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Vorrichtung. zum Bürsten von Strähnen. Um die Appreturbehandlung von_
Garnsträhnen zu vervollständigen, d. h. die extil-, besonders die Baumwollfäden
so vorzubereiten, daß sie aufgehaspelt und zur Herstellung von Geweben verwendet
werden können, ist noch eine weitere Behandlung derselben, nämlich das Bürsten oder
Satinieren erforderlich, damit die Fäden gleichmäßig und geglättet durch den Kamm
des Webstuhls hindurchgehen und nicht beschmutzt werden.
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Bei den bis jetzt gebräuchlichen Vorrichtungen zum Bürsten oder Satinieren
der Strähne müssen diese eine lange Reihe von Behandlungen durchmachen und mehrere
Male durch die Hände der Arbeiter gehen, wodurch sie eine Gewichtsverminderung erleiden,
.die wenigstens. 4 bis 5 Prozent beträgt, infolge der vielen Enden (zerrissene Fäden),
die durch diese Behandlungsweise entstehen.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen alle diese Schwierigkeiten
behoben werden.
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Das Wesen der Erfindung besteht hauptsächlich -in der Anordnung einer
Reihe von Leisten, die durch endlose Riemen oder Ketten getragen werden, die so
geführt werden, daß die Leisten zwei senkrechte Wegstrecken durchlaufen, auf welchen
sie der Einwirkung eines Walzenpaares und eines oder mehrerer Paare von Bürstenwalzen
unterworfen werden, welch letztere sich in entgegengesetzter Richtung zum Gang der
Ketten drehen. Jede Leiste trägt mehrere Strähne, die also mit den Leisten durch
die Bürstenwalzen gezogen werden. Durch diese Erfindung wird erreicht, daß die Bürsten
selbst die Strähne «nährend des Bürstens straff halten, und daß- die Leisten, während
sie von einer Bürstengruppe zur anderen gehen, eine Teil- oder ganze Wendung machen,
wodurch die Berührungspunkte zwischen den Garnsträhnen und Leisten geändert werden,
so daß der Faden oder das Garn auf seiner ganzen Ausdehnung der Wirkung der Bürsten
unterworfen wird.
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Auf der Zeichnung ist eine gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung
beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt eine schematische Darstellung der Vorrichtung in Seitenansicht
und Abb. 2 eine Teildarstellung der die Strähne führenden Ketten und Leisten.
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Die Vorrichtung besteht aus dem Rahmen oder Gestell i, woran der Träger
2 befestigt ist, der die Walzen 36; 37 und die Walzenbürstenpaare 3, 4, 31, 41 unterstützt.
Der Träger 5 nimmt die Walzen 38, 39 und die Walzenbürstenpaare 6, 7, 61,
7'- auf. Die Vorrichtung enthält zwei in der Abb. i durch eine strichpunktierte
Linie 16 dargestellte, parallele endlose Ketten. Diese werden durch die Rollen
8, g, 1o, 1i, 12, 13, 14, 15 geführt und tragen zweckmäßig verteilte
Haken zum Einhängen von Leisten 34 (Abb. 2), von welchen jede zur Aufnahme einer
Reihe von Strähnen 35 dient. Die Leisten 34 sind so angeordnet, daß ihre Breitflächen
stets in der Verbindungsebene der beiden Ketten liegen.
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Wenn sich nun die Ketten 16 in der Pfeilrichtung ix bewegen, so bieten
die Leisten 34 wenig Widerstand beim Durchgang durch die Walzen und Bürsten. Beim
Durchgang der
Leisten über die Rollen 11, 12, i3, 14 ändern sie
.ihre Lage zur senkrechten, und bei jeder Lageänderung werden auch die Aufhängungspunkte
der Strähne 35 geändert, so daß bei ihrem Durchgang durch die Bürsten 6, 7, 61,
71 die Berührungspunkte zwischen den Strähnen 35 und den Leisten 34 wechseln, wodurch
der Wirkung der Bürsten 6, 7 diejenigen Teile der Fäden ausgesetzt werden, welche
nicht von den Bürsten 3, 4 gebürstet worden waren.
