DE3627454C3 - Anlage zum Einbringen von Papierrollen in eine Rollenrotations-Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Einbringen von Papierrollen in die mit fliegendem Rollenwechsel arbeitenden Rollenständer einer Rollenrotations-Druck­ maschine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 an­ gegebenen Gattung.

Derartige Verfahren zum Zu- und Wegführen von Rollen an Rollenständern von Rollenrotations-Druck­ maschinen sind bekannt. Verschiedene Ausführungsva­ rianten für Rollenzuführen vom Rollenlager zu den Rol­ lenständern ist in der "WIFAG-Information" Nr. 3 vom Februar 1982 dargestellt, wobei auch der Bedarf an Rol­ len für entsprechend große Maschinen aufgeführt ist Eine Anlage zum Einbringen von Papierrollen in die mit fliegendem Rollenwechsel arbeitenden Rollenstän­ der einer Rollenrotations-Druckmaschine der angege­ benen Gattung geht aus dem Prospekt "Goss Produk­ tionssysteme für die Zeitungsindustrie" 1005-A(2) 25 M9-81 der Rockwell International hervor und weist ein die Rollenständer umlaufendes Rollentransportsy­ stem für die Förderung der Papierrollen von einem Rol­ lenlager zu den Rollenständern und für die Entsorgung der Restrollen auf. Dabei fährt ein Wagen dieses Rollen­ transportsystems von der Umlaufbahn auf die Schiebe­ hebebühneneinheit in eine Ladeposition an dem Rollen­ ständer, so daß diese auf dem Wagen gelagerte Papier­ rolle mittels der Schiebehebebühneneinheit in den Rol­ lenständer eingesetzt werden kann.

Der leere Wagen fährt anschließend in eine Wartepo­ sition, um nach dem automatischen Rollenwechsel die Restrolle für den Abtransport abzuholen. Dazu fährt der leere Wagen zurück auf die Schiebebühne, wird unter dem Hülsenrest zentriert, übernimmt unter Anhe­ ben der Schiebebühne die Resthülse und fährt anschlie­ ßend in das umlaufende Rollentransportsystem.

Die Vorbereitung der Klebstelle, mit der das hintere Ende der verbrauchten Bahn an das vordere Ende der neuen Bahn geklebt wird, erfolgt dabei im Rollenstän­ der, so daß die Bedienungsperson im Lärm- und Gefah­ renbereich des Rollenständers arbeiten muß.

Außerdem kann die Klebstelle der neuen Rolle erst vorbereitet werden, wenn die neue Rolle in den Rollen­ ständer eingebracht worden ist, d. h., man ist in bezug auf die dafür aufgewendete Zeit in starkem Maße vom Arbeitstakt der Anlage (z. B. Rotation des Rollenauf­ nahmegestells) abhängig. Um Engpässe bei der Beschickung mit Papierrollen zu vermeiden, ist es einer Bedie­ nungsperson deshalb nicht möglich, mehrere Rollen­ ständer zu bedienen.

Außerdem ist ein Verfahren in diesem Prospekt vor geschlagen worden, bei dem innerhalb des Transportsy­ stems, das die Papierrollen vom Lager zum Rollenstän­ der führt, ein Rollenvorbereitungsplatz geschaffen wird. Auch dieser Aufbau kann dann zu Engpässen führen, wenn mehrere Rollenständer über dieses Transportsy­ stem beschickt werden müssen, weil einerseits das Transportsystem, andererseits aber auch die Bedie­ nungsperson an den Arbeitstakt der Rollenrotations-Druck­ maschine gebunden sind.

Weiterhin geht aus der DE-OS 20 33 389 ein Ab­ wickelstand für mehrere Papierrollen hervor, bei dem je dem Rollenständer eine Umladestation für die Vorbe­ reitung der Papierrolle (Reinigung, Entfernung der be­ schädigten Bahnlagen) zugeordnet ist, die gleichzeitig auch als Magazinplatz dienen kann. Die vorbereitete Papierrolle wird von jeder Ladestation auf die Schiebe­ hebebühneneinheit für die Übergabe zu dem Rollen­ ständer durch nicht näher beschriebene Mittel gescho­ ben. Auch eine Übernahme der Restrolle aus dem Rol­ lenständer ist vorgesehen. Das Rollentransportssystem weist auf Schienen laufende, antreibbare Schiebebüh­ nen auf. Außerdem enthalten die Zwischenstationen achsparallele Walzen, die angehoben bzw. abgesenkt werden können.

