DE3626765A1 - Verfahren zum verpacken von kleinteilen und verpackung fuer kleinteile - Google Patents
Verfahren zum verpacken von kleinteilen und verpackung fuer kleinteileInfo
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Description
Bei großtechnischen Fertigungsprozessen werden für produ
zierte Teile Verpackungen benötigt, die zum einen z.B.
bruchempfindliche Teile schützen, die zum anderen aber
auch geeignet sind, daß aus ihnen die verpackten Teile
leicht maschinell oder manuell in immer der gleichen Lage
entnehmbar sind, insbesondere, wenn z.B. weitere Ferti
gungsschritte an den verpackten Kleinteilen vorgenommen
werden sollen. Außerdem werden Verpackungen benötigt, die
jeweils kleinere Mengen von Kleinteilen zu einem Gebinde
zusammenfassen, um bei einem Weiterverarbeitungsschritt,
dem die verpackten Kleinteile (z.B. Halbfertigfabrikate)
unterzogen werden sollen, schneller umrüsten zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Verpacken von Kleinteilen anzugeben, mit dem Kleintei
le unterschiedlichster Formgebung schnell und gegen Bruch
und Beschädigung gesichert verpackt werden können und eine
Verpackung zu schaffen, die diesen Anforderungen gerecht
wird und aus der Kleinteile schnell und immer lagegerecht
maschinell oder manuell entnommen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
mindestens ein zu verpackendes Kleinteil mit Hilfe einer
mehrschichtig aufgebauten Verbundplatte, die aus einer
nicht deformierbaren Basisplatte und einer mit der Basis
platte fest verbundenen, deformierbaren, elastischen Trä
gerschicht besteht, durch Eindrücken des Kleinteils in die
Trägerschicht verpackt wird.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Ver
fahrens gemäß der Erfindung wird eine Verpackung mit einer
Trägerschicht aus vernetztem Polyäthylenschaum eingesetzt
und nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Trägerschicht
auf ihre der Basisplatte gegenüberliegenden Oberfläche ei
ne glatte Oberflächenschicht aufgebracht, insbesondere
wird die Oberflächenschicht aus einer Polyäthylenfolie ge
bildet.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens nach
der Erfindung wird mindestens ein zu verpackendes Klein
teil in die auf eine Temperatur im Bereich von 70 bis
180°C erwärmte Trägerschicht so weit eingedrückt, daß das
Kleinteil in einem, durch thermisches Verformen der Trä
gerschicht gebildeten, der Form des Kleinteils entspre
chenden Fach sicher gehaltert wird und daß ein unmittelbar
an die Basisplatte angrenzender Bereich der Trägerschicht
nahezu unverformt erhalten bleibt.
Durch die Verwendung eines aufgeschäumten thermoplasti
schen Materials für die Trägerschicht ergibt sich der be
sondere Vorteil, daß das aufgeschäumte Material nach Er
wärmen dauerhaft verformt werden kann, so daß zu ver
packende Kleinteile, wenn sie in diese Trägerschicht ein
gedrückt werden, dauerhaft verformte Bereiche (Fächer oder
Nester) in der Trägerschicht ausbilden, die der Form der
zu verpackenden Kleinteile genauestens entsprechen.
Hierbei werden für jedes einzelne zu verpackende Kleinteil
individuelle Fächer oder Nester ausgeformt, so daß sogar
Maßabweichungen im Toleranzbereich ihre Berücksichtigung
finden. Die Bildung von Nestern oder Fächern auf diese
Weise ist wesentlich wirtschaftlicher und schneller zu
bewerkstelligen, als wenn z.B. Ausformungen in einem
Trägermaterial zur Aufnahme von Kleinteilen mechanisch,
z.B. durch Schneiden oder Austanzen, gebildet werden
müssten; auf diese Weise sehr maßgenaue Ausformungen
herzustellen, erfordert einen beträchtlichen
Werkzeugaufwand und eine aufwendige Lagerhaltung von
Verpackungen für unterschiedlich geformte Kleinteile;
außerdem arbeitet ein solches Verfahren auch erheblich
zeitaufwendiger, was Nachteile für eine rationelle
Großserienfertigung mit sich bringt.
Dadurch, daß auf die Trägerschicht auf ihre der Basis
platte gegenüberliegenden Oberfläche eine glatte Oberflä
chenschicht aufgebracht wird, wobei vorteilhafterweise ei
ne thermoplastische dünne Folie zur Bildung der
Oberflächenschicht eingesetzt wird, ergibt sich der
Vorteil, daß die in die Oberflächenschicht eingedrückten
Kleinteile besonders leicht aus der Verpackung entnehmbar
sind, weil die Gleitreibungswerte zwischen
Oberflächenschicht und verpacktem Kleinteil sehr gering
sind.
