DE3637447A1 - Oberflaechenbehandelte(s) magnesium oder magnesiumlegierung und verfahren zur oberflaechenbehandlung von magnesium oder magnesiumlegierung - Google Patents
Oberflaechenbehandelte(s) magnesium oder magnesiumlegierung und verfahren zur oberflaechenbehandlung von magnesium oder magnesiumlegierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein oberflächenbehandeltes Magnesium
oder eine oberflächenbehandelte Magnesiumlegierung, das oder
die nicht nur eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit und
eine verbesserte elektrische Oberflächenleitfähigkeit hat,
sondern auch eine ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit und Tem
peraturwechselbeständigkeit zeigt und für die Verwendung bei
Luft- und Raumfahrtinstrumenten, Präzisionsinstrumenten und
Kraftfahrzeugteilen geeignet ist, und ein Verfahren zur
Oberflächenbehandlung von Magnesium und einer Magnesiumlegie
rung.
Leichtmetallegierungen einschließlich Aluminiumlegierungen
(Al-Legierungen) werden in ausgedehntem Maße als metallische
Materialien für Luft- und Raumfahrtinstrumente, Präzisionsin
strumente und Kraftfahrzeugteile verwendet, um ihr Gewicht zu
vermindern, Energie zu sparen und ihre Gebrauchsleistung zu
verbessern. Bei einem Gehäuse wie z.B. einem Transponderge
häuse für einen künstlichen Satelliten, das elektrische und
elektronische Bauteile oder Schaltungen enthält, ist elektri
sche Oberflächenleitfähigkeit erforderlich, damit eine stabi
le Erdung und eine Abschirmung gegen elektromagnetische Stö
rungen bzw. Interferenzen gewährleistet sind, die für die Er
zielung guter elektrischer Eigenschaften wichtig sind. Außer
dem ist bei einem solchen Gehäuse Wärmeleitfähigkeit erfor
derlich, damit Wärme, die in gepackten bzw. auf Platten mon
tierten Bauteilen erzeugt wird, wirksam geleitet wird. Im
Fall von Al-Legierungen, die bisher bei solchen Gehäusen ver
wendet worden sind, besteht keine Notwendigkeit der Bildung
eines dicken nichtrostenden bzw. korrosionsbeständigen Films
auf der Oberfläche einer Al-Legierung, weil die Legierung ei
ne hervorragende Korrosionsbeständigkeit hat.
In der letzten Zeit besteht die Neigung, als Materialien für
die vorstehend erwähnten Instrumente anstelle von Al-Legie
rungen Magnesiumlegierungen (Mg-Legierungen) zu verwenden,
deren Dichte um mindestens 30% geringer ist als die Dichte
von Al-Legierungen. Bei der praktischen Verwendung von Mg-
Legierungen ist jedoch eine Oberflächenbehandlung der Legie
rungen zur Erzielung von Korrosionsfestigkeit unbedingt not
wendig, weil Mg unter den verwendbaren Metallen das aktivste
Metall ist. Die Oberflächenbehandlung von Mg oder Mg-Legie
rung wird in vielen Referaten bzw. Abhandlungen erörtert, wo
zu eine Abhandlung von L.F. Spencer, "Chemical Coatings for
Magnesium Alloys" (Metal Finishing, Sept. 1970, Seiten 63 bis
66, und Okt. 1970, Seiten 52 bis 57) gehört. Ein Verfahren,
das verhindert, daß Mg oder eine Mg-Legierung Korrosion er
leidet, ist jedoch noch nicht aufgestellt worden. Selbst wenn
auf Mg oder einer Mg-Legierung durch irgendeine übliche Be
handlung zur chemischen Umwandlung bzw. Umsetzung, durch an
odische Oxidationsbehandlung, durch nasses Plattieren, durch
trockenes Plattieren oder durch Beschichtung ein korrosions
beständiger Film gebildet wird, sind in dem korrosionsbestän
digen Film Mikronadellöcher vorhanden, und der korrosionsbe
ständige Film kann infolgedessen nicht verhindern, daß Mg in
den Oberflächenfilm diffundiert, wodurch eine Verschlechte
rung der Korrosionsbeständigkeit hervorgerufen wird. Wenn auf
dem chemisch behandelten oder anodisch oxidierten Film zur
Erzielung von elektrischer Oberflächenleitfähigkeit ein
elektrisch leitender Film aus Gold, Aluminium oder dgl. ge
bildet wird, wird ferner zwischen dem Mg oder der Mg-Legie
rung und dem elektrisch leitenden Film durch die vorstehend
erwähnten Nadellöcher unter feuchten Bedingungen eine galva
nische Zelle gebildet, wobei sich das Problem zeigt, daß
die Korrosion des Mg oder der Mg-Legierung in auffälligem Ma
ße fortschreitet.
Demgemäß ist kein wirksames Korrosionsverhinderungsverfahren
für Mg oder Mg-Legierung aufgestellt worden, ganz zu schwei
gen von der Realisierung eines Mg oder einer Mg-Legierung,
das oder die sowohl Korrosionsbeständigkeit als auch elektri
sche Oberflächenleitfähigkeit und Wärmeleitfähigkeit zeigt,
und es ist kein Oberflächenbehandlungsverfahren für die Her
stellung eines solchen Mg oder einer solchen Mg-Legierung
entwickelt worden.
Infolgedessen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
oberflächenbehandeltes Mg oder eine oberflächenbehandelte Mg-
Legierung mit einer hervorragenden Korrosionsbeständigkeit,
einer ausgezeichneten elektrischen Oberflächenleitfähigkeit
und einer sehr guten Wärmeleitfähigkeit bereitzustellen.