Hierbei handelt es sich jedoch um geschlossene Ein­ heiten, die aufgrund ihrer Auslegung für den gesamten Transport der Papierrollen von dem Rollenkeller in die Rollenständer vorgesehen sind.

Antreibbare Tragwalzen gehen aus der DE-AS 1 18 335 und der US-PS 3 351 299 hervor.

Schließlich zeigt die US-PS 3 415 495 noch das Umla­ den von Rollen von einem Transportsystem auf ein an­ deres mittels eines Schiebemechanismus.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anla­ ge zum Einbringen von Papierrollen in die Rollenstän­ der einer Rollenrotations-Druckmaschine der angege­ benen Gattung zu schaffen, bei der die Vorbereitung der nachher zu verarbeitenden Papierrolle, insbesonde­ re deren Klebstelle, sowie die Entsorgung der Restrol­ len praktisch unabhängig vom Arbeitstakt der Maschi­ nenanlage durchgeführt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen dar­ auf, daß nun einzelne Ablaufschritte des Be- und Entla­ devorgangs der Papierrollen automatisiert werden kön­ nen, und zwar bis hin zum vollautomatischen Be- und Entladen von Papierrollen bzw. Restrollen des Rollen­ ständers.

Dabei erfolgt die Klebestellenvorbereitung außer­ halb des Rollenständers in einer Umladestation, so daß die Bedienungsperson, die nun die Klebestellenvorbe­ reitung für mehrere Rollenständer übernimmt, außer­ halb der Gefahren- und Lärmzone der Rollenständer arbeiten kann.

Da die Klebestellenvorbereitung, das Einbringen der vorbereiteten Papierrollen in die Rollenständer und die Entnahme der Restrollen mittels eines eigenen Trans­ portsystem erfolgen und damit diese Arbeitsgänge von dem Antransport der Papierrollen in den Bereich der Rollenständer entkoppelt sind, ist man nun unabhängig vom Arbeitstakt der Druckmaschine.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Aus­ führungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegen­ de Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur eine Anlage zum Einbringen von Papierrollen in die Rollen­ ständer einer Rollenrotations-Druckmaschine zeigt, die in der Regel unterhalb einer mehrere Druckwerke auf­ weisenden Druckmaschine angeordnet ist.

Der gesamte Ablauf, dessen einzelne Schritte zum besseren Verständnis auf die verschiedenen Stationen a, b, c, d, e verteilt wurden spielt sich in jeder der Statio­ nen a, b, c, d, e auf die gleiche Weise kontinuierlich ab.

Diese Anlage weist fünf Stationen a, b, c, d und e auf zum Be- und Entladen von Rollen. Jede der Stationen a, b, c, d, e ist mit einer Drehweiche 1 an ein Rollentrans­ portsystem 2 anschließbar, das aus die Stationen a, b, c, d, e umlaufenden Schonen 3 und darauf fahrenden Rol­ len Wagen, die antreibbar sind, besteht. Der jeweilige Kolbenwagen bringt Rollen 5 vom Lager (Pfeil 6) und führt sie über die Drehweiche 1 in eine der Stationen a, b, c, d, e.

Jede der Stationen a, b, c, d, e weist eine Umladesta­ tion 7, ein Rollentransfersystem 8, einen Rollenständer 9, eine Schiebehebebühne 10 und ein Restrollenentla­ dungssystem 11 auf.

Die Umladestation 7 besteht aus zwei, zur angeliefer­ ten Rolle achsparallelen, Walzen 12 und 13, die anheb­ bar sind und wovon eine antreibbar ist, womit die dar­ aufliegende Rolle leicht verdreht werden kann.

Das Rollentransfersystem 8 besteht aus Schienen 14 und darauf antreibbaren und verfahrbaren Rollen-Wa­ gen 15 und 21.

