DE3632509A1 - Buerstenloser gleichstrommotor - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen bürstenlosen
Gleichstrommotor und insbesondere auf einen bürstenlo
sen Motor, der mit einem Gleichstrom anläuft und damit
in kleinen elektrischen Geräten bestens verwendbar ist.
Ein derartiger bürstenloser Gleichstrommotor umfaßt ei
nen Stator mit einem Kern und auf den Kern gewickelten
Spulen zum Erregen und zum abwechselnd entgegengesetz
ten Polarisieren von radial sich erstreckenden Poltei
len des Stators sowie einen Rotor mit einem Permanent
magnet, der beispielsweise längs seines Umfangs nach
einander entgegengesetzt polarisiert ist. Dabei ist
der Stator so angeordnet, daß der in die Statorspulen
nacheinander in entgegengesetzten Richtungen geleitete
Gleichstrom den Rotor dreht. Der Motor wird zum Antrieb
speziell in kleinen elektrischen Geräten, wie beispiels
weise Kühlventilatoren, benützt.
In bürstenlosen Gleichstrommotoren sind üblicherweise
die magnetischen Polteile, die sich aus einem Kernteil
des Stators erstrecken und der magnetisierten inneren
Umfangsfläche des Außenläufers gegenüberstehen, alle
gleich dimensioniert. Es ist daher erforderlich, eine
getrennte Vorrichtung vorzusehen, die dem Rotor ein An
laufmoment in einer vorbestimmten Richtung erteilt. Ei
ne derartige Anordnung verleiht dem Rotor Selbstanlauf
eigenschaften dergestalt, daß der Rotor sich stets in
der vorbestimmten Richtung dreht. Dies machte aber den
Aufbau ziemlich kompliziert.
Ein bürstenloser Gleichstrommotor, bei dem der Selbst
anlauf lediglich mit vorhandenen Bauteilen erreicht
wurde, wurde in der US-PS 44 29 263 vorgeschlagen. Der
Rotor umfaßt dort einen vierpoligen Permanentmagnet,
der symmetrisch über der Drehachse abwechselnd entgegen
gesetzt polarisiert ist. Der Stator weist vier symme
trisch angeordnete und im wesentlichen T-förmige Pol
teile auf und trägt Spulen, die die Polteile abwechselnd
in entgegengesetzter Polarität erregen. Zwischen der
inneren Umfangsfläche des Rotors und den äußeren Um
fangsflächen der Polteile befinden sich Spalte, die
sich allmählich entgegen dem Uhrzeigersinn erweitern.
Im nicht erregten Zustand ist daher die magnetische
Flußdichte in den Spalten auf der Seite des einen Um
fangsendes im Uhrzeigersinn jedes Polteils höher als
auf der Seite des anderen Endes entgegen dem Uhrzeiger
sinn. Der Rotor bleibt so stehen, daß die Mitte der je
weiligen Polzonen im Uhrzeigersinn aus der Mitte der
jeweils entgegengesetzten Polteile des Stators leicht
verschwenkt ist. Wenn die Stator-Polteile so erregt
sind, daß sie jeweils die gleiche Polarität wie die ge
rade gegenüberliegenden Rotor-Polteile aufweisen, tritt
daher eine magnetische Abstoßung zwischen den gegenüber
liegenden Stator- und Rotor-Polen ein und der Rotor
dreht im Uhrzeigersinn. Auf diese Weise ist der bürsten
lose Motor der US-PS mit der Selbstanlaufeigenschaft ver
sehen.
Für Fachleute ist es andererseits klar, daß das Ausmaß
der Verschwenkung zwischen den Stator- und Rotor-Polen
im nicht erregten Zustand voll in die Anlaufbewegung
oder das Anlaufdrehmoment des Motors eingeht. Unter die
sem Blickwinkel weist der Motor der US-PS Nachteile auf,
weil das Anlaufmoment nicht vergrößert werden kann. Das
bloße allmähliche Aufweiten der Spalte zwischen den Sta
tor-Polteilen und den Rotor-Polen entgegen dem Uhrzeiger
sinn ergibt nämlich nur eine verhältnismäßig kleine Um
fangsverschwenkung der Rotorpole gegenüber den Stator
polteilen.