Eine Verpackung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren
ausführbar ist, ist gekennzeichnet durch eine mehrschich
tig aufgebaute Verbundplatte mit einer nicht deformierba
ren Basisplatte und mit einer mit der Basisplatte fest
verbundenen, deformierbaren, elastischen Trägerschicht, in
der die zu verpackenden Kleinteile durch Eindrücken orts
fest zu haltern sind, wobei die Trägerschicht vorteilhaf
terweise mit einer auf ihre der Basisplatte gegenüberlie
genden Oberfläche aufgebrachten glatten Oberflächenschicht
insbesondere aus einem thermoplastischen Material versehen
ist.
Die Trägerschicht besteht vorteilhafterweise aus einem
aufgeschäumten thermoplastischen Material wie vernetztem
Polyäthylenschaum und die Basisplatte besteht vorteilhaf
terweise aus ein- oder mehrwelliger Wellpappe.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsge
mäßen Verpackung können maßgenaue Verpackungen unmittelbar
am Fertigungsort der zu verpackenden Kleinteile geschaffen
werden. Ein weiterer beträchtlicher Vorteil für eine
rationelle Großserienfertigung ist, daß die Vorratshaltung
für Verpackungen erheblich vereinfacht wird, denn für zu
verpackende Kleinteile unterschiedlichster Art und Formge
bung braucht nur eine einzige Art von Ausgangsverpackung
in Form einer mehrschichtig aufgebauten Verbundplatte be
reitgehalten zu werden, die dann erst an Ort und Stelle
der Fertigung der zu verpackenden Kleinteile ihre erfor
derliche Ausformung zur Aufnahme der Kleinteile erfährt.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und
der erfindungsgemäßen Verpackung ist, daß jeweils kleine
Mengen von Kleinteilen als Gebinde verpackt werden können
und daß aus diesen Gebinden durch Übereinanderstapeln
z.B. in einem Karton eine Vielzahl von Kleinteilen bruch
sicher verpackt werden kann. Dabei wird dann jeweils die
freiliegende Oberseite der in die Trägerschicht einge
drückten Kleinteile von der Basisplatte einer weiteren
Verbundplatte (mit in deren Trägerschicht eingedrückten
Kleinteilen) bedeckt. Der gesamte Plattenstapel erhält
schließlich für die Kleinteile der obersten Verbundplatte
eine geeignete Schutzabdeckung für den Transport.
Wenn für die Verbundplatte Wellpappe als Basisplatte und
für die Trägerschicht z.B. Polyäthylenschaum eingesetzt
werden, ergibt sich der weitere Vorteil, daß die Verbund
platte leicht durch Schneiden zerteilbar ist. Ein weiterer
Vorteil der erfindungsgemäßen Verpackung ist, daß auf ei
ner einzigen Verbundplatte verschiedene Kleinteile sor
tiert gemeinsam verpackt werden können, die miteinander in
einem weiteren Prozeßschritt ver- oder bearbeitet werden
sollen.
Als Ausführungsbeispiel wird ein Verfahren mit einer Ver
packung zum Verpacken von magnetischen U-Kernen aus einem
keramischen Ferrit beschrieben. Das erfindungsgemäße Ver
fahren und die erfindungsgemäße Verpackung sind selbstver
ständlich aber auch für ganz anders geartete Kleinteile
geeignet, z.B. Glasflaschen für Medikamente oder Metall
teile, deren empfindliche Oberflächen während des Trans
portes geschützt sein müssen.
Die Figuren zeigen:
Fig. 1 Ausgangsverpackung in Form einer mehrschichtig
aufgebauten Verbundplatte im Schnitt,
Fig. 2 und 3 Verpackung mit in ihr eingesetzten U-Kernen
im Schnitt als Vorder- und als Seitenansicht.
In Fig. 1 ist im Schnitt eine Verbundplatte 1 dargestellt
mit einer Basisplatte 3, z.B. aus ein- oder mehrwelliger
Wellpappe einer Dicke von 3 bis 5 mm, mit einer Träger
schicht 5 z.B. aus vernetztem Polyätylenschaum einer Dich
te von 0,025 bis 0,3 g/cm3, eines Erweichungsbereiches von
70 bis 180°C und einer Dicke von ≈ 10 mm und mit einer
glatten Oberflächenschicht 7 aus z.B. einer 50 µm dicken
Polyäthylenfolie.
In den Fig. 2 und 3 sind im Schnitt als Seiten- und Vor
deransicht die Verbundplatte 1 und eingeformte Kleinteile
9, hier magnetische U-Kerne aus einem keramischen Ferrit,
dargestellt.
