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Vorrichtung zum Auspresset von Flüssigkeit aus'Faserstoff-, insbesondere
Holzschliff-, Zellstoff- oder Papierbahnen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Auspressen von Flüssigkeit aus Faserstoff-, insbesondere Holzschliff-, Zellstoff-
oder Papierstoffbahnen, mit Hilfe zweier zusammenwirkender Preßwalzen, zwischen
denen die Faserstoffbahn hindurchgeführt wird und von denen wenigstens die eine
mit um dieselbe verlaufenden parallelen Rillen versehen ist und bei der ferner ein
Saugkasten zum Absaugen der ausgepreßten Flüssigkeit im Winkel zwischen der Faserstoffbahn
und der mit Rillen versehenen Walze angebracht ist. Mit Vorrichtungen dieser Art
versehene Pressen, die insbesondere beim Herstellen von Holz-.schliff,Cellulose,Papier
u.dgl.Verwendungfinden,sind z. B. in den schwedischen . Patentschriften
55 370,
52 722 und 52 723 beschrieben und dargestellt.
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Die Erfindung hat zum Zweck, bei einer Vorrichtung der genannten Art
ein vollständigeres und sicheres Entfernen der Flüssigkeit, die aus der Stoffbahn
an der Preßstelle zwischen den Walzen ausgepreßt wird, herbei7uführen, wobei mit
der Preßstelle das Gebiet zwischen den Walzen gemeint ist, innerhalb dessen die
Flächen der Walze mit der Stoffbahn in Berührung .sind, und daß dadurch mit Sicher
' heit verhindert wird, daß die an der Preßstelte aus der Stoffhahn gepreßte
1-,lüssigkeit in den Winkeln zwischen der Stoffbahn und den Walzoberflächen gesammelt
wird, so daß die Flüs-,;igk-eit von neuem von der Stoffbahn aufgesaugt wer-,-i en
kann. Bei den bis jetzt bekannten Vorrichtungen (lieser Art ist es nicht möglich
ge#vesen, *ein vollstän-(Ii"es r#-'iitferneti der ausgepreßten Flüssigkeit herbeizuführen,
und man.hat deshalb nicht verhindern kön-
nen, daß Wasseranhäufungen in den
Wirikeln ' zwischen ,.lcr Stoffbahn und den Walzoberflächen entstanden, was
seine Ursache darin hatte*, daß es nicht möglich War, die Wand oder die Kante des
Saugkastens, die init der Oberfläche der Walze nahe an der Preßstelle 7usaminenwirkt,
so weit in den Winkel zwischen der Stoffbalin und der Walzoberfläche zu führen,
daß die Rillen nahe an der Preßstelle gedichtet wurden.
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Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der .Sau-kasten an seiner
gegen die Preßstelle zwischen flen Walzen gerichteten Kante mit Zähnen versehen
ist, ille in die Rillen der Walze hineinragen' und eine Breite haben, die im wesentlichen
der Breite der Rillen entspricht und welche Zähne sich zur Preßstelle zwischen den
Walzen #rstr;ecken und nacli außen hin'die,Rillen abschließen, wobei die Außenkant#
der Zähne wenig-.,tens in der Nähe, der Preßstelle sich nahezu.in gleicher f-Töhe
wie die Ob#rf(äche der'Walze zwisc'he'n den Rillen und 'ä ' ie Inn'#nkante
der Zähne . sich in einem Ab-
stand Born Boden d#r Rillen befindet,
so daß in jeder Rille ein Kanal 7wischen der Bode'nfläche derselben und preßte Flüssigkeit
in das Innere des Saugkastens abgesaugt wird.
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Bei praktischen Versuchen mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung
hat es "sich 'gezeigt, daß man mit d##rselben ein wesentlich besseres Ergebnis in
bezug auf das Auspressen der Flüssigkeit aus der Stoffbahn erhält als mit den bisher
vorgeschla-enen Vorrichtungen.
