DE3637006A1 - Siliziumeinkristallsubstrat mit hoher sauerstoffkonzentration sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung - Google Patents
Siliziumeinkristallsubstrat mit hoher sauerstoffkonzentration sowie verfahren und vorrichtung zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Siliciumeinkristall
substrat bzw. auf eine Halbleitereinrichtung mit einem
derartigen Substrat sowie auf geeignete Verfahren und
Vorrichtungen zu seiner Herstellung. Das Siliciumeinkri
stallsubstrat ist in der Lage, signifikante Metallverun
reinigungen zu absorbieren. Durch einen geeigneten Kri
stallwachstumsprozeß wird erreicht, daß die Sauerstoff
konzentration gegenüber herkömmlich hergestellten Sub
straten im Siliciumeinkristallsubstrat nach der Erfindung
wesentlich vergrößert ist.
Siliciumsubstrate werden üblicherweise zur Herstellung
verschiedener Halbleiterbauelemente verwendet. Derartige
Halbleiterbauelemente sollen vorzugsweise nur einen sehr
kleinen Leckstrom aufweisen. Es ist bekannt, daß der Leck
strom durch den sogenannten Eigengetterungseffekt (I.G.-
Effekt bzw. Intrinsic Gettering-Effekt) herabgesetzt wer
den kann. Der I.G.-Effekt stellt sich dadurch ein, daß
sich innerhalb der internen Struktur des Siliciumsubstrats
Defekte ausbilden.
Es ist allgemein bekannt, ein Siliciumsubstrat aus einem
Siliciumeinkristallkörper herzustellen, der aus einer
Schmelze polykristallinen Siliciums mit Hilfe eines Kri
stallisationskeims und unter Anwendung des sogenannten
Czochralski-Verfahrens (CZ-Verfahren) herausgezogen wor
den ist. Beim CZ-Verfahren wird der einkristalline Sili
ciumkörper langsam aus der Kristallschmelze herausgezo
gen, die aus geschmolzenem polykristallinem Silicium be
steht. Aus dem fertigen Siliciumeinkristallkörper lassen
sich dann mehrere Siliciumsubstrate erzeugen, und zwar
durch geeignete Unterteilung des Siliciumeinkristallkör
pers. Diese Substrate werden auch als sogenannte Wafer
bezeichnet.
Der fertiggestellte Siliciumeinkristallkörper enthält ei
nen großen Anteil an Sauerstoff. Durch den Sauerstoff im
Siliciumeinkristallkörper werden Kristalldefekte oder
Kristallversetzungen, wie z. B. Versetzungsschleifen,
Stapelfehler, usw., erzeugt. Diese Defekte entstehen auf
grund der Sauerstoffabsonderung (Segregation) während der
Wärmebehandlung des Siliciumsubstrats. Durch sie werden
die Eigenschaften des fertigen Halbleiterbauelements ver
schlechtert, dahingehend, daß z. B. die Durchbruchspan
nung verringert und der Leckstrom vergrößert werden. Die
Herstellungsrate einwandfreier Halbleiterbauelemente ist
daher außerordentlich klein.
Auf der anderen Seite wurde festgestellt, daß Defekte in
Halbleiterbauelementen bzw. Halbleitereinrichtungen dazu
dienen können, Metallverunreinigungen zu absorbieren, und
zwar über den sogenannten Eigengetterungseffekt (I.G.
Effekt bzw. Intrinsic Gettering-Effekt). Bei Halbleiter
einrichtungen, in denen die Oberfläche des Siliciumsub
strats den aktivsten Bereich darstellt, beispielsweise
bei sogenannten isolierten Gate-Feldeffekt-Transistoren
(MOS-FET′s) oder integrierten Schaltungen mit MOS-FET′s,
wird der I.G.-Effekt durch Defekte im Siliciumsubstrat
außerhalb des aktivsten Bereichs hervorgerufen, so daß
Metallverunreinigungen von diesem aktivsten Bereich abge
zogen werden. Dies führt zu einer erheblichen Verminde
rung des Leckstroms im Halbleiterbauelement.
Es ist jedoch schwierig, bei der Massenproduktion von
Halbleiterbauelementen einen gleichmäßigen I.G.-Effekt
einzustellen. Wird beispielsweise ein Siliciumkristall
körper mit Hilfe des konventionellen CZ-Verfahrens ge
zogen, so ist die Defektkonzentration innerhalb des Kri
stallkörpers ungleichmäßig verteilt, und zwar im Bereich
der Spitze, die zu Beginn des Wachstumsprozesses erzeugt
wird, anders als im Bodenbereich des Kristallkörpers, der
am Ende des Wachstumsprozesses gebildet wird. Die Ursache
hierfür liegt unter anderem in der thermischen Hysterese.
Obwohl durch eine hohe Sauerstoffkonzentration der I.G.-
Effekt verbessert wird, werden jedoch bei überhöhten Sau
erstoffkonzentrationen Defekte auch an den Oberflächen
der Halbleiterbauelemente gebildet, so daß sich die Ei
genschaften der Halbleiterbauelemente verschlechtern. Bei
einigen Produktionsprozessen zur Herstellung von Halblei
terbauelementen muß ferner auf eine genaue Einstellung
der Sauerstoffkonzentration geachtet werden, und zwar
im Hinblick auf Wärmebehandlungsbedingungen, die zur Er
zeugung der Halbleiterbauelemente erforderlich sind. Ent
sprechendes gilt auch hinsichtlich des I.G.-Effekts.
Es ist daher schwierig, auf konventionelle Weise Silicium
substrate für Halbleiterbauelemente zu erzeugen, die eine
erhöhte Sauerstoffkonzentration zur Verbesserung des
I.G.-Effekts aufweisen, um den Leckstrom zu vermindern,
ohne den umgekehrten Effekt zu erzeugen, daß Defekte in
nerhalb des fertiggestellten Halbleiterbauelements nach
einer Wärmebehandlung entstehen.