Zahlreiche von den Erfindern entwickelte Einzelstücke
von Motoren erzielen die Selbstanlaufeigenschaft mit
einem hohen Anlaufmoment, einer davon wurde angeregt
durch die US-PS 36 14 495. Die Weiterentwicklung wurde
Jahrelang auf der Grundlage dieser Einzelstücke betrie
ben. In dieser US-PS 36 14 495 wird ein Wechselstrom
motor mit gegenüberliegenden Stator- und Rotor-Flächen
vorgeschlagen. Der Rotor besteht aus einem scheibenför
migen Permanentmagnet mit abwechselnd magnetisierten
Polen in radial gleichmäßig aufgeteilten Abschnitten.
Der Stator, ebenfalls scheibenförmig, weist sich radial
erstreckende Polzähne auf, die in ihrer Anzahl den Ro
torpolen entsprechen und abwechselnd angeordnete brei
tere Hauptzähne und schmalere Nebenzähne umfassen. Die
Nebenzähne sind in einer gewünschten Drehrichtung des
Rotors verschwenkt in der Nähe eines der benachbarten
Hauptpolzähne angeordnet. Dadurch werden die zugehöri
gen Polzähne nacheinander in entgegengesetzter Polarität
erregt, und der Rotor dreht selbstanlaufend in der ver
schwenkten Richtung. Wenn die Breite der Haupt-Polzähne
doppelt so groß ist wie die der Neben-Polzähne, kann
eine ausreichend große elektrische Winkeldifferenz für
ein großes Anlaufmoment bezüglich der Rotorpole zwischen
den Haupt- und den Neben-Polzähnen erreicht werden.
Die erwähnte Anordnung von gegenüberliegenden Flächen
von Rotor und Stator eines Wechselstrommotors konnte
nicht ohne weiteres auf einen Gleichstrommotor des, bei
spielsweise, Außenläufertyps angewandt werden. Es be
stand die Forderung, einen bürstenlosen Gleichstrommotor
zu schaffen, in dem von den Grundlagen der US-PS 36 14 495
Gebrauch gemacht wird.
Hiervon ausgehend wurde ein bürstenloser Gleichstrom
motor geschaffen, welcher Gegenstand der Patentanmeldung
P 35 29 174.5-32 ist. Bei diesem Gleichstrommotor ist
einer der überstehenden Statorpole, welcher sich in Vor
wärts- und Rückwärtsrichtung bezüglich des Drehsinns des
Rotors erstreckt, um einen vorbestimmten elektrischen
Winkel versetzt gegenüber einer in Umfangsrichtung gleich
mäßig beabstandeten Stellung bezüglich des anderen Stator
pols und ist in ausreichendem Maße kleiner als der andere
Pol, wodurch erreicht wird, daß der Rotor sicher und stets
nur in der gewünschten Richtung anläuft. Auf diese Weise
wird zwar das angestrebte Anlaufverhalten erreicht, je
doch bestehen weiterhin ungelöste Probleme. So wird bei
spielsweise der Raumfaktor bei den Wicklungen auf den je
weiligen Statorpolen verschlechtert, weil die Abstände
zwischen den Statorpolen zwangsläufig vermindert werden,
so daß die Anzahl von Windungen der Wicklung kleiner ge
macht werden muß, woraus wiederum gegebenenfalls ein ver
mindertes Drehmoment des Motors resultiert. Ferner besteht
die Gefahr, daß die Wicklungen auf den verschiedenen Sta
torpolen miteinander direkt in Berührung kommen, wenn
versucht wird, die Wicklungen möglichst groß zu machen;
hierdurch wird eine Wickeltechnik erforderlich, die auf
wendig und kompliziert ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
bürstenlosen Gleichstrommotor zu schaffen, bei dem ohne
Erhöhung der Anzahl von erforderlichen Bauteilen das
Anlaufverhalten verbessert wird, wobei weiterhin eine
Vereinfachung der Wickeltechnik angestrebt wird, der
Wicklungs-Raumfaktor vergrößert werden soll und sowohl
beim Anlaufen als auch im Normalbetrieb ein hohes Dreh
moment erzielt werden soll.
