DE3635829C2 - Verfahren zum Herstellen metallischer Zierleisten - Google Patents
Verfahren zum Herstellen metallischer ZierleistenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
metallischer Zierleisten, bei dem ein bandförmiges Material
endlicher Länge kontinuierlich durch eine mit Walzenstationen
ausgerüstete Profiliermaschine bewegt, rollgeformt und dabei so
profiliert wird, daß sich ein Querschnitt mit zumindest einer
Materialdoppelung ergibt.
Durch Rollformen profilierte Zierleisten dieser Art sind durch die DE-AS 11 10 117 bekannt und werden vielfältigen
Verwendungszwecken zugeführt. Insbesondere werden solche
Zierleisten an Kraftfahrzeugen als Fensterschachtverkleidungen,
Regenrinnen, Scheibeneinfassungen u. dgl. eingesetzt. Zierleisten,
die aus metallischem Bandmaterial, insbesondere Aluminium
hergestellt und durch Rollformen ihre bereichsweise gedoppelte
Profilform erhalten, weisen gegenüber vergleichbaren Zierleisten
stranggepreßter Art den Vorteil auf, daß Material und Gewicht
eingespart und eine vereinfachte Weiterverarbeitung erreicht
wird. Rollgeformte Profilleisten bereiten aber Schwierigkeiten
beim Eloxieren, insbesondere dann, wenn eine farbige Eloxierung
gewünscht wird. Diese Schwierigkeiten werden durch die anforderungsbedingt
vorzusehende Materialdoppelung hervorgerufen,
weil zwischen der Materialdoppelung ein unvermeidbarer
(kapillarer) Spalt verbleibt, in den Flüssigkeit eindringen kann.
Beim Eloxieren der Zierleisten werden diese intermittierend durch
Eloxierbäder geleitet und schließlich zum Verdichten der Oberfläche
mit Heißwasser oder Wasserdampf beaufschlagt. Es hat
sich gezeigt, daß sich beim Eintauchen der Zierleisten in die
Eloxierbäder innerhalb des Spalts im Materialdoppelungsbereich
eine aus der Badflüssigkeit bestehende Säule aufbaut, die beim
Transport von Bad zu Bad nicht schnell genug abfließen kann, um
eine Verschmutzung der Eloxierbäder zu verhindern. Ein wesentlicher
Nachteil besteht jedoch darin, daß durch die nach und nach
austretenden Flüssigkeitsreste die Prozesse, die in den einzelnen
Bädern eintreten sollen, an den Profilkanten verhindert werden.
Bei silberfarbigen Zierleisten sind dann im allgemeinen die
Endbereiche nicht korrosionsgeschützt, was aber zunächst optisch
kaum wahrzunehmen ist, während bei farbigen Zierleisten Endbereiche
ohne Pigmentierung und ohne Korrosionsschutz vorliegen.
Solche mit Auslauffehlern behaftete Zierleisten sind praktisch
nicht verwertbar. Es kommt erschwerend hinzu, daß die Zierleisten
im Doppelungsbereich häufig Ausklinkungen aufweisen,
so daß auch hier Säure austreten kann.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Herstellen metallischer Zierleisten, die frei von Auslauffehlern
sind, aufzuzeigen.
Für die Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren vorgesehen,
das sich erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, daß auf das bandförmige
Material, bevor oder während es rollgeformt wird,
kontinuierlich ein eine durchlaufende Spaltabdichtung im
Bereich der Materialdoppelung ergebendes Dichtungsmittel
aufgebracht wird und daß das profilierte Band hiernach in
Abschnitte unterteilt und eloxiert wird. Durch diese erfindungsgemäße
Maßnahme wird der beim Rollformen im Doppelungsbereich
der Zierleiste entstehende Spalt vollständig geschlossen und
damit beim Eloxieren ein Eindringen von Säuren u. dgl. und
dadurch letztlich die Entstehung von Auslauffehlern an den
Zierleisten gänzlich verhindert. Es versteht sich, daß ein
Dichtungsmittel zur Anwendung kommen sollte, das gegenüber
allen während des Eloxiervorganges eingesetzten Medien und auftretenden
Temperaturen resistent ist und das sich innig mit dem
Zierleistenmaterial verbindet.
