DE361278C

DE361278C - Elektrischer Stromsperrschalter

Info

Publication number: DE361278C
Application number: DESCH60688D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-02-08
Filing date: 1921-02-08
Publication date: 1922-10-12

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 12. OKTOBER 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE 40

(Sch 60688 VIIlI21

Wilhelm Schneider in Oberursel-Hohemark.

Elektrischer Stromsperrschalter. Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Februar 1921 ab.

Kombinierte Maximal- und Minimalschalter zum Schütze von Motoranlagen und Sperrschalter, die eine Stromentnahme innerhalb bestimmter Fristen verhindern, sind bekannt. Der Gegenstand vorliegender Erfindung stellt eine Kombination dieser Apparate dar und soll außer zur Sicherung bei Überlastung und Spannungsrückgang den Elektrizitätswerken als Schutzeinrichtung dafür dienen, ίο daß innerhalb gewisser Fristen der Strombezug ganz oder die Entnahme zu großer Strammengen unterbunden werden kann.

Es wird hiermit eine Einrichtung geboten, welche besonders in Überlandwerken einen wesentlich erweiterten Anschluß von Elektromotoren gestattet, ohne daß in der Hauptlichtzeit die Gefahr einer Überlastung besteht. In beiliegenider Zeichnung sinld in AIbIb. 1 bis 4 drei verschiedene Ausführungsformen dargestellt.

In Abb. ι ist eine bei Sperrschaltern bekannte Mitnehmervorrichtung zwischen dem Schaltergriff und den Schaltmessern dargestellt, welche bei den folgenden Ausführungsformen verwendet wird und verhindert, daß der Schalter durch Festhalten des Schaltergriffes in der Einschaltstellung festgehalten werden kann.

Der in p drehbar angeordnete Schalthebel r wird beim Einschalten mittels Griff ο nach rechts gerückt, nimmt dabei den Schalter durch die Mitnehmerklinke d¹ mit (indem der Stift s vor die Nase t greift) und wird dann durch Sperrung q in der Einschaltstellung gehalten. Wird die Klinke e¹ gehoben, so wird d¹ von dieser Klinke freigegeben, durch Feder 11 hoch- und durch die Ausschaltfeder nach links gezogen. Infolgedessen schlüpft d¹ mit Nase t über Stift s hinweg und schaltet den Schalter aus, während der Griff in der Einschaltlage verbleibt. Nach Ausrücken der Klinke q kann der Hebel r nach links bewegt und wieder mit Mitnehmerklinke d¹ gekuppelt werden, falls die Sperrnase der Klinke e¹ sich wieder gesenkt hat.

Abb. 2 zeigt die Ausführung eines Apparates für Drehstromanschluß, welcher die Ausklinkung zwischen SchaltergrifF und Schalter bei Höchststromüberschreitung, Spannungsrückgang und Eintritt der Sperrzeit mit Hilfe des Elektromagneten g bewirkt. Der Magnet g kann erregt werden:

1. durch eines der beiden Spannungsrückgangrelais α und α¹, indem deren Anker k bzw. k¹ die Kontakte I bzw. I¹ schließen,

2. indem das eine oder andere Maximalrelais b oder b¹ bei' Stromüberlastung den zugehörigen Anker i bzw. i¹ anzieht und den Kontakt h bzw. h¹ schließt,

3. durch eine Schaltuhr c beim Beginn der Zeit der großen Stromentnahmen. Das Relais g ist für Drehstrom zweckmäßig doppelseitig, damit beim Ausbleiben des Stromes in einer Phase noch die Ausklinkung durch die andere Relaisspule erfolgt.

Abb. 3 stellt eine Ausführung dar, bei welcher die Ausklinkung zwischen Griff und Schalter dadurch vollzogen wird, daß:

1. das Maximalrelais a? bei Stromrückgang den Anker <r^s fallen läßt und damit die Sperrklinke e¹ gegen Federwirkung rechts dreht,

2. die Uhr c¹ beim Eintritt der Sperrzeit vermittels der Zugstange / Klinke e¹ rechts dreht,

3. bei Stromüberlastung durch das Maxi-' malrelais b² der auf Kontakt η liegende Hebel m den Stromkreis des Relais a² bei η unterbricht und hierdurch ebenfalls den Anker a³ zum Fallen bringt und die Klinke e¹ auslöst.

Bei der Ausführungsart nach Abb. 4 ist ein Maximalrelais b^z in Serie zu dem Hauptmaximalrelais l·² geschaltet und bleibt außerhalb der Sperrzeit durch die zugehörige Schaltuhr kurzgeschlossen, so daß der Apparat nur auf das Maximalrelais b" anspricht. Innerhalb der Sperrzeit wird der Ktirzschluß des Relais b^s aufgehoben. Relais b^s ist auf eine verhältnismäßig kleine Stromstärke eingestellt, die dem Verbraucher in der Sperrzeit zugebilligt werden kann, und führt die Unterbrechung bei Überschreitung des verringerten Maximums herbei. Hiermit ist die Möglichkeit gegeben, den Apparat für zwei maximale Stromentnahmen innerhalb verschiedener Zeiten zu benutzen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Elektrischer Stromsperrschalter, gekennzeichnet durch die Verbindung eines Höchststrom-, Spannungsrückgang·- und Zeitsperrschalters, welcher den Stromkreis sowohl bei Spannungsrückgang und Höchststromüberschreitung als auch zu einstellbarer Zeit unterbricht, indem durch jede der genannten Einrichtungen eine Mitnehmervorrichtung zwischen Schaltgriff und Schalter unbeeinflußbar ausgeklinkt wird.

2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausklinkung durch einen Elektromagneten (§·) erfolgt, der jeweils durch Kontaktgabe an den Höchststromrelais (b, b¹)', den Spannungsrückgangsrelais (a, a¹) oder der Schaltuhr (c) erregt wird.

3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausklinkung rein mechanisch dadurch erfolgt, daß bei Sperrzeiteintritt die Uhr die Klinke (e¹) ausrückt, bei Spannungsrückgang der rückfallende Anker des Spannungsrelais ebenfalls di'ese Klinke auslöst und bei Stromüberschreitung das Spannungsrelais (α²) stromlos gemacht wird, und dessen rückfallender Anker die Klinke entsperrt.

4. Schalter nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Anordnung zweier verschiedener Höchststromrelais, von denen dasjenige für niederes Maximum durch die Uhr außerhalb der Sperrzeit in Bereitschaft gesetzt wird, zum Zwecke, innerhalb der Sperrzeit verminderte Stromentnahme bis zu einer gewissen Höhe zu ermöglichen, anstatt den Strom ganz zu unterbrechen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.