Entsprechend der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst
durch einen bürstenlosen Gleichstrommotor mit einem
Stator, der auf einen Kern gewickelte Spulen zum Erre
gen wenigstens eines Paars von magnetischen Polteilen,
die sich vom Kern aus erstrecken, in abwechselnd entge
gengesetzter Polarität, und einem Rotor aus einem Perma
nentmagnet, der abwechselnd am Umfang fortlaufend in der
Drehrichtung des Rotors entgegengesetzt gepolte Oberflä
chen aufweist und der in Drehung versetzt wird durch ei
nen abwechselnd in seiner Flußrichtung umgekehrten Gleich
strom, der in die Statorspulen eingespeist wird. Eines
der in gleichen mechanischen Winkelabständen angeordne
ten Polteile des Stators ist kleiner als ein anderes
Polteil ausgebildet, insbesondere dadurch, daß ein Teil
des in Umfangsrichtung verbreiterten Polschuhs ausgespart
oder teilweise abgeschnitten wird. Die Flußrichtung des
in die Statorspulen eingespeisten Gleichstroms kann ab
hängig von den Stellungen des Rotormagnets gesteuert
werden, die durch ein Hall-Element gemeldet werden, das
jeweils die Polarität einer der magnetisierten Flächen
des Rotormagnets in einer vorbestimmten Stellung erkennt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen und
aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen
bürstenlosen Gleichstrommotor mit Außen
läufer entsprechend einem Ausführungs
beispiel der Erfindung, längs der Linie
I-I in Fig. 2;
Fig. 2 einen waagerechten Schnitt durch den
bürstenlosen Motor von Fig. 1;
Fig. 3 bis 5 Schnitte ähnlich der Fig. 2, wobei
verschiedene Phasen der Drehung des
Rotors im Motor der Fig. 1 gezeigt
sind;
Fig. 6 eine Stromversorgungs-Steuerschaltung
für Statorspulen;
Fig. 7 ein Diagramm, das den Funktionszusammen
hang zwischen dem Drehwinkel und dem
Drehmoment des Rotors im bürstenlosen
Motor von Fig. 1 zeigt;
Fig. 8 ein Diagramm, das die Magnetverteilung
bei dem Rotor des Gleichstrommotors
nach Fig. 1 zeigt; und
Fig. 9 einen waagerechten Schnitt eines bürsten
losen Außenläufer-Gleichstrommotors nach
einer weiteren Ausführungsform.
In den Fig. 1 bis 5 ist ein bürstenloser Außenläufer-
Zweipol-Motor 10 entsprechend einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung gezeigt. Der Motor 10 umfaßt einen Stator 11
und einen ringförmigen Rotor 12, der koaxial um den Stator
herum angeordnet ist. Im einzelnen umfaßt der Stator 11
einen geblechten Kern 13 mit zwei Polteilen, die einen
breiteren Pol 14 und einen schmaleren Pol 15 aufweisen.
Die Polteile erstrecken sich radial aus einem Zentralteil
des Kerns heraus und sind in Umfangsrichtung verbreitert.
