DE3626423A1 - Verfahren und vorrichtung zur beeinflussung der farblichen erscheinung einer farbflaeche bei einem druckvorgang - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur beeinflussung der farblichen erscheinung einer farbflaeche bei einem druckvorgangInfo
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Description
Für die Beeinflussung (im Sinne von Steuern und
Regeln) der farblichen Erscheinung von aus mehreren
Teilfarben (z. B. Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) bei
einem Druckvorgang zusammengesetzten Farbflächen werden
als Meßgeräte hauptsächlich sog. Densitometer
und seltener Farbmeßgeräte (nach den Bauarten
"Spektralphotometer" oder "Dreifiltermeßgerät") verwendet.
Mit "Druckvorgang" sollen im folgenden alle
Vervielfältigungsverfahren bezeichnet werden, die
entweder über eine bildmäßig eingefärbte Druckform
ein Druckbild auf einem Bedruckstoff herstellen
(z. B. Offsetdruck, Tiefdruck, Hochdruck) oder als
sog. Farbprüfkopie-Verfahren (auch Proofverfahren
genannt) als Andruckersatz in der Reproduktionstechnik
eingesetzt werden oder die anschlaglosen
Verfahren, wie Tintenstrahldruck, Transferthermographie,
Elektrophotographie und Siebdruck, sind.
In Fig. 1 ist die Flächenaufteilung eines typischen,
mit den genannten Druckvorgängen herstellbaren
Druckbogens 51 skizziert. Auf diesem befindet sich
außerhalb des Endformats 53, also im sog. Beschnitt,
eine Druckkontrolleiste 52, die Testflächen zur
vorzugsweise densitometrischen Prozeßkontrolle enthält.
Das auf der Gesamtformatfläche des Druckbogens
51 befindliche Sujet besteht hier aus acht Seiten
einer bebilderten Druckschrift, die sowohl Abbildungen
54 als auch Text 55 umfaßt. Besonders hervorgehoben
ist eine Farbfläche 56, die hier Teil einer
Abbildung ist. Diese Farbfläche - es können auch
mehrere solche Flächen sein - wird vom Drucker auf
dem Sujet ausgewählt. Es handelt sich dabei vorzugsweise
um einen solchen Farbton, dessen originalgetreue
Wiedergabe erfahrungsgemäß als Beweis für die
richtige Wiedergabe der restlichen Farbtöne gelten
kann, oder um einen besonderen Farbton, dessen richtige
Wiedergabe ausschlaggebend für die Akzeptanz
des gedruckten Produkts ist (z. B. Hautton in einem
Kosmetik-Prospekt).
Während des Druckvorgangs prüft der Drucker das
Druckergebnis periodisch, indem er das jeweils hergestellte
Istexemplar 62 (Fig. 2) hinsichtlich der
farblichen Erscheinung der zu beeinflussenden Farbfläche
56 mit einem als Bezug dienenden Sollexemplar
61 visuell und gegebenenfalls auch meßtechnisch
anhand der Testflächen auf der Druckkontrolleiste
52 vergleicht. Falls kein Sollexemplar 61 vorhanden
ist, erfolgt der Vergleich mittels Sollmeßwerten,
die aufgrund bisheriger Erfahrungen festgelegt
wurden. Aus den auf dem Istexemplar 62 bestimmten
Istmeßwerten und den Sollmeßwerten werden
die Differenzen "Istmeßwert minus Sollmeßwert" gebildet
und als Regelabweichung im regeltechnischen
Sinn aufgefaßt. Es handelt sich im Falle der Dichtemessung
um Dichtewertdifferenzen und im Falle der
Farbmessung um farbmetrische Differenzwerte.
Die regeltechnisch erforderliche Beeinflussung wird
über eine Korrektur bei der Farbgebung der betreffenden
Teilfarbe von Hand durchgeführt. Unter
"Korrektur bei der Farbgebung" wird eine Änderung
bei der flächenbezogenen Auftragsmenge der Teilfarbe
verstanden, gleich ob es sich dabei um eine Veränderung
bei effektiven Flächendeckungsgrad oder bei
der Schichtdicke handelt.
Alternativ dazu sind Regelanlagen bekannt, bei
denen jede Regelabweichung vollautomatisch in einen
Stellbefehl zur Korrektur der Farbgebung der betreffenden
Teilfarbe umsetzbar ist. Ein Unterbrechung
des Regelkreises durch das Bedienungspersonal
ist auch hier möglich und sinnvoll, da der
Produktionsprozeß auch durch andere, mit den gewählten
Testflächen nicht erfaßbare Störungen stark
beeinflußt werden kann. Ein Beispiel hierzu ist
der im Offsetverfahren vom Feuchtmittel ausgehende
Einfluß.
Ein weiteres Beispiel dafür ist der Fall, in dem
sich die zur Messung benutzten Testflächen hinsichtlich
des Flächendeckungsgrads der Teilfarben
sehr stark von den entsprechenden Werten der zu
beeinflussenden Farbfläche unterscheiden. Mit den
bekannten Regelverfahren wird hier genau genommen
nur sichergestellt, daß die farbliche Erscheinung
der Testflächen konstant bleibt; für die zu beeinflussende
Farbfläche muß dies nicht immer gelten.
So kann im Offsetdruck bei Messung in Vollton-Kontrollfeldern
einer Druckkontrolleiste zwar die
farbliche Erscheinung dieser Kontrollfelder konstant
gehalten werden; dies gilt aber nicht unbedingt
auch für die farbliche Erscheinung eines Lichtertons.
Diese hängt nämlich nicht nur von der mit Vollton-Kontrollfeldern
kontrollierbaren Schichtdicke,
sondern auch stark von produktionsbedingten Schwankungen
des Flächendeckungsgrades im Lichtertonbereich
ab.
Zweck der automatischen Regelung bzw. der vom Bediener
ausgeführten Steuerung ist es, entweder die
in einem vorhandenen Sollexemplar vorliegende Farbgebung
anhand der dort z. B. auf Testflächen gemessenen
Dichtewerte möglichst genau nachzustellen
oder eine Farbgebung zu erreichen, die durch einen
Satz vorher festgelegter Solldichtewerte gekennzeichnet
ist. Hiermit erreicht man bei Druckvorgängen,
die auf die Herstellung weniger Exemplare
ausgerichtet sind (Beispiele: Farbprüfverfahren,
Farbkopierverfahren) eine weitgehende farbliche
Übereinstimmung mit der Vorlage und bei Druckvorgängen
für große Auflagen (z. B. Offsetdruck, Tiefdruck,
Hochdruck, Siebdruck) die Begrenzung der
produktionsbedingten Schwankungen innerhalb einer
Auflage.
Nachteilig an den bisher bekannten Beeinflussungsverfahren
ist, daß die am Bildaufbau beteiligten
Teilfarben unabhängig voneinander nachgestellt
werden. Dies kann dazu führen, daß sich die von
einem Betrachter wahrgenommene farbliche Erscheinung
und insbesondere der Farbton einer als kritisch
für die Akzeptanz des Produkts einzuschätzenden
Farbfläche zunächst stark ändert, weil die
für das Zustandekommen dieses Farbtons erforderliche
genaue Abstufung der Auftragsmengen der Teilfarben
während des Regelvorgangs nicht berücksichtigt wird.
Falls sich die Auftragsaggregate der Teilfarben hinsichtlich
ihres Regelverhaltens unterscheiden, kann
der Regelvorgang nämlich vorübergehend sogar zu
einer Vergrößerung der Farbtonabweichung führen,
obwohl die einzelnen Dichteabweichungen der Teilfarben
alle verringert worden sind.
Ein Mangel der bekannten Dichtemeßgeräte zur Steuerung
bzw. Regelung ist, daß die von diesen angezeigten
Dichtewerte oder deren Regelabweichungen
keine Rückschlüsse auf die tatsächlich vorliegenden
Farbabstände einer Farbfläche 56 in einem
empfindungsgemäß gleichabständigen Farbenraum zulassen
und insbesondere keine Unterscheidung zwischen
Regelabweichung ermöglichen, die lediglich die
Helligkeit betreffen und solchen, die auch Farbton
und Sättigung betreffen.
Ausreichend verläßliche Angaben über Farbabstände
sowie über die farbmetrischen Koordinaten Farbton,
Farbsättigung und Helligkeit sind nach dem
Stand der Technik nur mit Farbmeßgeräten gewinnbar.
Diese Geräte erfordern jedoch einen im Vergleich
zur Densitometrie hohen technischen Aufwand.
Ihre Anwendung zur Steuerung bzw. Regelung
der farblichen Erscheinung von vierfarbig aufgebauten
Bildern ist dadurch eingeschränkt, daß
die Aufschlüsselung einer gemessenen Gesamt-Farbverschiebung
in die Einzelbeträge der am Bildaufbau
beteiligten Teilfarben im allgemeinen nicht
möglich ist. So kann der Anzeige nicht entnommen
werden, ob z. B. eine angezeigte Helligkeitsveränderung
auf gleichsinnigen Veränderungen der Farbgebung
bei allen bunten Teilfarben beruht oder ob sie
nur auf die Teilfarbe Schwarz zurückgeht.
Im folgenden werden zunächst die für das Verständnis
der späteren Beschreibung hilfreichen farbmetrischen
Darstellungen erläutert.
In Fig. 3 ist das zu dem annähernd empfindungsgemäß
gleichabständigen Farbenraum nach CIE-UCS-1964
gehörige U*-V*-Diagramm als Beispiel gezeigt. Es
handelt sich um ein rechtwinkliges kartesisches
Koordinatensystem mit linear und in gleichem Maßstab
eingeteilten Achsen für die farbmetrischen
Koordinaten U* und V*. Die Koordinate W* wird auf
einer dazu senkrecht stehenden Achse abgetragen
und beschreibt die Helligkeit. Alle Farben gleichen
Farbtons liegen auf demselben, vom Ursprung ausgehenden
Strahl in der U*-V*-Ebene. Mit zunehmendem
Abstand vom Ursprung nimmt die Farbsättigung
zu. In Polarkoordinatendarstellung bezeichnet hier
der Polarwinkel den Farbton und der Radius die
Sättigung, der Pol stellt den neutralgrauen bzw.
weißen Farbton dar, er wird auch Unbuntpunkt genannt.