Ferner soll durch die Erfindung ein Verfahren zur Oberflä
chenbehandlung von Mg oder Mg-Legierung bereitgestellt wer
den, durch das ein oberflächenbehandeltes Mg oder eine ober
flächenbehandelte Mg-Legierung mit einer hervorragenden Kor
rosionsbeständigkeit, einer ausgezeichneten elektrischen
Oberflächenleitfähigkeit und einer sehr guten Wärmeleitfähig
keit erhalten wird.
Eine erste Ausgestaltung der Erfindung besteht aus oberflä
chenbehandeltem Magnesium oder oberflächenbehandelter Magne
siumlegierung mit:
einem Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung einer auf dem Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung befindlichen Grenzschicht und
einer auf der Grenzschicht befindlichen Metallschicht, deren Metall ein anderes Metall als das Magnesium oder die Magnesi umlegierung ist,
wobei die Grenzschicht durch gegenseitige Diffusion des Ma gnesiums und des anderen Metalls gebildet worden ist und kei ne Nadellöcher aufweist, die sich von der Grenzfläche zwi schen der Grenzschicht und der Metallschicht aus dem anderen Metall bis zu dem Substrat erstrecken.
einem Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung einer auf dem Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung befindlichen Grenzschicht und
einer auf der Grenzschicht befindlichen Metallschicht, deren Metall ein anderes Metall als das Magnesium oder die Magnesi umlegierung ist,
wobei die Grenzschicht durch gegenseitige Diffusion des Ma gnesiums und des anderen Metalls gebildet worden ist und kei ne Nadellöcher aufweist, die sich von der Grenzfläche zwi schen der Grenzschicht und der Metallschicht aus dem anderen Metall bis zu dem Substrat erstrecken.
Hierbei kann das andere Metall Aluminium sein. Auf der Ober
fläche des Aluminiums kann ein durch eine Chromatbehandlung
gebildeter dünner Oxidfilm gebildet worden sein.
Eine zweite Ausgestaltung der Erfindung besteht in einem Ver
fahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Magnesi
umlegierung mit:
einem Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einem Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall bei einer Temperatur erhitzt wird, die zwischen dem eutektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Tem peratur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
einem Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einem Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall bei einer Temperatur erhitzt wird, die zwischen dem eutektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Tem peratur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
Hierbei kann das andere Metall Aluminium sein.
Eine dritte Ausgestaltung der Erfindung besteht in einem Ver
fahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Magnesi
umlegierung mit:
einem Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einem Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall in einem Druckmittel unter einem hydrostatischen Druck erhitzt wird, wobei das Erhitzen bei einer Temperatur durchgeführt wird, die zwischen dem eu tektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Temperatur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
einem Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einem Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall in einem Druckmittel unter einem hydrostatischen Druck erhitzt wird, wobei das Erhitzen bei einer Temperatur durchgeführt wird, die zwischen dem eu tektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Temperatur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
Hierbei kann das andere Metall Aluminium sein. Das Aluminium
kann durch Ionenplattierung gebildet werden.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Oberflächenbehandlung von
Magnesium oder Magnesiumlegierung kann ferner einen Schritt
enthalten, bei dem die Oberfläche des Aluminiums einer Chro
matbehandlung unterzogen wird, um darauf einen dünnen Oxid
film zu bilden.
Das Druckmittel kann ein nichtoxidierendes Gas und/oder ein
reduzierendes Gas sein.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläu
tert.
Fig. 1 ist eine Schnittzeichnung einer Vorrichtung für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 ist ein Zeitdiagramm, das ein Beispiel des Verfahrens
zur Druckbehandlung und zum Erhitzen zeigt;
Fig. 3 ist ein schematisches Diagramm, das die Änderung des
Schmelzpunkts quer über den Querschnitt einer oberflä
chenbehandelten Mg-Legierung zeigt;
Fig. 4 ist ein schematisches Diagramm des Querschnitts einer
oberflächenbehandelten Mg-Legierung als erfindungsge
mäßes Beispiel;
Fig. 5 bis 7 sind Diagramme, die Beziehungen zwischen der Be
lastung und der Vickers-Härte eines Mg-Legierung-Sub
strats; einer Mg-Legierung, auf der ein Al-Film gebil
det worden ist; bzw. einer Probe, die durch Hitzebe
handlung einer Mg-Legierung mit einem darauf gebilde
ten Al-Film unter einem hohen hydrostatischen Druck
hergestellt worden ist, zeigen;
Fig. 8 ist ein Diagramm, das einen Vergleich zwischen einer
Al-Legierung und Proben, die durch Hitzebehandlung ei
ner Mg-Legierung mit einem darauf gebildeten Al-Film
unter einem hohen hydrostatischen Druck hergestellt
worden sind, hinsichtlich der Beziehung zwischen dem
Kontakt- bzw. Übergangswiderstand und der Belastung
zeigt;
Fig. 9 und 10 sind Rasterelektronenmikroskop-Photographien,
die die Kristallstruktur des Querschnitts bzw. der
Oberfläche eines Vergleichsbeispiels zeigen;
Fig. 11 ist eine Rasterelektronenmikroskop-Photographie, die
die Kristallstruktur des Querschnitts eines erfin
dungsgemäßen Beispiels zeigt;
Fig. 12 ist eine Rasterelektronenmikroskop-Photographie, die
die metallographische Struktur des Querschnitts ei
nes Vergleichsbeispiels zeigt;
Fig. 13A und 13B sind Röntgenstrahlmikroanalysiergerät-Photo
graphien, die jeweils die metallographischen Struk
turen der Querschnitte von Vergleichsbeispielen zei
gen;
Fig. 14 ist eine Rasterelektronenmikroskop-Photographie, die
die metallographische Struktur des Querschnitts ei
nes erfindungsgemäßen Beispiels zeigt; und
Fig. 15A und 15B sind Röntgenstrahlmikroanalysiergerät-Photo
graphien, die jeweils die metallographischen Struk
turen der Querschnitte von erfindungsgemäßen Bei
spielen zeigen.
