DE4343905C2 - Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer Druckmaschine - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Farbführung bei einer Druckmaschine
gemäß, dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie es auch aus der DE 43 11 132 A1
bekannt ist.
Seit langem ist es bekannt, den Farbauftrag auf einem Druckprodukt an extra mitgedruckten
Meßelementen fotoelektrisch zu erfassen und daraus ein Maß für die aufgetragene Farbmenge
abzuleiten. Meist wird dies mittels Densitometern durchgeführt, da zwischen Farbdichtewert und
Schichtdicke der Farbe und somit auch der Stellung der beispielsweise als Farbschieber
ausgebildeten Farbführungsorgane ein relativ einfacher Zusammenhang besteht.
Eine densitometrische Erfassung der Farbführung läßt aber keine zahlenmäßigen Aussagen
hinsichtlich des visuellen Farbempfindens zu. Die extra mitgedruckten Meßelemente haben ferner
den Nachteil, daß lediglich der Sollfarbauftrag eben dieser Meßfelder gesteuert wird. Der
Farbeindruck im Druckbild selbst bleibt dabei völlig außer acht und wird dementsprechend nur
indirekt verändert.
Aus der EP 0 143 744 A1 ist ein Verfahren zur Beurteilung der Druckqualität sowie zur Regelung
der Farbführung bekannt. An Bildelementen im Sujet werden mit einem oder mehreren
Meßköpfen die Remissionen in vier spektralen Bereichen gemessen. Für die drei Buntfarben
werden die spektralen Bereiche derartig gewählt, so daß sich die üblichen Farbdichtewerte
ergeben. Für die Druckfarbe Schwarz wird die spektrale Remission im Infrarotbereich bestimmt.
Unter Anwendung der Neugebauer-Gleichungen werden aus diesen Remissionen bzw.
Farbdichtewerten die entsprechenden Flächenbedeckungen ermittelt (demaskiert). Dies wird an
den gleichen Bildstellen von auf der Maschine gedruckten Exemplaren sowie auch an einer
Soll-Vorlage durchgeführt. Aus einem Soll-Ist-Vergleich der Flächenbedeckungen werden dann
Stellbefehle für die Farbführung der Druckmaschine abgeleitet.
Aus der DE 43 11 132 A1 ist ein Verfahren zur Farbregelung/-steuerung in einer Druckmaschine
bekannt, welches sich dadurch kennzeichnet, daß die Dichtespektren von Probedrucken der
einzelnen am Zusammendruck beteiligten Druckfarben mit vorgegebener Flächendeckung sowie
des Papierweißes erfaßt und gespeichert werden, daß die Dichtespektren einer Meßstelle der
Vorlage sowie einer Meßstelle des Druckexemplares erfaßt werden, daß diese gemessenen
Dichtespektren der Vorlage und des Druckexemplares jeweils als Linearkombination der mit
Faktoren gewichteten Dichtespektren der einzelnen Druckfarben sowie des Papierweiß dargestellt
werden, mit dem Ziel, die Dichtespektren des Zusammendrucks der Meßstelle von Vorlage und
Druckexemplar jeweils bestmöglich durch diese Linearkombination darzustellen. Die Farbzufuhr
wird dabei in Abhängigkeit des Unterschiedes der einzelnen als Flächendeckungsgrade
interpretierten Faktoren der jeweiligen Linearkombination (Vorlage/Druckexemplar) geändert.
