DE3913382C2 - Verfahren zur Steuerung der Farbführung einer Druckmaschine - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Farbführung einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
das aus der EP 0228347 A1 hervorgeht.
Die Steuerung der Farbführung im laufenden Druckprozeß stellt
die wichtigste Möglichkeit dar, die Farbgebung und damit den
Bildeindruck zu beeinflussen. Ziel der Farbführungssteuerung
ist es, eine möglichst gute farbliche Übereinstimmung
zwischen Vorlage und Druck/Fortdruck zu erreichen. Als
wesentliche Verbesserung ist in diesem Zusammenhang die
Steuerung der Farbführung nach farbmetrischen Größen zu
werten, da eine Regelung im Sinne eines Abgleichs von Soll-
und Istwerten eines Farbortes in guter Näherung dem
Farbempfinden des menschlichen Auges entspricht.
Die EP 0228347 A1 gibt spektrale Messungen der Remissionen von Farbmeßfeldern, die
mathematische Umsetzung dieser Meßwerte in farbmetrische
Größen und weiterführend in Steuerdaten zur Verstellung der
Farbführungsorgane einer Druckmaschine wieder.
Neben einer entsprechend ausgerüsteten
Druckmaschine und einer Meßvorrichtung für eine solche
Druckmaschine ist ein Verfahren zur Farbführungssteuerung
der Druckmaschine angegeben, wobei für den Farbabgleich zwischen
Vorlage und Druck/Fortdruck in von der Druckmaschine
mitgedruckten Farbmeßfeldern die spektralen Remissionen
gemessen und daraus die entsprechenden Farbkoordinaten
bestimmt werden. Durch Vergleich mit den Soll-Remissionen bzw. den
Soll-Farbkoordinaten wird der Farbabstand zwischen Soll- und
Ist-Farbort ermittelt und in Änderungen der Schichtdicken der
Druckfarben umgerechnet. Die Steuerung der Farbführungsorgane
erfolgt gemäß diesen errechneten Änderungen der Schichtdicken
der einzelnen Druckfarben derart, daß der Gesamtfarbabstand
zwischen Ist- und Soll-Farbort im korrespondierenden Farbraum
minimal wird.
In EP 0 324 718 A1 wird ebenfalls ein Verfahren zur
Farbregelung einer Druckmaschine auf einer farbmetrischen
Grundlage vorgeschlagen, das sich durch seine hohe
Konvergenzgeschwindigkeit, d. h. eine schnelle Erfassung des
relativen Farbabstandes zwischen Ist- und Soll-Farbort,
auszeichnet. Des weiteren wird in dieser Anmeldung ein "Lichtfangmodell"
beschrieben, daß es ermöglicht, die Tonwertzunahme in Abhängigkeit
des Farbortes und umgekehrt zu bestimmen.
Obwohl über die farbmetrische Steuerung dem Farbempfinden des
menschlichen Auges entsprochen wird, wird die Güte der
Farbführungsregelung in beiden Verfahren dadurch
eingeschränkt, daß verfahrenstechnische Grenzwerte beim
Offsetdruck unbeachtet bleiben. Ein ermittelter Soll-Farbort
bleibt während des gesamten Druckprozesses Soll-Farbort und
wird angesteuert, auch wenn hierbei maximal bzw. minimal
zulässige Schichtdicken einer oder mehrerer Druckfarben über-
bzw. unterschritten werden. Unter maximal bzw. minimal
zulässiger Schichtdicke wird hierbei die Schichtdicke
verstanden, bei der die damit einhergehende Vergrößerung der
Rasterpunkte einer Druckfarbe zu unzulässigen Tonwerten
führt. Diese Äußerungen in der Tonwertzunahme des
Druckes/Fortdruckes führen zu Verschiebungen des Farbortes,
was sich in Farbverfälschungen widerspiegelt, die besonders
im Bereich kritischer Farbtöne (z. B. Hauttöne) nicht
tolerierbar sind.
In DE 38 12 099 A1 wird ein Verfahren vorgeschlagen, das
aufbauend auf der farbmetrischen Steuerung und unter
Berücksichtigung der Randbedingung einer maximalen
Schichtdicke der einzelnen Druckfarben eine wesentlich
zuverlässigere und damit weitgehend automatisierte
Farbführungssteuerung einer Druckmaschine unter Beachtung der "Schichtdickenbegrenzung" erlaubt.
