
In radialer Richtung der Presswalzen ge sehen, soll ferner die Höhe der Zähne 15 geringer sein als die Tiefe der Rillen 3, so dass die Zähne 15 an ihrem der Pressstelle 6 zugewendeten Ende auf der Massebahn 4 aufliegen können und dann gleich zeitig zwischen sich und dem Boden der Rille 3 einen Kanal 16 frei lassen. Durch diese Kanäle 16 saugen die Saugvorrichtungen 7 und 8 in Richtung der eingetragenen Pfeile 17 einen Luftstrom, welcher die aus der Massebahn 4 ausgepresste Flüssigkeit praktisch restlos fortführt.
Die Zähne oder Zungen 15 verhindern demnach, dass die ausgepresste Flüs sigkeit sich vorwiegend in den Rillen 3 ansammeln und zu wesentlich vor der Pressstelle 6 befindlichen Teilen der Massebahn 4 zurückfliessen kann und dort in unerwünschter Weise aufgesaugt wird.
In der beschriebenen Vorrichtung ist es vorteil haft, wenn die Zähne 15 so ausgebildet und angeord net sind, dass ihre Aussenfläche wenigstens im Be reich der Pressstelle 6 und bei noch nicht eingezo gener Massebahn 4 näherungsweise bündig mit dem äussern Umfang der Presswalzen 1 und 2 verläuft oder besser in radialer Richtung über den äussern Umfang der Presswalzen 1 und 2 noch etwas vor steht.
Bei eingezogener Massebahn 4 werden die ihr zugewendeten Aussenflächen der Zähne 15 auf die Massebahn 4 kurz vor der Pressstelle 6 noch einen Druck ausüben und damit verhindern, dass sich auf stehende Rücken auf der gepressten Massebahn 4 bil den können. Infolge des von der Massebahn 4 aus geübten Gegendruckes federn die Zähne 15 vermöge der dünnen Platte 14 etwas in die Rillen 3 hinein, bis sich etwa die in der Zeichnung wiedergegebene Lage der Zähne 15 einstellt.
Die mit den Zähnen 15 bewehrte, plattenförmige Verlängerung 14 wird am Saugkasten der Saugvor richtung 7 bzw. 8 derart verstellbar befestigt, dass der in der Umfangsrichtung gesehene Abstand der Zähne 15 von der Pressstelle 6 nach Wunsch ein gestellt werden kann. Zu diesem Zweck können die plattenförmigen Verlängerungen 14 Schlitze auf weisen und vermittels durch diese Schlitze geführter Schrauben an den Teilen 11 bzw. 12 der Saugvor richtung befestigt sein.
Ferner ist es vorteilhaft, den Saugkasten der Saugvorrichtung 7 in der Umfangs richtung um die Achse der Presswalze 1 schwenkbar und den Saugkasten der Saugvorrichtung 8 in der Umfangsrichtung um die Achse der Presswalze 2 schwenkbar zu lagern, um damit eine weitere Ein stellmöglichkeit zu gewinnen.
Um die angestrebte Wirkungsweise zu gewähr leisten, kann es zweckmässig sein, besondere Füh rungsmittel für die Massebahn 4 vorzusehen, welche verhindern, dass die Massebahn 4 auf Teilen der Saugkästen der Saugvorrichtungen 7 bzw. 8 aufliegen kann. Diese Führungsmittel können gemäss der Zeichnung eine vorzugsweise schwenkbar gelagerte Rolle 18 aufweisen, über welche die Massebahn 4 der Pressstelle 6 zugeführt wird.
Diese Führungsrolle 18 wird derart eingestellt, dass die Massebahn 4 weder die plattenförmigen Verlängerungen 14 noch die Teile 11 und 12 der Saugkästen der Saugvorrich tungen 7 und 8 berühren kann, so dass eine unbehin derte Zuführung der Massebahn 4 stattfindet. Ferner kann bei einer solchen Einstellung der Führungs rolle 18 Luft durch die unvermeidlichen, kleinen Zwischenräume zwischen den Seitenflächen der Zähne 15 einerseits und den seitlichen Begrenzungs flächen der Rillen 3 anderseits angesaugt werden, -so dass ein Austreten von Flüssigkeit durch diese Zwischenräume verhindert wird. Da die Zähne 15 die Rillen 3 nach aussen hin nur mangelhaft abdich ten können, ist dieses Ansaugen von Luft von einiger Bedeutung.