Nachteilig bei diesem vorbekannten Verfahren ist, daß die Faktoren in dem Ansatz der
Linearkombination zur Darstellung des gesamten Dichtespektrums (Zusammendruck) aus den
Dichtespektren der Einzelfarben als Flächendeckungsgrade angesetzt werden. Ein derartiger
Ansatz hinsichtlich der Faktoren wird bei hohen Flächendeckungsgraden einer Farbe in der
Bildstelle problematisch und scheitert vollständig beim Drucken einer oder mehrerer Farben im
Vollton. Der Grund hierfür liegt darin, daß wenn beispielsweise eine Farbe der Vorlage als
Volltonfläche gedruckt wird, die entsprechende Farbe im Druckexemplar ebenfalls nur als Vollton
und nicht darüber hinaus stärker gedruckt werden kann. Eine Regelung von Farben im Bereich
Vollton ist somit nicht möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß eine Steuerung der Farbführung bei erweiterter
Einsatzmöglichkeit mit großer Genauigkeit möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß an entsprechenden Bildstellen von Vorlage und
Druckexemplar an einer Vielzahl von spektralen Bereichen die Remissionswerte bestimmt und
diese in bekannter Weise durch Logarithmieren in Farbdichtewerte umgerechnet werden. Es
werden also an den Bildstellen von Vorlage und Druckexemplar die Farbdichtespektren bestimmt.
Das Farbdichtespektrum einer Bildstelle der Vorlage stellt das sogenannte
Soll-Farbdichtespektrum dar und das Spektrum einer Bildstelle im Druckexemplar das
Ist-Farbdichtespektrum dar.
Durch Differenzbildung des Soll- und des Ist-Farbdichtespektrums wird nun für jede Bildstelle das
Differenz-Farbdichtespektrum bestimmt. Das derartig ermittelte Differenz-Farbdichtespektrum
einer jeden Bildstelle wird sodann als Linearkombination durch diejenigen Farbdichtespektren der
Druckfarben, welche am Zusammendruck der Bildstelle beteiligt sind, dargestellt. Die
Proportionalitätsfaktoren (Koeffizienten) dieser Linearkombination, also die Faktoren, mit
welchen die entsprechenden Farbdichtespektren der Einzelfarben zu multiplizieren sind, ergeben
dann ein direktes und zuverlässiges Maß, um wieviel die Farbführung der jeweiligen Druckfarbe
zu verändern ist.
Die Farbdichtespektren der Einzelfarben am Druckexemplar werden dabei anhand auf dem
Druckexemplar mitgedruckter oder anhand zuvor hergestellter Probedrucke ermittelt. Bei der
erstgenannten Vorgehensweise wird dazu in an sich bekannter Weise neben dem Sujet ein
Druckkontrollstreifen mitgedruckt, der in jeder Farbdosierzone für jede gedruckte Farbe ein
Meßfeld des Volltones enthält. Der Druckkontrollstreifen erstreckt sich dabei insbesondere
parallel zur Bogenkante des Druckanfanges.
Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß bei der Darstellung des Differenz-Farbdichtespektrums
einer Bildstelle diejenigen Farben unberücksichtigt bleiben, welche am Zusammendruck eben
dieser Bildstelle nicht beteiligt sind. Die zugehörigen Proportionalitätsfaktoren werden daher
gleich Null gesetzt. Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, daß Farben deren Anteil druckender
Fläche unterhalb eines bestimmten Prozentsatzes (z. B. < 10%) liegt, bei der Darstellung des
Differenz-Farbdichtespektrums einer Bildstelle ebenfalls unberücksichtigt bleiben. Entsprechend
können dann den Flächendeckungsgraden der am Zusammendruck einer Bildstelle der Vorlage
beteiligten Druckfarben im unteren, mittleren und oberen Tonwertbereich bestimmte
Wichtungsfaktoren zugeordnet werden. Die entsprechende Zuordnung der Wichtungsfaktoren
wird dabei empirisch an Druckversuchen bestimmt. Diese Vorabinformation des Anteils
druckender Fläche einer Druckfarbe einer bestimmten Bildstelle kann entweder direkt aus der
Vorstufe (Film bzw. elektronische Vorstufe) oder von der Offset-Druckplatte bestimmt werden.