Kann der Soll-Farbort bei einer direkten Ansteuerung nur
erreicht werden, wenn dabei die maximale Schichtdicke einer
Druckfarbe überschritten würde, wird ausgehend von diesem
Farbort bei der maximalen Schichtdicke dieser Druckfarbe
getestet, ob durch Ändern der Schichtdicken der weiteren
Druckfarben ein Farbort erreicht werden kann, der innerhalb
der vorgegebenen Toleranzen um den Soll-Farbort liegt. Wird
hierbei ein Farbort erreicht, bei dem die maximale
Schichtdicke einer zweiten Druckfarbe überschritten würde,
wird ausgehend von diesem Farbort versucht, mit Hilfe der
Änderung der verbleibenden Druckfarbe wiederum einen Farbort
aufzufinden, der innerhalb der vorgegebenen Toleranzen um den
Soll-Farbort liegt. Sobald mittels der sukzessiven
Verfahrensschritte ein Farbort gefunden wird, der innerhalb
der maximal zulässigen Schichtdicken aller am Druck
beteiligten Druckfarben liegt, wird dieser Farbort als neuer
Soll-Farbort angesteuert. Gelingt es nicht, einen Farbort im
Toleranzbereich um den Soll-Farbort ohne Überschreitung der
maximalen Schichtdicke mindestens einer Druckfarbe zu
erreichen, ist die Möglichkeit vorgesehen, manuell in das
Steuerverfahren einzugreifen. Basierend auf seinem Fachwissen
kann der Drucker entscheiden, ob eine Erweiterung des
Toleranzbereiches um den Soll-Farbort erfolgen soll, oder ob
die maximale Schichtdicke der kritischen Druckfarbe erhöht
werden soll. Mit der entsprechenden Entscheidung startet das
zuvor beschriebene Verfahren wiederum und sucht erneut
- unter Randbedingung maximaler Schichtdicken - einen
Farbort, der möglichst nahe am Soll-Farbort liegt.
Obwohl diese Farbführungsregelung berücksichtigt, daß für
eine optimale Übereinstimmung von Vorlage und Druck/Fortdruck
die maximale Schichtdicke der einzelnen Druckfarben nicht
überschritten werden darf, wirkt sich hier nachteilig aus,
daß die maximale Schichtdicke vorgegeben und dann während des
gesamten Druckprozesses als konstant angenommen wird.
Prozeßabhängige Änderungen der maximalen Schichtdicke,
beispielsweise infolge von Konsistenzänderungen der
Druckfarben unter Temperatur- oder Luftfeuchteeinfluß,
infolge von Gummituchverschmutzungen oder Änderungen des
Papiers, werden nicht beachtet.
Günstiger für eine optimale Farbführungsregelung ist es
außerdem, wenn die Tonwertzunahme direkt und nicht nur
indirekt, d. h. über die maximale/minimale Schichtdicke,
mitberücksichtigt wird. Die Tonwertzunahme, definiert als
Differenz der Rastertonwerte (prozentuale, optisch-wirksame
Flächendeckungen) von Rasterfilm und Rasterdruck ist, wie
bereits erwähnt, von entscheidender Bedeutung für den
Farbeindruck eines Druckes/Fortdruckes. Schon geringe
Änderungen in der Flächendeckung des Rasters nur einer Farbe
führen bei hochwertigen Druckerzeugnissen zu nicht
tolerierbaren Farbverfälschungen.
In DE 38 12 099 A1 ist bezüglich der Tonwertzunahme lediglich
vorgesehen, daß bei Überschreiten eines vorgegebenen
Toleranzbereichs der Tonwertzunahme ein Warnsignal ausgegeben
wird, die Farbführungssteuerung selbst wird hierdurch nicht
beeinflußt. Für eine optimale Druckqualität und eine
weitgehend automatisierte Steuerung der Farbführung dürfen
jedoch maximal zulässige Änderungen der Tonwertzunahme und
hieraus abgeleitete Grenzwerte für die maximal zulässigen
Schichtdickentoleranzen, bzw. im Farbraum für die
Farbtoleranzen, nicht überschritten werden.
Die Aufgabe der Erfindung lautet somit, ein Verfahren zur
Farbführungssteuerung einer Druckmaschine anzugeben, das
unter Beachtung verfahrenstechnisch bedingter Grenzwerte
einerseits
eine optimale Druckqualität garantiert, andererseits eine
weitgehend automatisierte Regelung der Farbführung erlaubt.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß für den Fall, daß der neue Soll-Ort außerhalb
der Farbtoleranz bzw. Dichtetoleranz liegt, die
Tonwertzunahmetoleranz um ein Faktor N (N < 1) vergrößert
wird und der Kann-Ort an der Grenze der Farbtoleranz bzw.
