DE1110117B - Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines kastenartigen Profils aus einem ebenen Blechband - Google Patents

Description

Bisher hat man profilierte Rohre meist in der Weise hergestellt, daß man kontinuierlich beispielsweise 1 mm starkes Metallband zu einem Rohr von kreisförmigem Querschnitt formte, fortlaufend den Schlitz des Rohres zuschweißte und das so erhaltene'. s Rohr von kreisförmigem Querschnitt durch Kalibrierwalzensätze in die gewünschte Profilform brachte. Solche Rohre werden — häufig unter der Bezeichnung »geschweißte Präzisionsprofilrohre« in großem Umfang und in verschiedenartigsten Querschnittsformen hergestellt.

Es ist auch bekannt, Schlitzrohre mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt herzustellen, indem man Stahlband mittels mehrerer einander folgender Walzen zu einem Schützrohr von der Form des endgültigen Profils biegt, wobei die Profile der einander folgenden Walzen sich dem Profil des herzustellenden Rohres nach und nach annähern. Gegebenenfalls kann sich auch hier dem Nahtschweißen ein Kalibriervorgang anschließen.

Die Erfindung bezweckt demgegenüber, viereckige Kastenprofile komplizierterer Art auf eine neue besonders zweckmäßige Weise herzustellen. Es handelt sich um Profile mit seitlich vorspringender, d. h. durch seitliche Verlängerung der ersten, die Schweißnaht beinhaltenden Profilseite sowie durch Rückfalten des Bleches zur zweiten Profilseite hin entstandener Leiste in doppelter Blechstärke.

Die Erfindung besteht darin, daß diese Leiste in den letzten Kalibern der Walzvorrichtung mit einem V-förmigen sowie zur Schweißnaht hin geöffneten Querschnitt gebildet wird, die Kanten des Bandes sodann verschweißt werden und dann das so gebildete Rohr im Kalibrierwalzensatz der Walzeinrichtung unter Flachdrucken des bisher V-förmigen Leistenquerschnitts in die endgültige Profilform gebracht wird.

Auf diese Weise gelingt es zuverlässig, und zwar auch bei geringen Blechstärken und mit verhältnismäßig geringen Kräften, die beiden zu verschweißenden Kanten des vorprofilierten Bandes in eine für das Schweißen notwendige, ganz genaue Übereinstimmung zu bringen und dabei zu vermeiden, daß die Profile beim Stumpfnahtschweißen, bei dem die Kanten mit erheblichem Druck gegeneinandergepreßt werden, an der Schweißstelle nach innen einfallen.

Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung in Seitenansicht und darüber die an den betreffenden Stellen der Vorrichtung vorliegenden Profile des bearbeiteten Materials.

Von einem Haspel 1 läuft ein Stahlband in einer Breite von beispielsweise 100 bis 350 mm und einer

eines kastenartigen Profils
aus einem ebenen Blechband

Anmelder:
Wuragrohr G. m. b. H., Wickede/Ruhr

Erich Schwärzet, Wickede/Ruhr,
ist als Erfinder genannt worden

Dicke von beispielsweise 1 bis 3 mm in eine Anzahl von hintereinanderliegenden Walzenpaaren 2, 3; 4, 5; 6, 7 mit waagerechten Achsen. Die Walzen 2 und 3 des ersten Walzenpaares sind so profiliert, daß das Blechband, das in seinem Ursprungszustand bei a dargestellt ist, die Form 6 annimmt. Die Walzen 4 und 5 sind so profiliert, daß das Blechband durch sie in die Form c gebracht wird. Die Walzen 6 und 7 sind so profiliert, daß das durch die vorgenannten Walzen vorprofilierte Blechband in die Form eines Schlitzrohres d gebracht wird, das im wesentlichen die Form des gewünschten Profils e besitzt. Weiter in der Transportrichtung T des Blechstreifens liegt ein Walzenpaar mit senkrechten Achsen, von dem in der Zeichnung lediglich die vordere Walze 8 sichtbar ist. Dieses Walzenpaar gehört zu einer Schweißvorrichtung 9, in welcher der Schlitz des Schlitzrohres d zusammengedrückt und verschweißt wird. Das so fertig geschweißte Profilrohr wird durch die nachfolgenden Walzenpaare 10, 11; 12, 13 gerichtet und auf das Fertigmaß gebracht.

Als Schweißvorrichtung kann beispielsweise eine Rollenstumpfschweißvorrichtung benutzt werden, wie sie für die Herstellung von runden Rohren bekannt ist. Unter Umständen mag es zweckmäßig sein, eine Schweißvorrichtung zu verwenden, durch die eine Konzentration der Schweißtemperatur in den zu verschweißenden Schlitzkanten erfolgt, sei es, daß der Strom den Kanten induktiv oder konduktiv zugeführt wird.

Die Zeichnung zeigt lediglich eine grundsätzliche Anordnung der Vorrichtung. Selbstverständlich kann die Anzahl der Walzenpaare vermehrt werden; es können auch zur Herstellung des Profils des Schlitzrohres Walzenpaare benutzt werden, deren Achsen nicht waagerecht, sondern beispielsweise senkrecht

' ■■ 109 620/170

liegen. Wesentlich ist, daß die Herstellung des Profilrohres dadurch in einem kontinuierlichen Arbeitsgang ermöglicht wird, daß zunächst ein profiliertes Schlitzrohr mit geöffneter V-förmiger Leiste hergestellt, dann geschweißt und dann erst das Rohr unter Flachdrücken der Leiste kalibriert wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines kastenartigen Profils aus einem ebenen Blechband, bei dem dieses in hintereinander angeordneten Walzensätzen allmählich in Schlitzrohrform gebracht, sodann nahtgeschweißt und schließlich,-z. B. durch einen Kalibrierwalzensatz, in die endgültige Querschnittsform übergeführt wird, da durch gekennzeichnet, daß beim Herstellen viereckiger Kastenprofile mit einer seitlich vorspringenden, d.h. durch seitliche Verlängerung der ersten, die Schweißnaht beinhaltenden Profüseite sowie durch Rückfalten des Bleches zur zweiten Profilseite hin entstandenen Leiste in doppelter Blechstärke diese Leiste in den letzten Kalibern der Walzeinrichtung mit einem V-förmigen sowie zur Schweißnaht hin geöffneten Querschnitt gebildet, sodann die Schweißung vorgenommen und schließlich in dem Kalibrierwalzensatz die endgültige Profilform unter Flachdrücken des bisher V-förmigen Leistenquerschnitts gebildet wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   -Deutsche Patentschrift Nr.461,541;
   österreichische Patentschrift Nr. 180 795;
   französische Patentschrift Nr. 429 762;
   USA.-Patentschriften Nr. 2 693 632, 2 287 454,
   618.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen