DE19830487A1 - Verfahren zur Ermittlung von Flächendeckungen in einem Druckbild - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung von Flächendeckungen in einem DruckbildInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Flächendeckungen der am
Druck beteiligten Druckfarben in einem Bildelement eines Druckbilds gemäss dem
Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
Die Regelung der Farbgebung bei modernen Druckmaschinen, insbesondere im
Offset-Druck, erfolgt mit Vorteil farbabstandsgesteuert. Ein typisches
farbabstandsgesteuertes Regelverfahren ist beispielsweise in der EP-B2-0 228 347
und in dem DE 195 15 499 C2 beschrieben. Bei diesen Verfahren wird ein mit der
Druckmaschine gedruckter Druckbogen in einer Anzahl von Testbereichen bezüglich
eines ausgewählten Farbkoordinatensystems farbmetrisch ausgemessen. Aus den
dabei gewonnenen Farbkoordinaten werden die Farbabstandsvektoren zu auf dasselbe
Farbkoordinatensystem bezogenen Soll-Farbkoordinaten berechnet. Diese
Farbabstandsvektoren werden mit Hilfe von Farbwertgradienten in
Schichtdickeänderungsvektoren umgerechnet, und die Regelung der Farbführung der
Druckmaschine wird aufgrund der aus den Farbabstandsvektoren umgerechneten
Schichtdickeänderungsvektoren vorgenommen. Als Testbereiche werden die Felder
von mit dem eigentlichen Druckbild mitgedruckten Farbkontrollstreifen verwendet.
Inzwischen sind i. a. als Scanner bezeichnete Abtasteinrichtungen bekannt geworden,
welche es gestatten, den gesamten Bildinhalt eines Druckbogens in einer grossen Zahl
von relativ kleinen Bildelementen mit vertretbarem Aufwand und in sehr kurzer Zeit
farbmetrisch oder spektralfotometrisch auszumessen. Diese Abtasteinrichtungen
bieten die prinzipiellen messtechnischen Voraussetzungen, für die Regelung der
Farbführung einer Druckmaschine nicht nur mitgedruckte Teststreifen zu verwenden,
sondern die Farbinformationen aus allen Bildelementen des gesamten eigentlichen
Druckbilds für diesen Zweck heranzuziehen.
Eine Schwierigkeit bei dieser als sog. Messung im Bild bezeichneten Vorgehensweise
ist durch die im Vierfarbendruck vorliegende Problematik des Schwarzanteils
gegeben, zu welchem bekanntlich nicht nur die Druckfarbe Schwarz selbst, sondern
auch die übereinandergedruckten Buntfarben beitragen. Für viele
Anwendungszwecke, beispielsweise auch für eine besonders zweckmässige Art der
Ermittlung der Eingangsgrössen für die Farbgebungsregelung einer Druckmaschine,
ist die Bestimmung der Flächendeckungen der am Druck beteiligten Druckfarben
erforderlich. Nach den gängigen Methoden ist dies jedoch bei der genannten Messung
im Bild aufgrund der i. a. sehr unterschiedlichen im Druckbild vorkommenden
Drucksituationen in der Regel nicht zuverlässig möglich. Eine weitere Schwierigkeit
ergibt sich aus dem bei der Messung im Bild erforderlichen enorm hohen
Rechenaufwand und damit verbunden den für die Praxis unvertretbar langen
Rechenzeiten.