Dichtetoleranz als Soll-Ort angesteuert wird, wenn er
zusätzlich innerhalb der erweiterten Tonwertzunahmetoleranz
liegt. Hierdurch wird eine weitgehend automatische
Farbführungssteuerung/Regelung erreicht. So erfolgt erst bei
Erreichen der Grenzen der erweiterten Randbedingungen ein
Eingriff in die Farbgebungsregelung. Dies ist für eine
konstant gute Druckqualität von Vorteil, da jeder Eingriff in
die Regelung zu Qualitätsschwankungen führt, die sich solange
bemerkbar machen, bis sich ein neues Gleichgewicht
eingestellt hat.
Eine weitere Ausführungsform sieht vor, daß für eine
Mehrfarbensteuerung aus den Graubalancefeld-, Vollton- und
Raster-IST-Remissionsmeßwerten eines Druckproduktes die
Tonwertzunahmen am Ist-Ort und am Soll-Ort berechnet werden,
daß für den Fall, daß die Tonwertzunahmen am Soll-Ort
außerhalb der tolerierbaren Tonwertzunahmen liegen, für die
maximal und minimal tolerierbaren Tonwertzunahmen die
entsprechenden Toleranzgrenzen der Schichtdicken der
einzelnen Druckfarben bestimmt werden, und daß mit diesen
Schichtdicken ein Kann-Ort an den Grenzen der tolerierbaren
Tonwertzunahmen als neuer Soll-Ort berechnet und angesteuert
wird, wenn er zusätzlich innerhalb des Toleranzraumes liegt.
Ähnlich wie bei der Einzelfarbenregelung läßt sich auch bei
der Mehrfarbenregelung die Erfindung derart vorteilhaft
weiterbilden, daß für den Fall, daß der neue Soll-Ort
außerhalb des Toleranzraumes liegt, die
Tonwertzunahmetoleranzen um einen Faktor N (N < 1) vergrößert
werden, und der Kann-Ort an den Grenzen der erweiterten,
tolerierbaren Tonwertzunahmen bestimmt wird.
Als vorteilhaft eine Weiterbildung zu erachten, bei der
der "optimale" Ort im Schnittpunkt der Verbindungsgeraden der
Kann-Orte mit der Oberfläche des Toleranzraumes als Soll-Ort
angesteuert wird, wenn die zugehörigen Tonwertzunahmen
innerhalb der erweiterten, tolerierbaren Tonwertzunahmen
liegen. Diese Weiterbildung des Verfahrens stellt sicher, daß
der angesteuerte Soll-Ort möglichst nahe beim Soll-Ort liegt.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
vor, daß die Ist-Remissionsmeßwerte aus Graubalancefeld-, Raster-
und Volltonfeldern sowohl mittels eines Spektrometers als
auch mittels eines Densitometers ermittelt werden können.
Weiterhin ist als vorteilhafte Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, den Faktor N zur
Erweiterung der Tonwertzunahmetoleranzen über eine Eingabe
festzulegen.
Wenn kein geeigneter Farbort bzw. Dichteort gefunden wird,
der sowohl innerhalb der einfachen, bzw. der erweiterten
Tonwertzunahmetoleranz(en) und zusätzlich innerhalb der
entsprechenden Farbtoleranz(en) bzw. Dichtetoleranz(en)
liegt, sieht eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vor, daß eine Eingabe nach der weiteren
Vorgehensweise anhand einer Entscheidungsliste abgefragt
wird. Hierdurch hat der Drucker die Möglichkeit, in extremen
Ausnahmefällen in die Farbführungsregelung einzugreifen.
Beispielsweise kann er entscheiden, welche der nachfolgenden
Entscheidungen noch ein möglichst gutes Druckergebnis
liefert:
- 1. Änderung der Soll-Tonwertzunahme einer bestimmten Druckfarbe;
- 2. Änderung der Tonwertzunahmetoleranz einer bestimmten Druckfarbe;
- 3. Änderung der Farbtoleranz bzw. Dichtetoleranz einer bestimmten Druckfarbe;
- 4. Ansteuerung des Soll-Ortes trotz stark überhöhter Tonwertzunahme in einer bestimmten Farbe;
- 5. Ansteuerung des Soll-Ortes, wenn dieser innerhalb der Tonwertzunahmetoleranz, jedoch außerhalb der Farbtoleranz bzw. Dichtetoleranz einer Druckfarbe liegt.