Auch ist es grundsätzlich möglich, den Anteil druckender Fläche einer bestimmten Druckfarbe
durch eine farbmetrische Analyse der entsprechenden Bildstelle zu ermitteln. Dabei kann
ausgenutzt werden, daß bestimmte Kombinationen von Druckfarben und Bedruckstoffsorten bei
gegebenen Farbort die Beteiligung einer oder mehrerer Druckfarben ausschließen. Ebenfalls ist es
möglich, bei bestimmten Bereichen im farbmetrischen Farbraum den Anteil druckender Fläche
einer oder mehrerer Druckfarben unterhalb eines bestimmten Prozentsatzes druckender Fläche
anzunehmen. Grundsätzlich ist auch eine visuelle (Meßlupe) oder video-technische Analyse der
vorgesehenen Bildstellen möglich.
Bei der Vorlage, bezüglich welcher die Bildstellen der Druckexemplare hinsichtlich ihres
farblichen bzw. spektralen Erscheinens nachzustellen sind, kann es sich um einen OK-Bogen,
einen Andruck oder um einen Proof handeln. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kommt es
dabei nicht darauf an, daß die Vorlage mit den gleichen Druckfarben und der gleichen
Bedruckstoffsorte hergestellt wurde, was als besonders vorteilhaft anzusehen ist.
Bei der Druckfarbe Schwarz ist eine besonders vorteilhafte und einfache Art und Weise zur
Bestimmung der Flächendeckung möglich. Dazu wird in einem Bereich des Infrarot die
Infrarot-Farbdichte bestimmt. In bekannter Weise kann über einen empirischen Zusammenhang
dann aus der gemessenen Infrarot-Farbdichte auf die Flächendeckung der Druckfarbe Schwarz
geschlossen werden. Insbesondere ist dadurch feststellbar, ob am Zusammendruck dieser
Bildstelle überhaupt die Druckfarbe Schwarz beteiligt ist.
Durch Kenntnis der Infrarot-Farbdichte kann nun das Differenz-Farbdichtespektrum gemäß einem
empirisch bestimmbaren Zusammenhang um den Einfluß der Druckfarbe Schwarz reduziert
werden. Man erhält dabei ein Differenz-Farbdichtespektrum der Bildstelle, welches durch den
Zusammendruck lediglich der Buntfarben entstanden ist. Die Darstellung des derartig reduzierten
Differenz-Farbdichtespektrums (ohne Schwarzanteil) erfolgt dann ebenfalls in Form einer
Linearkombination durch die Farbdichtespektren der bei der Herstellung der Druckexemplare
beteiligten Druckfarben.
Des weiteren erfolgt eine kurze Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung in
Verbindung mit den entsprechenden mathematischen Ansätzen. Dabei wird angenommen, daß auf
einer Bogenoffsetdruckmaschine, Druckexemplare in Form von Bögen herzustellen sind und auf
diesen Bögen ein Druckkontrollstreifen mit einzelnen Meßfeldern der am Druck beteiligten Farben
mitgedruckt wird. Als Vorlage dient dabei ein auf derselben Maschine hergestellter Bogen, der
hinsichtlich seiner farblichen Erscheinung als optimal beurteilt wurde (OK-Bogen).
Im Sujet des Druckbogens wird eine bestimmte Anzahl von Bildstellen, beispielsweise in jeder
Farbdosierzone eine oder mehrere, festgelegt. Bei den Bildstellen handelt es insbesondere um als
besonders wichtig anzusehende Teile des Sujets. Die Auswahl der zu berücksichtigenden
Bildstellen erfolgt vorteilhafterweise am Druckbogen der Vorlage. Zur Erläuterung des
Ausführungsbeispiels der Erfindung sei ferner darauf hingewiesen, daß die Bestimmung und das
Ausmessen der Bildstellen sowohl an Vorlage als auch an den Druckexemplaren auf einem
sogenannten X-Y-Koordinaten-Meßtisch erfolgt, welches ein in der gesamten Ebene des
Druckbogens verfahrbares Spektralfotometer aufweist. Ein derartiges Spektralfotometer kann
dann automatisch über entsprechende Positionierantriebe an die vorgesehenen Positionen der
ausgewählten Bildstellen gefahren werden. Die Positionen der ausgewählten Bildstellen sind
abspeicherbar und daraufhin automatisch durch Programmablauf anfahrbar. Nach jedem Anfahren
einer Bildstelle erfolgt sodann das Bestimmen der spektralen Remission und in einem
nachgeschalteten Rechner die Umrechnung in das Farbdichtespektrum.
Mittels des Spektralfotometers werden an einer Bildstelle der Vorlage an insgesamt 35
Stützstellen des sichtbaren Spektrums die Remissionswerte R-Soll(i; Bunt) ermittelt, mit i=1-35.
Es werden also insgesamt an 35 Stellen Remissionswerte R-Soll ermittelt, welche beispielsweise
spektral um jeweils 10 nm voneinander beabstandet gewählt werden (350-700 nm).
An der gleichen Bildstelle eines ersten gedruckten Bogens (Druckexemplar) werden im gleichen
Wellenlängenbereich mittels des Spektralfotometers die Remissionswerte R-Ist, (i; Bunt)
bestimmt, mit i=1-35.
In bekannter Weise wird nun durch Logarithmieren der einzelnen Remissionswerte R-Soll(i; Bunt)
sowie R-Ist (i;Bunt) das jeweilige Soll- bzw. Ist-Farbdichtespektrum der Bildstellen von Vorlage
bzw. Druckexemplar bestimmt. Man erhält als Soll-Farbdichtespektrum in der Vorlage die Werte
D-Soll (i; Bunt) sowie als Ist-Farbdichtespektrum im Druckexemplar die Werte D-Ist (i; Bunt),
jeweils mit i=1-35. Sodann wird für jeden spektralen Bereich (i=1-35) die Differenz gebildet, so
daß das Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D(i; Bunt) vorliegt.
Das Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D(i; Bunt) wird nun wie folgt in Form einer
Linearkombination dargestellt:
Delta-D(i; Bunt) = α a D(i;C)+ β b D(i; M) + γ c D(i; Y) + δ d D(i;K)
Da i die Werte 1-35 annimmt liegen insgesamt 35 Gleichungen vor. Im linearen Ansatz bedeuten
D(i;C), D(i;M), D(i;Y) und D(i;K) die jeweiligen Farbdichtespektren der an Volltonmeßfeldern
des Bogens des Druckexemplars gewonnenen Werte. Der Index C steht hierbei für die
Druckfarbe Cyan, der Index M für die Druckfarbe Magenta, der Index Y für die Druckfarbe
Yellow sowie der Index K für die Druckfarbe Schwarz. Selbstverständlich können auch andere
Farben (Haus- oder Sonderfarben) berücksichtigt werden.
Im Ausführungsbeispiel werden dazu in derjenigen Farbdosierzone, in welcher die ausgemessene
Bildstelle liegt, die entsprechenden Meßfelder der Volltöne ebenfalls spektral ausgemessen und
diese derartig erhaltenen Remissionen in die entsprechenden Farbdichtespektren (D(i;C), D(i;M),
D(i;Y), D(i;K) der Einzelfarben umgerechnet.
Die in dem linearen Ansatz zur Darstellung des Differenz-Farbdichtespektrums Delta-D(i; Bunt)
verwendeten Wichtungsfaktoren αβγδ sind dabei als Wichtungsfaktoren derartig gewählt, so daß
die entsprechenden Werte einen um so größeren Betrag aufweisen, je höher der
Flächendeckungsgrad der am Zusammendruck der Bildstelle beteiligten Druckfarbe ist.