Es ist allgemeines Ziel der Erfindung, die oben beschrie
benen Nachteile bei der Herstellung von Siliciumsubstra
ten zu überwinden und geeignete Verfahren und Vorrichtun
gen zur Erzeugung der Siliciumsubstrate zu schaffen.
Ferner ist es Ziel der Erfindung, Halbleitereinrichtungen
mit verringerten Leckströmen und verbesserten Durchbruch
spannungen zu erzeugen.
Mit der Erfindung soll ein Siliciumsubstrat mit relativ
hoher Sauerstoffkonzentration geschaffen werden, ohne daß
befürchtet werden muß, daß sich seine Eigenschaften auf
grund einer Sauerstoffabsonderung bzw. Sauerstoffsegrega
tion oder aufgrund von Versetzungsschleifen, Stapelfeh
lern usw., verschlechtern.
Es soll ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Sili
ciumsubstrats als Ausgangsmaterial zur Herstellung von
Halbleiterbauelementen angegeben werden, durch das eine
hohe Produktionsrate ermöglicht wird, ohne daß die Gefahr
besteht, daß sich die Eigenschaften des fertiggestellten
Produkts wieder verschlechtern.
Die Lösungen der gestellten Aufgaben sind in den jeweils
nebengeordneten Ansprüchen angegeben.
Gemäß der Erfindung wird bei einem Verfahren zur Herstel
lung eines Siliciumsubstrats ein Siliciumkristall- bzw.
Siliciumeinkristallkörper mit einer Geschwindigkeit bzw.
Kristallwachstumsrate gezogen, die höher als bei einem
konventionellen Verfahren dieser Art ist. Es wurde fest
gestellt, daß die Wachstumsrate des Siliciumkristallkör
pers in starkem Maße die Erzeugung von Defekten im Sili
ciumkristallkörper beeinflußt. Entsprechend der Erfin
dung ist somit die Sauerstoffkonzentration im Silicium
kristallkörper oder in dem aus ihm gewonnenen Silicium
substrat merklich höher als in einem konventionell er
zeugten Siliciumkristallkörper bzw. Siliciumsubstrat.
Durch die Beschleunigung der Kristallwachstumsrate des
Siliciumkristallkörpers wird die Separation bzw. Abtren
nung von Sauerstoff im Kristallkörper stark unterdrückt.
Das hat zur Folge, daß die Anzahl der Defekte oder Ver
setzungen bzw. Fehlstellen stark reduziert wird, die sich
im Kristallkörper während einer Wärmebehandlung bei der
Herstellung der Halbleitereinrichtungen bzw. Halbleiter
bauelemente bilden.
Vorteilhafterweise ist die Kristallwachstumsrate des Si
liciumkristallkörpers größer oder gleich 1,2 mm/min. Vor
teilhaft ist ferner, wenn die Sauerstoffkonzentration in
nerhalb des gewachsenen bzw. gezogenen Siliciumkristall
körpers größer oder gleich 1,8×10¹⁸ cm-3 ist.
Entsprechend der Erfindung weist ein Siliciumsubstrat ei
ne Sauerstoffkonzentration auf, die größer oder gleich
1,8×10¹⁸ cm-3 ist, und einen Leckstrom kleiner oder
gleich 1×10-10 A.
Ein Verfahren nach der Erfindung zur Herstellung eines
Siliciumsubstrats mit einer vergrößerten Sauerstoffkon
zentration für Halbleitereinrichtungen ist gekennzeich
net durch folgende Verfahrensschritte:
- - Ziehen eines Siliciumeinkristalls aus einer Silicium schmelze bei einer derart hohen Kristallwachstumsrate, daß Sauerstoffverluste des Einkristalls während nach folgender Wärmebehandlungen bei der Herstellung der Halbleitereinrichtungen vermieden werden, und
- - Herstellung von Siliciumsubstraten aus dem so gezoge nen Siliciumeinkristall.
Eine bevorzugte Kristallwachstumsrate des Siliciumeinkri
stalls ist größer oder gleich 1,2 mm/min. Vorteilhaft ist
die Sauerstoffkonzentration innerhalb des Siliciumsub
strats größer oder gleich 1,8×10¹⁸ cm-3. Es ist wei
terhin vorteilhaft, wenn die Kristallwachstumsrate des
Siliciumeinkristalls im Bereich von etwa 1,5 mm/min bis
etwa 2,1 mm/min liegt.
Der Ziehvorgang zur Bildung des Siliciumeinkristalls um
faßt entsprechend der Erfindung folgende Schritte:
- - Einbringen von Silicium in einen Tiegel,
- - Verflüssigen des Siliciums durch Aufheizen und Aufrecht erhalten des flüssigen Zustands, und
- - Herausziehen des Siliciumeinkristalls aus der im Tiegel befindlichen Siliciumschmelze.
Bei der Aufheizung des Siliciums wird so viel Wärme zuge
führt, daß eine Verfestigung des Siliciums an der Ober
fläche der Schmelze verhindert wird. Insbesondere ist es
vorteilhaft, bei der Aufheizung des Siliciums mehr Wärme
der Oberfläche der Siliciumschmelze als dem restlichen
Bereich dieser Schmelze zuzuführen. Hierzu ist die Heiz
einrichtung in geeigneter Weise ausgebildet und besitzt
in ihrem der Oberfläche der Kristallschmelze gegenüber
liegenden Bereich eine kegelförmige Querschnittsgestalt.
Bei einem abgewandelten Verfahren nach der Erfindung wird
ferner ein magnetisches Feld an das Silicium bzw. an die
Siliciumschmelze angelegt, d. h., daß der Tiegel mit der
Siliciumschmelze innerhalb eines magnetischen Feldes po
sitioniert wird. Der Tiegel kann vorzugsweise gedreht
werden, wobei die Drehgeschwindigkeit des Tiegels zur
Einstellung der Sauerstoffkonzentration im Siliciumsub
strat veränderbar ist.
Eine Vorrichtung zum Ziehen eines Siliciumeinkristalls
mit hoher Sauerstoffkonzentration zur Bildung von Sili
ciumsubstraten für Halbleitereinrichtungen zur Durchfüh
rung des oben beschriebenen Verfahrens enthält:
- - einen Tiegel zur Aufnahme von Silicium,
- - eine Heizeinrichtung zum Verflüssigen des Siliciums durch Erhitzen sowie zum Aufrechterhalten des flüssigen Zustands, und
- - eine Zieheinrichtung zum Herausziehen eines Silicium einkristalls aus der im Tiegel befindlichen Silicium schmelze bei einer derart hohen Kristallwachstumsrate bzw. Geschwindigkeit, daß Sauerstoffverluste des Sub strats während nachfolgender Wärmebehandlungen bei der Herstellung der Halbleitereinrichtungen vermieden wer den.
Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß die Ziehgeschwin
digkeit des Siliciumeinkristalls auf einen Wert größer
oder gleich 1,2 mm/min einstellbar ist. Die Sauerstoff
konzentration im Siliciumsubstrat ist dagegen auf einen
Wert größer oder gleich 1,8×10¹⁸ cm-3 einstellbar. Vor
zugsweise kann die Kristallwachstumsrate des Siliciumein
kristalls im Bereich von etwa 1,5 mm/min bis etwa 2,1 mm/
min liegen.
Durch die Heizeinrichtung ist verhinderbar, daß sich die
Oberfläche der Siliciumschmelze verfestigt. Zu diesem
Zweck führt die Heizeinrichtung der Oberfläche der Sili
ciumschmelze mehr Wärme zu als den restlichen Bereichen
dieser Schmelze.
Die Vorrichtung weist ferner eine Einrichtung zur Erzeu
gung eines Magnetfelds auf, das an die Siliciumschmelze
anlegbar ist. Der Tiegel mit dieser Schmelze ist also
innerhalb des Magnetfelds positionierbar. Zusätzlich
weist die Vorrichtung eine Einrichtung zur Drehung des
Tiegels auf. Mit dieser Einrichtung kann die Drehgeschwin
digkeit des Tiegels so eingestellt werden, daß eine ge
wünschte Sauerstoffkonzentration innerhalb des Silicium
substrats erhalten wird.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Halbleiterein
richtung, die sich durch ein Siliciumsubstrat mit einer
Sauerstoffkonzentration größer oder gleich 1,8×10¹⁸ cm-3
und durch einen Leckstrom kleiner als 1×10¹⁰ A auszeich
net.
Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung
dar. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung zum
Ziehen eines Siliciumkristalls, mit deren Hil
fe das Verfahren nach der Erfindung durchführ
bar ist,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines
Heizelements für die Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine dreidimensionale graphische Darstellung
zur Erläuterung der Beziehung zwischen Kri
stallwachstumsrate, Sauerstoffkonzentration
und Stapelfehlerdichte,
Fig. 4 eine graphische Darstellung zur Erläuterung
der Abhängigkeit der Sauerstoffkonzentration
von der Wärmebehandlungszeit,
Fig. 5 Meßergebnisse hinsichtlich des Leckstroms bei
einer Anzahl von Probendioden aus einem Sili
ciumsubstrat, das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt worden ist,
Fig. 6 Meßergebnisse hinsichtlich des Leckstroms bei
einer Anzahl von Probendioden aus einem Sili
ciumsubstrat, das nach einem konventionellen
Verfahren hergestellt worden ist, und
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine abgewandelte Aus
führungsform einer Vorrichtung zum Ziehen eines
Siliciumkristalls, mit deren Hilfe das Verfah
ren nach der Erfindung durchführbar ist.
Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Ziehen eines Sili
ciumeinkristalls, die sich zur Herstellung eines Silicium
substrats gemäß dem Verfahren nach der Erfindung eignet.
Wie anhand der Fig. 1 erläutert wird, umfaßt das Verfah
ren zur Herstellung des Siliciumsubstrats einen Prozeß
zum Ziehen eines Siliciumeinkristallkörpers als Ausgangs
material für mehrere Siliciumsubstrate. Bei diesem bevor
zugten Prozeß wird der Siliciumeinkristall mit Hilfe des
Czochralski-Verfahrens hergestellt (CZ-Verfahren).
Die Vorrichtung nach der Erfindung zum Ziehen von Einkri
stallen enthält einen Graphittiegel 1, in dem sich ein
Quarztiegel 2 befindet. Innerhalb des Quarztiegels 2 kann
Silicium 3 geschmolzen werden. Der Graphittiegel 1 ist
von einem Heizgenerator 4 aus Graphit umgeben, der sei
nerseits von einem wärmeisolierenden Material 9 umgeben
ist. Das wärmeisolierende Material 9 ist zusätzlich von
einer Mehrzahl von Kühlmänteln 10 a, 10 b und 10 c umgeben.
Der Kühlmantel 10 b weist ein Fenster 12 auf, durch das
hindurch der Wachstumsprozeß des Einkristalls 6 beobach
tet werden kann. Im Boden des Kühlmantels 10 b ist eine
Auslaßröhre 13 zum Auslassen eines inerten Gases vorhan
den, das als Atmosphäre innerhalb der Kühlmäntel 10 a,
10 b und 10 c dient und von oben zugeführt wird. Mit der
unteren Fläche des Graphittiegels 1 ist eine Achse 8
fest verbunden, die frei durch eine Öffnung 10 d im Bo
den des Kühlmantels 10 a hindurchragt. Diese Achse 8 dient
zur Drehung sowie zur Anhebung oder Absenkung des Graphit
tiegels 1. Der untere Rand des Heizgenerators 4 ist mit
einer ringförmigen Platte 14 fest verbunden, die ihrer
seits mit zwei Achsen 15 fest verbunden ist, welche frei
durch zwei Öffnungen 10 e und 10 f im Boden des Kühlmantels
10 a hindurchragen. Die Achsen 15 dienen dazu, den Heizge
nerator 4 anzuheben oder abzusenken. Ein zylindrischer
Schutzschild 16 aus Molybdän mit einem Innendurchmesser,
der etwas größer als der Außendurchmesser des Einkri
stalls 6 ist, liegt oberhalb des flüssigen Siliciums 3
und umgibt den Einkristall 6. Innerhalb des Schutzschilds
16 wird ein Kristallkeim 5 durch ein Spannfutter 7 gehal
ten, welches sich am unteren Ende einer drehbaren Achse
17 befindet, so daß mit Hilfe des Kristallkeims 5 der zy
lindrische Einkristall 6 gezogen werden kann.