Der Rollenständer 9 weist Platz auf für zwei Rollen und ermöglicht in bekannter Weise ein Zusammenkle­ ben der Bahnen. Die Schiebehebebühne 10 bringt eine auf den Rollen-Wagen 15 abgelegte Rolle 16 unter die Rollenständerarme und hebt die Rolle 16 auf die not­ wendige Höhe an. In gleicher Weise wird eine Restrolle 17 vom Rollenständer 9 abgenommen und dem Restrol­ lenentladungssystem 11 zugeführt.

Das Restrollenentladungssystem 11 besteht aus ei­ nem Schiebemechanismus 18, der die Restrolle 17 vom Rollen-Wagen 21 auf den Rollen-Wagen 4 des Rollen­ transportsystems 2 umlädt. Zwischen Umladestation 7 und Schiebehebebühne 10 ist ein zusätzlicher Magazin­ platz 19 angeordnet.

Vor Druckbeginn werden alle Rollen vorbereitet. Dies bedeutet für jede Station a, b, c, d, e, daß sich zwei Rollen im Rollenständer 9 befinden, wobei eine Rolle mit einer Klebstelle versehen ist. Auf den Rollen-Wagen 15, welcher sich auf dem Magazinplatz 19 befindet, ist eine Rolle 16 mit vorbereiteter Klebstelle geladen. Auf den angehobenen Walzen 12 und 13 der Umladestation 7, die gleichzeitig auch als Magazinplatz dient, liegt eine Rolle, die ebenfalls mit einer Klebstelle versehen ist. Mit dieser Ausgangssituation wird der Betrieb aufgenom­ men.

Wenn die erste Rolle im Rollenständer 9 fast ver­ braucht ist, wird der Anfang der zweiten Rolle automa­ tisch an das auslaufende Ende der ersten Rolle geklebt Die Rollenständerarme werden um 180° gedreht. Die Restrolle 17 befindet sich im Bereich der Schiebehebe­ bühne 10, dargestellt in Station a und b. Der Rollenwa­ gen 21 fährt auf die Schiebehebebühne 10. Die Schiebe­ hebebühne 10 fährt mit dem Rollenwagen 21 unter die Achse der Restrolle 17 oder 20, wird angehoben und nimmt die Restrolle 20 auf. Die Schiebehebebühne 10 wird gesenkt, in die Ausgangslage zurückgefahren, und der Rollenwagen 21 fährt mit der Restrolle 17 oder 20 zum Restrollenentladungssystem 11, wo der Schiebeme­ chanismus 18 die Restrolle 17 oder 20 vom Rollenwagen 21 auf einen Rollenwagen 22 (entspricht Rollenwagen in Station a) umlädt, dargestellt in Station b.

Eine mit einer Klebstelle vorbereitete Rolle 23, wel­ che auf dem Magazinplatz 19 auf einem Rollenwagen 24 (entspricht Rollenwagen 15 in Station a) wartet, fährt nun auf die Schiebehebebühne 10 vor, welche ihrerseits unter die Rollenständerarme fährt und angehoben wird, bis die Spanndorne der Rollenständerarme die Rolle 23 einspannen können. Dieses Anheben der Schiebehebe­ bühne 10 kann beispielsweise durch Lichtschranken 32 überwacht werden. Die Schiebehebebühne 10 wird da nach abgesenkt und fahrt in die Ausgangslage zurück. Gleichzeitig fährt der Rollenwagen 21 mit der Restrolle 20 über eine Drehweiche auf das Rollentransportsystem 2 und von da in ein Restrollenlager (Pfeil 25), dargestellt in Station c.

Ein Rollenwagen 26 fährt von der Schiebehebebühne 10 unter eine Rolle 27, welche auf den angehobenen Walzen 12, 13 des Umladeplatzes 7 liegt, und welche dadurch gleichzeitig in axialer Richtung ausgerichtet wird, übernimmt diese mit einer Klebstelle versehenen Rolle 27 und fährt auf den Magazinplatz 19, dargestellt in Station d.

Vom Lager her bringt ein Rollen-Wagen 28 eine neue Rolle 29 und fährt über die Drehweiche 1 auf die Umla­ destation 7. Dort wird die Rolle angehoben, axial ausge­ richtet, der leere Wagen 28 fährt zurück auf die Schie­ nen 3 des Rollentransportsystems 2 und fährt über Schienenstrang 30 zum Schienenstrang 31, wo er in ein Restrollenentladungssystem 11 einfährt, um eine neuer­ lich anfallende Restrolle zu übernehmen. Dieser Ablauf ist in Station e dargestellt.

