DE3643721C2 - - Google Patents

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckkontrollstreifen zur Steuerung der Farbführung im Farbwerk von Druckmaschinen, mit einzelnen aneinandergereihten Farbfeldern unterschiedlicher Druckfarbe und Struktur, die entsprechend zu regulierender Druckglieder je Farbzone aufgeteilt sind.
Druckkontrollstreifen sind ein bekanntes Mittel zur Beurteilung und Steuerung der Druckqualität und der Vorstufe des Druckes bei modernen Druckmaschinen. Zu diesem Zweck weisen sie in unterschiedlicher Zahl und Anordnung für jede zu druckende Einzelfarbe rein visuell zu beurteilende Felder, sogenannte Signalfelder und Meßfelder, auf. Ferner sind zumeist auch mehrfarbige Felder für bestimmte Kontrollen vorgegeben. In der Regel enthält ein Druckkontrollstreifen folgende Felder:
Volltöne
- einfarbig: zur meßtechnischen Kontrolle der Farbschichtdicke,
- zweifarbig: zur meßtechnischen Kontrolle der Farbannahme,
- dreifarbig: zur meßtechnischen Kontrolle der Farbannahme und zur visuellen Beurteilung der Farbbalance.
Punktraster
- einfarbig: zur meßtechnischen Kontrolle der Tonwertzunahme,
- dreifarbig: zur visuellen Beurteilung der Farbbalance.
Linienraster
- einfarbig: zur visuellen oder meßtechnischen Beurteilung von Schieben und Dublieren.
Außerdem können noch Felder mit Mikrolinien und Mikropunkten für bestimmte Zwecke vorgesehen sein.
Als Meßgeräte zum Ausmessen der einzelnen Felder des Druckkontrollstreifens werden Densitometer und in Sonderfällen andere Farbmeßgeräte verwendet.
Derartige Druckkontrollstreifen, die für die Steuerung und/oder Regelung der Farbgebung eingesetzt werden, sind in ihrer Einteilung auf die Farbzonenabstände der betreffenden Druckmaschine abgestimmt. Hierbei finden sich in jeder Farbzone einfarbige Volltonmeßfelder zur zonalen Steuerung/Regelung nach der Meßgröße "Farbdichte Vollton DV". Die Kontroll- und/oder Meßfelder, zur Beurteilung der anderen Qualitätskriterien, kommen auf den Druckkontrollstreifen weniger häufig vor.
Vorteilhaft ist die "Volltonregelung" vor allem deshalb, weil in den Meßwert DV als Variable lediglich die Sättigung als Maß für die Farbschichtdicke eingeht. Die Zuordnung des Meßwertes innerhalb des Druckprozesses ist daher eindeutig. Als Nachteil hat sich bei der reinen Volltonregelung erwiesen, daß trotz übereinstimmender Volltondichte Druck und Druckvorlage sowohl im Meßfeld als auch im Bild, visuell betrachtet, nicht übereinstimmen müssen. Es gibt dafür eine Reihe von Gründen, z.B. unterschiedliche Pigmente bzw. Farbstoffe, verschiedene Bedruckstoffe und dergleichen.
Durch Praxisversuche wurde gefunden, daß bei Verwendung von einfarbigen Punktrasterfeldern zur Farbregelung in vielen Fällen - aber nicht immer - eine bessere Übereinstimmung zwischen Druckvorlage und Druck erzielt werden kann, obwohl in die Meßgröße "Farbdichte Raster DR" auch Variable eingehen, die von der Farbgebung selbst unabhängig sind. Zu nennen sind hier die Pressung zwischen Platten- und Gummizylinder, der Bedruckstoff, das Gummituch, das Feuchtmittel und die Feuchtmittelführung, die Druckplatte sowie Schieben und Dublieren.
Auch abgeleitete Größen aus Volltondichte DV und Rasterdichte DR kann für die Farbregelung Verwendung finden. Mit Hilfe der bekannten Murray-Davies-Gleichung läßt sich aus DV und DR der Rastertonwert als Regelgröße ermitteln:
F = (1-10 -DR ) : (1-10 -DV ).
Sowohl bei der Regelung nach DR als auch bei derjenigen nach dem Rastertonwert F werden Meßstreifen verwendet, bei denen in jeder Farbzone einfarbige Punktrasterfelder für alle Druckfarben vorhanden sind. Im Gegensatz zur DV-Regelung, wo die Volltonfelder im Meßstreifen dominieren, herrschen hier die Rasterfelder vor. Alle anderen Felder sind weniger häufig vorhanden.