Beim Czochralski-Verfahren läßt sich die maximale Einkri
stallwachstumsrate V max unter der Voraussetzung, daß die
Grenzfläche fest-flüssig zwischen dem Einkristall 6 und
der Flüssigkeit 3 flach ist und kein radialer Temperatur
gradient im Einkristall 6 existiert, wie folgt ausdrücken:
Hierbei sind k die thermische Leitfähigkeit des Einkri
stalls 6, h die Erstarrungswärme, ρ die Dichte und dT/dX
der Temperaturgradient in der festen Phase des Einkri
stalls 6 an der Grenzfläche fest/flüssig. X gibt dabei
den Abstand entlang der Longitudinalachse des Einkristalls
6 an. Da in der oben genannten Gleichung die Ausdrücke k,
h und ρ Materialeigenschaften darstellen, ist es erforder
lich, den Temperaturgradienten dT/dX zu erhöhen, um eine
große oder vergrößerte maximale Einkristallwachstumsrate
V max zu erhalten. Beim obengenannten Czochralski-Verfah
ren ist jedoch der Wert des Temperaturgradienten dT/dX
unvermeidbar beschränkt, da der Einkristall durch Strah
lung von der Oberfläche der Flüssigkeit 3 aufgeheizt wird,
durch die innere Wand des Tiegels 2 und durch den Wärmege
nerator 4, so daß in der Praxis immer eine relativ kleine
Wachstumsrate erhalten wird.
Wie aus dem oben Gesagten hervorgeht, kann die Wachstums
rate des Siliciumeinkristalls dadurch vergrößert werden,
daß die Wärme, die dem geschmolzenen Silicium 3 durch
den Wärmegenerator 4 zugeführt wird, reduziert wird, so
daß die Temperatur des geschmolzenen Siliciums abgesenkt
wird. Obwohl dies einen direkt proportionalen Effekt be
züglich der Absenkung des Temperaturgradienten hervorruft,
wird andererseits aufgrund des Stefan-Boltzmann-Gesetzes
die in Richtung des Einkristalls 6 abgestrahlte Wärme in
einem sehr viel größeren Umfang reduziert, so daß sich
aufgrund des Nettoeffekts eine Erhöhung des Temperatur
gradienten dT/dX ergibt. Bei der Herabsetzung der durch
den Wärmegenerator 4 erzeugten Wärme zur Erzielung einer
höheren Wachstumsrate besteht jedoch die Gefahr, daß sich
die Oberfläche des geschmolzenen Siliciums verfestigt,
da die Oberfläche des geschmolzenen Siliciums der gasför
migen Ofenatmosphäre ausgesetzt ist und durch diese ge
kühlt wird. Hierdurch wird der Umfang begrenzt, in dem
die Temperatur des geschmolzenen Siliciums 3 herabgesetzt
werden kann.
Der Wärmegenerator 4 der Vorrichtung zum Ziehen von Sili
ciumeinkristallen ist so ausgebildet, daß durch ihn genü
gend Wärme zur Oberfläche des geschmolzenen Siliciums 3
geführt werden kann, um den flüssigen Zustand des Sili
ciums aufrechtzuerhalten. Insbesondere ist der Wärmege
nerator 4 nach einer bevorzugten Ausbildung so gestal
tet, daß er mehr Wärme zu der Oberfläche des geschmolze
nen Siliciums führen kann als zum verbleibenden Bereich
des geschmolzenen Siliciums, so daß es auf diese Weise
möglich ist, die Temperatur des geschmolzenen Siliciums 3
zu minimieren.
In der Fig. 2 ist der Aufbau des Wärmegenerators 4 näher
dargestellt. Er besteht aus einem leitfähigen Material,
beispielsweise aus Graphit, und weist generell die Form
einer zylindrischen Buchse auf, die an ihrem oberen Ende
einen kegelförmigen Bereich 4 a besitzt. Im Wärmegenerator
4 sind abwechselnd obere Furchen 4 b und untere Furchen 4 c
vorhanden, die jeweils parallel zur Vertikalachse des
Wärmegenerators 4 verlaufen. Die genannten Furchen 4 b,
4 c wechseln sich in Umfangsrichtung des Wärmegenerators
4 ab. Auf diese Weise wird eine zylindrische Hülle mit
einer serpentinenartigen Konfiguration erhalten, die sich
als elektrisches Heizelement verwenden läßt. Zusätzlich
sind die oberen Enden der unteren Furchen 4 c gabelförmig
aufgespalten, um jeweils zwei kurze Furchen 4 d und 4 e zu
bilden, die jeweils unter 45° zu der Furche 4 c verlaufen.
Aufgrund ohm′scher Verluste wird Hitze erzeugt, wenn ein
Strom durch die Bereiche fließt, die durch benachbarte
obere und untere Furchen 4 b und 4 c gebildet sind.