Daher sind in Fig. 3 sowohl die Kreislinien
gleicher Sättigung wie auch die Polarwinkel der
bunten Teilfarben (hier Cyan C*, Magenta M*,
Gelb Y*) und deren Mischfarben erster Ordnung
(hier Rot R*, Grün G*, Blau-Violett BV*) - den
Angaben der DIN 16539 "Europäische Farbskala für
den Offsetdruck" entnommen - eingetragen. Eine
Maßstabseinheit im CIE-UCS-1964-System entspricht
einem unter optimalen Voraussetzungen gerade sichtbaren
Unterschied der farblichen Erscheinung, zwei
Einheiten werden als gerade sichtbarer und vier
Einheiten als kleiner Unterschied empfunden.
Um auch kleine Farbverschiebungen von solchen Farben
darstellen zu können, die vom Unbuntpunkt U*=O,
V*=O weiter entfernt sind, empfiehlt es sich, den
Ursprung der Darstellung nach Fig. 3 in den Sollfarbort
des Sollexemplares 61 zu verlegen und die
Achsen mit Δ U* und Δ V* zu beschriften (Fig. 4-9).
In dieser Darstellung bezeichnen die Kreislinien
nicht mehr gleiche Farbsättigung und die
Zuordnung der Polarwinkel zu bestimmten Farbtönen
ist allenfalls noch annähernd gegeben. Es bleibt
jedoch die Interpretation der Entfernung des Istfarborts
vom Ursprung als Farbabstand und die
Deutung des Polarwinkels als Richtungsanzeige für
eine Farbverschiebung. Die Richtung läßt sich für
jede voll gesättigte bunte Teilfarbe aus einem
nach CIE-UCS-1964 eingestellten Farbatlas ersehen.
Für nicht zu weit vom Unbuntpunkt befindliche Farben
gelten jedoch die in Fig. 3 eingezeichneten
Richtungen wenigstens annähernd.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder
2. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges
Verfahren so auszubilden, daß unter Vermeidung der
geschilderten Mängel des Standes der Technik eine
verbesserte, insbesondere schnellere Beeinflussung
der farblichen Erscheinung der Farbfläche bei
einem Druckvorgang erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß - ausgehend von
densitometrischen Messungen - durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Eine nebengeordnete
Lösung der Erfindung - ausgehend von farbmetrischen
Messungen - ist Gegenstand des Anspruches 2.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind
Inhalt der Unteransprüche und werden im Zusammenhang
mit der Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe wird
zunächst anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels
mit densitometrischer Erfassung der Dichtewertdifferenzen
erläutert. Dabei wird eine vektorielle
Hilfskonstruktion verwendet, die zunächst
anhand von Fig. 4 näher beschrieben wird, bevor
das eigentliche Beispiel folgt. Fig. 4 zeigt eine
helligkeitsgleiche Ebene des CIE-UCS-1964-Farbenraums.
Die aus Fig. 3 bekannten Achsen U* und V*
wurden parallel verschoben, so daß der (vorerst
unbekannte) Sollfarbwert der hinsichtlich ihrer
farblichen Erscheinung zu beeinflussenden Farbfläche
56 nun im Ursprung O liegt. Durch Pfeile
eingetragen sind die Teilfarbrichtungen 71 C*,
M* und Y*, die in diesem Fall mit jenen Richtungen
übereinstimmen, welche vom Unbuntpunkt zu den
Farbörtern der voll gesättigten Teilfarben zeigen.
Diese Wahl liegt deswegen nahe, weil in diesem
Beispiel die farbliche Erscheinung einer neutralgrauen
und daher im Unbuntpunkt liegenden Farbfläche
beeinflußt werden soll.
Nach Ausmessen des Istexemplars werden die Dichtewertdifferenzen
der Teilfarben ermittelt; die Teilfarbe
Schwarz wird getrennt nach dem Stand der
Technik geregelt. Die Dichtewertdifferenzen jeder
bunten Teilfarbe wird nach Multiplikation mit
einem (später anhand von Tabelle 1 zu erläuternden)
Maßstabsfaktor als Absolutbetrag (Länge) eines
Teilfarbvektors 72 aufgefaßt, dessen Richtung mit
der zugehörigen Teilfarbrichtung71 übereinstimmt.
Die vektorielle Addition der Teilfarbvektoren 72
zeigt vom Ursprung O nach dem Punkt P′; der
Vektor wird als Summenvektor 73 bezeichnet.
Der Punkt P′ ist der mittels vektorieller Hilfskonstruktion
angenäherte Istfarbort. Bei Messung
mit einem Farbmeßgerät wird der tatsächliche Istfarbort
direkt ermittelt, er ist hier mit P′′
bezeichnet.
Nach Erläuterung der vektoriellen Hilfskonstruktion
sei nun das genannte Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
Auf einer Vierfarben-Offsetdruckmaschine wird ein
Druckprodukt hergestellt, dessen Bilder durch vierfarbigen
Übereinanderdruck mit geeignet abgestufter
Farbgebung bei den Grundfarben Schwarz, Cyan,
Magenta und Gelb entstehen. Zum Zweck der Kontrolle
und der Steuerung des Drucks und insbesondere der
farblichen Erscheinung einer neutralgrauen Farbfläche
sind auf den vier Druckformen als Teilflächen
zusätzlich Kontrollfelder mit 80% Flächendeckungsgrad
zwecks densitometrischer Ausmessung
angebracht. Nachdem durch Versuche ein
bezüglich der farblichen Erscheinung einer dreifarbig
ermischten, nominell grauen Farbfläche
akzeptables Sollexemplar hergestellt ist, wird
das Densitometer auf den Kontrollfeldern des
Sollexemplars in allen vier Farben genullt, wodurch
die Dichtewerte als Sollmeßwerte gespeichert
sind. Während der weiteren Produktion werden in
regelmäßigen Abständen Istexemplare gezogen und
ausgemessen; die angezeigten Istmeßwerte eines
solchen Istexemplares seien Schwarz 0.1,
Cyan -0.14, Magenta 0.17 und Gelb -0.20. Während
die Dichteabweichung Schwarz gesondert ausgesteuert
wird, werden die Istwerte von Cyan, Magenta,
Gelb mit den Maßstabsfaktoren 51; 40,5 und 39
multipliziert und in ein Diagramm nach Fig. 3, jedoch
mit den Achsbeschriftungen Δ U* und Δ V* versehen,
in den Teilfarbrichtungen Cyan, Magenta
und Gelb als vom Nullpunkt ausgehende Teilfarbvektoren
eingetragen.
In Fig. 5 sind die Vektoren
sowie ihre
Addition, der Summenvektor , der vom Ursprung
nach dem Punkt P zeigt, eingetragen. Mit den gewählten
Maßstabsfaktoren gilt folgendes: Der Absolutbetrag
des Summenvektors gibt mit 10,5 Einheiten
den ungefähren Farbabstand des Istexemplares vom
Sollexemplar ohne Berücksichtigung der Helligkeit
für einen aus Cyan, Magenta, Gelb zusammengesetzten
Grauton (hier als eine Schattenton-Balance bezeichnet)
mit den Flächendeckungsgraden C 72%, M 59%,
Y 55% im Rasterpositivfilm in empfindungsgemäßen
Einheiten Δ E CIE-UCS-1964 an. Der Polarwinkel
342° bezeichnet die ungefähre Richtung der eingetretenen
Farbverschiebung - hier nach Rotviolett.
Die durch den Summenvektor angezeigte Farbverschiebung
wird erfindungsgemäß in einen nur
helligkeitswirksamen Grauanteil und einen hauptsächlich
Farbton und Sättigung betreffenden Farbanteil
zerlegt, der hier so gewählt ist, daß er
nur Magenta und Gelb betrifft.
Die in Klammerausdruck enthaltenen Koeffizienten
der Vektoren und sind so gewählt, daß die
geometrisch entsprechend Fig. 5 vorgenommene Auswertung
der Klammer zum Ursprung O zurückführt,
d. h. Null ergibt.
Die Anteile können nun nach Rückverwandlung in
Farbdichteunterschiede (z. B. durch Teilung der
Absolutbeträge der einzelnen Vektoren durch die
jeweiligen Maßstabsfaktoren) nach unterschiedlichen
Strategien zur Steuerung der Druckmaschine verwendet
werden. Beispielsweise kann man beschließen,
die dem Grauanteil entsprechenden Dichtewertdifferenzen
zunächst nicht auszusteuern, sondern
zuerst die zu den Dichtewertdifferenzen 0.26
bei Magenta und -0.06 bei Gelb erfahrungsgemäß
gehörigen Korrekturen der Farbgebung durch entsprechende
Farbwerkeinstellung auszuführen. Nach
diesem relativ kleinen Eingriff in die Farbflüsse
der Druckwerke Magenta und Gelb ist nämlich die
ursprüngliche farbliche Erscheinung der nominell
grauen Farbfläche bis auf eine zwar merkliche,
aber wenig störende Helligkeitsabweichung wieder
hergestellt.
Durch die Zerlegung des Summenvektors in
einen nur helligkeitswirksamen, drei-komponentigen
Grauanteil und in einen zweikomponentigen Farbanteil
zwecks getrennter Aussteuerung wurde in diesem
Beispiel erreicht, daß bereits nach Ausführung der
Korrekturen "M: minus 0.26 Dichte, Y: plus 0.06
Dichte" eine akzeptable farbliche Erscheinung der
Farbfläche erreicht wird, die nach einem später
ausgeführten, zweiten Steuerschritt, "C: plus
0.14 Dichte; M: plus 0.09 Dichte; Y: plus 0.14
Dichte" vollends zum Ausgangspunkt zurückgeführt
wird.
Während bei den bekannten Regelverfahren des Standes
der Technik die aufgetretenen Dichtewertdifferenzen
unterschiedslos gleichzeitig ausgesteuert
oder -geregelt werden, wobei im Beispiel eine nach
Absolutbeträgen kumulierte Steuerexkursion von
0.14+0.17+0.20=0.51
zu bewältigen wäre, treten bei der erfindungsgemäß
getrennten Aussteuerung kumulierte Steuerexkursionen
von
0.14+0.09+0.14=0.37
für den Grauanteil und
0.26+0.06=0.32
für den Farbanteil auf. Insgesamt ergibt sich in
diesem Beispiel zwar eine leichte Erhöhung des
Steuerungsaufwands auf
0.37+0.32=0.69
gegenüber 0.51 beim Stand der Technik. Dafür wird
aber bereits mit einer Steuerexkursion von 0.32
der Farbton und die Sättigung des Ausgangsexemplares
erreicht, was den durch Farbstich bedingten
Ausschuß verringert.