Bei der sogenannten "Zweizonenmessung", bei der auf dem Meßstreifen in jeder zweiten Farbzone Volltonmeßfelder für jede Farbe vorhanden sind, wird der durch die seitliche Verreibung stattfindende zonale Farbausgleich ausgenutzt. Im allgemeinen ist der seitliche Verreibungsweg gleich der Breite einer Farbzone plus einem geringen Überlauf. Die Praxis hat bestätigt, daß aufgrund einer "Zweizonenmessung" manuell die Farbgebung genau gesteuert werden kann.
Die Veröffentlichung in "Papier und Druck" 23 (1974) 10, Druck und Verarbeitung Seite 157 bis 160 bezieht sich auf die Theorie und Praxis der Dichtemessung im Offsetdruck, ohne daß ein Druckkontrollstreifen konkret angegeben wird. Es wird hingewiesen, daß dem Dichtewert des Rasterfeldes ein Dichtewert eines Volltonfeldes zuzuordnen sei, wobei daneben anhand spezieller Kontrollfelder die Graubalance zu überprüfen wäre. Die Veröffentlichung in "Papier und Druck" 25 (1976) 1, Druck und Verarbeitung, Seite 5 bis 8 behandelt die Probleme der Farbdichteregelung im Offsetdruck.
Gegenüber dem Aufwand bei zonalem Messen und Regeln wird gefragt, ob Repräsentativität einer Meßstelle vorliegt, was über Korrelations­ verfahren untersucht wird. Weiterhin ist die DE 36 04 222 A1 bekannt, bei der ein Einzelfarbstreifensatz offenbart ist, mit dem in ausgewählten Farbzonen durch Übereinanderdruck entstehende Kombinations-Meßfelder gebildet werden.
Die DE 32 19 744 A1 zeigt farbzonenweise die Volltonfelder der benutzten Druckfarben. Die DE 27 27 227 A1 zeigt einen Druck-Kontrollstreifen, bei dem in jeder zweiten Zone ein Bild mit B-, C-, M-, Y-Volltönen und ein Block mit Volltonfeldplus Rasterfeldern für eine Farbe erscheint.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Druckkontrollstreifen zu schaffen, der die wahlweise Anwendung sowohl der Volltonsteuerung/-regelung als auch der Rastertonsteuerung/-regelung gestattet. Darüber hinaus soll die Farbsteuerung/-regelung nach aus Dichte-Vollton und Dichte-Raster von ein- und/oder mehrfarbigen Rasterfeldern abgeleiteten Größen in optimaler Weise ermöglicht werden.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 bis 3 gelöst. Der Druckkontrollstreifen weist gemäß Anspruch 1 zonal abwechselnd einfarbige Volltonfelder für jede Druckfarbe und einfarbige Rasterfelder für jede Druckfarbe auf. Der wesentliche Vorteil eines derartig aufgebauten Druckkontrollstreifens ist, daß der Drucker die Wahl hat, je nach Sujet die eine oder andere Steuer- bzw. Regelstrategie einzusetzen. Er kann z.B. auch das Einrichten und Abstimmen nach Standard-Volltondichten durchführen und den Fortdruck auf konstante Abstimmbogen-Rasterdichten oder -Rastertonwerte regeln. Auch umgekehrt ist es sinnvoll, wenn beispielsweise als Druckvorlage ein "Ersatzandruck" wie "Cromalin" oder "Matchprint" vorliegt. Hierbei ist es besser, die Rasterdichten oder Rastertonwerte vom Kontrollstreifen der Druckvorlage als Sollwerte zu übernehmen und auf diese einzuregeln und im Fortdruck auf Volltondichte-Regelung umzuschalten. Volltondichteübernahme von "Ersatzandruck" würde zu einem völlig falschen Farbeindruck führen.
Ein weiterer Vorteil, die der zweizonige Aufbau des Druckkontrollstreifens für Vollton- und Rasterregelung bietet: Es müssen gegenüber dem einzonigen Aufbau nur halb so viele Meßwerte aufgenommen und verarbeitet werden.
Der Drucker ist somit nicht gezwungen, mehrere Druckkontrollstreifenarten zu kaufen, zu lagern und zu verwalten, woraus geringere Kosten resultieren. Auch muß er nicht bereits vor der Druckplattenkopie entscheiden, nach welchem Regelverfahren im Druck gearbeitet werden soll.
Veränderungen der Rasterdichte bzw. Rasterpunktgröße verursachen im Bild wesentlich stärkere Farbverschiebungen als Änderungen der Volltondichte. Durch die gleichgroße Häufigkeit von Vollton- und Rasterfeldern können Rastertonwerte in sehr großer Zahl aus unmittelbar benachbarten Feldern ermittelt werden, was zu einer sichereren Überwachung und Steuerung/Regelung führt, als wenn DV oder DR nur sporadisch ermittelt werden können.