Um mit Hilfe des Kristallkeims 5 einen Einkristall 6 aus
dem geschmolzenen Siliciummaterial zu ziehen, werden die
beiden Tiegel 1 und 2 mit Hilfe der Achse 8 in Uhrzeiger
richtung gedreht, während der gezogene Einkristall 6 mit
Hilfe der Achse 17 in Gegenuhrzeigerrichtung gedreht
wird, oder umgekehrt. Zur selben Zeit wird die drehbare
Achse 17 mit Hilfe eines nicht dargestellten Antriebsme
chanismus langsam angehoben, um den Einkristall 6 aus der
Schmelze zu ziehen. Zusätzlich werden die beiden Tiegel 1
und 2 langsam angehoben, so daß die Oberfläche der Flüs
sigkeit 3 in einer vorbestimmten Position relativ zum
Heizgenerator 4 gehalten werden kann.
Die beschriebene Vorrichtung hat folgende Vorteile: Das
obere Ende 4 a des Heizgenerators 4 ist kegelförmig ausge
bildet, während zusätzlich gabelförmige Furchen 4 d und
4 e an den oberen Enden der unteren Furchen 4 c vorhanden
sind. Die genannten Furchen durchsetzen dabei die gesamte
Wanddicke des Heizgenerators 4. Ferner ist der Querschnitt
im kegelförmigen Bereich 4 a kleiner als der Querschnitt im
restlichen Bereich des Heizgenerators 4. Darüber hinaus
ist der Querschnittsbereich in der Nähe der gabelförmi
gen Furchen 4 d und 4 e außerordentlich klein. Fließt daher
ein Strom durch den Heizgenerator 4, so wird der kegel
förmige Bereich 4 a des Heizgenerators 4 auf eine höhere
Temperatur aufgeheizt als die anderen Bereiche des Heizge
nerators 4. Daraus folgt, daß die Temperaturdifferenz zwi
schen der Schmelze 3 a, die dem kegelförmigen Bereich 4 a
senkrecht gegenüberliegt und an der inneren Wand des Tie
gels 2 anliegt, und dem maximalen Wert innerhalb des Be
reichs der Schmelze 3, klein ist.
Da gegenüber den konventionellen Modellen durch den kegel
förmigen Bereich 4 a der elektrische Gesamtwiderstand des
Heizgenerators 4 erhöht wird, läßt sich mit dem Heizgene
rator 4 auch eine höhere Temperatur erzeugen, wenn man
von jeweils gleichen Strömen ausgeht. Beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel kann daher der Strom durch den Heiz
generator 4 kleiner sein als bei der konventionellen Heiz
einrichtung mit ähnlichem Aufbau.
Wie bereits erläutert, ist es erforderlich, den Tempera
turgradienten dT/dX innerhalb der festen Phase des Ein
kristalls 6 an der Fest/Flüssig-Grenzfläche zu erhöhen,
um die maximale Wachstumsgeschwindigkeit V max zu vergrö
ßern. Daher ist es vorteilhaft, die vom Heizgenerator 4
abgegebene Wärme zu reduzieren, da der Einkristall 6 durch
die Strahlungswärme des Heizgenerators 4 erhitzt wird.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist es möglich, die
Oberfläche der Schmelze 3 vor einer Verfestigung an der
Innenwand des Tiegels 2 zu schützen, auch wenn die vom
Heizgenerator 4 abgegebene Wärme reduziert wird, um den
Temperaturgradienten dT/dX zu erhöhen, da die oben erwähn
te maximale Temperaturdifferenz zwischen der Oberfläche
3 a und dem restlichen Bereich der Schmelze 3 klein ist. Es
ist somit möglich, die Wachstumsrate merklich zu erhöhen,
und zwar im Vergleich zu konventionellen Systemen um
mehr als 0,2 mm/min. Ferner ist es möglich, den Monokri
stall 6 gleichmäßiger wachsen zu lassen, so daß eine
höhere Ausbeute erhalten wird, während sich die Herstel
lungskosten gleichzeitig verringern.
Im folgenden wird das Verfahren zur Herstellung eines Si
liciumsubstrats nach der Erfindung näher erläutert, das
mit Hilfe der oben beschriebenen Vorrichtung durchge
führt wird. Forschungen haben ergeben, daß die Kristall
wachstumsrate einen großen Einfluß auf die Erzeugung von
Kristallfehlern hat, insbesondere auf die Erzeugung von
Stapelfehlern. Entsprechend der vorliegenden Erfindung
wird daher die Kristallwachstumsrate auf einen Wert grö
ßer als 1,2 mm/min gesetzt, um einen Siliciumkristallkör
per mit einer Sauerstoffkonzentration von mehr als 1,8×10¹⁸ cm-3
zu erhalten. Aus diesem Siliciumeinkri
stallkörper werden dann Siliciumsubstrate (wafer) heraus
geschnitten. Dadurch, daß die Wachstumsrate des Silicium
einkristalls größer ist als beim konventionellen Verfah
ren, lassen sich Absonderungen bzw. Segregationen von
Sauerstoff in nachfolgenden Wärmebehandlungsstufen vermei
den, so daß die Qualität des gewachsenen bzw. gezogenen
Siliciumeinkristalls vor Verschlechterungen geschützt
ist. Es ist somit möglich, die Sauerstoffkonzentration zu
erhöhen. Entsprechend der vorliegenden Erfindung ist die
Sauerstoffkonzentration 1,8×10¹⁸ cm-3 oder größer, so
daß es möglich ist, einen verbesserten Eigengetterungsef
fekt (I.G.-Effekt bzw. Intrinsic Gettering Effect) zu er
halten.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf ein fertig
gestelltes Siliciumsubstrat, das nach einem bevorzugten
Verfahren nach der Erfindung unter Einsatz der in den Fig.
1 und 2 gezeigten Vorrichtung erzeugt worden ist.
Ein Siliciumeinkristallkörper wurde unter Anwendung des
Czochralski-Verfahrens gezogen. Ein Wafer wurde aus dem
Einkristallkörper herausgeschnitten. Die Oberfläche des
Wafers wurde dann spiegelglatt poliert und anschließend
zweimal wärmebehandelt, und zwar bei einer Temperatur von
1100°C über 2 Stunden innerhalb einer trockenen Sauerstoff
atmosphäre. Anschließend wurde der Wafer geätzt, und zwar
bis zu einer Tiefe von 13 µm, wobei ein sogenanntes trockenes
Ätzverfahren zur Anwendung kam, um Fehler aufzudecken.