In dem DE 44 31 270 C2 ist ein Verfahren zur Steuerung der Farbführung einer
autotypisch arbeitenden Druckmaschine beschrieben, bei dem Flächendeckungswerte
aus Farbwerten und einem Infrarot-Meßwert bestimmt werden. Dabei wird zuerst der
Schwarzanteil direkt aus dem Infrarotwert ermittelt. Mit Hilfe des Schwarz-Anteils
werden die gemessenen Farbwerte auf rechnerische Farbwerte ohne Schwarz-Anteil
umgerechnet. Aus diesem werden mit Hilfe der Beziehungen nach Neugebauer die
Flächendeckungswerte der Primärfarben CMY bestimmt. Nachteilig bei diesem
Verfahren ist, daß die Flächendeckung der Druckfarbe Schwarz nur ungenau
bestimmt werden kann, da der Infrarot-Wert auch von den Flächendeckungen der
Primärfarben CMY beeinflußt wird. Die Umrechnung auf rechnerische Farbwerte ist
ungenau, weil keine lineare Beziehung zwischen der Druckfarbe Schwarz und den
drei Primärfarben CMY besteht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren der gattungsgemässen Art dahingehend zu verbessern, dass
es auch für die sog. Messung im Bild anwendbar ist. Insbesondere sollen durch die
Erfindung die Ermittlung der Flächendeckungen aller am Druck beteiligten
Druckfarben, insbesondere auch der Druckfarbe Schwarz, an beliebigen
Bildelementen eines Druckbilds ermöglicht werden. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung besteht darin, die Ermittlung der Flächendeckungen mit praktisch
vertretbarem Aufwand und hoher Geschwindigkeit zu ermöglichen und so die
Voraussetzungen für die rechentechnische Realisierbarkeit der
Druckmaschinenregelung aufgrund von Messungen im Druckbild zu schaffen.
Die Lösung dieser der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ergibt sich aus den im
kennzeichnenden Teil des unabhängigen Anspruchs 1 beschriebenen Merkmalen.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche.
Zur Bestimmung der Flächendeckungen der am Druck eines Bildelements beteiligten
Druckfarben in einem Druckbild wird das Bildelement in an sich bekannter Weise
mittels einer geeigneten, vorzugsweise spektralfotometrischen Abtasteinrichtung
fotoelektrisch ausgemessen. Die dabei gewonnenen Abtastwerte werden einem
Rechner zugeführt, welcher aus ihnen gemäss dem nachstehend beschriebenen
erfindungsgemässen Verfahren die gesuchten Flächendeckungen berechnet.
Geeignete Abtasteinrichtungen, welche eine einen Druckbogen in einer oder zwei
Dimensionen bildelementweise spektralfotometrisch auszumessen gestatten, sind in
der grafischen Industrie weit verbreitet und bedürfen deshalb für den Fachmann
keiner näheren Erläuterung. Eine besonders zweckmässige Abtasteinrichtung ist z. B.
in der deutschen Patentanmeldung 196 50 223.3 in allen Details beschrieben.
Ein erster wesentlicher Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Miteinbeziehung
der Druckfarbe Schwarz in die Bestimmung der Flächendeckungen. Dazu wird das
Bildelement des Druckbilds nicht nur, wie üblich, im sichtbaren Spektralbereich
(ca. 400-700 nm) ausgemessen, sondern auch an mindestens einer Stelle im nahen
Infrarot, wo nur die Druckfarbe Schwarz eine nennenswerte Absorption aufweist. Das
Remissionsspektrum des ausgemessenen Bildelements besteht also aus
Remissionswerten im sichtbaren Spektralbereich, typischerweise 16 Remissionswerte
in Abständen von je 20 nm, und einem Remissionswert im nahen Infrarot-Bereich.
Aus den Remissionswerten des sichtbaren Spektralbereichs werden Farbwerte
(Farbkoordinaten, Farbvektoren, Farborte) bezüglich eines gewählten Farbraums
berechnet. Vorzugsweise wählt man dafür einen empfindungsmässig
gleichabständigen Farbraum, typischerweise etwa den sag. L,a,b-Farbraum gemäss
CIE (Commission Internationale de l'Eclairage). Die Berechnung der Farbwerte L,a,b
aus den spektralen Remissionswerten des sichtbaren Spektralbereichs ist durch CIE
genormt und bedarf deshalb keiner Erläuterung. Der Remissionswert im nahen
Infrarot wird in einen Infrarot-Wert I umgerechnet, der qualitativ dem Helligkeitswert
L des Farbraums entspricht. Dies erfolgt analog der Berechnungsformel für L nach
der Beziehung
worin Ii die im betreffenden Bildelement gemessene Infrarot-Remission und Iin die an
einer unbedruckten Stelle des Druckbogens gemessene Infrarot-Remission bedeuten.