Während das voraufgegangene Ausführungsbeispiel
die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe in einem
speziellen Fall demonstrierte, soll im folgenden
angegeben werden, wie die Aufgabe im allgemeinen
Fall zu lösen ist. Der übersichtlicheren Darstellung
wegen wird zunächst davon ausgegangen,
daß es sich bei dem zu steuernden bzw. zu regelnden
Prozeß um einen Rasterdruck und bei der zu
beeinflussenden Farbfläche um eine nahezu neutralgraue
Schattenton-Fläche, hier als Schattenton-Balance
bezeichnet, handelt, die durch den Übereinanderdruck
geeignet abgestufter Flächendeckungsgrade
Cyan, Magenta, Gelb und eventuell auch
Schwarz entsteht, und daß zur densitometrischen
Messung jeweils mit nur einer Teilfarbe bedruckte
Testflächen - etwa in einem Druckkontrollstreifen
zusammengefaßt - zur Verfügung stehen. Verallgemeinerungen
auf andere Farbflächen und Teilfarben
und insbesondere mehr als drei bunte Teilfarben
sowie andere Druckvorgänge und die Messung in nicht
einfarbigen Testflächen werden anschließend behandelt.
Zunächst werden als Sollmeßwerte die Dichtewerte
der Testflächen Cyan, Magenta, Gelb mit dem
auf die jeweilige Farbe eingestellten Densitometer
bestimmt; der Dichtewert der Testfläche Schwarz
wird ebenfalls gemessen. Der Flächendeckungsgrad
der zu den Testflächen gehörigen Filmvorlagen sollte
im Rasterpositiv im Bereich von 40% bis 80%
gewählt sein, wobei die zu einer Schattenton-Balance
gehörige Kombination Cyan 75%, Magenta
62% und Gelb 6% sowie weitere, ähnliche Abstufungen
deswegen zu bevorzugen sind, weil sie
unter normalen Druckverhältnissen im Offsetdruck
beim dreifachen Übereinanderdruck einen nahezu
neutralgrauen, dunklen Farbton ergeben, der sehr
empfindlich auf kleinste Schwankungen der Farbgebung
bei einer oder mehreren der beteiligten
Teilfarben reagiert. Solchen Farbflächen kommt
deshalb Signalfunktion zu; bei Schwankungen des
Druckvorgangs fallen die bei ihnen farbmetrisch
meßbaren Farbortveränderungen stets größer aus als
bei allen anderen, ebenfalls aus drei bunten Teilfarben
zusammengesetzten Farbflächen mit gleicher
oder größerer Helligkeit.
Statt gemessener Sollmeßwerte können auch solche
verwendet werden, die sich bei voraufgegangenen
Produktionsgängen mit denselben Testflächen als
zweckmäßig herausgestellt haben.
Während der Produktion wird ein Probeexemplar gezogen
und es werden die Istwerte der Dichte
bestimmt. Während die Dichtewertdifferenz Schwarz
zunächst nicht weiterbehandelt wird, werden die
Dichtewertdifferenzen "Istmeßwert minus Sollmeßwert"
der bunten Teilfarben nach voraufgegangener
Multiplikation mit Maßstabsfaktoren als Absolutbeträge
von Teilfarbvektoren 72 aufgefaßt, die
hier vom Ursprung eines empfindungsgemäß gleichabständigen
Farbenraums jeweils ungefähr in Richtung
des Farborts des zugehörigen Volltons zeigen. Im
allgemeinen Fall zeigen sie vom Sollfarbort der
zu beeinflussenden Farbfläche ungefähr zum Sollfarbort
der vollständig gesättigten Teilfarbe.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Farbraum um
das CIE-UCS-1964- oder das CIE-LUV-System. Die für
das erfindungsgemäße Verfahren günstigsten Teilfarbrichtungen
(im Einzelfall evtl. etwas abweichend
von den Richtungen der voll gesättigten Teilfarben)
und günstigsten Maßstabsfaktoren lassen sich nach
folgendem Verfahren und dessen sinngemäßen Abwandlungen
bestimmen: Eine als Schattenton-Balance
ausgebildete Farbfläche wird unter systematischer
Variation der Farbgebung der bunten Teilfarben
dem Druckvorgang unterworfen. Hierauf werden mit
einem Farbmeßgerät die Farbörter der Balance, der
Volltöne der bunten Grundfarben sowie jene von
deren Mischfarben erster Ordnung bei einigen, in
typischerweise Weise abweichenden Exemplaren gemessen.
Die Werte eines Sollexemplares mit einer nahezu
idealgrauen Schattenton-Balance werden als Sollmeßwerte
aufgefaßt und von den entsprechenden Werten
der Istexemplare subtrahiert; das Ergebnis wird
in einer helligkeitsgleichen Ebene des gewählten
Farbenraums eingetragen.
Fig. 6 zeigt das Resultat eines solchen Versuchslaufs
in einem Diagramm nach dem Muster von Fig. 5,
wobei der Sollfarbort des nahezu idealgrauen Sollexemplars
im Ursprung liegt. Die weit außerhalb
des Diagramms liegenden Sollfarbörter der Grund-
und Mischfarben sind hier nur als Teilfarbrichtungen
markiert. Statt der Richtung M* wird jedoch zur
Konstruktion die Teilfarbrichtung M′ verwendet.
In dieses Diagramm sind aufgrund der mit einem
Densitometer bestimmten Dichtewertdifferenzen Cyan,
Magenta und Gelb die Endprodukte A′ bis F′ der Summenvektoren
eingetragen. Durch mehrfaches Ausprobieren
war zuvor festgestellt worden, daß die in Tabelle 1
angegebenen Maßstabsfaktoren und Teilfarbrichtungen
die beste Annäherung der densitometrischen Hilfskonstruktionen
an den farbmetrisch gemessenen Farbort
(A bis F in Fig. 6) der hier zu beeinflussenden
Schattenton-Balance-Farbfläche ergaben.
Die Güte der Approximation wurde anhand der mittleren
quadratischen Abweichungen bei Polarwinkel
bzw. Abstand beurteilt, wobei sich Werte zwischen
9° und 18° bzw. 2.2 bis 3.8 Einheiten Δ E
(CIE-UCS-1964) ergaben. Dabei bestätigte sich die
Vermutung, daß die Approximation am genauesten
arbeitet, wenn in solchen Testflächen gemessen
wird, deren Flächendeckungsgrad jenem der farblich
zu beeinflussenden Farbfläche am nächsten kommt.
Die Maßstabsfaktoren der Tabelle 1 sind als Produkte
des Flächendeckungsgrades der jeweiligen Teilfarbe
in der farblich zu beeinflussenden Farbfläche und
eines für alle bunten Teilflächen gleichen Eichfaktors
(f) dargestellt. Falls dieser nicht direkt
empirisch bestimmt werden kann, dient die folgende
Formel als befriedigende Näherung:
f=80×D -1,1 (1)
D ist dabei das Mittel der in der oder den Testflächen
gemessenen Farbdichten der bunten Teilfarben.
Der Faktor Flächendeckungsgrad berücksichtigt
die Tatsache, daß eine gemessene Veränderung der
Farbgebung einer Teilfarbe sicher nur in dem Maße
wirksam werden kann, wie sie in der betreffenden
Farbfläche flächenartig vertreten ist. Daher
wirken sich dieselben Produktionsschwankungen z.B.
in einer Mittelton-Balance-Farbfläche mit
C 28 M 21 Y 19 etwa um den Faktor 2 bis 3 geringer
aus als in einer Schattenton-Balance mit C 72 M 57
Y 55, die etwa 2,5mal höhere Flächendeckungen
aufweist. Entsprechendes gilt auch für andere, mehrfarbig
zusammengesetzte Farbflächen, und zwar auch
solche, die von der Grauachse weiter entfernt liegen,
solange sie nicht dunkler als die Schattenton-Balance
sind. In Fig. 7 sind die mit einem
Farbmeßgerät direkt gemessenen Farbabweichungen
von 12 verschiedenen Farbflächen und einer Schattenton-Balance
eingetragen, die sich beim Vergleich
zweier Exemplare aus dem der Fig. 6 zugrundeliegenden
Versuchslauf ergaben. Die Farbflächen 31-48
sind nach DIN 6169 ausgewählt, F ist der Farbort
der Schattenton-Balance. Die Farbörter des
Sollexemplares liegen im Ursprung, aufgetragen sind
lediglich die farbmetrischen Differenzwerte. Wie
ersichtlich, zeigt die Abweichung der Schattenton-Balance-Farbfläche
einen dem Trend der Verschiebungsrichtungen der anderen Farben entsprechenden
Grünstich auf; der Absolutbetrag der Verschiebung
ist hier maximal. Dieselbe Beobachtung wurde auch
bei den anderen, für Fig. 6 ausgewerteten Istexemplaren
gemacht. Die Abweichung der Schattenton-Balance-Farbfläche
kann daher dem Absolutbetrag
nach als die obere Grenze für die entsprechenden
Werte aller anderen Farbflächen bezeichnet werden,
solange diese nicht dunkler als diese Balance-Farbfläche
sind. Der Polarwinkel der Abweichung
gilt auch für die meisten anderen Farbflächen.
Eine Ausnahme stellen hier solche Farbflächen dar,
welche überwiegend nur Anteile aus zwei bunten
Teilfarben enthalten oder auch die Teilfarben selbst.
In Fig. 7 brechen die Farbflächen 36, 38 und 42 aus
dem Richtungstrend aus. Ihre Verschiebungsrichtung
kann aber auch nach der erfindungsgemäßen, vektoriellen
Hilfskonstruktion aus Dichtewertdifferenzen
bestimmt werden, wenn man beachtet, daß hier einer
der drei Maßstabsfaktoren verschwinden muß, da der
betreffende Flächendeckungsgrad Null ist. Die Anwendung
der mit den Flächendeckungsgraden der
Farbfläche 36 C 0.55-, M 0.39; Y 0.00 berechneten
Maßstabsfaktoren ergibt nach Addition der Vektoren
den Punkt P′, der die Abweichung der Farbfläche 36
befriedigend genau annähert.