Fig. 1 zeigt die Umrißzeichnung einer Vorrichtung für die
Durchführung des erfindungsgmäßen Verfahrens. Die in Fig. 1
gezeigte Vorrichtung weist einen druckfesten Warmhalteofen 1,
einen Gaseinlaß 2, einen Wärmedämmstoff 3, ein Heizelement 4,
einen Probentragsockel 5, ein Probentragwerkzeug 6 und eine
Probe 7 auf.
Mg-Legierung-Proben mit einem darauf gebildeten Al-Film wer
den in den druckfesten Warmhalteofen 1 eingebracht. Ein iner
tes oder reduzierendes Gas wird in den Ofen eingeleitet, um
den Druck in dem Ofen zu erhöhen, und erhitzt. Fig. 2 ist ein
Zeitdiagramm, das ein Beispiel der Druckbehandlung und des
Erhitzens in dem Ofen zeigt. Nachdem der Druck in dem Ofen
bis zu einer vorgegebenen Höhe [3,53 kN/cm2 (= 9,81 · 360 N/cm2) in einem Fall, wie er in Fig. 2 gezeigt wird] ange
stiegen ist, wird mit dem Heizelement 4 die Innentemperatur
des Ofens erhöht. Dies erhöht gleichzeitig mit dem Anstieg
der Innentemperatur den Innendruck des Ofens. Wenn die Innen
temperatur des Ofens auf 400°C ansteigt, erreicht der Innen
druck des Ofens 6,67kN/cm2 (= 9,81 · 680 N/cm2). Im Fall von
Fig. 2 werden die maximale Temperatur und der maximale Druck
3 h lang beibehalten, worauf die Temperatur und der Druck
vermindert werden. Die Innentemperatur und der Innendruck des
Ofens können jeweils unabhängig gesteuert werden. Die drei
Linien, die in der graphischen Darstellung der Temperatur in
Fig. 2 an der Seite der niedrigen Temperaturen auftreten,
zeigen die jeweilige Temperatur an drei Meßstellen innerhalb
des Ofens.
Auf Mg-Legierung-Blechen wurden Al-Filme gebildet. Die Ergeb
nisse, die erhalten wurden, als jedes Mg-Legierung-Blech mit
dem darauf befindlichen Al-Film in einer nichtoxidierenden
Atmosphäre, beispielsweise in einer inerten Atmosphäre, unter
einem hohen hydrostatischen Druck erhitzt wurde, wurden un
tersucht.
Die verwendeten Mg-Legierungen waren eine ASTM AZ31-Legierung
(3 Masse% Al - 1 Masse% Zn - Rest Mg) und eine ASTM ZK60-Le
gierung (5,5 Masse% Zn - 0,5 Masse% Zr - Rest Mg). Aus Ble
chen mit einer Dicke von 4 mm, die jeweils aus den vorste
hend erwähnten Legierungen hergestellt waren, wurden Proben
(4 cm × 5 cm) ausgeschnitten. Auf der Oberfläche jeder ausge
schnittenen Probe wurde in einer Ar-Atmosphäre von 13,3 mPa
(1×10-4 Torr) durch Ionenplattierung ein Al-Film mit einer
Dicke von 50 µm gebildet. Jede erhaltene Mg-Legierung-Blech
probe wurde in eine Vorrichtung eingebracht, wie sie in
Fig. 1 gezeigt wird, und unter einem hohen hydrostatischen
Druck eines Ar-Gases erhitzt. Der Druck betrug 6,87 kN/cm2
(= 9,81 · 700 N/cm2). Es wurden vier Erhitzungsbedingungen ge
wählt, nämlich 460°C×3 h, 440°C×3 h, 410°C×3 h und 200°C×3 h, wobei 3 h jeweils die Haltezeit bei 460°C und
den anderen konstanten Temperaturen bedeutet. Bei jeder Probe
wurde die Haftfestigkeit des Al-Films in Übereinstimmung mit
dem sogenannten Abschälversuch bewertet. Beim Abschälversuch
wurde der Al-Film in seiner Längs- und seiner Querrichtung
mit einem Messer mit Einschnitten versehen, wobei 100 quadra
tische Blöcke mit den Abmessungen 1 mm×1 mm gebildet wur
den. Auf den zerteilten Al-Film wurde ein selbstklebender
Klebstreifen gepreßt; der selbstklebende Klebstreifen wurde
abgeschält, und die Zahl der Blöcke, die von dem Mg-Legie
rung-Substrat abgeschält wurden, weil sie an dem selbstkle
benden Klebstreifen anhafteten, wurde ermittelt. Die Korro
sionsbeständigkeit wurde durch einen Salzsprühversuch unter
Verwendung einer 5%igen NaCl-Lösung von 35°C geprüft. Zum
Vergleich wurden dieselben Versuche mit Proben, die unmittel
bar nach der Bildung eines Al-Films erhalten wurden, und mit
Proben, die erhalten wurden, indem eine Mg-Legierung-Blech
probe mit einem darauf befindlichen Al-Film im Vakuum 3 h
lang bei 470°C, 3 h lang bei 430°C bzw. 3 h lang bei 400°C
erhitzt wurde, durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den Ta
bellen 1-1 und 1-2 zusammengefaßt. Die Ergebnisse des Ab
schälversuchs und des Salzsprühversuchs mit jeder Probe in
den Tabellen 1-1 und 1-2 sind Mittelwerte von Werten, die
bei vier Versuchen erhalten wurden. In der Spalte "Abschäl
versuch" zeigt das Symbol "-", daß der Abschälversuch wegen
eines teilweise geschmolzenen Al-Films nicht durchgeführt
werden konnte.