Der Infrarot-Wert I kann daher wie der Helligkeitswert L nur Werte von 0-100
annehmen. Die Berechnung der Farbwerte L,a,b und des Infrarot-Werts I aus den
spektralen Remissionswerten erfolgt im Rechner C. Der Vollständigkeit halber sei
erwähnt, dass die Ermittlung der Farbwerte L,a,b (oder entsprechender Werte eines
anderen Farbraums) auch ohne spektrale Abtastung mittels geeigneter Farbmessgeräte
erfolgen könnte.
Die nach der Abtastung eines Bildelements vorliegenden Farb- und Infrarot-Werte
L, a, b bzw. I bilden den Ausgangspunkt für die Berechnung der Flächendeckungen
AC, AG, AM, AS des Bildelements bezüglich der Druckfarben Cyan, Gelb, Magenta
und Schwarz. Das für das Bildelement ermittelte, die drei Farbwerte L,a,b (oder die
entsprechenden Werte eines anderen Farbsystems) und den Infrarot-Wert I
umfassende Werte-Quadrupel ist im folgenden als (vierdimensionaler) Farbvektor
F = (L, a, b, I) des betreffenden Bildelements bezeichnet. Unter Farbort im
vierdimensionalen Farbraum wird entsprechend ein Punkt im vierdimensionalen
Farbraum verstanden, dessen vier Koordinaten die vier Komponenten des Farbvektors
F sind.
Der visuelle Farbeindruck (messtechnisch der Farbort oder Farbvektor) eines
Bildelements ist beim Offset-Raster-Druck durch die Flächendeckungen
(prozentualen Rasterwerte) der beteiligten Druckfarben und, in geringerem Masse,
durch die Schichtdicken der Druckfarben bestimmt. Die Rasterwerte bzw.
Flächendeckungen (0-100%) sind durch die zugrundeliegenden Druckplatten
festgelegt und praktisch unveränderlich. Einfluss auf den Farbeindruck genommen
und damit geregelt kann bei gegebenen Druckbedingungen im wesentlichen nur über
die Schichtdicken der beteiligten Druckfarben werden. Die Ausdrücke "Rasterwert"
und "Flächendeckung" werden nachstehend synonym verwendet. Die Gesamtheit
aller möglichen Kombinationen R von Flächendeckungen oder Rasterwerten der
beteiligten Druckfarben (üblicherweise Cyan, Gelb, Magenta, Schwarz) sei im
folgenden als Rasterraum (vierdimensional) bezeichnet.
Unter gegebenen Druckbedingungen (Kennlinien der Druckmaschine, nominelle
Schichtdicken, zu bedruckender Stoff, verwendete Druckfarben, etc.) entspricht jede
Rasterwertkombination R einem genau definierten Farbeindruck oder Farbvektor F
des mit dieser Rasterwertkombination R gedruckten Bildelements; es besteht also
eine eindeutige Zuordnung von Rasterwertkombination R zu Farbort bzw. Farbvektor
F; der Rasterraum lässt sich eindeutig auf den Farbraum abbilden, wobei allerdings
der Farbraum nicht vollständig belegt wird, da dieser auch nicht druckbare Farborte
enthält. Umgekehrt besteht im allgemeinen keine eindeutige Beziehung. Der zu einer
beliebigen Rasterwertkombination R gehörige Farbvektor F kann empirisch durch
Probedrucke ermittelt oder mittels eines geeigneten mathematischen Druck-Modells,
welches das Druckverfahren unter den gegebenen Druckbedingungen ausreichend
genau beschreibt, errechnet werden. Ein geeignetes Modell ist z. B. durch die
bekannten Neugebauer-Gleichungen für den Offset-Druck gegeben. Das Modell setzt
die Kenntnis der Remissionsspektren von Einzelfarben-Volltönen, einigen
Übereinanderdrucken von Volltönen und einigen Rasterfeldern aller am Druck
beteiligten Druckfarben bei den nominellen Schichtdicken der Druckfarben voraus.