Diese Entscheidungsliste ist angelegt für eine
Einzelfarbenregelung. Im Falle der Graufeldregelung bzw.
Mehrfarbensteuerung hat der Drucker zusätzlich die
Möglichkeit, zu entscheiden, für welche Farbe die jeweilige
Änderung vorgenommen werden soll.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
vor, daß Vorschläge für notwendige Änderungen berechnet und
dem Drucker angezeigt werden. Hierdurch werden dem Drucker
konkrete Hinweise gegeben, mit welchen farblichen
Veränderungen er im Falle seiner jeweiligen Wahl zu rechnen
hat. Der Drucker hat so die Möglichkeit, anhand der
angezeigten Werte in Verbindung mit seiner Erfahrung eine
optimale Farbführung zu finden, ohne das Risiko einzugehen,
durch fehlgeschlagene Korrekturversuche Makulatur zu drucken.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 einen Programmablaufplan für die Farbführungssteuerung
in Einzelfarbenfeldern,
Fig. 3 einen Programmablaufplan für die farbmetrische
Farbführungssteuerung in Mehrfarbenfeldern
(Graubalancefeldern),
Fig. 4 das erfindungsgemäße Verfahren als Diagramm im
Farbraum.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 ist eine Druckmaschine 1 in
an sich bekannter Weise mit Farbführungsorganen 2 vorgesehen,
mit deren Hilfe die Farbzuführung und damit die Schichtdicke
durch Stellsignale steuerbar ist. Diese Stellsignale werden
den Farbführungsorganen 2 von einer Farbsteuerungseinheit 3
zugeführt, welche die Stellsignale aufgrund von
Farbsteuerdaten erzeugt, die in einem Ein-/Ausgabegerät 4 in
Verbindung mit einer Meßwertverarbeitungseinheit 5 erzeugt
werden. Von den Farbführungsorganen 2 ist eine
Ist-Wert-Rückmeldung zur Ein-/Ausgabeeinheit 4 vorgesehen.
Auf einem von der Druckmaschine gedruckten Druckbogen 6
befindet sich ein Druckkontrollstreifen 7 mit mehreren
Farbmeßfehlern. Diese werden von einem Meßkopf 8 abgetastet,
der Teil eines Densitometers oder eines Spektrometers 9 ist.
Eine elektronische Meßkopfsteuereinheit 10 steuert die
Position des Meßkopfes 8, wobei die Ist-Position des
Meßkopfes 8 an die Meßkopfsteuereinheit 10 und weiter an die
Meßwertverarbeitungseinheit 5 weitergeleitet werden kann. Vom
Densitometer/Spektrometer 9 werden Meßwerte an die
Meßwertverarbeitungseinheit 5 geleitet.
Mit der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung ist nach dem im
folgenden näher erläuterten, erfindungsgemäßen Verfahren eine
Steuerung, bzw. weitgehend eine Regelung der Schichtdicken im
Sinne einer Optimierung der Farbwiedergabe möglich. Dabei
werden bei Korrekturen, die ein Abwägen verschiedener
Qualitätsparameter erforderlich machen, dem Drucker über das
Ein-/Ausgabegerät 4 Vorschläge gemacht, die er durch
entsprechende Eingabe ändern oder befolgen kann.
In Fig. 2 ist eine spezielle Ausführungsform des Verfahrens
für den Fall der Einzelfarbenregelung dargestellt. Die
Einzelfarbenregelung bietet sich an beim Einfarbendruck oder
beim Druck von Sonderfarben.
Gemäß dem Programmablaufplan nach Fig. 2 werden bei 11 die
Meßwerte des Spektrometers bzw. des Densitometers 9, also die
Ist-Remissionsmeßwerte, abgefragt. Bei 12 werden die
Soll-Werte und die jeweiligen Toleranzen einem Speicher
entnommen. Durch eine Subtraktion bei 13 wird die Differenz
zwischen dem Meßwert und dem Soll-Wert einer jeden Druckfarbe
gebildet. Anschließend wird bei 14 für jede Druckfarbe die
relative Schichtdickenänderung dS/S bzw. Dichteänderung
dDV/DV zum Abgleich zwischen Ist-Wert und Soll-Wert
errechnet.