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b ZD Mit diesen letzteren kann man bei der Verwendung von zwei
oder drei ii.icliciii#iiidcr angeordneten Pressen, durch die die Stoffbahn
läuft, und mit einem Druck der Pressen von 45 bis 50 kg pro Längenzentimeter,
einen Trockengehalt des behandelten Stoffes von 435% erreichen, und zwar unabhängig
davon, ob ein Preßfilz verwendet wird oder nicht. Mit der Vorrichtung nach der Erfindung
kann man dagegen mit einem einzigen rreßwerk und mit einem Preßdruck von etwa
50 ki# pro Lingenzentimeter einen Trocken##halt - von 40 bis 45 1/o
erreichen. Mit zwei Pressen und bei einem Preßdruck von 50 bzw.
75 kg pro Längenzentimeter erreichi man ohne Verwendung von Preßfilzen einen
Trockengehalt des behandelten Stoffes von 55 bis 60 1/0>.
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In. der Zeichnung -ist eine Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt, wobei die Abbildung ei.n.en Querschnitt durch die beiden Walzen und
die dazugehiitilen S.iu2vorrichttin£!en ' '
Stoffbahn
4 läuft zwischen den Walzen 1 und 2, die sich in Richtung der Pfeile
5 drehen, hindurch, wobei die Flüssigkeit bei -der Preßstelle 6 aus
der Stoffbahn aus-Z> Clepreßt wird. In dem gezeigten Falle ist eine Saugvorrichtung
7 bzw. 8 in dem Winkel zwischen jeder Walze und der Stoffbahn angeordnet.
Diese Saugvor-Z> e richtungen bestehen aus an Saugleitungen 9 und
10 anaeschlossenen Sau-kästen, deren eine Wand 11 bzw. 12 sich in
den Winkel zwischen der zugehörigen Walze 1
und 2 und der Stoffbahn4 hervorstreckt.
Die Kanten der übrigen Wände der Saugkästen liegen gegen ihre Walze an und sind
gegen die Walzen abgedichtet. Dabei können Schaber 13, die aus Blechstücken
von einer Dicke, die der Breite der Rillen entspricht, in letztere an den von der
Preßstelle am weitesten entfernt gele a genen Kanten der Saugkästen eingeführt
sein, uni die Dichtung an denselben zu verbessern.
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An der Kante der gegen die Preßstelle gerichteten Wand 11 bzw.
12 eines jeden Saugkastens ist ein kammartiges Verlängerungsteil angebracht, das
aus einer verhältnismäßig dünnen Platte oder Scheibe 14 und von dieser ausgehenden
Zähnen 15 besteht. In dem ,gezeigten Falle sind diese Zähne 15 in
Form von Blechstreifen oder Zungen ausgeführt, die hochkant auf der ZC, Scheibe
14, z. B. durch Schweißen, befestigt sind. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ragen
die Zähne 15 in die Rillen 3 der Walzen, in welcher sie sich von dem
Rand der Scheibe 14 bis zur Preßstelle 6 erstrecken. Die Dicke der Zähne
15 ist selbstverständlich etwas kleiner als die Breite der Rillen. Obgleich
somit schmale Spalten zwischen den Zähnen und den Seitenwänden der Rillen vorhanden
sind, schließen die Zähne doch praktisch die Rillen infolge der Flüssigkeitsströmung
von innen nach außen auf dem zwischen der Preßstelle sowie dem Rand der Scheibe
14 liegenden Teil des Umfanges der Walze entlang ab. Damit der Winkelraum zwischen
der Walzenoberfläche und der Stoffbahn soweit wie möglich frei gehalten wird, schließt
sich die Außenkante der Zähne wenigstens in der Nähe der Preßstelle im großen und
ganzen dem Umfang der Walze an, d. h., sie befindet sich nahezu in derselben
Entfernung von der Walzenoberfläche. Diese Außenkante darf jedoch etwas über den
Walzumfang hinausragen, um einen Druck auf den Teil der vorwärts laufenden Fläche
der Stoffbahn auszuüben, der mitten vor einer Rille 3 liegt und daher nicht
unmittelbar von der Walzenoberfläche beeinflußt wird, und um dadurch soweit wie
möglich zu verhindern, daß auf der gepreßten b
Stoffbahn aufstehende Rücken
gebildet werden. Durch den Anliecedruck wird das Ende des Zahnes 15 dann
nach innen in die Rillen federn, so daß es die in der ZeichnunggezeigteLageeinnimmt.DieInnenkanteeines
jeden Zahnes 15 befindet sich in einem Abstand von dem Boden der Rille
3, so daß in jeder Rille ein Kanal 16 zwischen der Bodenfläche der
Rille und der Innenkante des Zahnes entsteht, durch welchen die b(#i der Preßstelle
aus der Stoffbahn gepreßte Flüssigkeit von der in dem gezeigten Falle von rechts
nach links in der Zeichnung verlaufenden Luftstrom, der von den Pfeilen
17 dargestellt wird, weggesaugt und zum Inneren des Saugkastens geführt wird.