Die Lösung zum Anspruch 2 bietet den weiteren Vorteil, daß die zusätzlichen mehrfarbigen Rasterfelder im Druckkontrollstreifen in optimaler Weise sowohl für die densitometrische als auch für die farbmetrische Messung geeignet sind. Die mehrfarbigen Rasterfelder sind in gleicher Häufigkeit wie die einfarbigen Vollton- und Rasterfelder - also ebenfalls zweizonig - in den Druckkontrollstreifen integriert.
Anspruch 3 kennzeichnet eine Ausführungsvariante mit einfarbigen Volltonfeldern und mehrfarbigen Rasterfeldern im zweizonigen Aufbau.
Weiterhin kann der Kontrollstreifen wahlweise für die Steuerung/Regelung nach densitometrischen Werten oder Werten aus der Farbmessung/Farbmetrik verwendet werden. Er enthält deshalb insbesondere für die Farbmessung/Farbmetrik in jeder zweiten Zone mehrfarbige Rasterfelder. Es ist deshalb auch möglich, z. B. nach mehrfarbigen Rasterfeldern farbmetrisch abzustimmen und den Fortdruck nach Voll- oder Rastertondichten, nach Rastertonwerten oder nach dem relativen Druckkontrast K, der nach der Formel K=(DV-DR) : DV in optimaler Weise zu regeln.
Bei den Rastertönen wird davon ausgegangen, daß die in der Drucktechnik angewandten Meßverfahren umso genauer sind, je höher die Flächendeckung am Meßort ist. Volltöne, also 100% bedeckte Flächen, werden am genauesten gemessen. Das ist sowohl in der Theorie als auch in der Praxis bewiesen und verständlich, denn je höher der Flächendeckungsanteil mit Farbinformation ist, umso größer ist der absolute Meßwert und umso kleiner ist der relative Meßfehler, da der absolute Meßfehler nahezu konstant ist.
Für die Rastermessung ist es aus dieser Sicht sinnvoll, einen Tonwertbereich in der Nähe des Dreivierteltons zu wählen, nachdem hier der Anteil bedeckter Fläche relativ hoch ist. Bei der densitometrischen Rastermessung, die meßverfahrensbedingt in genügender Genauigkeit nur an Einfarben-Rasterfeldern durchgeführt werden kann, wird deshalb üblicherweise der Mittel- und Dreiviertelton überwacht. Mehrfarbige Rasterfelder werden bisher nur visuell kontrolliert. Gemäß den Ansprüchen 2, 3 und 4 sind mehrfarbige Punktrasterfelder vorgesehen, die in optimaler Weise, insbesondere für die farbmetrische Messung geeignet sind.
Gemäß Anspruch 6 wird für die meßtechnische Kontrolle von mehrfarbigen Rasterfeldern erfindungsgemäß eine Flächendeckungszusammensetzung der beteiligten Einzelfarben vorgeschlagen, die als Summe aller ein-, zwei- und gegebenenfalls drei- und vierfarbigen Teilflächen den annähernd gleichen Flächendeckungsgrad wie die im Kontrollstreifen verwendeten Einzelfarben-Rasterfelder ergeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch für einige Farbzonen dargestellt.
Der Druckkontrollstreifen 1 ist mit einzelnen aneinandergereihten Farbfeldern 2 unterschiedlicher Farbe und Struktur versehen. Zur Erklärung sind Grenzlinien 3 angebracht, die den Druckkontrollstreifen 1 entsprechend den Farbzonen des Farbkastens einer Druckmaschine aufteilen. Die einzelnen Farbzonen sind durch Nummern 4 fortlaufend gekennzeichnet. Im Bereich der Grenzlinien 3 zwischen zwei Farbzonen ist der Druckkontrollstreifen abwechselnd mit einfarbigen Volltonfeldern 5 für jede Druckfarbe und mit einfarbigen Rasterfeldern 6 für jede Druckfarbe versehen. Die einfarbigen Rasterfelder 6 sind hierbei vorteilhaft als Punktraster ausgebildet. Sowohl die Volltonfelder 5 als auch die Rasterfelder 6 sind abwechselnd über die Länge des Druckkontrollstreifens 1 angeordnet. Zusätzlich sind in jeder zweiten Farbzone zwischen den Rasterfeldern 6 mehrfarbige Punktrasterfelder 7 im Bereich der Grenzlinien 3 vorgesehen. Hierbei ist die insgesamt bedeckte Fläche in jedem Punktrasterfeld 7 nahezu gleich der bedeckten Flächen der Punktrasterfelder 6 und vorzugsweise im Dreivierteltonbereich ausgeführt, wobei es gleichgültig ist, ob ein Punktrasterfeld mit 75% Rastertonwert von einer Farbe oder das im Ausführungsbeispiel gezeigte Punktrasterfeld 7 als dreifarbiges Rasterfeld, bei dem Cyan 40%, Magenta 32% und Yellow ebenfalls 32% aufweisen, ausgeführt ist.