Aus den Maßstabsfaktoren in Tabelle 1 ergibt sich,
daß zur Erzielung einer Genauigkeit von ±2 Einheiten
Δ E CIE bei densitometrischer Messung z. B.
für Cyan im 40%-Kontrollfeld auf ±0.01, im
Schattenton-Balance-Kontrollfeld auf ±0.02, im
80%-Kontrollfeld auf ±0.04 und im Volltonfeld
mindestens auf ±0.05 genau gemessen werden muß.
Wird zusätzlich berücksichtigt, daß die Werte der
Teilfarben unabhängig voneinander streuen, so halbieren
sich die angegebenen Toleranzen. Bei Steuerung
oder Regelung, getrennt nach einem farbneutralen
Grauanteil und einem Farbanteil, ist es sinnvoll,
nicht nur die empfindungsgemäßen Farbabstände
in der Ebene gleicher Helligkeit des Farbenraums
(z. B. U*-V*-Ebene im CIE-UCS-1964-System) zu berücksichtigen,
sondern auch Unterschiede in der
empfindungsgemäß bewerteten Helligkeit (z. B. W* im
CIE-UCS-1964-System) zu kennen.
Bei Messung an einfarbigen Kontrollfeldern mit
einem Flächendeckungsgrad von 80% auf dem Film mit
einem auf die Teilfarbe Schwarz eingestellten Densitometer
wurde gefunden, daß sich die Dichtewerte
der Felder für die Teilfarben Cyan, Magenta und Gelb
wie 1 : 1,43 : 0,14 verhielten. Die daraus empirisch
abgeleitete Näherung für die Helligkeit einer
Schattenton-Balance-Farbfläche mit den Flächendeckungsgraden
C 72, M 57, Y 55 lautet für das CIE-UCS-1964-System
Δ W*=-0,72 · 14Δ D C -0,57 · 25,5Δ D M -0,55 · 2,6Δ D Y (2)
wobei Δ W* die Abweichung der Helligkeit W* aufgrund
von Änderungen der Farbgebung von Cyan, Magenta
und Gelb bedeutet, erfaßt über die Dichtewertabweichungen
Δ D C , Δ D M und Δ D Y in den zugehörigen
einfarbigen 80%-Kontrollfeldern.
Ein Vergleich dieser Näherung mit der Farbmessung
bei dem Fig. 6 zugrunde liegenden Druckversuch ergab
einen mittleren quadratischen Fehler von 0,4 Einheiten
Δ E für W*; die Größe W* bewegte sich beim
Versuch zwischen 36,0 und 42,5.
Während die angegebene Näherung nur für die Helligkeit
einer Schattenton-Balance-Farbfläche und bei
Messung in den genannten Kontrollfeldern gilt,
lassen sich auf dieselbe Weise durch Densitometrie
und Farbmessung an Versuchsdrucken mit anderen Kontrollfeldern
und anderen, nach Helligkeit zu bewertenden
Farbflächen die dazu passenden Maßstabsfaktoren
finden. Ebenso läßt sich die durch eine
Schwankung der Farbgebung der Teilfarbe Schwarz
hervorgerufene Helligkeitsänderung z. B. aus der
farbmetrischen Definitionsgleichung für die Koordinate
W*
W*=25 · Y 1/3-17 (3)
mit
wie folgt angeben:
Dabei ist D B der im Einzeldruck auf einem schwarzen
Kontrollfeld gemessene Dichtewert Schwarz und
Δ D B seine Änderung.
Die Zerlegung des Summenvektors
in einen farbneutralen, nur helligkeitswirksamen Grauanteil
und einen durch höchstens zwei bunte Teilfarben
ausgedrückten Farbanteil kann allgemein wie folgt
ausgedrückt werden:
Die Zahlentripel ( λ, μ, ν ) werden so gewählt, daß jeweils
einer der Koeffizienten λ, μ, ν gleich 1 und
zusätzlich
ist. Das rechte stehende Symbol bezeichnet den Nullvektor.
Da drei komplanare Vektoren stets linear
abhängig sind, lassen sich die Koeffiziententripel
sofort bestimmen. Es ergeben sich im allgemeinen
Fall höchstens drei verschiedene Zerlegungen, dagegen
zwei Zerlegungen, falls
kollinear ist, und nur eine Zerlegung falls der
Nullvektor ist.
Die Steuerung oder Regelung kann nach jeder der so
gefundenen Zerlegungen vorgenommen werden. Beispielsweise
kann entschieden werden, daß im Augenblick nicht
in die Farbgebung Magenta einer Offsetmaschine eingegriffen
werden soll, da hier das Farb-Wasser-Gleichgewicht
als kritisch beurteilt wird. Stattdessen
wird die Abweichung über Cyan und Gelb korrigiert;
Helligkeitsabweichungen werden in Kauf genommen. In
anderen Fällen kann die Wahl nach einem oder mehreren
der folgenden Kriterien erfolgen:
- 1. Minimierung des Stellwegs des Farbanteils
- 2. Minimierung des Gesamtstellwegs
- 3. Minimierung des Helligkeitsunterschieds nach Aussteuerung bzw. -regelung des Farbanteils, z. B. für das CIE-UCS-1964-System
- wobei die Funktion Δ W*(×) nach Gleichung (2) oder entsprechenden Näherungen bestimmt ist.
- 4. Der Farbanteil wird aus jenen beiden Teilfarbvektoren zusammengesetzt, zwischen denen der Summenvektor liegt. Beispielsweise liegt in Fig. 5 zwischen den Richtungen der aus zusammengesetzte Farbanteil erfüllt geometrisch nachprüfbar das Kriterium 1. Die Auswahl der Vektoren des Farbanteils kann also auch nach Polarwinkelbereichen für erfolgen.
Im vorstehenden wurde die Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe für den allgemeinen Fall mit der der
Übersichtlichkeit dienenden Einschränkung auf die
Steuerung bzw. Regelung der farblichen Erscheinung
einer im Rasterdruck herzustellenden und hinsichtlich
ihrer farblichen Erscheinung zu beeinflussenden
Schattenton-Balance-Farbfläche mit Hilfe densitometrischer
Messungen an jeweils nur mit einer Teilfarbe
bedruckten Testflächen angegeben. Dia Anwendung
dieser Lehre auf beliebige, zu beeinflussende
Farbflächen und beliebige Testflächen ist bereits
durch die vorgesehene Aufspaltung der Maßstabsfaktoren
in Tabelle 1 in den Flächendeckungsgrad auf
der Filmvorlage oder der Druckform der zu beeinflussenden
Farbfläche und den auf die Testfläche bezogenen,
farbdichteabhängigen Eichfaktor f vorgezeichnet.
Die Anwendung auf jene rasterlosen Druckverfahren,
wie z. B. Tiefdruck nach Offset/Tiefdruck-Konversion,
bei denen von einer gerasterten Vorlage
ausgegangen wird, ist ebenfalls ohne weiteres möglich.
Für jene rasterlosen Druckverfahren, bei denen
ungerasterte Vorlagen zur Druckformherstellung verwendet
werden, wird der Flächendeckungsgrad durch
die folgende rechnerische Größe ersetzt:
Dabei ist D die optische Dichte (Durchlicht oder
Auflicht) der zu beeinflussenden Farbfläche auf der
Filmvorlage und D max jene Dichte der Vorlage, die beim
Druckvorgang zum maximalen Farbauftrag führt.
In jedem Fall kann durch einen Druckversuch mit
systematischer Variation der Farbgebung der Teilfarben
und anschließender Auswertung mittels Densitometer
und Farbmeßgerät nach den zuvor beschriebenen
Methoden die richtige Wahl der Maßstabsfaktoren
und Teilfarbrichtungen nachgeprüft und ggf.
verbessert werden, um so die Voraussetzungen für
die Anwendung des erfindungsgemäßen Steuer- oder
Regelverfahrens zu schaffen.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ist nicht
an die zuvor besonders hervorgehobenen Teilfarben
Cyan, Magenta und Gelb gebunden, es können vielmehr
beliebige, davon mindestens drei nicht farbtongleiche,
bunte Teilfarben zum Bildaufbau eingesetzt
sein. Bei mehr als drei farbtonverschiedenen Teilfarben
gibt es zwar beliebig viele verschiedene Zerlegungen
in einen Grauanteil und einen Farbanteil.
Diese reduzieren sich jedoch auf einige wenige, sobald
der Farbanteil erfindungsgemäß aus höchstens
zwei bunten Teilfarben zusammengesetzt wird.
Analog zur Steuerung oder zur Regelung des Auflagendrucks
läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren auch
auf die Herstellung von Farbprüfkopien Proof) oder
von Andrucken (nach einem Muster als Sollexemplar
oder nach Solldichtewerten), auf den Einrichtevorgang
bei der Vorbereitung des Auflagedrucks nach einem
vorliegenden Andruck als Sollexemplar, einer Farbprüfkopie
oder einem vorausgegangenen Aufladedruck
sowie schließlich für andere, vergleichbar arbeitende
Druckvorgänge wie z. B. Tintenstrahldruck, Transferthermographie,
Elektrophotographie und Siebdruck
anwenden, sofern der Bildaufbau durch mindestens
drei, bezüglich Farbgebung beeinflußbare, bunte Teilfarben
(mit verschiedenem Farbton) erfolgt.
Während in den bisher beschriebenen Beispielen die
Kontrolle der Farbgebung in einfarbigen, gerasterten
Testflächen erfolgte, wird in den folgenden Beispielen
A bis E die Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe bei densitometrischer Messung an einfarbigen
Volltonflächen im Offsetdruck, an dreifarbig übereinandergedruckten
Rasterflächen, bei densitometrischer
Mittelwertbildung über das Sujet und bei Farbmessung
angegeben. Anschließend werden in den Beispielen
1 bis 3 bevorzugte Ausführungsformen für
Vorrichtungen angegeben, mit denen das erfindungsgemäße
Verfahren besonders günstig durchführbar ist.