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Die Bürsten 3, 4, 31, 41 erhalten ihre Drehbewegung von der Scheibe
2r mittels des Riemens 22, der in der Richtung des Pfeiles 23 über die mit den Bürsten
verbundenen Scheiben und über die Scheibe 24 läuft. Die Scheibe 21 sitzt auf der
Achse der Scheibe 2o, welche durch den Riemen 19 bewegt wird.
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.Ähnlich erhalten die Bürsten 6, 7, 61, 71 ihre Drehbewegung mittels
des Riemens 27, der über die Scheiben der entsprechenden Bürsten, die Zwischenscheibe
31 und die Scheibe 26 läuft, welche ihrerseits ihre Bewegung mittels des durch die
Scheibe 2r bewegten Riemens 25 erhält.
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Die Walzen 36, 37, 38, 39 sind lose und werden durch die Bewegung
der Leisten 34 und Strähne 35 gedreht. Die Lager der Walzen 36, 38 sind verschiebbar
und stehen unter dem Druck von Schraubenfedern 40, die den Leisten 34 und Strähnen
35 den Durchgang "gestatten und gleichzeitig einen angepaßten Druck auf dieselben
ausüben.
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Die Ketten 16 werden durch die Kettenscheiben oder Rollen 8 bewegt,
deren Achse das Rad 32 trägt, welches durch das Rad 33 bewegt wird, dessen Achse
die Scheibe 30 trägt, welche mittels des Riemens 29 ihre Bewegung von der auf ider
Achse der Scheibe 26 sitzenden Scheibe 28 erhält.
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Auf der zwischen den Rollen r 5 und 8 liegenden wagerechten Gangstrecke
161 der Ketten 16 findet die Auswechslung der Leisten statt, indem die die bereits
gebürsteten Strähne tragenden Leisten von den Ketten abgenommen und durch neue ersetzt
werden.
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Die Leisten 34 mit den entsprechenden Strähnen 35 folgen der Bewegung
der Kette 16 in der Richtung des Pfeiles 17, gehen über die Rollen 9, 1o und stellen
sich in senkrechte Lage, um zwischen den Rollen 36, 37 und den Bürsten 3, 4, 31,
41 hindurchzugehen, welch letztere denjenigen Teil des Fadens der Strähne bürsten,
welcher nicht der Kante der Leisten entspricht. Wenn die Leisten bei der Rolle 11
angekommen sind, gehen sie aus der senkrechten in die wagerechte Lage über; wenn
sie bei der Rolle i2 ankommen, wird ihre wagerechte Lage in die senkrechte umgewandelt.
Die Lage wird nochmals geändert, wenn die Leisten über die Rollen 13, 14 gehen,
worauf sie wieder die senkrechte Lage einnehmen, welche den Rollen 38, 39 und den
Bürsten 6, 7 entspricht. Während dieser Bewegungen der Leisten wird der Stützpunkt
der Strähne auf den Leisten geändert, so daß, wenn,diese zwischen den Bürsten 6,
7, 61, 71 hindurchgehen, diejenigen Teile der Fäden gebürstet werden, welche der
Kante der Leiste entsprachen, als diese durch die Bürsten 3, 4 gingen. So werden
die Fäden infolge der besonderen Anordnung der Leisten 34 und des mehrfachen Richtungswechsels
der endlosen Ketten in ihrer ganzen Ausdehnung gebürstet. Aus dem Arbeitsgang dieser
Vorrichtung ist ersichtlich, daß es genügt, die Strähne 35 auf die Leisten 34 zu
bringen und diese in die Ketten 16 einzuhängen, damit die Strähne durch die Bürstenpaare
gehen und nicht nur derjenige Teil der Strähne gebürstet wird, der von den Leisten
herabhängt, sondern auch derjenige Teil, welcher auf der Kante der Leisten aufliegt,
wenn diese durch die ersten Bürsten gehen.
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'Der Druck der Walzen-36,37 und 38,39
und die Anordnung der
Fhrungsketten 16 in aufsteigender senkrechter Richtung, um durch die Bürsten 3,
4 und 6, 7 zu gehen, welche sich in umgekehrtem Sinne zum Gang der Ketten drehen,
bewirken, daß die Strähne durch den Druck der Walzen straf gehalten und durch die
Wirkung der Bürsten selbst gespannt werden, so daß ein vollkommenes Ausbürsten der
Fäden erzielt wird.