In Ausgestaltung der Erfindung wird auf das bandförmige Material vor dem
Einlauf in die Profiliermaschine zumindest ein mit einem Schutzstreifen
abgedecktes Doppelklebeband in dem für eine Materialdoppelung
vorgesehenen Bereich kontinuierlich aufgebracht und
das bandförmige Material zusammen mit dem Doppelklebeband durch
die Profiliermaschine bewegt, wobei der Schutzstreifen
spätestens vor dem Erreichen der letzten, die Materialdoppelung
bis auf einen engen Spalt schließende Walzenstation vom Doppelklebeband
abgezogen wird.
Bevorzugterweise ist aber vorgesehen, daß auf das bandförmige
Material, während es die Walzenstation durchläuft, jedoch vor
dem Erreichen der letzten, die Materialdoppelung bis auf einen
engen Spalt schließende Walzenstation, kontinuierlich ein wulstförmiger
Dichtungsstrang aufgebracht wird. Dabei wird der Dichtungsstrang
vorzugsweise mit einer Dosiereinrichtung auf das
bandförmige Material aufgebracht und so dosiert, daß die Dichtungsklebermenge
den Spalt der Materialdoppelung völlig auszufüllen
vermag.
Durch das neue Verfahren wird das Rollformen des bandförmigen
Materials in keiner Weise behindert, so daß eine kontinuierliche
Fertigung aufrechterhalten werden kann. Bei der Verteilung des
wulstförmig auf das bandförmige Material aufgebrachten Dichtungskleberstranges
hilft die Profilmaschine mit; denn durch den
Walzendruck der letzten, die Materialdoppelung bis auf einen
engen Spalt schließende Walzenstation erfolgt die gleichmäßige
Verteilung des Dichtungsklebers zwangsläufig.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Herstellung von Zierleisten,
Fig. 2 eine Zierleiste, die über einen Querschnittsbereich eine
längsdurchlaufende Materialdoppelung aufweist,
Fig. 3 eine Zierleiste, die über zwei Querschnittsbereiche
längsdurchlaufende Materialdoppelungen aufweist,
Fig. 4 eine als Fensterschachtverkleidung ausgebildete Zier
leiste und
Fig. 5 ein Zwischenstadium bei der Herstellung der Zierleiste
nach Fig. 4.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen nach dem Verfahren hergestellte
Ausführungsformen von Zierleisten. Die Zierleiste nach Fig. 2
weist durch eine umgebogene Randkante über einen Querschnittsbereich
eine längsdurchlaufende Materialdoppelung 1 auf. Bei
der Zierleiste nach Fig. 3 sind beide Randkanten umgebogen, so
daß hier zwei Materialdoppelungen 1 vorliegen. Wiederum nur eine
Materialdoppelung 1 ist bei der als Fensterschachtverkleidung
ausgebildeten Zierleiste nach Fig. 4 vorgesehen.
Die Zierleisten gemäß der Fig. 2 bis 5 haben miteinander gemeinsam,
daß sie aus einem metallischen Material, vorzugsweise Aluminium
bestehen, daß sie aus einem bandförmigen Material gebildet und
durch Rollformen profiliert sind und daß der im Bereich der
Materialdoppelung 1 vorhandene Spalt 2 durch ein Dichtungsmittel 3
völlig ausgefüllt ist. In der Zeichnung sind der Spalt 2 und die
Dichtungsmittelmenge zwecks besserer Verdeutlichung übertrieben
groß dargestellt.
Bei der Herstellung von Zierleisten wird wie folgt verfahren: Ein
bandförmiges, auf einer Vorratsrolle 4 aufgewickeltes Material 13
ist auf einem Ständer 5 gelagert und wird kontinuierlich von der
Vorratsrolle 4 (Coil) abgezogen und durch eine nur strichpunktiert
angedeutete Profiliermaschine 6 bewegt. Die Profiliermaschine 6
ist mit mehreren Walzenstationen 7 bis 12 ausgerüstet, durch die
das bandförmige Material 13 in die aus den Fig. 2 bis 5 ersichtliche
Querschnittsform überführt bzw. umgeformt wird. Der Profiliermaschine
6 ist eine Trenneinrichtung 14 nachgeordnet,
die dazu dient, das profilierte Band in Abschnitte
gewünschter Länge zu unterteilen. Die abgelängten Abschnitte
werden sodann in nicht dargestellten Eloxierbädern,
insbesondere auch farbig, eloxiert.