Das Verfahren zum Verpacken der Kleinteile 9 in der Ver
bundplatte 1 wird so ausgeführt, daß die Verbundplatte 1
und insbesondere die Trägerschicht 5 mit der auf ihr an
gebrachten Oberflächenschicht 7 auf eine Temperatur
von ≈ 160°C erwärmt wird und die Kleinteile 9, hier
U-Kerne einer Abmessung von 35 mm Länge, 12,5 mm Breite
und 21 mm Höhe, mit einem Druck von 1500 N auf eine Fläche
von 320×214 mm2 (Abmessung der Verbundplatte 1) so weit
eingedrückt werden, daß die Kleinteile 9 in jeweils einem,
durch thermisches Verformen der Trägerschicht 5 und der
Oberflächenschicht 7 gebildeten, jeweils der Form des
Kleinteils 9 entsprechenden Fach 11 sicher gehaltert wer
den und daß ein unmittelbar an die Basisplatte 3 angren
zender Bereich 13 nahezu unverformt sowie zwischen den
einzelnen Kleinteilen 9 liegende Bereiche 15 der Träger
schicht 5 unverformt erhalten bleiben. Die Kleinteile 9
formen auf diese Weise jeweils ein eigenes formen- und
lagegerechtes Fach 11, wobei das aufgeschäumte thermo
plastische Material der Trägerschicht 5 in dem Bereich,
auf den die Kleinteile 9 aufgedrückt werden, unter Wärme
einwirkung verdichtet wird. In den Bereichen 13 und 15
bleibt im Material der Trägerschicht 5 eine Restelastizi
tät erhalten, wobei die seitlichen Rückstellkräfte des Ma
terials der Trägerschicht 5 in den Bereichen 15 so wirken,
daß die eingedrückten Kleinteile 9 unter Spannung in ihren
Fächern 11 gehalten werden, was einen sicheren Sitz der
Kleinteile 9 während eines Transportes garantiert. Die
glatte Oberflächenschicht 7 bildet eine Grenzschicht zwi
schen den eingeformten Kleinteilen 9 und der Trägerschicht
5; sie verbessert die Gleiteigenschaften der Oberfläche
der Trägerschicht 5 und erleichtert damit das Entnehmen
der Kleinteile 9 aus der Verbundplatte 1.
Claims (17)
1. Verfahren zum Verpacken von Kleinteilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein zu verpackendes Kleinteil (9) mit Hilfe
einer mehrschichtig aufgebauten Verbundplatte (1), die aus
einer nicht deformierbaren Basisplatte (3) und einer mit
der Basisplatte fest verbundenen, deformierbaren,
elastischen Trägerschicht (5) besteht, durch Eindrücken
des Kleinteils in die Trägerschicht verpackt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verpackung mit einer Trägerschicht (5) aus einem
aufgeschäumten Material eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verpackung mit einer Trägerschicht (5) aus einem
thermoplastischen Material eingesetzt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Trägerschicht (5) auf ihre der Basisplatte (3)
gegenüberliegenden Oberfläche eine glatte
Oberflächenschicht (7) aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verpackung mit einer Trägerschicht (5) aus
vernetztem Polyäthylenschaum eingesetzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenschicht (7) aus einer Polyäthylenfolie
gebildet wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verpackung mit einer Basisplatte (3) aus ein-
oder mehrwelliger Wellpappe eingesetzt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein zu verpackendes Kleinteil (9) in die
auf eine Temperatur im Bereich von 70 bis 180°C erwärmte
Trägerschicht (5) so weit eingedrückt wird, daß das
Kleinteil in einem, durch thermisches Verformen der
Trägerschicht gebildeten, der Form des Kleinteils
entsprechenden Fach (11) sicher gehaltert wird und daß ein
unmittelbar an die Basisplatte angrenzender Bereich (13)
der Trägerschicht nahezu unverformt erhalten bleibt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig mehrere Kleinteile (9) in die
Trägerschicht (5) eingedrückt werden, wobei der Abstand
zwischen mehreren nebeneinanderliegenden Kleinteilen so
eingestellt wird, daß zwischen den Kleinteilen jeweils ein
Bereich unverformten Materials (15) der Trägerschicht
erhalten bleibt.
10. Verpackung für Kleinteile für das Verfahren gemäß den
Ansprüchen 1 bis 9 gekennzeichnet durch eine mehrschichtig
aufgebaute Verbundplatte (1) mit einer nicht
deformierbaren Basisplatte (3) und einer, mit der
Basisplatte fest verbundenen, deformierbaren, elastischen
Trägerschicht (5), in der die zu verpackenden Kleinteile
(9) durch Eindrücken ortsfest zu haltern sind.
11. Verpackung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (5) aus einem aufgeschäumten
Material besteht.
12. Verpackung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (5) aus einem thermoplastischen
Material besteht.
13. Verpackung nach den Ansprüchen 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (5) mit einer auf ihre der
Basisplatte (3) gegenüberliegenden Oberfläche
aufgebrachten glatten Oberflächenschicht (7) versehen ist.
14. Verpackung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (5) aus vernetztem Polyäthylenschaum
besteht.
15. Verpackung nach den Ansprüchen 13 und 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenschicht (7) aus einer Polyäthylenfolie
gebildet ist.
16. Verpackung nach den Ansprüchen 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Basisplatte (3) aus ein- oder mehrwelliger
Wellpappe besteht.
17. Verwendung der Verpackung nach den Ansprüchen 10 bis
16 zur Verpackung von insbesondere bruchempfindlichen
Kleinteilen und insbesondere solchen, die noch weiteren
technischen Fertigungsprozessen unterzogen werden sollen.
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