Im Programmteil 15 wird die Tonwertzunahme Zi am Ist-Ort
berechnet und daraus, z. B. über das in EP 0 324 718 A1
beschriebene "Lichtfangmodell" bei 16 näherungsweise die
Tonwertzunahme Z am Soll-Ort bestimmt. Liegt die errechnete
Tonwertzunahme Z am Soll-Ort innerhalb der
Tonwertzunahmetoleranz ZTol um die Soll-Tonwertzunahme ZSoll,
was bei 17 überprüft wird, werden die relativen
Schichtdickenänderungen dS/S bzw. Dichteänderung dDV/DV zum
Abgleich zwischen Ist-Wert Ist und Soll-Wert Soll bei 18
errechnet bzw. die bei 14 errechneten Werte verwendet. Diese
Farbsteuerdaten werden direkt über die
Farbsteuerungsdatenübertragung 27 an die
Farbsteuereinheit 3 geleitet.
Liegt bei 17 die errechnete Tonwertzunahme Z am Soll-Ort Soll
jedoch außerhalb der tolerierbaren
Tonwertzunahme ZSoll ± ZTol der entsprechenden Druckfarbe,
wird bei 19 der Farbort bzw. Dichteort KANN 1 an der Grenze
der Tonwertzunahmetoleranz Z + ZTol errechnet. Wenn dieser
Ort Kann 1 zusätzlich innerhalb der Farbtoleranz ETol bzw.
Dichtetoleranz DVTol um den Soll-Ort Soll liegt, was im
Programmteil 20 überprüft wird, wird er zum neuen
Soll-Ort SOLL 1. Die bei 21 errechnete Schichtdickenänderung
zum Abgleich von Ist-Ort IST und Soll-Ort SOLL 1 wird an die
Farbsteuerungsdatenübertragung 27 weitergeleitet.
Erfüllt der Kann-Ort KANN 1 nicht die zusätzliche Bedingung,
daß er innerhalb der Farbtoleranz ETol bzw.
Dichtetoleranz DVTol liegt, wird bei 22 der Kannort KANN 2 an
der Farbtoleranzgrenze bzw. Dichtetoleranzgrenze berechnet.
Liegt die Tonwertzunahme innerhalb der erweiterten Grenze der
Tonwertzunahmetoleranz N * ZTol, was bei 23 getestet wird, so
wird bei 24 die Schichtdickenänderung dS/S bzw.
Dichteänderung dDV/DV zum Abgleich zwischen Ist-Wert Ist und
Soll-Wert SOLL 2 errechnet und an die
Farbsteuerungsdatenübertragung 27 weitergegeben.
Für den Fall, daß der Kannort KANN 2 an der
Farbtoleranzgrenze bzw. Dichtetoleranzgrenze nicht innerhalb
der erweiterten Tonwertzunahmetoleranz N * ZTol liegt, werden
dem Drucker die bereits genannten Möglichkeiten für eine
weitere Vorgehensweise zur Wahl gestellt. Im Programmteil 25
kann er aufgrund von Vorschlägen und aufgrund seiner
Erfahrung anhand einer Entscheidungsliste die weitere
Vorgehensweise über das Ein-/Ausgabegerät 4 festlegen. Die
Berechnung der Farbsteuergrößen wird nach der Benutzereingabe
bei 26 vorgenommen und über die
Farbsteuerungsdatenübertragung 27 an die
Farbsteuerungseinheit 3 weitergegeben.
In Fig. 3 wird ein Programmablaufplan für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens für den Fall einer
farbmetrischen Farbführungssteuerung in Graubalancefeldern
vorgeschlagen. Die Graufeldregelung bietet sich an, wenn mit
den drei Standardfarben CYAN, MAGENTA, YELLOW gedruckt wird.
Bei einer Graufeldregelung werden die Tonwertzunahmen, wie
bei der Einzelfarbenregelung, unabhängig voneinander
daraufhin überprüft, ob sie innerhalb der zulässigen
Toleranzen liegen.
Ähnlich wie zuvor unter Fig. 2 beschrieben, werden bei 11 die
Meßwerte des Spektrometers 9, also die Ist-Werte, abgefragt.
Bei 12 werden die Soll-Werte und die Toleranzen einem
Speicher entnommen. Durch eine Subtraktion bei 13 wird die
Differenz zwischen den Meßwerten und den entsprechenden
Soll-Werten gebildet. Anschließend wird bei 28 die relative
Schichtdickenänderung dSi/Si berechnet, die für ein Erreichen
der Soll-Werte notwendig ist. Hier und im folgenden steht der
Index i für die beim Druck beteiligten Standardfarben.
Indizierte Größen werden für alle drei Druckfarben jeweils
unabhängig voneinander bestimmt.