Dabei verhindern die Zähne 15, daß diese ausgepreßte Flüssigkeit aus den
Rillen zu der vor der Preßstelle befindlichen Partie der Stoffbahn gedrängt wird.
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Die obengenannte Scheibe 14, die die Zähne 15 trägt, kann derart
an der Wand 11 bzw. 12 befesti.-t sein, bei-Der ganze Saugkasten kann derart
getragen werden, daß er um die Welle der Walze beweglich und verstellbar ist,
d. h. in der Umfangsrichtung der Walze, wodurch das Einstellen der Zähne
15 im richtigen Abstand von der Preßstelle erleichtert wird.
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Gemäß der Erfindung ist wenigstens eine Führung für die Stoffbahn
vorhanden, die in dem gezeigter. Falle aus einer vorzugsweise verstellbaren Führungswalze
18 besteht, Diese Führung ist in solcher Lag(-im Verhältnis zum Sau-kasien
8 an-ebracht, daß sie die Stoffbahn 4 während ihrer Bewegung gegen die
e
Walzen und zwischen diesen hindurch derart steuert. daß die Stoffbahn sich
dabei in gleicher Entfernung von der nächsten Wand sowohl des Sau-kastens
8 %#,i(! des Sau-kastens 7 befindet. Dadurch wird eine unbehinderte
Zufuhr der Stoffbahn zwischen den Saugkästen sowie den kammähnlichen '#7 erlängerungsteilen
derselben bis zur Preßstelle ermöglicht, so daß Luft durch die Schlitze zwischen
den Zähnen 15 und de-n Seitenflächen der Rillen 3 angesaugt werden
kann. Da-Z> C, durch wird ein Durchsickern der Flüssigkeit durch die genannten Spalten
verhindert.
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Statt die Zähne 15 in Form von Blechstreifen oder Zungen herzustellen,
kann man sie auch aus mehr oder weniger federndem Metalldraht herstellen beispielsweise
aus rostfreiem Stahl, und die Driiiite können rechteckigen, runden, ovalen oder
einen anderen zweckentsprechenden Querschnitt aufweisen.
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Bei der in der Zeichnung gezeigten Ausführung, bei der die Stoffbahn
4 durch die Presse horizontal hindurchläuft, sind die Saugkästen 7 und
8 in den Einlaufwinkeln zwischen der Stoffbahn und den Walzoberflächen angebracht.
Diese Anordnung ist gewöhnlich am günstigsten, wenn die Presse so angeordnet ist,
daC die Stoffbahn eine mehr oder weniger horizontale Richtung beim Durchlaufen der
Preßstelle hat. In gewisser. Fällen kann es doch vorteilhafter sein, auch bei einer
solchen Richtung der Stoffbahn die Saugkästen in de:-, Auslaufwinkeln zwischen der
Stoffbahn und den zenoberflächen anzubringen, d. h. auf der rechten Seit(
der Walze der in der Zeichnung gezeigten Presse. Wenidie Stoffbahn eine überwiegend
senk-rechte Richtunel el durch die Preßstelle hat, wird der Sau-kasten oder di(
Z>
Sau-kästen zweckmäßig unter den Walzen angebracht e olleichgültig, ob die
Stoffbahn aufwärts oder abwärts durch die Preßstelle läuft.
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Das Entwässern von Holzschliff- und Cellulosebahnen kann ohne Verwendung
von Preßfilzen vor ZD genommen werden. Wenn es sich jedoch um das Her
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stellen von Papier- oder Kartonbahnen handelt, müssei Preßfilze zwischen
der Stoffbahn und den Oberflächei der Walze verwendet werden, damit das fertige
Er zeugnis die gewünschte Oberfläche erhält und um zi vermeiden, daß Markierungen
in Erscheinung treten Wenn Preßfilze verwendet werden, laufen sie selbst verständlich
zwischen der Stoffbahn und den Saug kästen.