Diese Remissionsspektren lassen sich sehr einfach anhand eines Probedrucks messen.
Wenn die Kennlinien der Druckmaschine bekannt sind, genügen auch einfache
Messungen an Volltönen.
Für die Berechnung der Rasterwertkombinationen bzw. Flächendeckungen wird
gemäss einem weiteren Gedanken der Erfindung der Rasterraum quantisiert. Dazu
werden im Rasterraum eine Anzahl von z. B. 1296 gleichabständigen diskreten
Rasterwertkombinationen RiR (je 6 diskrete Rasterprozentwerte AC, AG, AM, AS für die
Druckfarben Cyan, Gelb, Magenta, Schwarz) festgelegt:
Diese 1296 diskreten Rasterwertkombinationen RiR werden gemäss der nachstehenden
Formel mit einem eindeutigen Raster-Index iR numeriert:
iR = i(AC).50 + i(AG).51 + i(AM).52 + i(AS).53
Unter i(AC). . . ist dabei der Wert des Index i für den jeweiligen diskreten Rasterwert
der jeweiligen Druckfarbe zu verstehen. Für jede dieser 1296 diskreten
Rasterwertkombinationen RiR wird z. B. anhand des erwähnten Druck-Modells oder
anhand von Probedrucken ein zugehöriger Farbvektor FiR bestimmt und in einer im
folgenden als Raster-Farb-Tabelle RFT bezeichneten Zuordnungstabelle abgelegt.
Insgesamt enthält die Raster-Farb-Tabelle RFT somit 1296 diskrete
Rasterwertkombinationen RiR und 1296 zugehörige Farbvektoren FiR.
Die Quantisierung des Rasterraums erfolgt vorzugsweise in zwei Stufen. In der ersten
Stufe werden für nur 256 diskrete Rasterwertkombinationen (entsprechend vier
diskreten Rasterprozentwerten 0%, 40%, 80%, 100% für jede der Druckfarben Cyan,
Gelb, Magenta, Schwarz) anhand des erwähnten Offset-Druck-Modells die
zugehörigen Farbvektoren berechnet. In der zweiten Stufe werden dann für die
fehlenden Rasterprozentwerte 20% und 60% die zugehörigen Farbvektoren durch
lineare Interpolation aus den zu den jeweils 16 nächstliegenden diskreten
Rasterwertkombinationen gehörenden Farbvektoren berechnet. Damit ergeben sich
dann insgesamt wieder 1296 diskrete Rasterwertkombinationen RiR mit 1296
zugehörigen diskreten Farbvektoren FiR. Selbstverständlich könnte im Rasterraum
auch eine grössere oder kleinere Anzahl von diskreten Rasterkombinationen,
beispielsweise etwa 625 oder 2401, festgelegt werden, die Anzahl 1296 stellt aber für
die Praxis einen optimalen Kompromiss zwischen Genauigkeit und Rechenaufwand
dar.
Die Bestimmung der Flächendeckungen AC, AG, AM, AS des Bildelements erfolgt nun
derart, dass zu dem für das Bildelement ermittelten vierdimensionalen Farbvektor F
aus den 1296 in der Raster-Farb-Tabelle RFT abgespeicherten Farbvektoren der
nächstliegende Farbvektor ausgesucht wird und die zu diesem Farbvektor gehörende
diskrete Rasterwertkombination RiR dem Bildelement zugeordnet wird.