Die notwendige Flächendeckung der Einzelfarbauszüge sowie alle sich im Zusammendruck ergebenden Teilflächen lassen sich nach der "Neugebauer-Gleichung" bestimmen. Wird z. B. eine mittlere praxisübliche Tonwertzunahme im Druck von 15% bei 40% Rastertonwert berücksichtigt, so würden sich folgende im Druck flächendeckungsgleiche Rasterfelder ergeben.
Einfarbenrasterfelder 75% Rastertonwert
Zweifarbenrasterfelder 2 × 48% Rastertonwert
Dreifarbenrasterfelder 3 × 35% Rastertonwert
Der Anteil Papierweiß beträgt in allen Fällen ca. 13%.
Derartig ausgebildete Mehrfarbenrasterfelder haben zudem den Vorteil, daß sie Farbverschiebungen durch Änderungen im Farbannahmeverhalten nicht überbewerten.
Da dreifarbige Rasterfelder vorteilhaft auch für visuelle Beurteilung herangezogen werden, empfiehlt sich die Flächendeckung der Einzelfarben auf Grau, das besonders farbstichempfindlich reagiert, abzustimmen. Beispielsweise würde sich ein Grau im Druck im Normalfall bei ebenfalls ca. 13% Papierweißanteil für folgende Rastertonwerte im Film ergeben:
Cyan: 40%
Magenta: 32%
Gelb: 32%

Claims (6)

1. - Druckkontrollstreifen zur Steuerung der Farbführung im Farbwerk von Druckmaschinen, mit einzelnen aneinandergereihten Farbfeldern unterschiedlicher Druckfarbe und Struktur;
- die entsprechend zu regulierender Dosierglieder je Farbzone aufgeteilt sind,
- wobei der Druckkontrollstreifen (1) jeweils im Abstand von zwei Farbzonen versetzt einfarbige Volltonfelder (5) für alle benutzten Druckfarben mit je einem Farbfeld pro Druckfarbe
- und um eine Farbzone versetzt hierzu einfarbige Rasterfelder (6) ebenfalls für alle Druckfarben aufweist.
2. - Druckkontrollstreifen zur Steuerung der Farbführung im Farbwerk von Druckmaschinen mit einzelnen aneinandergereihten Farbfeldern unterschiedlicher Druckfarbe und Struktur,
- die entsprechend zu regulierender Farbzonen eines Farbkastens aufgeteilt sind,
- wobei der Druckkontrollstreifen (1) jeweils im Abstand von zwei Farbzonen versetzt einfarbige Volltonfelder (5) für alle benutzten Druckfarben mit je einem Farbfeld pro Druckfarbe
- und um eine Farbzone versetzt hierzu einfarbige Rasterfelder (6) ebenfalls für alle Druckfarben aufweist
- und jeweils im Abstand von zwei Farbzonen versetzt mehrfarbige Rasterfelder (7) zugeordnet sind.
3. - Druckkontrollstreifen zur Steuerung der Farbführung im Farbwerk von Druckmaschinen mit einzelnen aneinandergereihten Farbfeldern unterschiedlicher Druckfarbe und Struktur,
- die entsprechend zu regulierender Farbzonen eines Farbkastens aufgeteilt sind,
- wobei der Druckkontrollstreifen (1) jeweils im Abstand von zwei Farbzonen versetzt einfarbige Volltonfelder (5) für alle benutzten Druckfarben mit je einem Farbfeld pro Druckfarbe,
- und um eine Farbzone versetzt hierzu mehrfarbige Rasterfelder (7) aufweist.
4. Druckkontrollstreifen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterfelder (6) als Punktrasterfelder ausgebildet sind.
5. Druckkontrollstreifen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vollton- (5) und Rasterfelder (6) im Bereich der Grenzlinien (3) zwischen zwei Farbzonen angeordnet sind.
6. Druckkontrollstreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die insgesamt bedeckte Fläche in jedem mehrfarbigen Rasterfeld (7) nahezu gleich ist der Flächenbedeckung der einfarbigen Rasterfelder (6) und im Dreivierteltonbereich liegt.
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