Aus den in den Tabellen 1-1 und 1-2 gezeigten Ergebnissen ist
ersichtlich, daß die Proben Nr. 2 und 3 als erfindungsgemäße
Beispiele, die aus AZ31 unter den Bedingungen eines hydrosta
tischen Druckes von 6,87 kN/cm2 (= 9,81 · 700 N/cm2) und den
Erhitzungsbedingungen 440°C×3 h bzw. 410°C×3 h herge
stellt wurden, sowie die Probe Nr. 7 als erfindungsgemäßes
Beispiel, die aus ZK60 unter den Bedingungen eines hydrosta
tischen Druckes von 6,87 kN/cm2 (= 9,81 · 700 N/cm²) und der
Erhitzungsbedingung 410°C×3 h hergestellt wurde, hinsichtlich
der Haftung des Al-Films an dem Mg-Legierung-Substrat
und der Korrosionsbeständigkeit im Vergleich zu den Proben
Nr. 9 und 10 (Vergleichsbeispiele), die unmittelbar nach der
Bildung des Al-Films erhalten wurden, in hohem Maße verbes
sert waren. Der Grund für das Auftreten einer solchen Wirkung
wird nun unter Bezugnahme auf die in Fig. 3 und 4 gezeigten
schematischen Diagramme beschrieben. Fig. 3 zeigt den Quer
schnitt einer Mg-Legierung mit einem darauf gebildeten Al-
Film und die Schmelzpunkte entlang der Tiefe von der Oberflä
che her. Die Kurve A zeigt eine Änderung des Schmelzpunkts,
wo die Grenzschicht zwischen Al und Mg legiert ist. Selbst in
dem Fall, daß die durch den Al-Film bedeckte Mg-Legierung bis
zu der Temperatur B erhitzt wird, tritt in der Grenzschicht
keine flüssige Phase auf. Wenn die Temperatur bis zu dem
Punkt C erhöht wird, geht wegen der gegenseitigen Diffusion
von Al und Mg das Legieren von Al und Mg vonstatten, wobei in
der dazwischenliegenden Grenzschicht eine flüssige Phase ge
bildet wird. Wenn die Temperatur bis zu dem Punkt D erhöht
wird, wird das Ganze geschmolzen. Die Proben Nr. 2, 3 und 7
entsprechen dem Aufheizen bis zu dem Punkt C in Fig. 3. Es
wird angenommen, daß die Haftung eines Al-Films an einer Sub
stratlegierung verstärkt wird, weil eine Mg-Legierung mit
einem darauf gebildeten Al-Film, die bei einer Temperatur von
mehr als 363°C, dem ternären eutektischen Punkt ternärer Le
gierungen des Al-Mg-Zn-Systems, in einem Zustand davon er
hitzt wird, bei dem in der Grenzschicht zwischen der Mg-Le
gierung und dem Al-Film teilweise eine flüssige Phase ge
bildet wird, einer Druckbehandlung unterzogen wird, und daß
die Dichte des Al-Films erhöht wird, wenn Nadellöcher besei
tigt werden.
Fig. 4 zeigt schematisch diesen Zustand einschließlich einer
nadellochfreien Schicht 13, die zwischen dem Mg-Legierung-
Substrat 11 und dem Al-Film 12 gebildet worden ist. Selbst
in dem Fall, daß die Nadellöcher 14 im Oberflächenbereich des
Al-Films 12 nicht vollständig beseitigt werden können,
schrumpfen sie in beträchtlichem Maße zusammen.
Die Wirkung des 3stündigen Erhitzens bei 200°C (Proben Nr. 4
und 8) war gering, weil die Temperatur zu niedrig war. Wenn
das Erhitzen 3 h lang bei 460°C durchgeführt wurde, trat auf
den Oberflächen der AZ31-Legierung (Probe Nr. 1) und der
ZK60-Legierung (Probe Nr. 5) ein teilweises Schmelzen des Al-
Films ein. Obwohl der Schmelzpunkt von Al bei etwa 660°C
liegt, könnte der gebildete Al-Film durch Erhitzen bei 460°C
mit der Mg-Legierung legiert und geschmolzen worden sein, da
der gebildete Al-Film so dünn wie 50 µm war. Es wird angenom
men, daß ein Unterschied im Ergebnis des Erhitzens bei 440°C
zwischen den Legierungen AZ31 und ZK60 aufgetreten ist, weil
der 5,5% betragende Zn-Gehalt der Legierung ZK60, der höher
ist als der Zn-Gehalt der Legierung AZ31, die Liquidustempe
ratur der Al-Mg-Zn-Legierungen herabsetzte. Infolgedessen
kann der Bereich der wirksamen Erhitzungstemperatur unter
Druckbehandlung bei einem vorgegebenen hydrostatischen Druck
zwischen dem eutektischen Punkt einer Substratlegierung (oder
eines Substratmetalls) und eines einen Film bildenden Metalls
und einer Temperatur liegen, bei oder unter der keines der
beiden geschmolzen wird. Unter den Proben Nr. 11 bis 16, die
ohne Druckbehandlung bei einem hydrostatischen Druck im
Vakuum erhitzt wurden, trat bei den Proben Nr. 11 und 14 ein
Schmelzen des Al-Films ein, weil die Temperatur zu hoch war.
Bei den Proben Nr. 12, 13, 15 und 16, die bei 430°C oder
400°C erhitzt wurden, wurden gewisse Verbesserungen erzielt,
deren Ausmaß jedoch im Vergleich zu den Proben Nr. 9 und 10
gering war. Die Proben Nr. 2, 3 und 7 lieferten als erfin
dungsgemäße Beispiele im Vergleich zu den Vergleichsbeispie
len, bei denen das Erhitzen im Vakuum durchgeführt wurde,
sowohl beim Abschälversuch als auch beim Salzsprühversuch
ausgezeichnete Ergebnisse.
Es wurden die Wärmeleitfähigkeitswerte der Beispiele Nr. 3
und 7 gemessen. Scheibenförmige Proben mit einem Durchmesser
von 10 mm wurden nach der Hitzebehandlung unter einem hohen
hydrostatischen Druck aus einem Blech ausgeschnitten, und die
Wärmeleitfähigkeitswerte entlang der Richtung der Dicke
wurden gemessen. Die erhaltenen Werte und zum Vergleich die
nende Wärmeleitfähigkeitswerte von unbehandelter AZ31-Legie
rung und ZK60-Legierung werden zusammen mit den Dichtewerten
der Proben in Tabelle 2 gezeigt. Die Wärmeleitfähigkeitswerte
der Beispiele Nr. 3 und 7 sind höher als diejenigen der
unbehandelten Mg-Legierungen.
Es wurde die Temperaturwechselbeständigkeit des Beispiels
Nr. 7 geprüft. Diese Probe wurde einer Temperaturwechselbean
spruchung unterzogen, indem sie wiederholt abwechselnd 30 min
lang bei -55°C und 30 min lang bei +85°C gehalten wurde.
Selbst nach der Wiederholung von 1000 Zyklen wurden keine Mi
krorisse erzeugt und wurde keine Abschälung des Al-Films her
vorgerufen.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen die Vickershärten der jeweiligen
Oberflächen eines ZK60-Mg-Legierung-Substrats, einer Mg-
Legierung, auf der lediglich ein Al-Film gebildet wurde, und
einer Mg-Legierung mit einem darauf gebildeten Al-Film, die
unter einem hohen hydrostatischen Druck von 6,87 kN/cm2 (=
9,81 · 700 N/cm²) bei 410°C erhitzt wurde. In jeder Figur sind
ein Mittelwert der Härte und die Verteilung der Werte angege
ben. Die Vickershärte eines weichen Metalls ändert sich be
kanntlich in Übereinstimmung mit der Belastung und nimmt im
allgemeinen mit zunehmender Belastung ab. Die Vickershärte
des in Fig. 5 gezeigten Mg-Legierung-Substrats befolgte die
vorstehend erwähnte allgemeine Tendenz. Die Vickershärte des
in Fig. 6 gezeigten Al-Films, der insbesondere an der Seite
der niedrigen Belastung keine genauen Werte lieferte, zeigte
die Neigung, mit zunehmender Belastung abzunehmen. Im Gegen
satz dazu stieg die Vickershärte der Mg-Legierung mit einem
darauf gebildeten Al-Film, die unter einem hohen hydrostati
schen Druck einer Erhitzungsbehandlung unterzogen worden war,
mit zunehmender Belastung an. Dies liegt daran, daß der Kegel
eines Vickershärte-Prüfgeräts eine harte Grenzschicht, die
durch Erhitzen zwischen dem Mg-Legierung-Substrat und dem Al-
Film gebildet wurde, wie es in Fig. 3 schematisch gezeigt
wird, erreicht haben könnte, als die Belastung hoch wurde.
Diese Grenzschicht ist eine Schicht, in der Al und Mg inein
ander diffundierten, wie nachstehend im einzelnen erörtert
wird. Zusätzlich sei erwähnt, daß die Oberfläche vor der
Messung der Vickershärte der Probe, die der Hochdruck-Erhit
zungsbehandlung unterzogen worden war, geschwabbelt bzw.
poliert wurde, um genaue Werte zu erhalten.
Jede der Proben Nr. 1 bis 16, die unter den in den Tabellen
1-1 und 1-2 aufgeführten Bedingungen behandelt worden waren,
wurde auf der Oberfläche des Al-Films einer Chromatbehandlung
unterzogen, worauf der Abschälversuch und der Salzsprühver
such durchgeführt wurden. Die Chromatbehandlung wurde
durchgeführt, indem die Probe 10 s lang in Alodine 1200 (her
gestellt durch Nippon Paint Co., Ltd.) eingetaucht wurde. Die
Ergebnisse des Abschälversuchs und des Salzsprühversuchs nach
der Chromatbehandlung waren im wesentlichen dieselben wie die
Ergebnisse bei den Proben, die nicht der Chromatbehandlung
unterzogen wurden, jedoch zeigten Proben, die nicht der Chro
matbehandlung unterzogen wurden, einen höheren Oberflächen
glanz.
Gegen jede der oberflächenbehandelten Mg- oder Mg-Legierung-
Proben wurde eine aus Au hergestellte Sonde gepreßt, um den
elektrischen Widerstand zwischen der Sonde und der oberflä
chenbehandelten Mg- oder Mg-Legierung-Probe mit einem Milli
ohmmeter zu messen. Auf diese Weise wurden die elektrischen
Oberflächenleitfähigkeitseigenschaften der Probe bewertet.