Im Programmteil 29 wird die Tonwertzunahme Zi am Ist-Ort
bestimmt. Näherungsweise läßt sich z. B. über das besagte
"Lichtfangmodell" hieraus dann bei 30 die Tonwertzunahme Zi
am Soll-Ort SOLL bestimmen. Bei 31 wird geprüft, ob diese
näherungsweise errechnete Tonwertzunahme Zi am Soll-Ort SOLL
innerhalb einer vorgegebenen Tonwertzunahmetoleranz ZTOL(i)
um die Soll-Tonwertzunahme liegt. Ist diese Bedingung für
jede der Druckfarben erfüllt, wird die bereits unter 28
bestimmte Schichtdickenänderung dSi/Si über den
Programmteil 32 an die Farbsteuerungsdatenübertragung 27
weitergeleitet.
Genügt eine der Druckfarben nicht dieser Bedingung, werden
unter 33 für die maximal und minimal tolerierbaren
Tonwertzunahme ZSOLL(i) ± ZTOL(i) die dazugehörenden, maximal
zulässigen Schichtdicken SMAX(i) und SMIN(i) berechnet. Für
farbmetrische Messungen wird unter Anwendung des
bekannten
Verfahrens zur Farbführungssteuerung unter Beachtung der
"Schichtdickenbegrenzung" bei 34 ein Kann-Ort KANN 1
bestimmt, bei dem jede Druckfarbe i innerhalb ihrer maximal
zulässigen Schichtdicke Si liegt.
Liegt der neue Kann-Ort KANN 1 innerhalb der Toleranz, was
unter 35 geprüft wird, wird der Kann-Ort KANN 1 zum neuen
Soll-Ort SOLL 1 und die unter 36 errechneten
Schichtdickenänderung dSi/Si zum Abgleich von Ist-Ort IST und
Soll-Ort SOLL 1 werden der Farbsteuerungsdatenübertragung 27
zugeleitet.
Liegt der Kann-Ort KANN 1 nicht innerhalb der Toleranzen,
wird bei 37 die Tonwertzunahmetoleranz ZTOL(i) um den
Faktor N (N < 1) erweitert und aus den erweiterten
Grenzwerten der
Tonwertzunahmetoleranzen ZSOLL(i) ± (N * ZTOL(i)) werden die
entsprechenden, maximal tolerierbaren Grenzwerte SMAX′(i) und
SMIN′(i) für die Schichtdicke bestimmt. Anschließend wird im
Programmteil 38 der Kann-Ort KANN 2 bestimmt, bei dem keine
der maximal zulässigen Schichtdicken SMAX(i) über- bzw. der
minimal zulässigen Schichtdicken SMIN(i) unterschritten wird.
Bei 39 wird der optimale Farbort OPT bestimmt. Dieser
optimale Farbort OPT liegt im Schnittpunkt der
Verbindungsgeraden von KANN 1 und KANN 2 mit der Oberfläche
des Toleranzraumes TOL R. Unter 40 wird geprüft, ob die zum
optimalen Ort OPT gehörige Tonwertzunahme ZOPT(i) innerhalb
der erweiterten Tonwertzunahmetoleranz ZTOL(i)erw um die
Soll-Tonwertzunahme ZSOLL(i) liegt. Ist diese Bedingung für
alle Druckfarben erfüllt, wird OPT zum neuen Soll-Ort SOLL 2
und die entsprechenden Schichtdickenänderungen dSi/Si werden
unter 41 bestimmt und an die
Farbsteuerungsdatenübertragung 27 geleitet.
Können andererseits beide Bedingungen nicht gleichzeitig
erfüllt werden, wird im weiteren Verfahrensverlauf von einer
automatischen Regelung der Farbführung abgesehen. Anhand
einer Entscheidungsliste 25 kann der Drucker die weitere
Vorgehensweise eingeben. Die entsprechenden Farbsteuergrößen
werden bei 41 berechnet und an die
Farbsteuerungsdatenübertragung 27 übergeben.
Neben der Regelung/Steuerung nach Farborten bzw. Dichteorten
beachtet dieses Verfahren zusätzlich, daß für eine gute
Farbwiedergabe aus verfahrenstechnischen Gründen gewisse
Grenzwerte der Tonwertzunahme und der Schichtdicke nicht
über-/unterschritten werden dürfen. Kann ein Ort unter
Beachtung der einfachen Randbedingungen nicht gefunden
werden, werden die Grenzwerte für die Randbedingungen
erweitert. Erst wenn auch hiermit kein passender Farbort bzw.
