DE1278272B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Wickeln aus Scheiben von Fleisch oder Fischfilet - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AÜSLEGESCHRIFT

Int. α.:

A22c

Deutsche Kl.: 66 b-10/02

Nummer: 1278 272

Aktenzeichen: P 12 78 272.8-23 (N 24402)

Anmeldetag: 5. Februar 1964

Auslegetag: 19. September 1968

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eineVorrichtung zum Herstellen von Wickeln aus Scheiben von Fleisch, Fischfilet und Heringslappen, wie Rouladen, Rollmöpse od. dgl.

Rouladen und Rollmöpse werden bis heute teilweise von Hand gewickelt.

Es ist auch eine Vorrichtung bekannt, bei der das dünne Ende von Heringslappen in den Schlitz einer Gabel oder Zange eingeführt und durch Drehen derselben zu einem Wickel gerollt wird. Auch ist versucht worden, ein quer auf einem flexiblen Transportband liegendes Filet durch Hochkippen der Bandkanten zum Umschlagen und Einrollen zu bringen, wobei diese Wirkung durch Schnurkanten des Bandes begünstigt werden sollte. Diese Vorschlage ergaben keine Lösung zur Herstellung transportfähiger Wickel, da das Ende des Filets jeweils an einer anderen Stelle liegt, so daß nach Einführung der Stifte ein unterschiedliches Fleischende frei hängt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese so Nachteile zu beseitigen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die Fleischscheibe mit ihrem Scheibenende an vorbestimmter Stelle auf eine flexible Unterlage legt, den Wickel durch Umschlagen der Unterlage und Abrollen derselben in Richtung auf das Scheibenende rollt und durch Einführen von Stiften in Nähe des Scheibenendes transportfähig macht.

Hierbei können Einlagen, wie z. B. Speckstreifen oder Gurkenstücke, mit eingewickelt werden, wenn diese auf die flexible Unterlage vor dem Scheibenende, Gewürze auf die Fleischscheibe in Nähe des Scheibenendes gebracht werden.

Dieses Wickelverfahren ergibt einen Wickel von gutem Zusammenhalt. Man kann die Festigkeit des Wickels dadurch verstärken, daß man das freie Ende der flexiblen Unterlage entgegen dem Umschlag, also zu einer S-Schlaufe biegt oder einrollt.

Zur Durchführung des Verfahrens bedient man sich zweckmäßigerweise einer Vorrichtung, bei weleher das auf einem Schlitten aufliegende Wickelband mit seinem vorauslaufenden Ende mit dem Schlitten fest verbunden als Anlage für das Scheibenende der Fleischscheibe dient, während das andere Ende eine Wickelachse trägt, die angehoben und mittels deren das Wickelband zu einer Schlaufe gebogen und wickelnd gegen das vorauslaufende Ende bewegt werden kann.

In Abb. 1 bis 4 ist an einer beispielsweise dargestellten Vorrichtung der Vorgang des Umschlages der Unterlage und des Formens des Wickels gezeigt.

A b b. 5 zeigt den fertigen Wickel nach dem Ein-Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen
von Wickeln aus Scheiben von Fleisch
oder Fischfilet

Anmelder:

NorSischer Maschinenbau Rud. Baader,

2400 Lübeck, Geniner Str. 249

Als Erfinder benannt:
Karl Blöss, 2061 Steinhorst;
Paul Jobmann, 2400 Lübeck

führen der Stifte mit geschnittener Unterlage und Schlitten.

Ein Schlitten 1 ist mittels Zapfen oder Rollen 15 in einer Führungsbahn 3 längsbeweglich geführt und trägt an seinem vorauslaufenden Ende eine mit ihm fest verbundene, flexible Unterlage in Form eines Wickelbandes 2, das mit Aufrauhungen versehen sein kann. An dem freien Ende des Wickelbandes 2 ist eine Wickelachse 4 befestigt, welche in Rasten 5 einer um eine am Schlitten angeordnete und mit diesen bewegbare Achse schwenkbaren Gabel 6 gehalten und in einer Bahn 9 geführt ist. Die Gabel 6 trägt einen eine Rolle 7 tragenden Steuerhebel.

In A b b. 1 ist gezeigt, wie eine Fleischscheibe oder ein Heringsfilet 10 auf die Unterlage gelegt ist. Beim Vorschub des Schlittens in Richtung des unteren Pfeiles kommt die Rolle 7 zur Anlage an eine Kurve 8 und bewirkt ein Verschwenken der Gabel 6 im Uhrzeigersinn. Hierbei wird die Wickelachse 4 in dem Bogen der Kurvenbahn 9 geführt und bewirkt ein Umschlagen des hinteren Endes des Wickelbandes 2, bis sie mit ihrem überstehenden Enden in den von seitlich angeordneten Bändern 13 und 14 gebildeten Schlitz einläuft. Infolge des Umschlages des Wickelbandes ist das Einrollen des Endes der Scheibe eingeleitet.

Bei weiterem Vorschub des Schlittens bewirkt das mit größerer Geschwindigkeit umlaufende Band 14 eine beschleunigte Drehung der Wickelachse 4 entgegen dem Uhrzeigersinn und hiermit ein Rollen des Wickelbandes 2, damit aber auch ein straffes Rollen der Fleischscheibe oder der Heringsfilets zu einem Wickel.

A b b. 5 zeigt, wie bei Beendigung des Wickelvorganges das Sichern des Wickels durch einen Stift 12 erfolgt. Hierzu sind der Schlitten 1 und das Wickelst» 617/51

band 2 mit Schlitzen 16 ausreichender Länge versehen.

Abwurf des Wickels und Rückführung der Wickelvorrichtung erfolgen in bekannter Weise.

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Wickeln aus Scheiben von Fleisch oder Fischfilet unterschiedlicher Länge, welche durch Stifte oder Klammern zusammengehalten werden, gekennzeichnet durch Auflegen der flach ausgestreckten Scheibe auf eine flexible Unterlage mit dem Scheibenende an vorbestimmter Stelle, Rollen des Wickels durch Umschlagen der Unterlage und Abrollen in Richtung auf das Scheibenende und Fixieren des Wickels in Nähe des Scheibenendes durch Einführen von Stiften.

2. Verfahren zum Herstellen von Wickeln nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Einlagen vor oder auf den Anfang der Scheibe gelegt und in diese eingerollt werden.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein auf einem Schlitten (1) aufliegendes, als flexible Unterlage dienendes Wickelband (2), dessen vorauslaufendes Ende (17) mit dem Schlitten fest verbunden und dessen anderes Ende mit der Wickelachse (4) anhebbar ist, zu einer Schlaufe gebogen und gegen das vorauslaufende Ende bewegt werden kann.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband (3) mit Aufrauhungen versehen ist, welche während des Wickeins ein Verschieben der Fleischscheibe in Richtung ihres Endes verhindern.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der das Wickelband (2) tragende Schlitten (1) kontinuierlich in Richtung auf das vorauslaufende Ende (17) bewegbar ist.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (1) und das Wickelband (2) in Nähe des vorauslaufenden Endes (17) Schlitze (16) aufweisen, welche ein Durchstechen unterschiedlich dicker Wickel ohne Beschädigung des Wickelbandes ermöglichen.

7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein auf einem Schlitten (1) aufliegendes Wickelband (2), dessen vorauslaufendes Ende (17) mit dem Schlitten fest verbunden ist und dessen anderes zu einer S-Schlaufe gebogenes, eine Wickelachse (4) tragendes Ende während der Bewegung gegen das festgehaltene Ende durch die Wickelachse aufgewickelt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 370 405, 496 636;
britische Patentschrift Nr. 586 892.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

809 617/51 9.68 © Bundesdruckerei Berlin