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Verfahren und Vorrichtung zum Rollen von Rollheringen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Rollen von Rollheringen. Gegenüber
einer bekannten Rollvorrichtung, bei der die Heringe in ihrer Längsrichtung vorbewegt
und in einer Trommel gewickelt und nach der Fertigstellung aus dieser ausgestoßen
werden, besteht das Verfahren darin, daß die entgräteten und ausgebreiteten Heringe,
indem sie quer zu ihrer Längsrichtung fortbewegt «-erden. durch seitlich einwirkende
Vorrichtungen allmählich gerollt und nach Beendigung des Rollvorganges die fertigen
Rollen durch durchgesteckte Holzstifte gesichert werden. Die Vorrichtung zur Ausübung
dieses Verfahrens besteht grundsätzlich aus einem sich absatzweise bewegenden endlosen
Teil. einer Gliederkette, einem Band o. dgl., auf das die zu rollenden Heringe gelegt
werden. und das sie allmählich in eine Rinne hineinführt, deren Entwicklung so vor
sich geht. daß zunächst die eine Seite des Herings und im weiteren Verlauf der Fortbewegung
die andere Seite umgelegt wird. Die fertige Rolle kommt dann in den Bereich einer
Vorriclitung, welche die ihrer Sicherung dienenden Holzstifte abschneidet und durch
die Heringsrolle drückt. Die aus dem Stück einer Zwiebel oder einer Gurke o. dgl.
bestehende Einlage wird dem -Hering, bevor er gerollt wird. durch eine von der 'Maschine
betriebene Vorrichtung zugeführt.
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Als besonders zweckmäßig zur Ausübung des Verfahrens hat sich ein
über Rollen laufendes, -'endloses Band erwiesen, dessen oberes. 'waagerecht laufendes
Trum zu Anfang durch die Hohlkehle der Rolle, über die es läuft, in eine etwa nach
einem Kreisbogen gekrümmte Rinne übergeführt wird. In diese Rinne wird gleich hinter
der Rolle der Hering gelegt, dem gleich darauf von oben die Einlage zugeführt wird.
Im weiteren Verlauf seiner Fortbewegung , werden die durch Schnureinlagen verstärkten
Kanten des Bandes durch seitlich angeordnete Leitrollen allmählich in der Weise
einander genähert, daß zuerst die eine Kante der Mittelebene des Bandes genähert
und dadurch die eine Hälfte des Herings umgelegt wird und danach erst eine auf der
anderen Seite des Bandes angeordnete Leitrolle auch die andere Hälfte des Bandes
umbiegt und damit auch die andere Hälfte des Herings auf die schon umgelegte Hälfte
legt und damit die Rolle vollendet. In die Bandrinne greifende, aus rostfreiem Stahl
bestehende federnde Drähte, unter welche sich -die umgelegten Fischhälften legen,
halten die Fischrolle fest, so daß sie auch in der sich wieder erweiternden Bandrinne
ihre Form nicht verlieren und durch hindurchgesteckte Stifte gesichert werden können.
Am anderen Ende seines waagerechten Trums läuft das Band über eine absatzweise angetriebene
zylindrische Rolle, von der es durch Reibung mitgenommen wird. Die erforderliche
Spannung wird dem Bande durch eine gewichtsbelastete Rolle erteilt, welche in dem
unteren Trum des endlosen
Bandes hängt. Das untere Trum kann zweckmäßig
durch eine Reinigungsvorrichtung geführt werden, in der es durch umlaufende Bürsten
und fließendes Wasser j e nach Erfordernis fortdauernd oder mit Unterbrechungen
gereinigt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung der beschriebenen Art ist
auf der Zeichnung durch Abb. i im Aufriß und Abb. 2 im Grundriß dargestellt: Abb.3
zeigt eine Seitenansicht der Beschickungsstelle der Vorrichtung und Abb. 4 einen
Schnitt nach Linie A-B in Abb. i ; Abb.5 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung
zum Schneiden und Einstecken der Holzstifte, Abb. 6 einen Querschnitt durch diese
Vorrichtung nach Linie C-D in Abb. 5 und Abb. 7 einen solchen nach Linie E-F in
Abb. 5.