Das obenstehende Gleichungssystem, welches insgesamt aus 35 einzelnen Gleichungen besteht,
wird nun nach der bekannten Methode der linearen Regression nach den Proportionalitätsfaktoren
a, b, c, d aufgelöst. Diese zu bestimmenden Faktoren a, b, c, d geben somit an, wie groß der
Anteil der Druckfarbe Cyan, der Druckfarbe Magenta, der Druckfarbe Yellow und der
Druckfarbe Schwarz bei der Erzeugung des Differenz-Farbdichtespektrums Delta-D(i; Bunt)
hinsichtlich der jeweiligen spektralen Anteile der genannten Druckfarben ist. Aus den Faktoren a,
b, c, d sind dann die nötigen Änderungen hinsichtlich der Farbführung (in der betrachteten
Farbdosierzone) ableitbar. Anschaulich bedeutet dabei beispielsweise ein positiver und
betragsmäßig großer Wert von a, daß die Farbzufuhr für die Druckfarbe Cyan im entsprechenden
Druckwerk deutlich vergrößert werden muß. Entsprechend bedeutet anschaulich ein
betragsmäßig kleiner und negativer Wert für a, daß die Farbdosierung in der entsprechenden
Farbdosierzone für die Druckfarbe Cyan etwas verringert werden muß. Hinsichtlich der
Interpretation bei der Herleitung von Stellbefehlen für die Farbdosierung für die Druckfarben
Magenta, Yellow, Schwarz gilt für die Faktoren b, c, d entsprechendes.
Sind am Zusammendruck der betrachteten Bildstellen nicht sämtliche Druckfarben Cyan,
Magenta, Yellow, Schwarz beteiligt sondern beispielsweise lediglich die Druckfarben Cyan und
Magenta, so werden gemäß dem obenstehend gemachten linearen Ansatz zur Darstellung des
Differenz-Farbdichtespektrums Delta-D(i;Bunt) die Wichtungsfaktoren αβγδ jeweils gleich Null
gesetzt. Dies kann ebenfalls auch dann vorgesehen sein, wenn sich herausstellt, daß diese hier
beispielhaft genannten Farben lediglich mit einem sehr geringen Anteil druckender Fläche
vertreten sind.
Zuvorstehend wurde der lineare Ansatz zur Darstellung des Differenz-Farbdichtespektrums
Delta-D(i; Bunt) derart dargestellt, daß die Druckfarbe Schwarz mit ihrem Farbdichtespektrum im
sichtbaren Bereich D(i; K) berücksichtigt wurde. Erfindungsgemäß kann es aber auch vorteilhaft
sein, daß für die Druckfarbe Schwarz im Bereich des Infrarots die Infrarot-Farbdichte D(IR)
bestimmt wird und über einen in Druckversuchen empirisch bestimmten Zusammenhang aus dem
Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D(i; Bunt) ein um den Einfluß der Druckfarbe Schwarz
reduziertes Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D(i; Bunt-Schwarz) errechnet wird. In einem
einfachen und der Anschauung dienenden Beispiel kann dies bedeuten, daß das
Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D(i; Bunt) in allen spektralen Bereichen i=1-35 um einen
bestimmten Betrag an Farbdichteeinheiten herabgesetzt wird. Dabei wird ausgenutzt, daß in
erster Näherung die Druckfarbe Schwarz im sichtbaren Bereich einen nahezu konstanten Verlauf
aufweist.
Bei dem obigen Ansatz der Berücksichtigung der Infrarot-Farbdichte D(IR) für die Druckfarbe
Schwarz erfolgt dann die lineare Darstellung des reduzierten Differenz-Farbdichtespektrums
Delta-D(i; Bunt-Schwarz) = α a D(i; C) + β b D(i; M) + γ c D(i; Y). Dieses um den Einfluß der
Druckfarbe Schwarz reduzierte Differenz-Farbdichtespektrum wird somit lediglich nur noch aus
den Farbdichtespektren der am Zusammendruck beteiligten Buntfarben dargestellt. Gemäß diesem
Gleichungssystem erfolgt dann wiederum die Bestimmung der Proportionalitätsfaktoren a, b, c in
bekannter Weise durch lineare Regression. Die Faktoren a, b, c stellen dabei wiederum dasjenige
Maß dar, um wieviel die jeweilige Farbführung für die Druckfarbe Cyan, Magenta, Yellow zur
Erzielung eines vorgegebenen spektralen Verlaufs in der Bildstelle verändert werden muß.