Um den genannten Test durchzuführen, wurden verschie
dene Proben bei veränderter Wachstumsrate des Siliciumein
kristallkörpers mit Hilfe des CZ-Verfahrens hergestellt.
Ebenso wurden Proben mit verschiedenen Sauerstoffkonzen
trationen hergestellt. Dann wurde die Dichte der Stapel
fehler in diesen Proben gemessen. Das Ergebnis dieser Mes
sungen ist in Fig. 3 gezeigt.
Das in Fig. 3 gezeigte Ergebnis zeigt an, daß praktisch
keine Stapelfehler erhalten werden, wenn die Wachstumsra
te des Siliciumeinkristalls größer oder gleich 1,2 mm/min
ist. Darüber hinaus ist ebenfalls ersichtlich, daß keine
Stapelfehler erzeugt werden, wenn der Siliciumwafer oder
das Siliciumsubstrat wärmebehandelt werden, und auch
nicht während der Oberflächenpolierung.
Zusätzlich wurden die Sauerstoffkonzentrationsänderungen
während der Wärmebehandlung bei 750°C gemessen. Fig. 4
zeigt die Meßergebnisse der Sauerstoffkonzentration in
Abhängigkeit von der Wärmebehandlungszeit. In der Fig. 4
stellen die Kurven 21 bis 23 jeweils eine Beziehung zwi
schen der Sauerstoffkonzentration und der Wärmebehand
lungszeit bei Kristallwachstumsraten größer als 1,2 mm/
min dar. Die Anfangssauerstoffkonzentrationen für die
Kurven 21 bis 26 sind jeweils 1,644×10¹⁸ cm-3,
1,667×10¹⁸ cm-3, 1,709×10¹⁸ cm-3, 1,866×10¹⁸ cm-3,
2,019×10¹⁸ cm-3 und 1,737×10¹⁸ cm-3. Obwohl die Sauer
stoffkonzentration schließlich abfällt, wenn Sauerstoff
aus dem Siliciumsubstrat nach außen tritt oder der Sili
ciumeinkristallkörper über längere Zeit wärmebehandelt
wird, läßt sich doch erkennen, daß im Falle einer hohen
Ausgangssauerstoffkonzentration entsprechend der vorlie
genden Erfindung, wie durch die Kurven 24 bis 26 angegeben,
die Änderung sehr klein ist, und zwar auch nach einer
relativ langen Wärmebehandlungszeit, so daß ein meßbarer
Sauerstoffverlust erst nach einer sehr langen Zeit auf
tritt.
Anhand der Fig. 3 und 4 wird somit unmittelbar deutlich,
daß eine hohe Kristallwachstumsgeschwindigkeit zu weniger
Stapelfehlern führt.
Für den nächsten Test wurden Dioden durch Bildung eines
n⁺-p Übergangs auf einem Siliciumsubstrat hergestellt,
das einmal gemäß dem Verfahren nach der Erfindung und zum
anderen nach dem konventionellen Verfahren erzeugt wurde.
Für jede Diode wurde der Leckstrom im Bereich des p-n
Übergangs gemessen. Im vorliegenden Fall wurde ein Be
reich vom p-Typ auf einem Siliciumsubstrat vom n-Typ ge
bildet, während n⁺ Bereiche mit einer Fläche von 2,4×10-12
cm Stück/cm2 hergestellt wurden (2,4×10-12 cm²).
Die Messung wurde jeweils bei Anlegen einer Testspannung
von +5 V an den n⁺ Bereich durchgeführt. Die Ergebnisse
des Tests bei einem Siliciumsubstrat aus einem Silicium
einkristallkörper, der mit Hilfe des CZ-Verfahrens bei
einer Kristallwachstumsrate größer oder gleich 1,2 mm/
min und mit einer Sauerstoffkonzentration von 2,0×10¹⁸ cm-3
hergestellt worden ist, sind in Fig. 5 dargestellt.
Auf der anderen Seite sind in Fig. 6 Testergebnisse von
Siliciumsubstraten eines Siliciumeinkristallkörpers ge
zeigt, der mit Hilfe des konventionellen Siliciumeinkri
stall-Ziehverfahrens bei einer Kristallwachstumsrate von
0,6 bis 0,9 mm/min gebildet worden ist. In den Fig. 5 und
6 ist der gemessene Leckstrom auf der Abszisse aufgetra
gen, während auf der Ordinate jeweils die Anzahl der Pro
ben aufgetragen worden ist, die einen Leckstrom gezeigt
haben (Häufigkeit). Durch einen Vergleich der Fig. 5 und
6 läßt sich unmittelbar erkennen, daß bei Siliciumsub
straten, die nach der Erfindung hergestellt worden sind,
der Leckstrom 10-11 A oder weniger beträgt. Dies ist un
ter anderem auch eine Folge des bereits erwähnten Ionen
getterungseffekts (I.G.-Effekt), der aufgrund der hohen
Sauerstoffkonzentration auftritt.
Entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung ist es mög
lich, einen Siliciumeinkristallkörper mit hoher Sauer
stoffkonzentration herzustellen. Es ist ferner möglich,
die Sauerstoffkonzentration in einem weiten Bereich ge
nau einzustellen, und zwar unter Einsatz eines magneti
schen Felds beim Herstellen des Siliciumeinkristallkör
pers. Das magnetische Feld durchsetzt dabei die Silicium
schmelze, die sich innerhalb eines Quarztiegels befindet,
wobei der Tiegel gedreht wird, sofern dies erforderlich
ist. Ein entsprechendes Herstellungsverfahren, bei dem
ein magnetisches Feld zum Einsatz kommt, wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Fig. 7 näher beschrieben.
