DE3615450A1 - Vorrichtung zum umwickeln von insbesondere stueckigem packgut mittels dehnfaehiger folie - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umwickeln von insbesondere stückigem Packgut mittels dehn­ fähiger Folie mit einem um eine lotrechte Achse drehbar ge­ lagerten, insbesondere galgenartigen Träger für mindestens einen endseits daran angeordneten, sich vertikal nach unten erstreckenden Tragarm für eine vertikalbeweglich daran ange­ ordnete, einen Folienvorrat lagernde Wickelvorrichtung.

Solche Vorrichtungen, im allgemeinen Sprachgebrauch auch "Stretchmaschinen" genannt, sind bekannt. Die Wickel­ vorrichtung trägt den Folienvorrat in Gestalt einer meist lotrecht stehenden Folienrolle. Die Funktionsweise einer solchen Vorrichtung ist einfach: nachdem der Folienanfang am Packgut fixiert ist, wird der insbesondere galgenartige Träger um seine vertikale Lageachse in Drehbewegung versetzt; gleichzeitig wandert die Wickelvorrichtung an ihrem Tragarm auf- und ggf. wieder abwärts, so daß die Folie das Packgut in schraubenlinienförmigen Lagen umwickelt und aufgrund der Elastizitätskräfte dicht umschließt.

Typische Umlaufgeschwindigkeiten liegen in der Größen­ ordnung von etwa 8 bis 10 Upm. In der Praxis besteht das Bedürfnis, die Zeit, die zum Umwickeln des Gutes erforderlich ist, zu verkürzen. Diese Aufgabe löst etwa die Wickelmaschine nach dem DE-GM 83 07 608 durch Verdopplung der am Träger angebrachten Tragarme und der Folienvorräte. Dies ist relativ aufwendig.

Folglich liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruches 1 näher umrissenen Art, eine wesentliche Ver­ kürzung der Verpackungsgeschwindigkeit mit einfacheren konstruktiven Mitteln zu erreichen.

Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß unterhalb des Trägers bodennah eine drehtellerartige Auflage für das Packgut angeordnet ist, deren lotrechte Dreh­ achse mit der Drehachse des Trägers zusammenfällt und daß der Träger einerseits und die Auflage andererseits in unter­ schiedlichen Umfangsrichtungen drehantreibbar sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Drehantriebe für den Träger einerseits und die Auflage andererseits zwangsgekoppelt sind. Die Umlauf- bzw. Umfangsgeschwindigkeiten der Drehantriebe müssen dabei nicht notwendigerweise gleich sein.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung beruht auf dem gegenläufigen Doppelantrieb der Verpackungsfolie einerseits und des Packgutes andererseits. Obgleich die beiden Drehein­ richtungen mit relativ geringen Umlaufgeschwindigkeiten be­ trieben werden können, addieren sie sich zu einer wesentlich erhöhten Packgeschwindigkeit.

Es ist zwar grundsätzlich bekannt, das Packgut auf einen Drehteller zu setzen, wenn es mit der Folie umwickelt wird. Eine solche Einrichtung ist jedoch nur bei solchen Verpackungs­ maschinen bekannt, bei denen der Tragarm für die vertikal­ beweglich daran angeordnete Wickelvorrichtung ortsfest steht, so daß die Wickelvorrichtung ausschließlich Vertikalbewegungen ausführt. Es ist offensichtlich, daß in der Fachwelt eine beträchtliche, mit der Erfindung ausgeräumte Befangenheit geherrscht haben muß, einen sich drehenden Packgutstapel von einer Folie umschlingen zu lassen, deren Folienvorrat sich gleichzeitig um das Packgut dreht.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht einen sehr variablen Betrieb, der noch vielfältiger gestaltet werden kann, wenn die Drehantriebe für den Träger einerseits und für die Auflage andererseits unabhängig voneinander betätig­ bar sind. Bei sehr fliehkraftempfindlichen zu verpackenden Teilen kann der Drehantrieb der Auflage stillgesetzt werden. Es ist auch beispielsweise möglich, den Packgutstapel mit geringer, den Folienvorrat mit höherer Umlaufgeschwindigkeit gegenläufig anzutreiben. In diesem Falle läßt sich der Packgut­ stapel zumindest so schnell antreiben, wie es die zulässigen Fliehkräfte für das spezifische, zu umwickelnde Gut erlauben. Man ist also aufgrund der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Lage, mit Hilfe einfacher Mittel, Antriebe und Steuerungen sehr vielfältige Wickelaufgaben zu lösen.