Während eines Offsetdruckversuchs wurde die farbliche
Erscheinung einer Schattenton-Balance-Farbfläche
mit Hilfe der Dichtemessung in Vollton-Testflächen
überwacht. Die mittleren Dichtewerte lagen
für Cyan bei 1.75, für Magenta bei 1.66 und für Gelb
bei 1.26, also im Mittel über alle Teilfarben bei
1.56. Damit beträgt der Eichfaktor f nach Gleichung (1)
f=80×1,56-1,1=49
Für eine Schattenton-Balance ergeben sich daraus
analog zu Tabelle 1 die Maßstabsfaktoren
C 0,72 · 49 M 0,57 · 49 Y 0,55 · 49
Durch systematische Variation der Volltondichten der
bunten Teilfarben wurden sechs, von der Ausgangseinstellung
des Sollexemplars stark abweichende
Farbgebungen eingestellt. Die gemessenen Dichtewertdifferenzen
vom jeweiligen Sollmeßwert wurden
nach Multiplikation mit dem jeweiligen Maßstabsfaktor
in den Teilfarbrichtungen C*, M′ und Y* der
Fig. 8 vom Ursprung aus eingetragen und dann
vektoriell zusammengesetzt, wobei sich die Punkte
A′ bis F′ ergaben. Die Punkte A bis F wurden mit
einem Farbmeßgerät direkt in der Schattenton-Balance-Farbfläche
gemessen. Die vektorielle Hilfskonstruktion
ist trotz mittlerer quadratischer Fehler von 13° beim
Polarwinkel und 2,6 Δ E-Einheiten beim Farbabstand
ausreichend, um die erfindungsgemäße Aufteilung
des Summenvektors in einen Grauanteil und einen aus
zwei Teilfarben zusammengesetzten Farbanteil sinnvol
durchführen zu können. Eine bevorzugte Zusammensetzung
des Farbanteils (gemäß Kriterium 4) ergibt
sich aus den zwei, den jeweiligen Punkt flankierenden
Teilfarbrichtungen
wobei diese
auch durch den Ursprung verlängert zu denken sind.
So wird Punkt A′ durch
Punkt B′ durch
minus
Punkt C′ durch
dargestellt
usw. Die weitere regeltechnische Behandlung
der Regelabweichung wurde bereits beschrieben.
Im Auflagendruck ist oft für einfarbige Kontrollfelder
zu wenig Platz auf der Druckform vorhanden.
Diese Kontrollfelder besitzen überdies den Nachteil,
daß sich Störungen im Übereinanderdruck der Teilfarben -
wie z. B. schlechte Farbannahme - nicht
bemerkbar machen. Im Offsetdruck sollte man idealerweise
in jeder Druckzone von 30 mm bis 40 mm Breite
die Dichtewerte in Mittelton, Schattenton und Vollton
bei mindestens vier, besser bei sechs, Teilfarben
prüfen und zur Steuerung bzw. Regelung weiterverarbeiten
können. Bei einem Platzbedarf von
5×5 mm ist das aber nicht möglich.
Im folgenden wird angegeben, wie das erfindungsgemäße
Steuer- und Regelverfahren durchgeführt werden
kann, wenn nur in mehrfarbig übereinandergedruckten
Kontrollfeldern als Testflächen gemessen werden kann.
Zur Anwendung dieses Verfahrens wird eine Druckkontrolleiste
vorgesehen, welche in jeder Zone mindestens
ein Schattenton-Balance-Kontrollfeld enthält
und zusätzlich z. B. Volltonfelder für vier bis sechs
Farben aufweist (siehe Beispiel 3).
Während der Produktion werden mit dem Densitometer
die Dichtewerte Cyan, Magenta und Gelb in jedem
Schattenton-Balance-Kontrollfeld eines Istexemplars
gemessen und mit jenen eines Sollexemplars oder mit
Sollmeßwerten einer voraufgegangenen Produktion verglichen.
Aus den ermittelten Dichtewertdifferenzen
Δ D′ C , Δ D′ M , Δ D′ Y
werden die zugehörigen ungestrichenen Dichtewertdifferenzen
Δ D C , Δ D M , Δ D Y
berechnet, die sich beim einfarbigen Druck näherungsweise
ergeben hätten. Dazu dient der Ansatz:
Δ D′ C =Δ D C +a₁₂Δ D M +a₁₃Δ D Y
Δ D′ M =a₂₁Δ D C +Δ D M +a₂₃Δ D Y (13)
Δ D′ Y =a₃₁Δ D C +a₃₂Δ D M +Δ D Y
Zur Bestimmung z. B. des Koeffizienten a₁₂ mißt man
in einem für diesen Zweck einmal anzufertigenden
Einzeldruck Magenta des Schatten-Balance-Kontrollfelds
mit dem auf Cyan eingestellten Densitometer
und teilt den erhaltenen Dichtewert durch jenen, der
nach Umstellen auf Magenta gemessen wird. Dies gilt
analog für die anderen Koeffizienten. Sodann wird das
Gleichungssystem nach der Kramerschen Regel nach den
ungestrichelten Dichtewertdifferenzen aufgelöst.
Als Beispiel für die Anwendung von Balance-Kontrollfeldern
und für die Brauchbarkeit der Nährungsmethode
wurden die dem Druckversuch der Fig. 6 zugrundeliegenden
Exemplare direkt in einem Schattenton-Balance-Kontrollfeld
densitometrisch ausgemessen.
Hierauf wurden mit der zuvor bestimmten
Koeffizientenmatrix ||a nm ||
die Dichtewertdifferenzen Δ D C , Δ D M , Δ D Y berechnet.
Nach Multiplikation mit den jeweiligen Maßstabsfaktoren
gemäß Tabelle 1 wurden diese in Fig. 9 aufgetragen
und vektoriell zusammengesetzt. Die so erhaltenen
Punkte A′ bis F′ stimmen mit den farbmetrisch
gemessenen Färbörtern A bis F bis auf mittlere
quadratische Abweichungen von 16° beim Polarwinkel
und 3 Einheiten Δ E CIE beim Farbabstand
überein. Damit ist die densitometrische Messung in
einem Schattenton-Balance-Kontrollfeld ausreichend
genau, um die Zerlegung der daraus berechneten Regelabweichung
in einen nur helligkeitswirksamen Grauanteil
und einen aus höchstens zwei bunten Teilfarben
zusammengesetzten Farbanteil sowie die daran anschließende,
getrennte Rückführung dieser Anteile
durch Steuer- und Regelvorgänge zu ermöglichen.
Während bei dem betrachteten Beispiel die Teilfarbe
Schwarz nicht berücksichtigt wurde, da sie nicht in
der verwendeten Textfläche enthalten ist, läßt sich
Schwarz im allgemeinen Fall zusätzlich in das bisher
dreifarbig angelegte Übereinanderdruckfeld einbringen.
Es ergibt sich ein lineares Gleichungssystem
mit vier Gleichungen für vier Unbekannte, das analog
aufzulösen ist. Um mit geringeren Anforderungen
an die Meßgenauigkeit des Densitometers auszukommen,
empfiehlt es sich jedoch, für Schwarz ein
getrenntes Kontrollfeld vorzusehen.
Im Auflagendruck - besonders an schnellaufenden
Rotationsmaschinen - muß vielfach aus Platzgründen
auf das Mitdrucken einer Druckkontrolleiste oder
sonstiger, zu photometrischer Messung geeigneter
Kontrollfelder völlig verzichtet werden. Es ist
aber auch hier möglich, photometrische Messungen,
wie z. B. densitometrische, vorzunehmen und mit ihrer
Hilfe die farbliche Erscheinung von Farbflächen erfindungsgemäß
zu steuern oder zu regeln.
Hierzu wird auf den Druckexemplaren an einer festgelegten
Auswahl von Testflächen im Sujet selbst
z. B. densitometrisch gemessen, und es werden die
Mittelwerte der so gewonnenen Dichtewerte für die
Einstellungen Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz des
Densitometers berechnet. (Siehe hierzu Fig. 10).
Es werden nach Möglichkeit solche Bildstellen 81
als Testflächen ausgewählt, bei denen viele bunte
Teilfarben mit einem Flächendeckungsgrad im Bereich
zwischen 40% und 80% (auf dem Film oder der Druckform)
beteiligt sind, wie z. B. dreifarbig ermischte
dunklere graue, braune und olivgrüne Töne. Falls das
zu druckende Sujet keine solche Töne enthält,
sollten die Bildstellen so ausgewählt werden, daß
die über diese Bildstellen gemittelten Flächendeckungsgrade
bei jeder Teilfarbe im genannten Bereich
liegen. Die Dichtemessung an den festgelegten
Bildstellen kann z. B. durch ein in X- und Y-Richtung
programmierbar verschiebliches, automatisches Densitometer
vorgenommen werden, durch Messung von Hand
oder durch sog. "On-line-Messung" an mindestens
einer Position über die Maschinenbreite. Die Beschränkung
der Messung auf bestimmte Bildstellen 81
kann dabei durch eine geeignete Wahl der Meßpositionen
erreicht werden und/oder durch zeitlich getaktete
und auf den Druckprozeß synchronisierte Messung.
Die am Sollexemplar gewonnenen Dichtewert-Mittelwerte
Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz werden evtl.
getrennt nach Druckzonen 83 (Meßpositionen über die
Maschinenbreite), als Sollmeßwerte angesehen. Die
während der Produktion auftretenden Dichtewertdifferenzen
werden nach Umrechnung zur Steuerung von Hand
oder zur automatischen Regelung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt. Die hierzu erforderliche
Bestimmung der Dichtewerte, die sich beim
Einzeldruck der Teilfarben ergeben hätte, erfolgt
sinngemäß nach demselben Verfahren, das bereits
für die Messung am dreifarbig aufgebauten Schattenton-Balance-Kontrollfeld
angegeben wurde.
Im folgenden wird die Berechnung am Beispiel des
Druckversuchs, der der Fig. 6 zugrunde liegt, für
Dichtewerte durchgeführt, die auf Mittelung der
Meßergebnisse in den mitgedruckten Farbflächen 31
bis 48 nach Fig. 7 beruhen. Diese Farbflächen erfüllen
wegen der Vielfalt der dort angelegten Farbtöne
die für zu messende Bildstellen aufgeführten
Auswahlkriterien.
Die Dichtewertdifferenzen D′ zwischen den gemessenen
Istmeßwerten und den Sollmeßwerten eines
Sollexemplars wurden wie zuvor über ein lineares
Gleichungssystem in Dichtewertdifferenzen D für
Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz umgerechnet, die
sich an einfarbigen Drucken ergeben hätten. Aus dem
Mittelwert der Dichtewerte Cyan, Magenta und Gelb
ergaben sich nach Gleichung (1) die Maßstabsfaktoren
0,71×106 für Cyan, 0,57×106 für Magenta
und 0,55×106 für Gelb, sie gelten für die farbliche
Erscheinung einer Schattenton-Balance-Farbfläche.