Gewünschtenfalls kann auch eine Interpolation erfolgen.
Gemäß einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung wird für
die Ermittlung der Flächendeckungen AC, AG, AM, AS bzw. Rasterwertkombination R
aus dem Farbvektor F des Bildelements auch der (inkl. Infrarot-Wert I
vierdimensionale) Farbraum einer Quantisierung unterworfen, d. h. in eine Anzahl von
Unterräumen aufgeteilt, indem im Farbraum eine Anzahl von diskreten Farborten mit
jeweils diskreten Koordinatenwerten festgelegt werden. Die Quantisierung des
vierdimensionalen Farbraums kann beispielsweise so erfolgen, dass jede Dimension
L,a,b,I des Farbraums nur 11 diskrete Werte annehmen kann, wobei sich insgesamt
14641 diskrete Farborte FiF ergeben:
Diese 14641 diskreten Farborte FiF werden gemäss der nachstehenden Formel mit
einem eindeutigen Farbort-Index iF numeriert:
iF = i(L).110 + i(a).111 + i(b).112 + i(I).113
Für diese diskreten Farborte FiF des Farbraums werden nach einer weiter unten noch
erläuterten, besonders vorteilhaften Berechnungsmethode die zugehörigen
Rasterwertkombinationen RiF berechnet und in gegenseitiger Zuordnung in einer
Farb-Flächendeckungs-Tabelle FFT gespeichert.
Für die Zwecke der Ermittlung der durch die Rasterwertkombination R beschriebenen
Flächendeckungen AC, AG, AM, AS aus dem für das Bildelement ermittelten
Farbvektor F wird der Farbvektor F durch den nächstliegenden diskreten Farbort FiF
ersetzt und die diesem diskreten Farbort FiF zugeordnete Rasterwertkombination RiR
aus der Farb-Flächendeckungs-Tabelle FFT entnommen. Diese
Rasterwertkombination RiR stellt dann die für das Bildelement gesuchten
Flächendeckungen AC, AG, AM, AS dar.
Gemäss einem weiteren vorteilhaften Gedanken der Erfindung können die für die
diskreten Farborte FiF ermittelten Rasterwertkombinationen RiF, sofern sie nicht mit
einer diskreten Rasterwertkombination RiR der Raster-Farb-Tabelle RFT
zusammenfallen, durch die jeweils nächstliegende diskrete Rasterwertkombination
RiR der Raster-Farb-Tabelle RFT ersetzt werden. Damit ergibt sich eine eindeutige,
vorausberechnete Abbildung der 14641 diskreten Farborte FiF des (vierdimensionalen)
Farbraums auf die 1296 diskreten Rasterwertkombinationen RiR des Rasterraums.
Diese Abbildung wird, wie schon gesagt, vorausberechnet und in einer im folgenden
als Raster-Index-Tabelle RIT bezeichneten Zuordnungstabelle abgespeichert.
Für die Zwecke der Ermittlung der durch die Rasterwertkombination R beschriebenen
Flächendeckungen AC, AG, AM, AS aus dem für das Bildelement ermittelten
Farbvektor F wird der Farbvektor F wiederum durch den nächstliegenden diskreten
Farbort FiF ersetzt und die diesem diskreten Farbort FiF zugeordnete diskrete
Rasterwertkombination RiR aus der Raster-Index-Tabelle RIT entnommen. Diese
diskrete Rasterwertkombination RiR stellt dann die für das Bildelement gesuchten
Flächendeckungen AC, AG, AM, AS dar.
Für das Vorstehende wurde vorausgesetzt, dass aus den Farbvektoren F die
zugehörigen Rasterwertkombinationen R berechnet werden können. Wie dies gemäss
der Erfindung besonders vorteilhaft durchgeführt werden kann, ist Gegenstand der
nachstehenden Ausführungen.