Der eine, breitere Pol 14 ist allgemein T-förmig. Der an
dere, schmalere Pol 15 ist annähernd L-förmig. Dadurch
bilden eine breitere Endfläche 16 des Pols 14 und eine
schmalere Endfläche 17 des Pols 15 je einen Teil einer
zylindrischen Fläche, die durch einen schmalen Spalt von
der inneren Umfangsfläche des weiter außen angeordneten
Rotors 12 beabstandet ist. Im gezeichneten Ausführungs
beispiel sind die axialen Mittellinien dieser Pole 14
und 15 symmetrisch und in gleichen Winkelabständen von
180° angeordnet. Die Umfangsbreite des schmalen Pols 15
ist genügend kleiner als die des breiten Pols 14. Die
Umfangsbreite D 2 des schmaleren, L-förmigen Pols 15 be
trägt vorzugsweise weniger als 50% der Umfangsbreite D 1
des breiteren Poles 14. Hieraus ergibt sich, daß die
axiale Mittellinie des sich in Umfangsrichtung verbrei
ternden, L-förmigen, schmaleren Poles 15 versetzt ist
gegenüber einer Stellung diametral gegenüber der Mittel
linie des T-förmigen, breiteren Poles 14, wobei die Ver
setzung vorzugsweise einem elektrischen Winkel von 25 bis 30°
in Drehrichtung des Rotors 12 entspricht. Der L-förmige,
schmalere Pol 15 weist somit einen Polschuhteil 15 a auf,
der sich in der einen Umfangsrichtung erstreckt und in
der entgegengesetzten Umfangsrichtung abgeschnitten ist.
Auf der abgeschnittenen Seite kann der Pol 15 so belassen
bleiben, wird aber vorzugsweise auf der betreffenden Sei
te wenigstens teilweise oder um ein kurzes Stück verbrei
tert, um das Aufbringen der Wicklung zu erleichtern. Ge
mäß einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß
hier ein unmagnetisches Teil 15 b angesetzt wird, das bei
spielsweise ein Kunststoffteil ist, welches symmetrisch
zu dem Polschuhteil 15 a ausgebildet und durch geeignete
Mittel auf der freien Seite des Poles 15 befestigt ist,
um sich in der anderen Umfangsrichtung zu erstrecken.
Am Stator 11 sind Spulen 18 und 19 auf die radial über
stehenden Schenkel der Pole 14 und 15 bifilar gewickelt.
Ein Gleichstrom, der durch einen im einzelnen später be
schriebenen Steuerkreis in die Spulen gespeist wird,
fließt in abwechselnd entgegengesetzter Richtung durch
die Spulen. Dadurch werden die Pole 14 und 15 abwechselnd
in entgegengesetzter Polarität magnetisiert. Der Kern 13
ist axial an einer hohlen zylindrischen Traghülse 20 be
festigt, die ihrerseits mit einem axialen Ende an einem
Einbaurahmen 21 befestigt ist.
Der Rotor 12 umfaßt ein umgedrehtes schüsselförmiges
Joch 22, das in der Mitte des obenliegenden Bodens am
oberen Ende einer Drehwelle 23 befestigt ist, die die
Traghülse 20 durchdringt. Das Joch 22 erstreckt sich
abwärts vom Einbaurahmen 21 und ist drehbar in der Hül
se 20 mit Hilfe von in die Hülse eingesetzten oberen und
unteren Lagern 24 und 25 gehalten. An der inneren Seiten
wand des Jochs 22 gegenüber den Endflächen 16 und 17 der
Statorpole und getrennt durch den schmalen Spalt ist ein
zylindrischer Permanentmagnet 28 befestigt, der zwei ma
gnetisierte Flächen 26 und 27 von abwechselnd entgegen
gesetzter Polarität aufweist. Die magnetisierten Flächen
erstrecken sich im wesentlichen über einen Bereich von
180 Winkelgrad (im vorliegenden Fall gleich dem mecha
nischen Drehwinkel). Der Permanentmagnet 28 umfaßt ein
zylindrisches, wie angegeben magnetisiertes Teil, kann
aber auch aus zwei bogenförmigen Permanentmagneten ge
bildet sein, die in entgegengesetzter Polarität zuein
ander auf ihrer inneren Umfangsfläche magnetisiert und
einstückig verbunden sind.