Fig. 8 zeigt Änderungen des Kontaktwiderstands in Abhängig
keit von der Kontaktbelastung bei der unter einem hohen
hydrostatischen Druck erhitzten Probe Nr. 7, und zwar bei der
Probe, die keiner Chromatbehandlung unterzogen wurde, und
nach der Chromatbehandlung der Probe. In Fig. 8 betrifft die
Kurve A die unter einem hohen hydrostatischen Druck erhitzte
Probe, die keiner Chromatbehandlung unterzogen wurde, während
die Kurven B und C die Probe betreffen, die 3 s bzw. 10 s
lang in Alodine 1200 eingetaucht worden war, um die Chromat
behandlung durchzuführen. Die Kurve D, die eine ZK60-Legie
rung betrifft, und die Kurve E, die eine Al-Legierung mit
5,2% Mg, 0,1% Mn und 0,1% Cr betrifft, die üblicherweise
bei einem an einem künstlichen Satelliten angebrachten In
strumentengehäuse verwendet wird, werden zum Vergleich ge
zeigt. Wie in Fig. 8 gezeigt wird, zeigte die erfindungsgemä
ße oberflächenbehandelte Mg-Legierung wegen der Bedeckung
ihrer Oberfläche mit dem Al-Film eine ausgezeichnete elektri
sche Oberflächenleitfähigkeit. Wenn die Mg-Legierung mit dem
darauf gebildeten Al-Film, die unter einem hohen hydrostati
schen Druck der Erhitzungsbehandlung unterzogen worden war,
der Chromatbehandlung ihrer Oberfläche unterzogen wurde, wur
de festgestellt, daß der Kontaktwiderstand mit zunehmender
Eintauchdauer, d.h., mit zunehmender Dicke des erhaltenen
Oxidfilms, anstieg, jedoch selbst nach 10 s dauerndem Eintau
chen noch niedriger war als bei einer üblichen Al-Legierung.
Die Wirkung des Erhitzens unter einem hohen hydrostatischen
Druck in einer ein reduzierendes Gas enthaltenden Atmosphäre
wurde untersucht.
Die verwendeten Mg-Legierungen waren eine ASTM AZ31-Legierung
und eine ASTM ZK60-Legierung. Aus Blechen mit einer Dicke von
4 mm, die jeweils aus den vorstehend erwähnten Legierungen
hergestellt waren, wurden in derselben Weise wie vorstehend
beschrieben Proben (4 cm×5 cm) ausgeschnitten. Auf der
Oberfläche jeder ausgeschnittenen Probe wurde in einer Ar-
Atmosphäre von 13,3 mPa (1×10-4 Torr) durch Ionenplattie
rung ein Al-Film mit einer Dicke von 50 µm gebildet. Jede
erhaltene Mg-Legierung-Blechprobe wurde in einen druckfesten
Warmhalteofen 1 eingebracht und erhitzt, nachdem der Druck
eines 3% CO enthaltenden Argongases erhöht worden war. Der
Druck betrug 6,87kN/cm2 (= 9,81 · 700 N/cm²). Als Erhit
zungsbedingungen für die AZ31-Legierung wurden 430°C×3 h,
400°C×3 h und 200°C×3 h gewählt, während als Erhit
zungsbedingungen für die ZK60-Legierung 400°C×3 h und
200°C×3 h gewählt wurden. Für jede Probe wurde eine Tempe
ratur gewählt, die über 363°C, dem eutektischen Punkt eines
ternären Al-Mg-Zn-Systems, lag.
Mit jeder Probe, die unter einem hydrostatischen Druck hitze
behandelt worden war, wurden derselbe Korrosionsbeständig
keitsversuch (Salzsprühversuch) und derselbe Haftfähigkeits
versuch (Abschälversuch) wie vorstehend beschrieben durchge
führt. Die Ergebnisse werden in Fig. 3 gezeigt.
AZ31-Legierung-Proben (Proben Nr. 17 und 18) mit einem darauf
gebildeten Al-Film, die unter einem hohen hydrostatischen
Druck von 6,87kN/cm2 (= 9,81 · 700 N/cm²) und unter den Erhit
zungsbedingungen 430°C×3 h bzw. 400°C×3 h erhitzt wor
den waren, zeigten gute Ergebnisse wie die als erfindungsge
mäße Beispiele in Tabelle 1-1 gezeigten Proben Nr. 2 und 3,
d.h., wie AZ31-Legierungen mit einem darauf gebildeten Al-
Film, die unter demselben hydrostatischen Druck und unter den
Erhitzungsbedingungen 440°C×3 h bzw. 410°C×3 h erhitzt
worden waren. Eine ZK60-Legierung-Probe (Probe Nr. 20) mit
einem darauf gebildeten Al-Film, die unter der Erhitzungsbe
dingung 400°C×3 h erhitzt worden war, zeigte gute Ergebnisse
wie die in Tabelle 1-1 gezeigte, aus der ZK60-Legierung
hergestellte Probe Nr. 7. Gemäß dieser Ausführungsform ver
besserte die Behandlung in der reduzierenden Atmosphäre den
metallischen Glanz der Oberflächen der Proben im Vergleich zu
der Behandlung in der inerten Atmosphäre. Die Wirkung des
3stündigen Erhitzens bei 200°C (Proben Nr. 19 und 21) war
gering, weil die Temperatur zu niedrig war. Eine Chromatbe
handlung, die nach der Erhitzungsbehandlung unter dem hohen
hydrostatischen Druck durchgeführt wurde, verbesserte den
Oberflächenglanz wie die Erhitzungsbehandlung in der inerten
Gasatmosphäre.