Zunächst wird dazu der Farbraum in 81 Teilbereiche TiT wie folgt unterteilt:
Die insgesamt 81 Teilbereiche TiT werden durch einen nach folgender Formel
definierten Teilbereichs-Index iT eindeutig durchnumeriert:
iT = i(L).30 + i(a).31 + i(b).32 + i(I).33
Innerhalb jedes Teilbereichs TiT wird nun der Zusammenhang zwischen dem
Farbvektor F und der zugehörigen, als Rasterwertvektor A = (AC, AG, AM, AS)
geschriebenen Rasterwertkombination R durch das folgende Ersatz-Modell linear
angenähert:
A = UiT.F
Darin bedeutet A den Rasterwertvektor mit den Rasterwerten bzw. Flächendeckungen
AC, AG, AM, AS der vier beteiligten Druckfarben als Komponenten und UiT eine für
den jeweiligen Teilbereich TiT des Farbraums geltende Umrechnungsmatrix mit 16
Koeffizienten, welche die partiellen Ableitungen (Gradienten) der Komponenten des
Rasterwertvektors nach den Komponenten des Farbvektors sind. Wenn die
Umrechnungsmatrizen UiT der einzelnen Teilbereiche TiT bekannt sind, kann für jeden
Farbvektor F der zugehörige Rasterwertvektor A bzw. die zugehörige
Rasterwertkombination R berechnet werden. Somit ist es möglich, zu allen diskreten
Farborten FiF die zugehörigen Rasterwertkombinationen RiF zu berechnen.
Das Problem reduziert sich also auf die Berechnung der Umrechnungsmatrizen UiT
für die einzelnen Teilbereiche TiT bzw. genauer für die Farbvektoren FiT von deren
Mittelpunkten. Diese Berechnung der Umrechnungsmatrizen erfolgt durch eine an
sich bekannte gewichtete lineare Ausgleichsrechnung mit den Werten der weiter
vorne erläuterten Raster-Farb-Tabelle RFT, also den 1296 diskreten
Rasterwertkombinatione RiR und den zugehörigen diskreten Farbvektoren FiR als
Stützstellen. Für die Ausgleichsrechnung ist pro Teilbereich TiT im wesentlichen nur
die Inversion einer 4 × 4-Matrix erforderlich. Das Gewicht der Stützstellen, d. h. die
diskreten Rasterwertkombinationen RiR mit den zugehörigen diskreten Farborten FiF
der Raster-Farb-Tabelle RFT, für die Ausgleichsrechnung wird nach einer geeigneten
Funktion mit dem Farbabstand zwischen den Stützstellen und dem jeweiligen
Farbvektor FiT als Parameter bestimmt. Die Ausgleichsrechnung ist linear, d. h. an den
Übergängen der einzelnen Teilbereiche TiT entstehen Unstetigkeiten, die aber für die
Praxis unbedeutend sind. Die mathematischen Methoden der gewichteten linearen
Ausgleichsrechnung sind dem Fachmann bekannt und bedürfen deshalb keiner
näheren Erläuterung.
Anhand der Fig. 1 und 2 soll eine Variante des Verfahrens beschrieben werden, bei
der zur Bestimmung der Flächendeckungen AC, AG, AM und AS der hier beteiligten
Druckfarben die Farbwerte L, a, b in Abhängigkeit von den Infrarot-Werten I
korrigiert werden. Für die Transformation der Farbwerte L, a, b, I in die
Flächendeckungswerte AC, AG, AM und AS werden in einem ersten Schritt z. B.