Die Auflage kann als Drehstück in einer Packgut-Trans­ porteinrichtung wie Rollgang oder Transportband integriert sein und dergestalt auf einfache Weise in die Zu- und Abförde­ rung des zu verpackenden bzw. verpackten Gutstapels einbezogen sein.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt eine schau­ bildliche Darstellung einer erfindungsgemäßen ausgeführten Vorrichtung.

An einem rahmenartigen Maschinengestell 10 lagert drehbar um eine vertikale Achse 11 ein galgenartiger Träger 12 mit einem am freien Ende angeordneten, sich vertikal nach unten erstreckenden Tragarm 13, an dem schlittenartig eine insgesamt mit 14 bezeichnete Wickelvorrichtung in Richtung des Doppel­ pfeiles 15 vertikalbeweglich angeordnet ist.

Die Wickelvorrichtung 14 umfaßt in an sich bekannter Weise einen Folienvorrat 16 in Form einer mit lotrechter Achse drehbar gelagerten Folienrolle 17 sowie eine Anzahl von Abzugs- und Umlenkwalzen 18 und schließlich ggf. noch eine Trennvorrichtung für die Folienbahn.

Mit 19 ist eine, im Rahmen der Erfindung keine Rolle spielende, an sich bekannte Deckblattstation bezeichnet, die aus einem zweiten Folienvorrat 20 Deckblätter konfek­ tioniert und auf die Oberseite des nicht dargestellten Packgut­ stapels auflegt.

Für den An- und Abtransport des zu verpackenden Pack­ gutes, z.B. einer Stückgut lagernden Palette, ist eine Pack­ gut-Transporteinrichtung 21 vorgesehen, die aus den Rollgang­ abschnitten 22, 23 und 24 besteht. Der dargestellte mittlere Rollgangabschnitt 23 dient als Auflage 25 für das zu um­ wickelnde Packgut. Diese Auflage 25 ist als Drehtrommel oder Drehteller 26 ausgebildet, der in Richtung des Pfeiles 27 um seine lotrechte Drehachse 28 drehantreibbar ist. Die Drehachse 28 der Auflage 25 fällt mit der Drehachse 11 der Wickelvorrich­ tung zusammen, die aber in Gegenrichtung (Pfeil 29) drehan­ getrieben wird.

Die beiden Drehantriebe können zwangsgekoppelt sein, so daß beim Einschalten des einen Antriebs der andere in Gegenrichtung anläuft. Auch eine unabhängige Beschaltung der Antriebe ist möglich, so daß die Geschwindigkeiten unab­ hängig voneinander vom Stillstand bis zur Maximalgeschwindig­ keit unabhängig voneinander eingestellt werden können.

Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel läßt sich statt des einarmigen Trägers 12 auch ein zweiarmiger Träger verwenden, wobei am freien Ende des zweiten Arms ein weiterer Tragarm und eine weitere Wickelvorrichtung ange­ ordnet sein können. Im Hinblick darauf, daß die in der Zeich­ nung dargestellte Vorrichtung selbst bei geringen Einzel­ geschwindigkeiten schon eine ganz erhebliche Arbeitsge­ schwindigkeit erreichen kann, erscheint die an sich nicht vorteilhafte Mehrfachanordnung von Tragarmen 13 und Wickelvor­ richtungen 14 entbehrlich.

Statt des Rollgangs 22, 23 und 24 könnte auch eine andere Transporteinrichtung 21 infrage kommen, beispielsweise ein angetriebener oder nicht angetriebener Bandförderer. Auch in einen solchen Antrieb läßt sich eine drehtellerartige Auflage 25 leicht integrieren.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Umwickeln von insbesondere stückigem Packgut mittels dehnfähiger Folie mit einem um eine lotrechte Achse drehbar gelagerten, insbesondere galgenartigen Träger für mindestens einen endseits daran angeordneten, sich vertikal nach unten erstreckenden Tragarm für eine vertikal­ beweglich daran angeordnete, einen Folienvorrat lagernde Wickelvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Trägers (12) bodennah eine drehtellerartige Auflage (25) für das Packgut angeordnet ist, deren lotrechte Drehachse (28) mit der Drehachse (11) des Trägers (12) zusammenfällt und daß der Träger (12) einerseits und die Auflage (25) andererseits in unterschiedlichen Umfangsrichtungen (27; 29) drehantreibbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehantriebe für den Träger (12) einerseits und die Auflage (25) andererseits zwangsgekoppelt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehantriebe für den Träger (12) einerseits und die Auflage (25) andererseits unabhängig voneinander betätigbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (25) als Drehstück (26) in einer Packgut-Transporteinrichtung (21) wie Rollgang (22 bis 24) oder Transportband integriert ist.