Die Ursache für die vorstehend erwähnten großen Verbesserun
gen der Korrosionsbeständigkeit und der Haftfähigkeit durch
die erfindungsgemäße Oberflächenbehandlung ist vorstehend auf
der Grundlage der Annahme beschrieben worden, daß die Ver
stärkung der Haftung eines Al-Films an einem Mg-Legierung-
Substrat das Ergebnis der Druckbehandlung der Mg-Legierung
auf der der Al-Film gebildet worden ist, in einem Zustand
ist, in dem in der Grenzschicht zwischen dem Al-Film und der
Mg-Legierung als Ergebnis des Erhitzens bei 400°C oder
440°C, d.h., bei einer Temperatur, die oberhalb des eutek
tischen Punktes (363°C) eines ternären Al-Mg-Zn-Systems
liegt, teilweise eine flüssige Phase gebildet wird, wodurch
ermöglicht wird, daß in der Grenzschicht zwischen dem Al-Film
und der Mg-Legierung wegen der gegenseitigen Diffusion von Al
und Mg ein Legieren des Al-Films und der Mg-Legierung von
statten geht, während die Dichte des Al-Films durch die
Beseitigung von Nadellöchern erhöht wird.
Um dies zu bestätigen, wurden Strukturbeobachtungen mit einem
Rasterelektronenmikroskop (REM) und einem Röntgenstrahlmikro
analysiergerät (RMA) durchgeführt. Fig. 9 und 10 sind REM-
Photographien des Querschnitts bzw. der Oberfläche einer
Probe mit einem darauf gebildeten Al-Film, die keiner weite
ren Behandlung unterzogen worden war (Vergleichsbeispiel,
Probe Nr. 10). Anhand der REM-Photographien konnte bestätigt
werden, daß in dem Al-Film Nadellöcher vorhanden waren. Ande
rerseits ist Fig. 11 eine REM-Photographie des Querschnitts
einer Probe, die einer erfindungsgemäßen Oberflächenbehand
lung unterzogen worden war (Probe Nr. 20), wobei in dieser
REM-Photographie keine Nadellöcher beobachtet wurden, die
sich von der Al-Filmschicht bis zu dem Mg-Legierung-Substrat
erstreckten.
Eine REM-Photographie des Querschnitts eines Vergleichsbei
spiels (Probe Nr. 10) wird in Fig. 12 gezeigt, während RMA-
Photographien der Querschnitte des Al-Films und der Mg-Legie
rung derselben Probe, die gerade vorstehend erwähnt wurde, in
Fig. 13A bzw. 13B gezeigt werden. Fig. 14 ist eine REM-Pho
tographie des Querschnitts einer erfindungsgemäß behandelten
Probe (Probe Nr. 20), während Fig. 15A und 15B RMA-Photo
graphien der Querschnitte des Al-Films bzw. der Mg-Legierung
derselben Probe sind, die gerade vorstehend erwähnt wurde. In
den Fig. 13A und 15A wurde nachgewiesen, daß die weißen
Bereiche Al-Bereiche sind, während in den Fig. 13B und 15B
nachgewiesen wurde, daß die weißen Bereiche Mg-Bereiche sind.
Das Auftreten einer Diffusion des Al-Films und der Mg-Legie
rung ineinander kann in der REM-Photographie von Fig. 14
beobachtet werden. Wenn die Fig. 13A und 15A mit Fig. 13B
bzw. 15B verglichen werden, kann man sehr deutlich einen Un
terschied in der Diffusion erkennen. Im einzelnen wurde bei
dem Vergleichsbeispiel nur in dem Plattierungsfilm Al nachge
wiesen, ohne daß eine Spur einer Al-Diffusion in das Substrat
beobachtet wurde, während nur in dem Substrat Mg nachgewiesen
wurde, ohne daß eine Spur einer Mg-Diffusion in den Plattie
rungsfilm beobachtet wurde. Im Gegensatz dazu wurde bei dem
Beispiel erkannt, daß eine Al-Diffusion in das Substrat und
eine Mg-Diffusion in den Plattierungsfilm eintraten. Anhand
dieser Photographien kann bestätigt werden, daß durch die
erfindungsgemäße Oberflächenbehandlung schnell eine gegensei
tige Diffusion (eine Mg-Diffusion in den Al-Film und eine Al-
Diffusion in die Mg-Legierung) eintrat.
Obwohl die Beschreibung unter Bezugnahme auf Beispiele
durchgeführt worden ist, bei denen als Druckmittel ein Gas
verwendet wurde, kann als Druckmittel insoweit eine Flüssig
keit verwendet werden, als innerhalb des vorstehend erwähn
ten Bereichs der wirksamen Temperatur ein stabiler flüssiger
Zustand gewährleistet werden kann. In dem zuletzt erwähnten
Fall kann es erwünscht sein, daß das Mg oder die Mg-Legie
rung, auf dessen oder deren Oberfläche ein Film gebildet
worden ist, in dem Schritt des Erhitzens unter einem hydro
statischen Druck wie bei dem Gummipressenverfahren beispiels
weise mit einer Polyimidharzfolie abgedichtet wird.
Obwohl die Beschreibung unter Bezugnahme auf Beispiele
durchgeführt worden ist, bei denen als Substratmaterial die
Legierung AZ31 oder die Legierung ZK60 verwendet wurde, kann
das erfindungsgemäße Verfahren selbstverständlich auf andere
Mg-Legierungen und auf reines Mg angewandt werden. Der Al-
Film kann außer durch Ionenplattierung durch thermisches
Verdampfen, Zerstäubung, Aufsprühen oder Plattierung gebildet
werden.