anhand eines Modells, flur vorgegenene Flächendeckungswerte AC, AG, AM, AS die
entsprechenden Farbwerte L, a, b, I berechnet. Aus diesen Farbwerten L, a, b, I
werden für diskrete Farbwerte L, a, b, I die Flächendeckungswerte AC, AG, AM, AS
berechnet. Da die diskreten Farbwerte L, a, b, I vorzugsweise gleichabständig sind,
gibt es viele nicht druckbare Bereiche. Dies betrifft vor allem Bereiche mit einem
geringen Infrarot-Wert I, da hier eine bestimmte Helligkeit L in Abhängigkeit des
Infrarot-Wertes I nicht überschritten werden kann. In Fig. 1 ist die Helligkeit L als
Funktion des Infrarot-Wertes I für die Extrema des Druckens nur mit der Druckfarbe
Schwarz (AC = AM = AG = 0) und des Druckens von Schwarz mit den Buntfarben mit den
Flächendeckungen AC = AG = AM = 100%.
Es ist deutlich zu erkennen, daß für geringe Infrarotwerte I der Helligkeitsbereich sehr
eingeschränkt ist. Geht man von einer Quantisierung von 10 in dem Infrarot-Wert I
und in der Helligkeit L aus, dann wird für I < 40 eine Auflösung des Buntanteils
nicht mehr möglich. Um dies zu vermindern sollen der Farbwert L als Funktion des
Infrarotanteils I wie folgt transformiert werden:
wobei mit Lneu die korrigierte Helligkeitskomponente eines Farbwertes, mit L1 die
Helligkeit eines durch Übereinanderdruck aller beteiligten Druckfarben erzeugten
Volltonfeldes, mit L3 die Helligkeit des Bedruckstoffes, mit L4 die Helligkeit eines
mit der Farbe Schwarz erzeugten Volltonfeldes mit I4 der Infrarotwert eines mit der
Farbe Schwarz erzeugten Volltonfeldes und mit I3 der Infrarot-Wert des
Bedruckstoffes bezeichnet wird. Es ergibt sich eine Korrektur des Farbwertes L, wie
er in Fig. 2 dargestellt ist. Der Fig. 2 kann entnommen werden, daß für alle Infrarot-
Werte 9 bis 10 Quantisierungsstufen zur Verfügung stehen. Die Korrektur der
Farbwerte a, b erfolgt in der gleichen Weise, wie zum Farbwert L beschrieben.
Claims (9)
1. Verfahren zur Ermittlung der Flächendeckungen der am Druck beteiligten
Druckfarben in einem Bildelement eines Druckbilds, wobei das Bildelement im
sichtbaren Bereich des Spektrums fotoelektrisch abgetastet wird und aus den dabei
gewonnenen Abtastsignalen die Flächendeckungen abgeleitet werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass aus den Abtastsignalen des sichtbaren Bereichs des Spektrums
Farbkoordinaten eines angenähert empfindungsmässig gleichabständigen
Farbsystems gebildet werden, dass das Bildelement zusätzlich im nahen Infrarot-
Bereich des Spektrums fotoelektrisch abgetastet wird, dass aus den Abtastsignalen
des Infrarot-Bereichs mindestens ein Infrarot-Wert gebildet wird, dass aus dem
Infrarot-Wert eine zusätzliche Farbkoordinate definiert wird und dass die
Flächendeckungen der am Druck beteiligten Druckfarben aus den Farbkoordinaten
des Farbsystems und aus der zusätzlichen Farbkoordinate berechnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkoordinaten auf der Basis der Infrarot-Werte korrigiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Farbkoordinaten und dem Infrarot-Wert Flächendeckungswerte aus einer
vorbestimmten Tabelle zugeordnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tabelle mit Hilfe eines mathematischen Modells der der Herstellung des
Druckbilds zugrundeliegenden Druckmaschine aus Messwerten an mit der
Druckmaschine gedruckten Volltonbereichen und unter Mitberücksichtigung der
Kennlinien der Druckmaschine berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Schritt für eine Vielzahl von unterschiedlichen diskreten
Flächendeckungskombinationen (RiR) der am Druck beteiligten Druckfarben