Die vektorielle Zusammensetzung
der Teilfarbvektoren in Fig. 11 ergab die
Punkte A′ bis F′, die mit den farbmetrisch bestimmten
Farbörtern A bis F bis auf die mittleren
quadratischen Abweichungen von 6° beim Polarwinkel
und 3 Einheiten Δ E beim Farbabstand übereinstimmen.
Die weitere steuer- bzw. regeltechnische Behandlung
der Regelabweichungen erfolgt wie zuvor beschrieben.
Mit einer Farbvideokamera, deren Farbfilter durch
die in der Densitometrie gebräuchlichen Farbfilter
nach DIN 16 536 ersetzt sind, werden das Sollexemplar
und die Istexemplare der laufenden Produktion optisch
zur Gänze abgetastet. Nur die zu den Testflächen
aufdem Sujet oder auf Kontrollfeldern gehörigen
Analogsignale werden zu Dichtemeßwerten und
Dichtewertdifferenzen weiterverarbeitet.
Falls mehrfarbig zusammengesetzte Kontrollfelder
vorhanden sind, folgt das weitere Verfahren dem
Beispiel B; falls im Sujet selbst gemessen wird,
folgt das weitere Verfahren dem Beispiel C.
Falls in einfarbigen Kontrollfeldern gemessen wird,
gilt das für solche Felder bereits beschriebene Verfahren.
Statt der densitometrischen Messung an Testflächen,
die aus ausgewählten Bildstellen bestehen, kann auch
mit einem Farbmeßgerät gemessen werden. Hier gelten
die gleichen Kriterien für die Auswahl der Bildstellen,
jedoch sollten zusätzlich eine oder mehrere Stellen
auf der Gesamtformatfläche des Druckbogens 51 ausgewählt
werden, auf denen überwiegend die Teilfarbe
Schwarz vertreten ist. Dies können dunkelgraue
Rasterflächen sein, sog. technische Rasterfonds in
Tabellen, Textstellen (schwarze Bildstelle 82 in
Fig. 10) oder ähnliche Flächen. Bei letzteren ist
aber für die Meßfeldblende des Farbmeßgerätes eine
Mindestgröße von ca. 10×10 mm vorzusehen, da nur
so zu vermeiden ist, daß sich kleine Positionierungsfehler
gravierend im Meßergebnis auswirken. Die
Mittelwertbildung wird über die bunten und über die
überwiegend oder ausschließlich schwarzen Bildstellen
getrennt durchgeführt, wobei bei letzteren
nur die Helligkeits-Koordinate benötigt wird. Als
Ergebnis liegen z. B. die gemittelten Koordinaten
U*, V* und W* im CIE-UCS-1964-System für die bunten
Bildstellen 81 und W* B für die überwiegend schwarzen
Bildstellen 82 vor. Nach Bildung der Differenzen
"Istmeßwert minus Sollmeßwert" wird die so ermittelte
Helligkeitsabweichung der schwarzen Bildstellen,
z. B. Δ W* B , direkt und nach dem Stand der Technik
zur Steuerung bzw. Regelung der Farbgebung der
Teilfarbe Schwarz verwendet. Die durch farbmetrische
Differenzwerte ausgedrückte Regelabweichung der
bunten Bildstellen wird auf erfindungsgemäße Weise
als Summe eines nur helligkeitswirksamen Grauanteils
und eines höchstens zwei bunte Teilfarben betreffenden
Farbanteils dargestellt. Die Anteile werden dann
getrennt ausgesteuert oder -geregelt.
Im folgenden wird das Verfahren am Beispiel des
CIE-UCS-1964-Systems für eine Schattenton-Balance-Farbfläche
Demonstriert. Die gemessenen farbmetrischen
Differenzwerte seien Δ U*, Δ V* und Δ W* l für die
bunten Bildstellen und Δ W* B für die schwarzen Bildstellen.
Um den Einfluß der Veränderungen der Farbgebung
der Teilfarbe Schwarz auf die Helligkeit
einer Schattenton-Balance-Farbfläche abzutrennen,
wird der Ansatz
Δ W*=Δ W* l -k · Δ W* B (15)
gemacht. Der Koeffizient k richtet sich nach dem
reproduktionsphotographischen Bildaufbau. Er ist
klein, wenn keine Unterfarbenreduktion und keine
Grauanteilsreduktion (auch Unbuntaufbau oder Komplementärfarbenverminderung
genannt) stattgefunden hat;
k liegt nahe l bei vollständigem Ersatz der sich zu
Grau addierenden Bildbestandteile an bunten Teilfarben
durch die Teilfarbe Schwarz. Der jeweils zutreffende
Wert kann durch Druckversuche mit den betreffenden Reproduktionsarten ermittelt werden.
Im Δ U*-Δ V*-Diagramm Fig. 12 ist der aus den gemessenen
farbmetrischen Differenzwerten Δ U* und
Δ V* konstruierte Punkt P markiert. Ebenfalls im
Diagramm eingetragen sind die Richtungen der vollgesättigten
bunten Teilfarben, hier Cyan, Magenta
und Gelb aus DIN 16 539 und in diese Richtungen
zeigende Einheitsvektoren
Diese lassen sich als Linearkombination der Einheitsvektoren
in den Richtungen U* und V* wie
folgt darstellen:
Die Regelabweichung vom Ausgangspunkt O wird durch
den Summenvektor OP ausgedrückt. Dieser kann erfindungsgemäß
als Summe zweier regeltechnisch verschieden
zu behandelnder Anteile ausgedrückt werden:
wobei g eine noch festzulegende Zahl ist, der Klammerausdruck
bezeichnet eine den Nullvektor ergebende
Linearkombination der Einheitsvektoren
mit positiven Faktoren μ und ν.
Die Koeffizienten a C , a M und a Y werden so gewählt,
daß einer von ihnen Null ist; die restlichen beiden
liegen dann fest.
Der Klammerausdruck in Gleichung (17) bezeichnet den
nur helligkeitswirksamen Grauanteil; es verbleibt der
aus höchstens zwei Farben dargestellte Farbanteil.
Welche zwei Farben zur Darstellung (und Ausregelung)
des Farbanteils verwendet werden und welcher
Faktor g gewählt wird, kann nach einem der oben
aufgezählten Kriterien entschieden werden. Eine
bevorzugte Wahl ist diejenige, bei welcher das
vierte dort genannte Kriterium erfüllt ist. Zusätzlich
sollte die aus den beiden so festgelegten Anteilen
berechnete Helligkeitsänderung jener Änderung
Δ W* entsprechen, welche für die bunten Bildstellen
nach Abzug des Schwarzanteils k · Δ W* B verblieb. Die
Berechnung der Helligkeitsveränderung für die Anteile
erfordert einen einmaligen Druckversuch, bei
dem die Farbgebung der Teilfarben Cyan, Magenta und
Gelb jeweils einzeln um die farbmetrisch zu ermittelnden
Inkremente
erhöht wird,
woraus sich Abnahmen der Helligkeit um Δ W* C , Δ W* M
oder Δ W* Y ergeben. Die Berechnung der Helligkeitsveränderung
kann jetzt nach der Formel
erfolgen. Aus demselben Druckversuch kann entnommen
werden, welche Veränderung der Stellgröße für die
Farbgebung einer Teilfarbe dem zugehörigen Einheitsvektor
im Δ U*-Δ V*-Diagramm entspricht. Hieraus
ergeben sich durch Umkehrung die Veränderungen der
Stellgröße, die zur getrennten Beseitigung der in
zwei Anteile aufgeteilten Regelabweichung führen.
Dasselbe gilt für die getrennt auszuführende Steuerung
bzw. Regelung der Teilfarbe Schwarz. Es ist selbstverständlich,
daß der vorstehend beschriebene Ist-Soll-Vergleich
der Mittelwerte von mehreren Bildstellen
und die darauf beruhende Regelung nicht nur
einmal pro Exemplarseite, sondern auch an mehreren,
vorzugsweise gemäß Fig. 10 zonenweise über die
Maschinenbreite verteilten Bildstellen ausführbar
ist. Ebenso ist nachvollziehbar, daß die farbmetrische
Mittelung für die bunten Teilfarben an einfarbigen
Kontrollfeldern Cyan, Magenta, Gelb oder an
Balance-Kontrollfeldern und für Schwarz an schwarz
gefärbten Kontrollfeldern ausführbar ist.
Die folgenden Ausführungsbeispiele 1 bis 3 beschreiben
bevorzugte Vorrichtungen, mit denen das
erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft durchführbar
ist.
Es handelt sich um ein von Hand zu positionierendes
und zu bedienendes Densitometer, das insbesondere
zur Steuerung von Druckvorgängen einsetzbar ist, und
zwar sowohl während des Einrichtens und Abstimmens als
auch während des Auflagedrucks.
Im folgenden wird wieder unterschieden zwischen
Testflächen, auf denen die Messung erfolgt, z. B. einfarbige
Kontrollfelder oder als Balance mehrfarbig
angelegte Kontrollfelder, und einer "zu beeinflussenden
Farbfläche", deren farbliche Erscheinung
als entscheidend für die Gebrauchstauglichkeit des
hergestellten Produkts oder als Gewähr für die richtige
Farbwiedergabe eingeschätzt wird. Die zu beeinflussende
Farbfläche muß bezüglich ihrer farbmetrischen
Koordinaten Farbton und Sättigung sowie
ihrer Flächendeckungsgrade bei den bunten Teilfarben
wenigstens annähernd bekannt sein. Es ist
nicht erforderlich, daß sie auf dem zu druckenden
Sujet tatsächlich vorhanden ist. So kann ein
Druck so gesteuert werden, daß die farbliche Erscheinung
einer (nicht im Sujet enthaltenen)
Schattenton-Balance-Farbfläche konstant bleiben
würde. Damit wird erreicht, daß auch alle farbmetrisch
nicht zu weit von der Grauachse entfernt
liegenden Farbflächen (mit nicht geringerer Helligkeit)
annähernd konstant bleiben. Der Vorteil bei
der Auswahl solcher fiktiver zu beeinflussender
Farbflächen ist, daß deren Parameter bequem aus
einem Farbatlas entnehmbar sind, während die farbmetrischen
Koordinaten und Flächendeckungsgrade
von Farbflächen des Sujets im allgemeinen nicht
genau genug bekannt sind. Fig. 13 zeigt den Signalverarbeitungsweg
eines solchen erfindungsgemäßen
Densitometers; die mechanischen, optischen und sonstigen
elektronischen Bestandteile sind nicht dargestellt.