Innerhalb des Rotors 12 und an einer Stelle, die sich
in der Drehrichtung im wesentlichen im Abstand von neun
zig elektrischen Winkelgraden von der Mittellinie des
breiten Statorpols 14 befindet, ist ein Hall-Element 29
beispielsweise in einem integrierten Schaltkreis ange
ordnet, um die Stellungen des Rotors über die Polarität
einer der magnetisierten Rotorflächen 26 und 27, die dem
Element gegenüberliegt, zu ermitteln. Die Signale des
Elements werden einem Spulenstrom-Steuerkreis zugeführt,
der weiter unten beschrieben wird.
Die Wirkungsweise des bürstenlosen Motors 10 des voran
gehenden Ausführungsbeispiels wird unter Bezug auf Fig. 6
beschrieben, die einen Stromversorgungs-Steuerkreis PPC
für die Spulen 18 und 19 zeigt. Wenn den Spulen 18 und 19
keine elektrische Energie zugeführt wird und der Motor
aus diesem Grund sich in seinem nicht erregten Zustand
befindet, bleibt der Rotor 12 stabil in der in Fig. 2
gezeigten stationären Stellung. Er ist in bezug auf die
Mitte des breiten Statorpols 14 verschwenkt. In dieser
Stellung fluchtet die Mitte der magnetisierten Fläche 27
im wesentlichen mit der Mitte des Polschuhteils 15 a des
schmalen Statorpols 15. Infolgedessen verdichtet die ver
hältnismäßig kleine Umfangsbreite des schmalen Stator
pols 15 den magnetischen Fluß aus der magnetisierten Ro
torfläche 27 auf den schmalen Pol 15. Die verhältnismäßig
große Umfangsbreite des breiten Statorpols 14 ermöglicht
es dem magnetischen Fluß, aus der anderen magnetisierten
Rotorfläche 26 zum breiten Pol 14 ohne eine Verdichtung
zu fließen. Die magnetische Zwangskraft des schmalen
Pols 15 in bezug auf den Rotor 12 ist also größer als die
des breiten Pols 14. Fig. 2 zeigt nur als ein Beispiel
eine Phase, in der die als Südpol magnetisierte Rotorflä
che 27 in der Mitte stationär dem schmalen Statorpol 15
gegenüberliegt. Man sieht aber, daß die andere, als Nord
pol magnetisierte Rotorfläche 26 den Platz der Südpol-
Fläche 27 einnimmt, wenn die Nordpol-Fläche 26 auf der
Seite des schmalen Pols 15 in der Endphase einer Drehung
des Rotors 12 steht. In der oben geschilderten Stellung
des Rotors steht das Hall-Element 29 im Abstand des elek
trischen Winkels von neunzig Grad von der Mittellinie des
breiten Pols 14 in der Stellung gegenüber der magnetisier
ten Rotorfläche 26 (Nordpol in Fig. 2). Diese ist sta
tionär gegenüber dem breiten Pol 14 versetzt in Richtung
zum Element 29 wegen der wie oben erläutert versetzten
Stellung des Rotors 12. Dadurch erkennt das Element 29
stets die Polarität (hier den Nordpol) der magnetisier
ten Rotorfläche, die dem breiten Statorpol 14 gegenüber
liegt. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Hall-
Element 29 durch den Nordpol aktiviert und gibt eine Aus
gangsspannung ab. Beim Erkennen des Südpols nimmt die Aus
gangsspannung den Wert Null an. Die Spulen 18 und 19 sind
vorzugsweise fortlaufend bifilar gewickelt und umfassen
erste und zweite Wicklungen L 1 und L 2 (Fig. 6). Ein in
die zweite Wicklung L 2 gespeister Gleichstrom magnetisiert
den breiten Statorpol 14 als Nordpol und den schmalen
Statorpol 15 als Südpol. Wird die erste Wicklung L 1 er
regt, werden diese Pole 14 und 15 umgekehrt als Südpol
bzw. Nordpol magnetisiert.
Wenn eine Gleichspannung durch die Stromversorgungs-
Steuerschaltung PPC nach Fig. 6 an den Motor 10 ange
legt wird und wenn der Rotor 12 sich in einer festen
Stellung befindet, wie beispielsweise in Fig. 2 gezeigt
ist, so stellt das Hall-Element 29 den Nordpol fest und
liefert eine Ausgangsspannung, durch welche ein Basis
strom zu einem Transistor Q 2 fließt, um diesen durchzu
schalten. Hierdurch fließt ein Basisstrom in einem wei
teren Transistor Q₃, so daß dieser durchgeschaltet wird.