In Fig. 7 ist die gesamte Vorrichtung mit dem Bezugszei
chen 31 bezeichnet. Innerhalb eines Quarztiegels 32 be
findet sich geschmolzenes Silicium, aus dem ein Kristall
gezogen wird. Der Quarztiegel 32 ist drehbar um seine
Zentralachse gelagert, wobei sich die Drehgeschwindigkeit
einstellen läßt. Er ist ferner von einer Heizeinrichtung
34 umgeben. Diese Heizeinrichtung 34 kann als zylindri
sche und elektrisch arbeitende Heizeinrichtung 35 ausge
bildet sein, und zwar entsprechend dem Wärmegenerator 4
des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels. Ein zylin
drischer und wärmeisolierender Körper oder ein wasserge
kühlter Mantel 36 können, je nach Erfordernis, an der Au
ßenseite der Heizeinrichtung 34 vorhanden sein. Außerhalb
des Mantels 36 befindet sich eine Einrichtung 37 zur Er
zeugung eines magnetischen Gleichfelds, beispielsweise
ein Permanentmagnet oder ein von einem Gleichstrom ge
speister Elektromagnet. Der Tiegel 23 liegt dabei zwi
schen den Polschuhen des jeweiligen Magneten. Ein Kri
stallkeim 38 aus einem Siliciumeinkristall wird von einem
Spannfutter 39 gehalten. Mit Hilfe des Spannfutters 39
wird der Siliciumeinkristallkeim 38 nach oben gezogen,
während er gleichzeitig um die Rotationsachse des Tiegels
gedreht wird. Auf diese Weise läßt sich aus der Kristall
schmelze 33 ein Siliciumeinkristallkörper 310 ziehen.
Der der Heizeinrichtung 34 zugeführte elektrische Strom
ist ein Gleichstrom mit 4% oder weniger als 4% Wellig
keit. Es kann aber auch ein pulsierender Strom oder ein
Wechselstrom mit einer Frequenz von 1 kHz oder mehr ver
wendet werden. Ströme dieser Art werden bevorzugt, da
durch sie unnötige Resonanzen zwischen der Heizeinrich
tung 34 und dem magnetischen Feld vermieden werden.
Wie bereits erwähnt, wird der einkristalline Siliciumkeim
38 aus der geschmolzenen Siliciumoberfläche bei einer
vorbestimmten Geschwindigkeit nach oben gezogen, so daß
der Siliciumeinkristallkörper 310 wachsen kann. In diesem
Fall läßt sich durch Veränderung der Drehgeschwindigkeit
des Tiegels 32 insbesondere die Sauerstoffkonzentration
des fertiggestellten Kristalls 310 einstellen. Dies liegt
daran, daß die effektive Viskosität des geschmolzenen Si
liciums innerhalb des Tiegels 32 durch Anlegung des magne
tischen Felds vergrößert wird. Da das Silicium relativ
zur Tiegeldrehung gedreht wird, entsteht ein Reibungskon
takt zwischen dem geschmolzenen Silicium 33 und den inne
ren Wänden des Tiegels 32. Aus diesem Grund kann Sauer
stoff aus den Wänden des Tiegels 32, insbesondere bei
einem Quarztiegel, in das geschmolzene Silicium 33 ein
treten. Der Sauerstoff an den Tiegelwänden wird somit ge
löst und in die Schmelze überführt. Das bedeutet, daß
die Sauerstoffkonzentration des gezogenen Einkristalls
310 ansteigt, wenn sich der gelöste Sauerstoffanteil auf
grund zunehmenden Reibungskontakts vergrößert. Mit zuneh
mender Rotationsgeschwindigkeit des Tiegels relativ zum
geschmolzenen Silicium 33 wird also mehr und mehr Sauer
stoff in die Schmelze überführt, so daß deren Sauerstoff
konzentration und damit diejenigen des gezogenen Einkri
stalls 310 ansteigt. Der Sauerstoff wird dabei vom Tiegel
bzw. Quarztiegel geliefert. Es wurde ferner festgestellt,
daß bei einer hinreichend großen Rotationsgeschwindigkeit
des Tiegels eine höhere Sauerstoffkonzentration im gezo
genen Kristall erhalten wird, wenn die Kristallschmelze
zwischen einem magnetischen Feld liegt. Ist kein magneti
sches Feld vorhanden, so ist die Sauerstoffkonzentration
niedriger.
Wie oben beschrieben, läßt sich ein Siliciumeinkristall
körper mit hoher Sauerstoffkonzentration herstellen, was
viele Vorteile hat. Beispielsweise können dadurch die
Effekte der thermischen Hysterese beim Ziehen des Kristall
körpers im wesentlichen beseitigt werden. Da die Sauer
stoffkonzentration hoch ist, wird bei der Wärmebehandlung
ein extrem hoher I.G.-Effekt erzielt (Intrinsic Gettering
Effect). Zusätzlich lassen sich Kristallfehler in der Sub
stratoberfläche bzw. Stapelfehler auf ein Minimum reduzie
ren. Aufgrund dieser Vorteile lassen sich mit Hilfe des
nach der Erfindung hergestellten Siliciumsubstrats Halb
leiterelemente mit sehr guten Eigenschaften herstellen,
beispielsweise mit einem weiter verminderten Leckstrom,
mit verbesserter Druchbruchsspannung, verbesserter Gleich
mäßigkeit der Eigenschaften, usw. Ferner läßt sich auch
die Produktionsrate der auf diese Weise erzeugten Halb
leiterelemente erhöhen.