Die Erfassung des von der Testfläche des
Soll- oder Istexemplares zurückgeworfenen Lichts der
Lichtquelle 1 erfolgt im Sensor 2. Das zunächst in
analoger Form vorliegende Signal wird in einem
Analog/Digital-Wandler 3 in digitale Form gebracht,
und zwar vorzugsweise in 16-Bit-Technik, und in
Einheit 4 in Istwerte umgerechnet. Auch eine
Mittelwertbildung erfolgt hier, wenn die entsprechende
Eingabeanweisung a aus Einheit 5 vorliegt. Die im
Sollmeßwertspeicher in Einheit 5 befindlichen Dichtemeßwerte
b sind entwedeer vom Benutzer eingegeben oder
von einem Sollexemplar gespeichert; sie werden in
der Einheit 6 von den Istmeßwerten subtrahiert. Falls
die Messungen nicht an einfarbigen Bildstellen oder
Kontrollfeldern erfolgten, wird in der Einheit 7 die
Matrixberechnung der Einzelfarbdichten aus den
Gesamtfarbdichten durchgeführt.
Die Berechnung des Summenvektors erfolgt in
Einheit 8, wenn dort die Eingaben c: "Sollwerte der
gesättigten, bunten Teilfarben" und "Sollfarbort
und Flächendeckungsgrad der zu steuernden Farbfläche"
aus Einheit 5 vorliegen. Der unzerlegte
Summenvektor und bevorzugterweise auch die Teilfarbvektoren, z. B.
werden in einer Ausgabeeinheit
11 graphisch (am besten farbig) am Bildschirm
oder an einem X-Y-Schreiber, z. B. nach Art der
Fig. 3 und 5, dargestellt. Zusätzlich kann die
zahlenmäßige bzw. verbale Ausgabe der Dichtewertdifferenzen
der Teilfarben, z. B. Cyan, Magenta, Gelb,
Schwarz, des Absolutbetrages des Summenvektors, z. B.
in Einheiten Δ E CIE-UCS-1964, sowie des Farbtons
der Verschiebung (Farbstich), z. B. rötlich, grünlich,
gelb-rötlich oder als Polarwinkel erfolgen. Der Bediener
kann sich auch durch den Grenzwertmelder 9
warnen lassen, sobald der Betrag des Summenvektors
eine festgelegte Größe überschreitet oder sich
der Polarwinkel in einem als kritisch anzusehenden
Bereich befindet, z. B. Grünstich beim Druck von Hauttönen.
Durch Eingabe eines anderen Sollfarbortes und anderer
Flächendeckungsgrade für die zu beeinflussende
Farbfläche in Einheit 5 kann sich der Bediener
auch über Größe und Richtung der Abweichung für diese
Farbfläche orientieren. In der Einheit 10 erfolgt
die Berechnung des nur helligkeitswirksamen Grauanteils
und des höchstens zwei bunte Teilfarben betreffenden
Farbanteils, wenn dort die Eingabeinformation d
aus Einheit 5 über die Teilfarben des Farbanteils
oder eines der genannten Auswahlkriterien vorliegt.
Die Ausgabe der Steuerempfehlung in Dichtewerteinheiten,
oder bereits umgerechnet auf die jeweilige Stellgröße
(z. B. Farbschieberstellung, Duktorstellung), wird von
der Einheit 12 vorgenommen, indem getrennt nach
"Farbstich" und "Helligkeit" die Werte für die bunten
Teilfarben und Schwarz ausgegeben werden. Dies kann
in alphanumerischer oder in graphischer Form auf der
Ausgabeeinheit 11 erfolgen.
Der Bediener führt die ihm empfohlenen Steuerkorrekturen
in der ihm günstig erscheinenden Reihenfolge
aus. Werden nur densitometrische Steuerkorrekturen
ausgegeben, so muß er die Umsetzung in Werte der zugehörigen
Stellgröße für die Farbgebung aufgrund von
Erfahrung vornehmen. Der Erfolg der ausgeführten
Korrektur wird an einem weiteren gezogenen Istexemplar
densitometrisch nachgeprüft, hieraus ergeben
sich neue Steuerempfehlungen usw.
Es handelt sich um eine Vorrichtung zur Regelung
der farblichen Erscheinung von Drucken oder ähnlichen
Produkten durch Nachstellen der Farbgebung
der Teilfarben aufgrund von Messungen der Remissionsgrade
von Testflächen auf den Produkten.
Die Vorrichtung ist in Fig. 14 nach dem Muster von
Fig. 13 in Form eines Signalflußdiagramms dargestellt.
Die mechanischen, optischen und sonstigen elektronischen
Bestandteile sind nicht dargestellt. Der
Signalweg bis einschließlich des Analog/Digital-Wandlers
3 ist wie im Beispiel 1 beschrieben. Die
entweder "on-line" in der Produktionsmaschine oder
"off-line" an einem gezogenen Istexemplar gemessenen
Signale werden in der Einheit 4 in Istmeßwerte für
die Dichte umgerechnet; falls eine entsprechende Anweisung
c aus der Einheit 5 vorliegt, werden Mittelwerte
der Dichtewerte mehrerer Testflächen, z. B.
Bildstellen, oder aufeinanderfolgende "on-line"-gemessener
Istexemplare gebildet. Bei Druckverfahren
mit zonenweise über die Maschinenbreite verstellbarer
Farbgebung werden vorzugsweise in jeder Farbzone
die zugehörigen Dichtemeßwerte oder deren
Mittelwerte berechnet und nach Bewertung schließlich
zu Stellbefehlen umgeformt.
Die Beschreibung der Einheiten 6 und 7 ist wie in
Beispiel 1. In Einheit 8 erfolgt die Berechnung der
angenäherten farbmetrischen Abweichungen gemäß den
Eingaben c aus Einheit 5, wobei hier die jeweils zu
beeinflussende Farbfläche eingehbar ist. Wie in Fig. 13
werden der Summenvektor und dessen Teilfarbvektoren
in einer Ausgabeeinheit 11, ggf. für jede Farbzone
und verschiedene zu beeinflussende Farbflächen
getrennt, zahlenmäßig und/oder graphisch dargestellt.
Ebenso ist ein Grenzwertmelder 9 vorgesehen, der bei
Überschreitung vorher festgelegter Grenzen für Betrag
oder Richtung der Abweichung warnt. In der Einheit 10
erfolgt die erfindungsgemäße Zerlegung der Gesamtabweichung
in zwei Anteile nach Maßgabe der Kriterieneingabe
d aus Einheit 5. Daraus werden in der Einheit
12 a Regelempfehlungen für die Stellglieder
des Farbauftrags (z. B. Farbschieberöffnung, Duktorhub)
berechnet, wobei über die Eingabe e aus Einheit
5 gegebenenfalls verschiedene Regelfaktoren für
den Grauanteil und den Farbanteil sowie für die Teilfarbe
Schwarz, ggf. für jede Zone verschieden, eingebbar
sind. Regelfaktor wird hier der Umrechnungsfaktor
zwischen Regelabweichung und Stellgrößenkorrektur
genannt. Im Sinne der Erfindung bevorzugt
ist eine Regelung, bei welcher der Regelfaktor des
Farbanteils größer gewählt wird als jener des Grauanteils.
Nach Freigabe der Regelempfehlung durch den Bediener
durch die Eingabe f aus Einheit 5 werden die Stellbefehle
an die Stellmotoren 13 des Farbwerkes geleitet.
Der Erfolg des ausgeführten Stellvorgangs wird an
einem später entnommenen Istexemplar densitometrisch
nachgeprüft, woraus sich ggf. ein weiterer Regelvorgang
ergibt usw.
Während die bisher unter Beispiel 2 beschriebene Vorrichtung
die farbliche Erscheinung der zu beeinflussenden
Farbfläche mittels densitometrischer
Messung an Testflächen regelbar macht, ist aus dieser
Beschreibung auch sofort ableitbar, wie eine sinngemäß
arbeitende Vorrichtung aufgebaut werden kann,
die sich der Farbmessung bedient. Die farbmetrische
Messung kann vorteilhaft an mehrfarbigen Kontrollfeldern
und insbesondere an Balance-Kontrollfeldern durchgeführt
werden oder auch direkt an einer oder an
mehreren bunten, als Testflächen dienenden Bildstellen
sowie getrennt an schwarzen Bildstellen durchgeführt
werden, über die dann zu mitteln ist. Der grundsätzliche
Aufbau des Signallaufplans von Fig. 14 bleibt
erhalten, die wenigen Änderungen sind in Fig. 15 vermerkt.
Die Berechnung der farbmetrischen Koordinaten
aus den gemessenen Signalen erfolgt in Einheit 4, die
farbmetrischen Differenzwerte werden in Einheit 6
gebildet. Die Einheit 8 berechnet die Daten zur alphanumerischen
und/oder graphischen Ausgabe auf der
Ausgabeeinheit 11, wenn zuvor über die Eingabe c aus
Einheit 5 die Farbörter der voll gesättigten Teilfarben
und der Sollfarbort der zu beeinflussenden Farbfläche
eingegeben sind. Ebenfalls in Einheit 8 erfolgt
die Korrektur des an bunten Bildstellen bestimmten
Helligkeitswertes mit der Änderung, die an den
schwarzen Bildstellen bestimmt wurde. Auf der Ausgabeeinheit
11 erscheinen demnach nicht nur Betrag
und Richtung des Summenvektors , sondern auch die
Veränderungen der Helligkeiten der bunten Bildstellen
und der zur Kontrolle der Teilfarbe Schwarz dienenden
Bildstellen. Die bereits beschriebene Zerlegung des
Summenvektors in Anteile erfolgt in Einheit 10,
wobei der Bedienende über die Eingabe d aus Einheit 5
die Kriterien für die Wahl der zwei Teilfarben des
Farbanteils und für die Helligkeitsänderung vorgibt.
Das weitere, regeltechnische Verfahren läuft ab wie
bei Fig. 14 beschrieben.