Auf der Umladestation 7 kann nun die Bedienungs­ person die Klebstelle der neuen Rolle 29 vorbereiten, und ist dabei wegen den Vorratsrollen auf der Umlade­ station 7, die gleichzeitig als Magazinplatz dient, und dem Magazinplatz 19 nicht exakt an den Arbeitstakt der Druckanlage gebunden, welche bekanntlich die Rollen nicht mit gleichmäßigen Unterbrüchen anfordert.

Bei vollautomatischem Betrieb der beschriebenen Anlage müssen in bekannter Weise Überwachungsele­ mente integriert werden, wobei beispielsweise der von einem programmierbaren Kontrollgerät gesteuerte Ab­ lauf auf einem Tableau überwacht werden kann.

Da das Rollentransfersystem 8 unabhängig vom Rol­ lentransportsystem 2 arbeitet, kann eine derartige Anla­ ge auch ohne weiteres in ein bereits bestehendes Rol­ lentransportsystem integriert werden.

Claims (10)

1. Anlage zum Einbringen von Papierrollen in die mit fliegendem Rollenwechsel arbeitenden Rollenständer einer Rollenrotations-Druckmaschine

• a) mit einem die Rollenständer umlaufenden Rollentrans­ portsystem für die Förderung der Papierrollen von einem Rollenlager zu den Rollenständern und für die Entsorgung der Restrollen,
• b) mit Schiebehebebühneneinheiten für das Einsetzen der vorbereiteten Papierrollen in die Rollenständer und für die Entnahme der Restrollen aus den Rollenständern, und
• c) mit einer Klebestellenvorbereitung,

gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

• d) das Rollentransportsystem (2) bringt die Papierrollen (5) zu den Rollenständern (9) zugeordneten Umlade­ stationen (7; 12; 13) für die Vorbereitung ihrer Klebestellen;
• e) jedem Rollenständer (9) ist ein von dem Rollentrans­ portsystem (2) unabhängiges Rollentransfersystem (8) zugeordnet, das
  e1) die mit einer Klebestelle versehene Papierrolle (16; 23; 27; 29) automatisch von der Umladestation (7; 12; 13) zu der Schiebehebebühneneinheit (10) bringt,
  e2) vor dem folgenden Rollenwechsel die Restrolle (17; 20) übernimmt, und
  e3) die Restrolle (17; 20) einem Umladeplatz (11) für die Übergabe an das Rollentransportsystem (2) zuführt, der in Bezug auf die Umladestation (7; 12; 13) auf der gegenüberliegenden Seite des Rollenständers (9) angeord­ net ist;
• f) der Umladeplatz (11) weist einen Schiebemechanismus (18) auf, der die Restrolle (17; 20) von dem Rollenwagen (21) des Rollentransfersystems (8) auf das umlaufende Rollen­ transportsystem (2) umlädt.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Umladestation (7; 12; 13) und der Schiebe­ hebebühneneinheit (10) ein Magazinplatz (19) angeordnet ist.

3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeich­ net, durch ein Steuergerät für die automatische Über­ wachung der einzelnen Ablaufschritte des Einbringvor­ ganges für die Papierrollen (16).

4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Umladestation (7) zwei zur angeliefer­ ten Papierrolle (5) achsparallele Walzen (12, 13) aufweist.

5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Walzen (12, 13) antreibbar ist.

6. Anlage nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Walzen (12, 13) anhebbar sind.

7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Rollentransfersystem (8) Schienen (14) und auf jeder Seite des Rollenständers (9) darauf antreibbare und verfahrbare Rollenwagen (15; 21) aufweist.

8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Rollentransportsystem (2) Stationen (a, b, c, d, e), umlaufende Schienen (3) und darauf fahrende antreibbare Rollenwagen (22) aufweist.

9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schiebehebebühneneinheit (10) mit dem Rollenwagen (21) unter die Achse der Restrolle (17, 20) fährt, angehoben wird, und die Restrolle (17, 20) aufnimmt.