Claims (3)
1. Verfahren zur Bestimmung der nötigen Änderungen der Farbführung bei einer Mehrfarben-
Druckmaschine, insbesondere Offsetdruckmaschine, bei welchem die Farbdichtespektren von
mindestens einer bunten Bildstelle und zugleich von den am Zusammendruck beteiligten einzel
nen Druckfarben hinsichtlich einem Vorlageexemplar sowie jeweils folgenden Druckexemplaren
aufgenommen werden, die Farbdichtespektren von Vorlage- und Druckexemplar jeweils als Line
arkombination der mit Flächendeckungsgraden gewichteten Farbdichtespektren der Einzelfarben
sowie des Papierweiß dargestellt und mittels linearer Regression die Flächendeckungsgrade der
Einzelfarben ermittelt und daraus die Ableitung einer Farbzufuhrverstellung zur Angleichung der
Farbgebung des Produktexemplares auf diejenige des Vorlageexemplares erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils aus den beiden Farbdichtespektren (D(Soll), D(ist)) der korrespondierenden Bildstel len des Vorlage- und Druckexemplares das Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D = D(Soll) - D(Ist) bestimmt wird,
daß die Farbdichtespektren D(C) D(M), D(Y), D(K) der am Zusammendruck der bunten Bild stelle beteiligten Druckfarben (C, M, Y, K) an mitgedruckten Kontrollfeldern des Volltons erfaßt werden,
daß das Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D als eine Linearkombination Delta-D = aD(C) + bD(M) + cD(Y) + dD(K) der Farbdichtespektren D(C), D(M), D(Y), D(K) dargestellt wird,
daß die Koeffizienten a, b, c, d dieser Linearkombination mit Hilfe linearer Regression be stimmt werden und die Zufuhr der Menge der einzelnen Druckfarben (C, M, Y, K) in Abhängig keit der Werte und des Vorzeichens der jeweiligen Koeffizienten a, b, c, d verändert wird wobei eine Vergrößerung der Farbzufuhr bei wertemäßig größeren und positive Vorzeichen aufweisen den Koeffizienten a, b, c, d erfolgt und im umgekehrten Fall eine Reduzierung der Farbzufuhr vorgenommen wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils aus den beiden Farbdichtespektren (D(Soll), D(ist)) der korrespondierenden Bildstel len des Vorlage- und Druckexemplares das Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D = D(Soll) - D(Ist) bestimmt wird,
daß die Farbdichtespektren D(C) D(M), D(Y), D(K) der am Zusammendruck der bunten Bild stelle beteiligten Druckfarben (C, M, Y, K) an mitgedruckten Kontrollfeldern des Volltons erfaßt werden,
daß das Differenz-Farbdichtespektrum Delta-D als eine Linearkombination Delta-D = aD(C) + bD(M) + cD(Y) + dD(K) der Farbdichtespektren D(C), D(M), D(Y), D(K) dargestellt wird,
daß die Koeffizienten a, b, c, d dieser Linearkombination mit Hilfe linearer Regression be stimmt werden und die Zufuhr der Menge der einzelnen Druckfarben (C, M, Y, K) in Abhängig keit der Werte und des Vorzeichens der jeweiligen Koeffizienten a, b, c, d verändert wird wobei eine Vergrößerung der Farbzufuhr bei wertemäßig größeren und positive Vorzeichen aufweisen den Koeffizienten a, b, c, d erfolgt und im umgekehrten Fall eine Reduzierung der Farbzufuhr vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ermittlung des Anteils druckender Fläche für die Druckfarbe Schwarz (K) durch eine Be
stimmung der Infrarot-Farbdichte D(IR) im Rastertonbereich der Druckbildstelle sowie der Voll
tonfläche erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Druckfarben mit einem geringen Anteil druckender Fläche bei der Darstellung des Differenz-
Farbdichtespektrums Delta-D unberücksichtigt bleiben.
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