Schließlich fließt ein Gleichstrom durch die zweite
Wicklung L 2. Ein Basisstrom in dem ersten Transistor Q 1
ist währenddessen ausreichend klein, so daß dieser Tran
sistor Q 1 gesperrt ist und kein Gleichstrom durch die
erste Wicklung L 1 fließt. Infolgedessen werden die Sta
torpole 14 und 15 als Nordpol bzw. Südpol magnetisiert.
Die diesen Statorpolen gegenüberliegenden Rotoroberflä
chen 26, 27, die als Nordpol bzw. Südpol magnetisiert
sind, werden von den jeweils gleichgepolten Statorpolen
14, 15 abgestoßen und in Umfangsrichtung sowie im Uhr
zeigersinn bewegt, weil durch die feste Versetzung am
Rotor eine Auslenkkraft erzeugt wird, durch welche die
ser Rotor 12 veranlaßt wird, im Uhrzeigersinn bezüglich
Fig. 3 anzulaufen.
Wenn der Rotor 12 auf diese Weise in Drehung versetzt
wird und das in Drehrichtung vordere Ende der Südpol-
Rotoroberfläche 27 zu dem Hall-Element 29 gelangt, er
kennt dieses Element den Südpol und läßt die Ausgangs
spannung auf Null absinken, wodurch der zweite und der
dritte Transistor Q 2, Q 3 durchgeschaltet werden, damit
der zweiten Wicklung L 2 kein Stromfluß mehr zugeführt
wird. Hingegen fließt nun ein Basisstrom über Widerstän
de R 1, R 2 und eine Diode D zu dem ersten Transistor Q₁,
um diesen durchzuschalten und einen Gleichstromfluß in
der ersten Wicklung L 1 zu erzeugen. Infolgedessen werden,
wie in Fig. 4 gezeigt, die Statorpole 14, 15 als Südpol
bzw. Nordpol magnetisiert und haben dieselben Polaritäten
wie die als Südpol bzw. Nordpol gepolten Rotoroberflächen
27 bzw. 26. Es tritt daher erneut eine Bewegung des Rotors
12 unter der Wirkung der Abstoßungskräfte auf, so daß sich
dieser Rotor 12 im Uhrzeigersinn weiterdreht, wie in Fig.
5 veranschaulicht ist. Durch fortwährende Wiederho
lung wird eine kontinuierliche Drehbewegung des Motors 10
erreicht.
Bei der geschilderten Wirkungsweise kommt keine Stelle
mit einem Drehmoment Null vor, und der Motor kann sogar
eine positive Selbstanlauffähigkeit mit einem ausreichend
großen Anlaufmoment erzielen.
Aus der Fig. 7 ist zu entnehmen, daß auf den Rotor 12
gleichzeitig ein Hauptdrehmoment und ein Hilfsdrehmoment
wirken, gezeigt durch die Kurven T 1 und T 2. Das Hauptdreh
moment T 1 ist eine Resultierende aus einer magnetischen
Feldstärke, die durch die Magnetisierung der Statorpole
14 und 15 mit den mit Gleichstrom erregten Spulen erzeugt
wird, und einer Feldstärke des Permanentmagnets 28. Das
Hauptdrehmoment T 1 tritt bei jedem halben Drehzyklus auf.