Claims (28)
1. Verfahren zur Herstellung eines für Halbleiterein
richtungen geeigneten Siliciumsubstrats mit hoher Sauer
stoffkonzentration, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- - Ziehen eines Siliciumeinkristalls (6, 310) aus einer Siliciumschmelze (3, 33) bei einer derart hohen Kri stallwachstumsrate, daß Sauerstoffverluste des Einkri stalls während nachfolgender Wärmebehandlungen bei der Herstellung der Halbleitereinrichtungen vermieden wer den, und
- - Herstellung von Siliciumsubstraten aus dem so gezogenen Siliciumeinkristall.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kristallwachstumsrate
des Siliciumeinkristalls größer oder gleich 1,2 mm/min
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sauerstoffkonzentration
innerhalb des Siliciumsubstrats größer oder gleich
1,8×10¹⁸ cm-3 ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sauerstoffkonzentration
innerhalb des Siliciumsubstrats größer oder gleich
1,8×10¹⁸ cm-3 ist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kristallwachstumsrate
des Siliciumeinkristalls vorzugsweise im Bereich von etwa
1,5 mm/min bis etwa 2,1 mm/min liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeich
net durch folgende Schritte:
- - Einbringen von Silicium in einen Tiegel (2, 32),
- - Verflüssigen des Siliciums durch Aufheizen und Aufrecht erhalten des flüssigen Zustands, und
- - Herausziehen des Siliciumeinkristalls aus der im Tiegel (2, 32) befindlichen Siliciumschmelze.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der Aufheizung des Si
liciums so viel Wärme zugeführt wird, daß eine Verfesti
gung des Siliciums an der Oberfläche der Schmelze verhin
dert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der Aufheizung des Si
liciums mehr Wärme der Oberfläche der Siliciumschmelze
als dem restlichen Bereich dieser Schmelze zugeführt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein magnetisches Feld an
das Silicium bzw. an die Siliciumschmelze angelegt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6 oder einem der folgen
den, dadurch gekennzeichnet, daß
der Tiegel (2, 32) gedreht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit des
Tiegels (2, 32) zur Einstellung der Sauerstoffkonzentra
tion im Siliciumsubstrat veränderbar ist.
12. Vorrichtung zum Ziehen eines Siliciumeinkristalls
mit hoher Sauerstoffkonzentration zur Bildung von Sili
ciumsubstraten für Halbleitereinrichtungen, gekenn
zeichnet durch
- - einen Tiegel (2, 32) zur Aufnahme von Silicium,
- - eine Heizeinrichtung (4, 34) zum Verflüssigen des Si liciums durch Erhitzung sowie zum Aufrechterhalten des flüssigen Zustands, und
- - eine Zieheinrichtung (7, 17; 39) zum Herausziehen eines Siliciumeinkristalls aus der im Tiegel (2, 32) befindli chen Siliciumschmelze bei einer derart hohen Kristall wachstumsrate bzw. Geschwindigkeit, daß Sauerstoffver luste des Substrats während nachfolgender Wärmebehand lungen bei der Herstellung der Halbleitereinrichtungen vermieden werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ziehgeschwindigkeit des
Siliciumeinkristalls größer oder gleich 1,2 mm/min ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sauerstoffkonzen
tration im Siliciumsubstrat größer oder gleich
1,8×10¹⁸ cm-3 ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kristallwachstums
rate des Siliciumeinkristalls vorzugsweise im Bereich von
etwa 1,5 mm/min bis etwa 2,1 mm/min liegt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Heizeinrich
tung (4, 34) verhinderbar ist, daß sich die Oberfläche
der Siliciumschmelze verfestigt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Heizeinrich
tung (4, 34) der Oberfläche der Siliciumschmelze mehr
Wärme zuführbar ist als den restlichen Bereichen der
Schmelze.
18. Vorrichtung nach Anspruch 12, gekenn
zeichnet durch eine Einrichtung zur Erzeu
gung eines Magnetfeldes, das an die Siliciumschmelze an
legbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
gekennzeichnet durch eine Einrich
tung zur Drehung des Tiegels (2, 32).
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit
des Tiegels (2, 32) zur Einstellung der Sauerstoffkonzen
tration im Siliciumsubstrat veränderbar ist.
21. Halbleitereinrichtung, gekennzeich
net durch ein Siliciumsubstrat mit einer Sauer
stoffkonzentration größer oder gleich 1,8×10¹⁸ cm-3
und einen Leckstrom kleiner als 1×10-10 A.
22. Verfahren zur Herstellung eines Siliciumsubstrats
mit vergrößerter Sauerstoffkonzentration, gekenn
zeichnet durch folgende Schritte:
- - Ziehen eines Siliciumeinkristalls aus einer Silicium schmelze bei einer solchen effektiv vergrößerten Wachs tumsrate bzw. Geschwindigkeit, daß die Anzahl der De fekte, die während einer nachfolgenden Wärmebehandlung entstehen, herabgesetzt wird, um auf diese Weise die Separation von Sauerstoff im Kristallkörper zu unter binden und den Sauerstoffanteil im Kristallkörper zu erhöhen, so daß ein verminderter Leckstrom erhalten wird, wobei die vergrößerte Wachstumsrate und die er höhte Sauerstoffkonzentration voneinander abhängen, und
- - Bildung des Siliciumsubstrats aus dem Siliciumeinkri stall.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vergrößerte Wachstums
rate wenigstens 1,2 mm/min beträgt und die Sauerstoff
konzentration einen Wert von wenigstens 1,8×10¹⁸ cm-3
aufweist.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vergrößerte Wachstums
rate im Bereich von etwa 1,5 mm/min bis etwa 2,1 mm/min
liegt.
25. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß beim Ziehvorgang mehr Wärme
der Oberfläche der Siliciumschmelze zugeführt wird als
den restlichen Bereichen dieser Schmelze, um eine Verfe
stigung ihrer Oberfläche zu verhindern.
26. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Siliciumschmelze in
einem magnetischen Feld angeordnet wird.
27. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Tiegel (2, 32) relativ
zur Siliciumschmelze gedreht wird.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Drehgeschwindigkeit
des Tiegels (2, 32) zur Einstellung der Sauerstoffkonzen
tration im Siliciumsubstrat verändert bzw. eingestellt
wird.
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