Wie es vorstehend beschrieben wurde, kann die Haftung zwi
schen Mg oder einer Mg-Legierung und einem auf seiner oder
ihrer Oberfläche gebildeten Film verstärkt werden, während
gleichzeitig die Dichte des Films erhöht werden kann, weil
das Mg oder die Mg-Legierung, auf dem oder auf der der Film
gebildet worden ist, in einem Druckmittel bzw. Druckübertra
gungsmittel unter einem hydrostatischen Druck erhitzt wird.
Dies kann zu ausgeprägten Verbesserungen der Korrosionsbe
ständigkeit, der Abriebbeständigkeit und der Temperaturwech
selbeständigkeit führen. Wenn als Druckmittel ein reduzieren
des Mittel verwendet wird, kann der metallische Glanz eines
Oberflächenfilms verstärkt werden, was zu Verbesserungen des
Aussehens und der elektrischen Oberflächenleitfähigkeit
führt. Ferner wird die Wärmeleitfähigkeit eines behandelten
Gegenstandes in beträchtlichem Maße verbessert, weil das
erfindungsgemäße Verfahren zur Oberflächenbehandlung im Un
terschied zu üblichen Oberflächenbehandlungsverfahren für die
Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit eines zu behandeln
den Gegenstandes, die mit einer anodischen Oxidationsbehand
lung oder mit einer Behandlung durch Beschichten mit einem
Kunststoff verbunden sind, nur metallische Materialien be
trifft. Dadurch wird die Anwendung von Mg oder einer Mg-Le
gierung in Umgebungen mit scharfen thermischen Bedingungen
ermöglicht, wo Mg oder eine Mg-Legierung bisher nicht verwen
det werden konnte.
Claims (11)
1. Oberflächenbehandelte(s) Magnesium oder Magnesiumlegie
rung, gekennzeichnet durch:
ein Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung,
eine auf dem Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung befindliche Grenzschicht und
eine auf der Grenzschicht befindliche Metallschicht, deren Metall ein anderes Metall als das Magnesium oder die Magnesi umlegierung ist,
wobei die Grenzschicht durch gegenseitige Diffusion des Ma gnesiums und des anderen Metalls gebildet worden ist und kei ne Nadellöcher aufweist, die sich von der Grenzfläche zwi schen der Grenzschicht und der Metallschicht aus dem anderen Metall bis zu dem Substrat erstrecken.
ein Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung,
eine auf dem Substrat aus Magnesium oder Magnesiumlegierung befindliche Grenzschicht und
eine auf der Grenzschicht befindliche Metallschicht, deren Metall ein anderes Metall als das Magnesium oder die Magnesi umlegierung ist,
wobei die Grenzschicht durch gegenseitige Diffusion des Ma gnesiums und des anderen Metalls gebildet worden ist und kei ne Nadellöcher aufweist, die sich von der Grenzfläche zwi schen der Grenzschicht und der Metallschicht aus dem anderen Metall bis zu dem Substrat erstrecken.
2. Oberflächenbehandelte(s) Magnesium oder Magnesiumlegierung
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Me
tall Aluminium ist.
3. Oberflächenbehandelte(s) Magnesium oder Magnesiumlegierung
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberflä
che des Aluminiums ein durch eine Chromatbehandlung gebilde
ter dünner Oxidfilm gebildet worden ist.
4. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Ma
gnesiumlegierung, gekennzeichnet durch:
einen Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einen Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall bei einer Temperatur erhitzt wird, die zwischen dem eutektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Tem peratur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
einen Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einen Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall bei einer Temperatur erhitzt wird, die zwischen dem eutektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Tem peratur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
5. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Ma
gnesiumlegierung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das andere Metall Aluminium ist.
6. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Ma
gnesiumlegierung, gekennzeichnet durch:
einen Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einen Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall in einem Druckmittel unter einem hydrostatischen Druck erhitzt wird, wobei das Erhitzen bei einer Temperatur durchgeführt wird, die zwischen dem eu tektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Temperatur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
einen Schritt der Bildung eines Films aus einem Metall, das ein anderes Metall als Magnesium oder eine Magnesiumlegierung ist, auf der Oberfläche eines Substrats aus Magnesium oder Magnesiumlegierung und
einen Schritt, bei dem das Substrat mit dem darauf befindli chen Film aus dem anderen Metall in einem Druckmittel unter einem hydrostatischen Druck erhitzt wird, wobei das Erhitzen bei einer Temperatur durchgeführt wird, die zwischen dem eu tektischen Punkt des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung und des anderen Metalls und einer Temperatur liegt, bei oder unter der weder das Magnesium oder die Magnesiumlegierung noch das andere Metall geschmolzen wird.
7. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Ma
gnesiumlegierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das andere Metall Aluminium ist.
8. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Ma
gnesiumlegierung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Aluminium durch Ionenplattierung gebildet wird.
9. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder Ma
gnesiumlegierung nach Anspruch 7, ferner gekennzeichnet durch
einen Schritt, bei dem die Oberfläche des Aluminiums einer
Chromatbehandlung unterzogen wird, um darauf einen dünnen
Oxidfilm zu bilden.
10. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder
Magnesiumlegierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckmittel ein nichtoxidierendes Gas ist.
11. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Magnesium oder
Magnesiumlegierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckmittel ein reduzierendes Gas ist.
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