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Das aus starkem Gewebe oder Gummi bestehende endlose Band i läuft
waagerecht über die zylindrische Rolle 2 und die ausgekehlte Rolle 3, die beide
an dem Gestell 4. gelagert sind. Das Band i liegt dabei auf den Leisten 5 auf und
wird durch die gewichtsbelastete, zylindrische Spannrolle 6 in Spannung gehalten.
Die zylindrische Rolle 2 mit rauher Oberfläche nimmt das Band durch Reibung mit
und wird selber absatzweise angetrieben. Ihr Antrieb erfolgt durch das Sperrad 7,
dessen Sperrklinke 8 von-dem auf der Querwelle 9 sitzenden Hebel io bewegt wird.
Diese Querwelle 9 wird durch die Kurbelscheibe i i in schwingende Bewegung versetzt,
deren Schubstange 12 an. dem auf der Querwelle 9 sitzenden Hebel 13 angreift. Die
Kurbelscheibe i i sitzt auf der Welle 14, die mittels des Stirnräderpaares 15, 16
von der Hauptantriebswelle 17 getrieben wird.
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Auf der ausgekehlten Rolle 3 wird die Rinnenbildung des Bandes i vorbereitet,
die sich nach Verlassen dieser Rolle sofort einstellt. In diese Rinne werden der
Reihe nach während der jeweiligen Ruhepausen gleich hinter der Rolle 3 die einzelnen
vorbereiteten und ausgebreiteten Fische i8 eingelegt und gelangen nun in den Bereich
einer Beschickungsvorrichtung zum Einlegen der Zwiebel- oller Gurkenstücke. Diese
Besclückvorrichtung bestellt aus einem Gehäuse i9 von an sich bekannter Art mit
einem Trichter 2o, unter (lein eine Schnecke läuft, welche die Einlagen aus dem
Trichter entnimmt und nach außen befördert. Die Schnecke 2i wird von der ausgekehlten
Rolle 3 aus durch die Kette 22 betrieben, läuft also auch absatzweise. Das Gehäuse
r9 wird durch einen auf ihm verschiebbaren Deckel 23 verschlossen, der von
dem Hebedaumen 24. mittels der unter Federwirkung stehenden Hebel 25 und 26 nach
außen geschoben wird und dann beim Stillstand des gerade unter ilim befindliclien
Herings durch die öffnung 27 die Einlage auf diesen fallen läßt. Die Hebedaumenwelle
28 wird mittels der Kette 29 von der Kurbelwelle 14 angetrieben.
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Im weiteren Verlauf der Fortbewegung des Bandes i werden dessen durch
Schnureinlagen verstärkte Kanten durch die Leitrollen 30 und 31, in deren
Hohlkehlen sich die Bandkanten führen, einander genähert, und zwar wird zuerst durch
die Leitrolle 30 die innere Bandkante erfaßt und dadurch im Verlaufe der Fortbewegung
des. Bandes die eine Hälfte des Herings allmählich umgelegt und danach im weiteren
Verlaufe der Fortbewegung des Bandes i durch die Einwirkung der zweiten Leitrolle
31 -auch die andere Hälfte des Herings. 'Nachdem die erste Hälfte des Herings umgelegt
ist. gelangt sie unter die aus rostfreiem Stahldraht hergestellte Feder 32, die
in die Bandrinne hineinreicht und die umgelegte Hälfte des Fisches angedrückt erhält.
Ebenso gelangt auch die umgelegte zweite Heringshälfte unter die Feder 33, die nach
dem Aufhören der Einwirkung der ersten Feder 32 nun den fertiggerollten Hering so
lange festhält. bis er durch die eingesteckten Holzstifte gesichert ist. _ Die Holzstifte
werden von den in bekann-. ter Weise vorgerichteten Holzleisten 3,4 abgeschnitten,
die in Nuten des Führungsstückes 35 eingelegt und hier durch -die Deckleisten 36
gehalten werden. Die Einrichtung zur Verschiebung der Holzleisten, die absatzweise
erfolgt, während (las Band i läuft, wird durch das auf der Kurbelwelle 1.4 sitzende
Exzenter37 betrieben, dessen Stange an dem zweiarmigen Hebel 38 angreift.