Gemäß dem Verfahren wird der Spalt 2
durch ein Dichtungsmittel 3 völlig, d.h. über die gesamte Länge und
Breite geschlossen, derart, daß praktisch eine spaltfreie Zierleiste
vorliegt. Wenn das Dichtungsmittel 3 aus einem Doppelklebeband
15 besteht, so wird dieses von einer strichpunktiert angedeuteten
Vorratsrolle 16 abgezogen und mittels einer abgestützten
Andruckwalze 17 kontinuierlich auf das bandförmige Material 13 aufgebracht,
und zwar bevor dieses in die Profiliermaschine 6 einläuft.
Das Doppelklebeband 15 ist mit einem Schutzstreifen (nicht gezeigt)
versehen, der rechtzeitig vor dem Erreichen der letzten Walzenstation
12 vom Doppelklebeband 15 abgezogen wird, was mit einer nicht
dargestellten Haspel od. dgl. bewerkstelligt werden kann.
Das Dichtungsmittel
kann aus einem Dichtungskleber bestehen, der strangförmig auf das
bandförmige Material 13 aufgebracht wird, bevor der Rollformvorgang
abgeschlossen ist.
In Fig. 5 ist ein Zwischenstadium bei der Rollformprofilierung darge
stellt, bei dem der Spalt 2 im Materialdoppelungsbereich noch relativ
weit offen steht. Dieses Zwischenstadium ist etwa erreicht bei A,
wenn also das bandförmige Material 13 den Walzensatz 10 verlassen
hat, spätestens aber bei B also nach Verlassen des Walzensatzes
11. Vorzugsweise bei A wird in den noch relativ weit geöffneten
Spalt 2 mittels einer Düsenspitze 18 ein Strang 19 eines Dichtungs
klebers auf das noch nicht fertig profilierte bandförmige Material 13
kontinuierlich aufgebracht und durch den nachfolgenden, den Spalt 2
schließenden Rollensatz 11 und/oder 12 durch Quetschen gleichmäßig
verteilt. Die Düsenspitze 18 steht mit einem mit Dichtungskleber
gefüllten Vorratsgefäß, das an der Profiliermaschine 6 befestigt und
druckmittelbeaufschlagt sein kann, in Verbindung, wobei die zuge
führte Dichtungsklebermenge z.B. über ein zwischengeschaltetes Dosier
ventil regelbar ist.
Durch das Dichtungsmittel 3 ist der Spalt 2 nicht nur an den Zier
leistenenden sondern auch im Bereich von oftmals vorzusehenden Aus
stanzungen 20 (Fig. 4) hermetisch geschlossen.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen metallischer Zierleisten, bei dem
ein bandförmiges Material endlicher Länge kontinuierlich durch
eine mit Walzenstationen ausgerüstete Profiliermaschine bewegt,
rollgeformt und dabei so profiliert wird, daß sich ein Querschnitt
mit zumindest einer Materialdoppelung ergibt, dadurch gekennzeichnet,
daß auf das bandförmige Material, bevor oder während
es rollgeformt wird, kontinuierlich ein eine durchlaufende
Spaltabdichtung im Bereich der Materialdoppelung ergebendes
Dichtungsmittel aufgebracht wird und daß das profilierte Band
hiernach in Abschnitte unterteilt und eloxiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf das
bandförmige Material vor dem Einlauf in die Profiliermaschine
zumindest ein mit einem Schutzstreifen abgedecktes Doppelklebeband
in dem für eine Materialdoppelung vorgesehenen Bereich kontinuier
lich aufgebracht und das bandförmige Material zusammen mit dem
Doppelklebeband durch die Profiliermaschine bewegt wird, wobei
der Schutzstreifen spätestens vor dem Erreichen der letzten,
die Materialdoppelung bis auf einen engen Spalt schließende
Walzenstation vom Doppelklebeband abgezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf das
bandförmige Material, während es die Walzenstationen durchläuft,
jedoch vor dem Erreichen der letzten, die Materialdoppelung bis
auf einen engen Spalt schließende Walzenstation kontinuierlich
ein wulstförmiger Dichtungskleberstrang aufgebracht wird.
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