Das Hilfsdrehmoment T 2 beruht auf Reluktanz und stammt
hauptsächlich aus einer magnetischen Feldstärke, die die
versetzte stationäre Stellung des Rotors im nicht ver
setzten Zustand mit sich bringt. Das Hilfsdrehmoment T 2
weist eine doppelt so hohe Frequenz wie das Hauptdreh
moment T 1 auf. Die Versetzung durch den abgetrennten oder
ausgesparten Teil des schmalen Statorpols 15 in bezug auf
den breiten Statorpol 14 verschiebt aber die Phase des
Hilfsdrehmoments T 2 in der Drehrichtung des Rotors aus
der des Hauptdrehmoments T 1 um einen Drehwinkel von bei
spielsweise R₁ oder R₂. Dadurch ergibt sich ein zusammen
gesetztes Drehmoment von T 1 und T2, wie es durch die ge
strichelte Kurve T 1 plus T 2 gezeigt ist. Diese Kurve er
reicht keine Nullstelle und liegt im großen Ganzen flach
im wesentlichen bei einem festen Wert. Dadurch kann der
Motor 10 selbst anlaufen und gleichmäßig drehen. Die Ver
setzungswirkung, die sich dadurch ergibt, daß an dem
schmaleren Statorpol 15 ein Teil abgetrennt bzw. ausge
spart wurde, und die sehr viel geringere Umfangsbreite
dieses Statorpols 15 bewirken eine erheblich größere Ver
setzung des Rotors 12 bezüglich des breiteren Statorpols
14, so daß ein größeres Anlaufmoment erhalten wird.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung sind die beiden magnetisierten Rotoroberflä
chen 26, 27 des Permanentmagneten 28 derart ausgebildet,
daß die Scheitel einer Kurve, welche ihre Magnetvertei
lung wiedergibt, entgegengesetzt zur Drehrichtung des
Rotors 12 versetzt sind gegenüber einer Kurve, welche
eine gleichmäßige Magnetisierung wiedergibt, vorzugswei
se um etwa 45° (elektrischer Winkel), wie in Fig. 8 ge
zeigt ist. In dieser Figur stellt die mit durchgehendem
Strich gezeigte Kurve die versetzte Magnetverteilung der
Rotorflächen 26, 27 dar, während eine regelmäßige Magnet
verteilung des Rotors gestrichelt gezeigt ist, wie sie
beispielsweise bei einem Motor nach der Patentanmeldung
P 35 29 174.5-32 vorgesehen ist.
Durch die versetzte Magnetisierung des Rotors 12 wird
in Verbindung mit der Versetzungswirkung, die durch das
Abtrennen oder Aussparen am schmaleren Statorpol 15 er
reicht wird, eine weitere Steigerung der Gesamtversetzung
erreicht, wodurch sich ergibt, daß das Hilfsdrehmoment T 2
um etwa 40° (elektrischer Winkel) in Drehrichtung des
Rotors verschoben wird, wie in Fig. 7 veranschaulicht
ist, um auf diese Weise ein höheres Anlaufmoment zu er
zeugen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
der Fig. 9 ebenfalls für einen bürstenlosen Außenläufer-
Gleichstrommotor 10, aber als vierpolige Ausführung, ge
zeigt. Die im wesentlichen gleichen Bauteile wie in den
Fig. 1 bis 5 sind mit den gleichen Bezugszeichen, er
höht um 100, versehen. Wo zwei gleiche Teile verwendet
sind, ist das jeweils zweite mit einem Zusatz "a" be
zeichnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel umfaßt ein
Stator 111 ein Paar breiter vorspringender Magnetpole
114 und 114 a, die sich diametral gegenüberliegen, und
ein Paar von schmalen vorspringenden Magnetpolen 115 und
115 a, die sich ebenfalls diametral gegenüberliegen,
symmetrisch zueinander bezüglich der Drehachse des Motors.
Die schmalen Pole 115 und 115 a sind jeweils teilweise aus
gespart oder abgetrennt, so daß ihre Umfangsbreite vorzugs
weise weniger als 50% der Umfangsbreite bei den breiten
Polen 114 und 114 a beträgt. Ferner ist ein Hall-Element
129 im Abstand von der Mittellinie des breiten Pols 114
in der Drehrichtung des Rotors in einem elektrischen
Winkel von vorzugsweise neunzig Grad angeordnet. Ein
Rotor 112 umfaßt einen zylindrischen Permanentmagnet
128 mit vier abwechselnd entgegengesetzt magnetisier
ten Flächen 126, 127, 126 a und 127 a, die in ihrer An
zahl der Zahl der Statorpole entsprechen. Die Schei
telpunkte der Magnetisierungskurve dieser magnetisier
ten Oberflächen sind vorzugsweise um etwa 45° (elek
trischer Winkel) entgegengesetzt zur Drehrichtung des
Rotors 12 versetzt.