An diesem Hebel sind die beiden senkrecht be-,vegbaren Messerstangen 39 angelenkt,
deren Messer 4.o die Holzstifte 41 von den Holzleisten 34 abschneiden. Diese beiden
an. ihrem unteren Ende miteinander verbundenen Messerstangen 39 durchdringen das
Führungsstück 35 hinter den Holzleisten 34 und schneiden beim Niedergang jeweils
einen Stift 41 auf jeder Seite ab. Beim Wiederaufgang der Messerstangen 39 greift
der an ihnen angeordnete Bolzen 4.2, nachdem die Messer d.o aus dem Bereich der
Holzleisten 34 gelangt sind, unter die unter Federwirkung stehende Sperrklinke 4.3,
die lose auf Welle 4.4 sitzt, und dreht dadurch <las Sperrad ,I5 und damit dessen
Welle 44. Deren Drehung wird durch die Winlwlräder .IC> auf die senkrechten Wellen
.47 übertragen, auf denen die beiden geraubten Flirderrollen 48 sitzen, die
den
Vorschub der Holzleisten bewirken. Den von diesen Rollen 48 auf die Holzleisten
3..1. ausgeübten Druck nehmen die beiden in detr@ Führungsstück 3 ; federnd gelagerten
Gegenrollen 4.( - ) auf. 15e r Hub der Sperrklinke .43 wird unten durch die
Schraube 5o begrenzt, durch deren Einstellung die Ruhelage der Sperrklinke .1 .3
und damit auch die Dicke der Holzstifte 41 bestimmt wird. Während des Schneidens
müssen die Holzleisten 34 an den Schneidstellen. um eilt Abspleilien oder Aufreißen
zu verhindern. unter Druck gehalten werden. Diesem Zweck dienen die unter Federwirkung
stehenden Hebel 51, deren Druckplatten 52 beim 'Niedergang der Messerstangen 39
gegen die Holzleisten 34 gepreßt werden. Durch den Vorschub der Holzleisten werden
die abgeschnittenen Holzstifte 4, die durch Federn 53 gegen den Grund der Führungsnuten
des Führungsstückes 35 angepre ßt werden, in den Bereich der beiden Schiebestangen
;4. gebracht, die ebenfalls an dem zweiarmigen Hebel 38 angelenkt sind und
sich im Kopf des Führungsstückes 35 führen. Diese beiden Stangen ;4. drücken bei
ihrem Niedergang zwei Holzstifte aus dem Führungsstück 3; hinaus und in die fertiggewickelte:
bereits liegende Heringsrolle 55 hinein und stellen diese damit fertig. Damit die
Holzstifte, ohne zu zerbrechen, durch die Fischrolle hindurchgehen können, ist das
Band i auf seinem Grund zu einer schmalen Rinne 56, die durch Querstifte gesichert
ist, gefaltet, in welcher die Enden der Stifte 41 Platz finden. Um die Fischrolle
55 gegen seitliches Ausweichen beim Durchtreiben der Holzstifte zu sichern. ist
das Band i an dieser Stelle durch eine es umfassende Blechrinne 57 versteift und
gesichert.
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Die fertigen Heringsrollen werden von dein Band i bei seinem Weiterwandern
abge"vorfen und in einem untergestellten Gefäß aufgefangen.
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Das nach der Spannrolle 6 hin sich bewegende untere Dandtrum wird
zweckmäßig, ehe es diese Spannrolle erreicht, einem Reinigungsvorgang durch fließendes
Wasser und umlaufende Bürsten 58, die sich in einem Behälter 59 bewegen. unterworfen.
Der Antrieb dieser Bürsten kann von der Antriebswelle i; oder sonstwie erfolgen.
DieReinigung kann dauernd oder auch je nach Erfordernis absatzweise vorgenommen
werden.
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An die Stelle der Kurbelscheibe ii und des Erzeuters 3; können natürlich
auch unrunde Scheiben treten.