Dichteort aufzufinden ist, muß der Drucker manuell in die
Farbführungssteuerung eingreifen.
Zur Verdeutlichung des in Fig. 3 abgehandelten
Programmablaufplans sind in Fig. 4 die einzelnen
Verfahrensschritte anhand einer Skizze in einem
Farbraum (L-, a-, b-Raum) dargestellt.
Ist-Farbort EIST und Soll-Farbort ESOLL sind durch einen
gewissen Farbabstand voneinander getrennt. Der
Soll-Farbort ESOLL wird nun nicht bedingungslos angesteuert.
Liegen nicht alle Tonwertzunahmen am Soll-Ort innerhalb der
Toleranzen, so wird vorab geprüft, ob ein
Kann-Farbort EKANN 1 innerhalb vorgegebener
Tonwertzunahmetoleranzen - und damit innerhalb hieraus
berechneter maximaler Schichtdicken SMAX(i), SMIN(i) der
einzelnen Druckfarben - gefunden werden kann, der zusätzlich
innerhalb des vorgegebenen Farbtoleranzraumes ETOL R um den
Soll-Farbort ESOLL liegt. In Fig. 4 ist die maximal
tolerierbare Tonwertzunahme für nur eine erste Druckfarbe
eingezeichnet. Die Begrenzungsfläche wird von den beiden
verbleibenden Druckfarben aufgespannt. In der allgemeinen,
hier jedoch nicht dargestellten Form, bilden die
Tonwertzunahmetoleranzen ZTOL(i) als Raum um den
Ist-Farbort EIST ein Parallelepiped.
In Fig. 4 ist der Fall skizziert, daß der
Kann-Farbort EKANN 1 nicht innerhalb des von den
Farbtoleranzen ETOL(i) aufgespannten
Farbtoleranzraumes ETOL R liegt. Dieser
Farbtoleranzraum ETOL R besitzt die vorteilhafte Form eines
Ellipsoiden, dessen größere Achse in Richtung der L-Achse
liegt. Dies berücksichtigt die Tatsache, daß das menschliche
Auge auf Helligkeitsänderungen wesentlich unempfindlicher
reagiert als auf Farbänderungen. Da der Kann-Farbort EKANN 1
den Randbedingungen maximale Schichtdicke und maximale
Farbtoleranz nicht gleichzeitig genügt, wird der
Kann-Farbort EKANN 1 nicht zum neuen Soll-Farbort ESOLL 1.
Vielmehr wird die Tonwertzunahmetoleranz um den
Faktor N (N < 1) erweitert und ein weiterer möglicher
Kann-Farbort EKANN 2 innerhalb der erweiterten Tonwertzunahme
bestimmt. Wie dargestellt, erfüllt dieser
Kann-Farbort EKANN 2 die zusätzliche Randbedingung und liegt
innerhalb des Farbtoleranz-Ellipsoiden um den
Soll-Farbort ESOLL. Da es jedoch für eine "optimale"
Farbführungssteuerung weniger günstig ist, einen
Farbort EKANN 2 an der Grenze der bereits erweiterten
Tonwertzunahme anzusteuern, wird als neuer Soll-Farbort EOPT
der Schnittpunkt der Verbindungsgeraden zwischen den beiden
Kann-Farborten EKANN 1, EKANN 2 mit der Oberfläche des
Toleranz-Ellipsoiden bestimmt. Die Tonwertzunahme bei EOPT
liegt innerhalb der erweiterten, tolerierbaren
Tonwertzunahme. EOPT wird daher als neuer Soll-Ort
angesteuert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Steuerung der Farbführung einer
Druckmaschine,
- - bei dem ein von der Druckmaschine mit mindestens einer Druckfarbe bedrucktes Druckprodukt in einer Anzahl von Farbmeßfeldern fotoelektrisch ausgemessen wird,
- - bei dem weiterhin die dabei gewonnenen IST-Remissionsmeßwerte zu IST-Farborten verarbeitet werden und in Verbindung mit Soll-Farborten zu Steuerdaten aufgrund einer Beziehung zwischen Farbort und Schichtdicke verarbeitet werden,
- - und bei dem die Farbführung der Druckmaschine anhand
dieser Steuerdaten mit Hilfe einer Farbsteuereinheit zur
Steuerung der Schichtdicke der jeweiligen Druckfarbe