Es handelt sich um ein Filmblatt (oder mehrere Filmblätter),
das aus einer Reihe von Vorlagen für Kontrollfelder
besteht, die nach bestimmungsgemäßer
Montage und nachfolgender Kopie auf die zugehörigen
Druckformen der Teilfarben beim Druckvorgang eine aus
Kontrollfeldabbildungen verschiedener Teilfarben bestehende
sog. Druckkontrolleiste erzeugen. Diese ist
bevorzugt so gestaltet, daß in jeder Druckzone, d. h.
alle 30 bis 40 mm, ein Schattenton-Balance-Kontrollfeld
vorhanden ist, das nach einer für übliche Druckbedingungen
zutreffenden, reproduktionsphotographischen
Graubedingung abgestufte Flächendeckungsgrade auf
der Voralge aufweist. Beispiele sind C 72, M 57,
Y 55 bzw. C 75, M 62, Y 60 für Positivkopie im Offsetdruck
auf Kunstdruckpapier. Zusätzlich sollten Volltonfelder
der Teilfarben sowie deren Übereinanderdrucke
und Rasterfelder für die Teilfarbe Schwarz im Dreiviertelton
vorhanden sein.
In Fig. 16a und 16b sind zwei bevorzugte Ausführungsformen
der Vorrichtung gezeigt, aus denen die Auswahl
und Anordnung der Kontrollfelder hervorgeht. Dargestellt
sind die mit den Vorrichtungen im Zusammendruck
erzeugten Druckkontrolleisten nach obiger Definition.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 16a ist in jeder Zone,
hier mit 30 mm angenommen, ein als Schattenton-Balance
ausgebildetes Kontrollfeld 21 von 5×5 mm²
Größe und in jeder zweiten Zone ein weiteres
als Mittelton-Balance ausgebildetes Kontrollfeld 22
vorhanden. Mit letzteren ist die Bildwiedergabe im
Mittelton-Bereich gut beeinflußbar. Neben
21 befindet sich in jeder zweiten Zone ein Rasterfeld
23 für Schwarz mit 80% Flächendeckungsgrad.
Letzteres macht die Farbgebung von Schwarz kontrollierbar,
die Messung der Farbgebung der bunten
Teilfarben geschieht in den Kontrollfeldern 21 und 22.
Weiter sind Volltonfelder 24 für die Grund-Teilfarben,
hier C, M, Y und Schwarz B sowie für zwei
Sonder-Teilfarben X und Z, vorhanden. Mikrolinien-
oder Spitzlichtpunktfelder dienen als Kopiekontrollfeld
25 und zur Feststellung der Druckfehler "Schieben"
und "Dublieren" sind Linienrasterfeld-Paare 26
vorgesehen.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 16b sind in jeder Zone,
hier ebenfalls mit 30 mm angenommen, je ein Kontrollfeld
21 und 22 vorhanden. Neben diesen befinden
sich in jeder zweiten Zone Rasterfelder 23 mit 80%
Flächendeckungsgrad für alle vier Teilfarben. Daneben
sind auch Volltonfelder 24, Kopiekontrollfelder 25 und
Linienrasterfeld-Paare 26 für alle Teilfarben vorgesehen;
sie wiederholen sich ungefähr alle 9 Zonen.
Die in Fig. 16a und Fig. 16b gezeigten Anordnungen
und die Auswahl der Kontrollfelder kann selbstverständlich
abgewandelt, ergänzt oder in ihrer Wiederholperiode
verändert werden, solange in jeder Zone
ein aus den bunten Grund-Teilfarben zusammengesetztes
Raster-Kontrollfeld meßbar ist und in jeder zweiten
oder dritten Zone ein Raster- oder Volltonfeld Schwarz
ebenfalls meßbar ist.
Die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen eignen
sich nicht nur für den Rasterdruck, sondern auch
für solche Druckvorgänge, welche mit aufgerasterten
Vorlagen arbeiten. Die Vorrichtungen nach Beispiel 3
können aber auch für völlig rasterlose Verfahren
dienen, wenn 21, 22, 23, 24 als Halbtonfelder ausgebildet
werden mit der Maßgabe, daß statt der Größe
Flächendeckungsgrad die in Gleichung (12) angegebene
rechnerische Größe verwendet wird.
Claims (20)
1. Verfahren zur Beeinflussung der farblichen Erscheinung
einer aus mindestens drei bunten Teilfarben
aufgebauten Farbfläche bei einem Druckvorgang,
aufgrund von densitometrischen Messungen
in wenigstens einer Testfläche, wobei für
die Teilfarben Dichtewertdifferenzen zwischen
den densitometrischen Istmeßwerten und vorgegebenen
Sollmeßwerten ermittelt und zur Beeinflussung
der Farbgebung der Teilfarben verwendet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Beeinflussung
der Farbgebung der bunten Teilfarben
vorrangig bei höchstens zwei bunten Teilfarben
in Abhängigkeit vom Farbanteil eines Summenvektors
erfolgt, der ausgehend von den Dichtewertdifferenzen
der bunten Teilfarben und bezogen
auf die hinsichtlich ihrer farblichen Erscheinung
zu beeinflussende Farbfläche in einem
empfindungsgemäß gleichabständig abgestuften
Farbenraum ermittelt und in einen nur helligkeitswirksamen
Grauanteil sowie einen höchstens
zwei bunte Teilfarben betreffenden Farbanteil
zerlegt wird.
2. Verfahren zur Beeinflussung der farblichen Erscheinung
einer aus mindestens drei bunten Teilfarben
aufgebauten Farbfläche bei einem Druckvorgang
aufgrund von farbmetrischen Messungen in
wenigstens einer Testfläche, wobei die Differenzen
zwischen den farbmetrischen Istmeßwerten
und vorgegebenen Sollmeßwerten ermittelt, in
einem erfindungsgemäß gleichabständig abgestuften
Farbenraum dargestellt und zur Beeinflussung
der Farbgebung der Teilfarben verwendet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Beeinflussung
der Farbgebung der bunten Teilfarben vorrangig
bei höchstens zwei bunten Teilfarben in Abhängigkeit
vom Farbanteil eines Summenvektors erfolgt,
der ausgehend von den farbmetrischen Differenzwerten
im Farbenraum ermittelt und in einen nur
helligkeitswirksamen Grauanteil sowie einen
höchstens zwei bunte Teilfarben betreffenden
Farbanteil zerlegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Summenvektor durch Addition von den
bunten Teilfarben zugeordneten Teilfarbvektoren
gebildet wird, deren Absolutbetrag und
deren Richtung mittels wenigstens eines Versuchslaufes
so bestimmt werden, daß der Summenvektor
in einer Ebene gleicher Helligkeit möglichst
genau jenem Vektor entspricht, der vom
Farbort der zu den Sollmeßwerten gehörenden
Farbfläche zum Farbort der zu den Istmeßwerten
gehörenden Farbfläche zeigt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Absolutbetrag der Teilfarbvektoren als
Produkt
- a) des Flächendeckungsgrades der jeweiligen Teilfarbe in der zu beeinflussenden Farbfläche und
- b) eines Eichfaktors (f) bestimmt wird, der sich näherungsweise ermittelt als f=80×D -1,1,wobei D das Mittel der in den Testflächen gemessenen Sollfarbdichten der bunten Teilfarben ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtung der Teilfarbvektoren jeweils
annähernd der Richtung entspricht, die vom Farbort
der zu den Sollmeßwerten gehörenden Farbfläche
zum Farbort der zugehörigen voll gesättigten
Teilfarbe zeigt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerlegung des Summenvektors in
Grauanteil und Farbanteil so erfolgt, daß die
Summe der Absolutbeträge der zu den zwei bunten
Teilfarben gehörenden Teilfarbkomponenten des
Farbanteils minimal wird (Gleichung 9).
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerlegung des Summenvektors in
Grauanteil und Farbanteil so erfolgt, daß die
Summe der Absolutbeträge der Teilfarbkomponenten
des Farbanteils und des Grauanteils minimal
wird (Gleichung 10).
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerlegung des Summenvektors in
Grauanteil und Farbanteil so erfolgt, daß der dem
Grauanteil zugeordnete Helligkeitsunterschied
minimal wird (Gleichungen 2 und 11).
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerlegung des Summenvektors in
Grauanteil und Farbanteil so erfolgt, daß der
Farbanteil durch die beiden Teilfarbvektoren
ausgedrückt wird, deren positive bzw. negative
Richtungen den Summenvektor flankierend einschließen.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Testflächen durch Kontrollfelder
gebildet werden, die jeweils nur eine einzige
Teilfarbe enthalten.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Testflächen durch Kontrollfelder
gebildet werden, die jeweils mehrere bunte Teilfarben
enthalten.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Testflächen Kontrollfelder vorgesehen
sind, die drei bunte Teilfarben enthalten,
sowie Kontrollfelder, die hauptsächlich
Schwarz enthalten.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontrollfelder als Balance-Kontrollfelder
ausgebildet sind, wobei die
Flächendeckungsgrade der bunten Teilfarben so abgestuft
sind, daß sich eine neutralgraue farbliche
Erscheinung ergibt.
14. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Testfläche durch einen Teil des
zu druckenden Sujets gebildet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß in mehreren Testflächen gemessen wird
und die hierbei gewonnenen Meßwerte gemittelt
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem die Farbgebung
über das Format zonenweise beeinflußbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die
Meßwerte der in einer Zone befindlichen Testflächen
gemittelt werden.
17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, enthaltend
- a) wenigstens ein densitometrisches Meßgerät zur Ermittlung der densitometrischen Meßwerte,
- b) eine Einrichtung zur Bestimmung der Dichtewertdifferenzen zwischen den densitometrischen Istmeßwerten und vorgegebenen Sollmeßwerten,
gekennzeichnet durch folgende weitere Bauelemente:
- c) eine Einrichtung zur Ermittlung des Summenvektors ausgehend von den Dichtewertdifferenzen der bunten Teilfarben,
- d) eine Einrichtung zur Zerlegung des Summenvektors in Grauanteil und Farbanteil,
- e) eine Einrichtung zur Bestimmung der für die Beeinflussung der Farbgebung vorrangig zu verwendenden Teilfarben.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2, enthaltend
- a) wenigstens ein farbmetrisches Meßgerät zur Ermittlung der farbmetrischen Meßwerte,
- b) eine Einrichtung zur Bestimmung der Differenzen zwischen den farbmetrischen Istmeßwerten und vorgegebenen Sollmeßwerten,
gekennzeichnet durch folgende weitere Bauelemente:
- c) eine Einrichtung zur Ermittlung des Summenvektors ausgehend von den ermittelten Differenzwerten,
- d) eine Einrichtung zur Zerlegung des Summenvektors in Grauanteil und Farbanteil,
- e) eine Einrichtung zur Bestimmung der für die Beeinflussung der Farbgebung vorrangig zu verwendenden Teilfarben.
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