Bei praktischen Versuchen mit der beschriebenen Vorrichtung hat sich gezeigt, dass man mit derselben ein wesentlich besseres Resultat in bezug auf das Aus pressen der Flüssigkeit aus der Massebahn erhält, als bei Verwendung bisher üblicher Vorrichtungen. Mit Hilfe von bekannten Vorrichtungen kann man bei zwei oder drei nacheinander angeordneten Press- walzenpaaren und mit je einem Pressdruck von 45 bis 50 kg pro Längencentimeter einen Trockengehalt der Massebahn von bis zu 45% <RTI
ID="0002.0051"> erreichen. Bei der Anwendung einer Vorrichtung gemäss der vorliegen- den Erfindung kann man dagegen mit einem einzigen PresswaIzenpaar und einem Pressdruck von etwa 50 kg pro Längencentimeter bereits einen Trocken- gehalt von 40 bis 45 % erzielen. Wird die auszu-
pressende Massebahn nacheinander durch zwei Presswalzenpaare gezogen, die beide mit Vorrichtun gen gemäss der vorliegenden Erfindung versehen sind, so ergibt sich bei einem Pressdruck von 50 bzw.
75 kg pro Längencentimeter bereits ein Trocken gehalt der ausgepressten Massebahn von 55 bis 601/o, und dies ohne Verwendung von Pressfilzen. Dieses günstige Ergebnis kommt offenbar dadurch zustande, dass die ausgepresste Flüssigkeit nahezu restlos ab gesaugt wird und keine Gelegenheit hat, sich an an derer Stelle wieder in der Massebahn 4 anzureichern.
Ohne dass die angestrebte Wirkungsweise beein trächtigt würde, kann die Ausbildung der Zähne 15 auch in anderer Weise erfolgen, als dies in der Zeichnung dargestellt ist. An der Stelle von hoch kant gestellten Blechen könnte man die Zähne 15 ferner aus mehr oder weniger federndem Draht, der beispielsweise aus rostfreiem Stahl besteht, herstel len. Die am Verlängerungsteil 14 als Zähne 15 be festigten Drahtstücke können dabei einen recht eckigen, runden, ovalen oder einen andern zweck mässigen Querschnitt haben, welcher jedoch in allen Fällen so zu bemessen ist, dass die Rillen 3 an ihren Seitenflächen hinreichend genau abgedichtet werden.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Aus führungsbeispiel verläuft die Massebahn 4 in hori zontaler Richtung zwischen den Presswalzen 1 und 2 hindurch, und die Saugkästen der Saugvorrichtungen 7 und 8 sind bezüglich den Presswalzen 1 und 2 auf der Einlaufseite in der beschriebenen Weise ange ordnet.
Es kann indessen bei horizontaler Bewe gungsrichtung der Massebahn 4 gelegentlich auch vorteilhaft sein, die Saugkästen der Saugvorrichtun gen 7 und 8 nicht auf der Einlaufseite, sondern auf der Auslaufseite der Presswalzen 1 und 2, das heisst in der Darstellung der Zeichnung rechts der Press- walzen, anzubringen.
Bei einer Rotationspresse, in welcher die Massebahn 4 an der Pressstelle 6 in ver tikaler Richtung durchläuft, wird man hingegen die Saugkästen der Saugvorrichtungen 7 und 8 stets im Raum unterhalb des Presswalzenpaares anbringen, und zwar unabhängig davon, ob die Massebahn in einer Richtung von unten nach oben oder von oben nach unten die Pressstelle durchläuft.
Wird die beschriebene Vorrichtung an Pressen zum Ausdrücken von Wasser aus Holzmasse oder Zellulose verwendet, so ist die Anwendung von Press- filzen nicht notwendig. Soll indessen eine Papier- oder Kartonbahn ausgepresst werden, so müssen zwischen den Walzenoberflächen der Presswalzen 1 und 2 einerseits und den Oberflächen der Papier- oder Kartonbahn anderseits Pressfilze eingefügt sein, um die gewünschte Oberflächenbeschaffenheit der Papier- bzw. Kartonbahn zu erhalten.
Sind Pressfilze zu verwenden, so sollen sie im Raum zwischen den Saugkästen der Saugvorrichtungen 7 und 8 und den Oberflächen der Massebahn 4 der Pressstelle 6 zuge führt werden. Im übrigen ist die erfindungsgemässe Vorrichtung auch bei den sog. Aushebemaschinen für Holzmasse und Zellulose sinngemäss anwendbar.