Ansonsten sind Ausbildung und Wirkungsweise dieser Aus
führungsform die gleichen wie bei der Ausführungsform
nach den Fig. 1 bis 5. Bei der Ausführungsform nach
Fig. 9 kann im Ergebnis dieselbe wirksame Versetzung
des Rotors 112 wie bei der Ausführungsform nach den Fig.
1 bis 5 erreicht werden, um eine gleichmäßige Dre
hung des Motors zu gewährleisten.
Die Erfindung kann auf verschiedene Weise abgewandelt
werden. Beispielsweise kann sowohl die Zahl der Stator
pole als auch die der Permanentmagnet-Rotorpole, falls
erforderlich, erhöht werden. Weiter kann der Permanent
magnet-Rotor innerhalb des Stators angeordnet werden,
falls ein zylindrischer Permanentmagnet, polarisiert
auf der Umfangsfläche, und ein Stator, der um diesen
Magnet herum angeordnet ist, verwendet werden. Schließlich
können der schmale Pol oder die schmalen Pole eine
L-Form anstelle der erwähnten T-Form aufweisen. In die
sem Fall kann die Anordnung des L-förmigen schmalen
Statorpols so abgewandelt werden, daß sich der Pol
symmetrisch zum Stator in bezug auf den breiten Stator
pol radial erstreckt, und zwar ohne Verschwenkung, und
daß allein die Umfangsbreite des schmalen Statorpols
sich in einer verschwenkten Stellung, nämlich um einen
elektrischen Winkel von 140 bis 160 Grad in einer der
Rotordrehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung, be
findet.
Claims (4)
1. Bürstenloser Gleichstrommotor mit einem Rotor, der
einen Permanentmagnet mit am Umfang abwechselnd entge
gengesetzt magnetisierten Polen umfaßt, einem Stator,
der am Umfang in gleichen mechanischen Winkelabständen
angeordnete überstehende Polteile und Spulen zum ab
wechselnden Erregen dieser Polteile in entgegengesetz
ter Polarität aufweist, Mitteln zum Starten des Rotors
in einer vorher festgelegten Drehrichtung, einem Hall-
Element zum Erkennen der Polarität des gerade gegenüber
stehenden Rotorpols in einer vorbestimmten Stellung so
wie Mitteln, die durch ein Steuersignal aus dem Hall-
Element steuerbar und von der erkannten Polarität ab
hängig einen Gleichstrom in einer vorbestimmten Rich
tung in die Spulen zu deren Erregung speisen, dadurch
gekennzeichnet, daß die überstehenden Polteile des
Stators am Umfang abwechselnd breitere und schmalere
Polschuhteile umfassen und daß die schmaleren Polteile
an ihren in Umfangsrichtung verbreiterten Polschuhteilen
zumindest teilweise abgetrennt oder ausgespart sind.
2. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die schmalen Polteile des Stators eine Umfangsbreite von
weniger als fünfzig Prozent der Umfangsbreite der breiten
Polteile aufweisen.
3. Motor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die abwechselnd entgegengesetzten Rotorpole des Perma
nentmagneten in ihren magnetisierten Oberflächen Schei
telpunkte der Magnetisierungsverteilung aufweisen, die ent
gegengesetzt zur Drehrichtung des Rotors versetzt sind.
4. Motor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Versetzung der Scheitelpunkte der Magnetisierungs
verteilung deutlich mehr als 40 elektrische Winkelgrade
beträgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP60211307A JP2575628B2 (ja) | 1985-09-25 | 1985-09-25 | 無刷子電動機 |
Publications (2)
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