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, - A daß aus den IST-Remissionsmeßwerten (ISTi)mindestens eines Raster- und eines Volltonfeldes für jede der beteiligten Druckfarben (i) die dem Ist-Farbort (ISTi) und dem Soll-Farbort (SOLLi) zugeordneten jeweiligen Tonwertzunahmen (ZIST(i), ZSOLL(i)) berechnet werden,
- B daß für den Fall, daß die dem Soll-Farbort (SOLLi) zugeordnete Soll-Tonwertzunahme (ZSOLL(i)) mit der Toleranz für die Tonwertzunahme (ZTOL(i)) innerhalb eines tolerierbaren Tonwertzunahmebereiches (ZSOLL(i) ± ZTOL(i)) liegt, die zum Erreichen des Soll-Farbortes (SOLLi) erforderlichen Schichtdickenänderungen (dSi/Si) bestimmt werden und die daraus abgeleiteten Farbsteuerdaten an die Farbsteuereinheit (3) geleitet werden,
- C daß für den Fall, daß die dem Soll-Farbort (SOLLi)
zugeordnete Soll-Tonwertzunahme (ZSOLL(i)) außerhalb des
tolerierbaren
Tonwertzunahmebereiches (ZSOLL(i) ± ZTOL(i)) liegt, für
die maximal und minimal tolerierbare
Tonwertzunahme (ZSOLL(i) + ZTOL(i); ZSOLL(i) - ZTOL(i))
die entsprechenden Toleranzgrenzen (SMAX(i); SMIN(i)) für
die Schichtdicke (Si) der Druckfarbe (i) auf dem
Druckprodukt (6) bestimmt werden,
wobei mit den Grenzwerten (SMAX(i); SMIN(i)) für die Schichtdicke (Si) ein Kann-Farbort (KANN 1) an der Grenze des tolerierbaren Tonwertzunahmebereiches (ZSOLL(i) + ZTOL(i); ZSOLL(i) - ZTOL(i)) als neuer Soll-Farbort (SOLL 1) berechnet wird,
und daß dieser Soll-Farbort (SOLL 1) angesteuert wird, wenn er zusätzlich innerhalb einer Toleranz (TOL R) für den SOLL-Farbort (SOLLi) liegt, - D daß für den Fall, daß der berechnete Soll-Farbort (SOLL 1) außerhalb der Toleranz (TOL R) für den Soll-Farbort (SOLLi) liegt, mindestens eine der Toleranzen (ZTOL(i), TOL R) soweit vergrößert wird, daß ein anhand dieser Toleranzen (ZTol(i), TOL R) neu berechneter Soll-Farbort (SOLL 2) innerhalb des Toleranzraumes (TOL R) liegt, wobei dann dieser neue Soll-Farbort (SOLL 2) mit der erforderlichen Schichtdickenänderung ( ) angesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall
einer Einfarbensteuerung und
für den Fall, daß der berechnete
Soll-Farbort (SOLL 1) außerhalb der
Toleranz (TOL R) für den Farbort liegt, die
Toleranz (ZTOL) für die Tonwertzunahme um einen
Faktor (N) vergrößert wird, der größer als 1 ist,
und ein
Kann-Farbort (KANN 2) an der Grenze der
Farbtoleranz (ETOL) als ein Soll-Farbort (SOLL 2)
angesteuert wird, wenn er zusätzlich innerhalb des
vergrößerten, tolerierbaren
Tonwertzunahmebereiches (ZSOLL ± (N * ZTOL)) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle einer Mehrfarbensteuerung zusätzlich aus den
Ist-Remissionsmeßwerten (ISTi) eines Graubalancefeldes
dem Soll-Farbort des Graubalancefeldes zugeordnete
Solltonwertzunahmen (ZSOLL(i)) berechnet werden,
daß für den Fall, daß der berechnete
Soll-Farbort (SOLL 1) außerhalb der
Toleranz (TOL R) für den Farbort liegt, die
Toleranz (ZTOL(i)) für die Tonwertzunahme um einen Faktor (N)
vergrößert wird, der größer als 1 ist,
und daß ein optimaler
Farbort (OPT) im Schnittpunkt einer Verbindungsgeraden
der Kann-Farborte (KANN 1, KANN 2) mit der Oberfläche des
Toleranzraumes (TOL R) für den Farbort als
Soll-Farbort (SOLL 2) angesteuert wird, wenn die
zugehörige Tonwertzunahme (ZOPT(i)) innerhalb des
vergrößerten, tolerierbaren
Tonwertzunahmebereiches (ZSOLL(i) ± (N * ZTOL(i)))
liegen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faktor N über eine Eingabe zur Erweiterung der
Tonwertzunahmetoleranz(en) (ZTOL(i)) festgelegt wird.
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