jeweils die Farbkoordinaten (L, a, b) und der Infrarot-Wert (I) berechnet werden,
dass die Farbkoordinaten und der Infrarot-Wert zusammen mit den zugehörigen
diskreten Flächendeckungskombinationen (RiR) in einer Raster-Farb-Tabelle (RFT)
abgelegt werden, und dass in einem zweiten Schritt für die Bestimmung der
Flächendeckungen eines Bildelements die Farbkoordinaten (L,a,b) und der Infrarot-
Wert (I) des Bildelements ermittelt werden und die Flächendeckungen für das
Bildelement anhand der ermittelten Farbkoordinaten und des ermittelten Infrarot-
Werts aus der Raster-Farb-Tabelle (RFT) entnommen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein vierdimensionaler Farbraum gebildet wird, dessen Koordinaten die
Farbkoordinaten (L, a, b) und der Infrarot-Wert (I) sind, daß in einem ersten Schritt
in diesem vierdimensionalen Farbraum eine Anzahl von diskreten Farborten (FiF)
festgelegt wird, für jeden dieser diskreten Farborte die zugehörigen
Flächendeckungen (RiF) der am Druck beteiligten Druckfarben berechnet und die
diskreten Farborte (FiF) in Zuordnung zu den berechneten Flächendeckungen (RiF)
in einer Farb-Flächendeckungs-Tabelle (FFT) abgelegt werden, und dass in einem
zweiten Schritt flur die Bestimmung der Flächendeckungen eines Bildelements aus
den Farbkoordinaten und dem Infrarot-Wert des Bildelements die Koordinaten
eines Farborts im vierdimensionalen Farbraum gebildet werden, dieser Farbort
durch den nächstliegenden diskreten Farbort (FiF) ersetzt wird, und aus der Tabelle
(FFT) die diesem diskreten Farbort (FiF) zugeordneten Flächendeckungen (RiF)
entnommen und dem Bildelement zugeordnet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet;
dass ein vierdimensionaler Farbraum gebildet wird, dessen Koordinaten die
Farbkoordinaten (L, a, b) und der Infrarot-Wert (I) sind, dass in einem ersten Schritt
in diesem vierdimensionalen Farbraum eine Anzahl von diskreten Farborten (FiF)
festgelegt wird, für jeden dieser diskreten Farborte die zugehörigen
Flächendeckungen (RiF) der am Druck beteiligten Druckfarben berechnet und durch
die jeweils nächstliegenden diskreten Flächendeckungskombinationen (RiR) der
Raster-Farb-Tabelle (RFT) ersetzt werden, und die diskreten Farborte (FiF) in
Zuordnung zu den diskreten Flächendeckungskombinationen (RiR) in einer Raster-
Index-Tabelle (RIT) abgelegt werden, und dass in einem zweiten Schritt für die
Bestimmung der Flächendeckungen eines Bildelements aus den Farbkoordinaten
und dem Infrarot-Wert des Bildelements die Koordinaten eines Farborts im
vierdimensionalen Farbraum gebildet werden, dieser Farbort durch den
nächstliegenden diskreten Farbort (FiF) ersetzt wird, und aus der Raster-Index-
Tabelle (RIT) die diesem diskreten Farbort (FiF) zugeordnete diskrete
Flächendeckungskombinationen (RiR) entnommen und dem Bildelement
zugeordnet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der vierdimensionale Farbraum in eine Anzahl von Teilräumen (TiT) eingeteilt
wird und dass die Berechnung der Flächendeckungen (RiF) aus den im Farbraum
festgelegten diskreten Farborten (FiF) für die diskreten Farborte jeweils eines
Teilraums (TiT) anhand eines linearen Ersatz-Modells des Zusammenhangs
zwischen Farbort und Flächendeckungen berechnet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das lineare Ersatz-Modell durch eine Matrix gebildet ist, deren Koeffizienten
durch eine gewichtete Ausgleichsrechnung mit den Werten der Raster-Farb-
Tabelle (RFT) als Stützstellen berechnet werden.
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