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Zeitschaltung für die elektrische Beheizung von Gießmaschinen. Mit
der Vervollkommnung der elektrischen Heizvorrichtungen werden diese auch in Druckereien
zur Beheizung der Gießvorrichtungen, in welchen innerhalb kurzer Zeit Metall in
größeren Mengen geschmolzen werden muß, in wachsendem Maße angewendet. Ihre allgemeine
Anwendung scheitert jedoch oder wird .zumindest sehr erschwert durch die äußerst
umständliche und daher kostspielige Bedienung, die sich aus dem Umstand ergibt,
daß für jedes Gießwerk eine besondere komplizierte Armatur, die meistens aus einem
Uhrwerk u. dgl. besteht, angebracht werden muß. Diese äußerst umständliche Armatur
erhöht nun aber .gerade in größeren Druckereien, in denen bis zoo und mehr Gießvorrichtungen:
täglich im Betrieb sind, sowohl die Anschaffungskosten für die Gesamtanlage als
auch die erforderlichen Bedienungskosten für die Heizung jedes einzelnen Gießwerks
ganz außerordentlich. Dadurch, .daß die einzelnen Gießwerke nicht selten in verschiedenen
Räumen untergebracht und stets zu verschiedenen Zeiten bedient werden müssen, werden
die Kosten für die Wartung der Heizung abermals bedeutend erhöht. Es ist zwar bei
Anlagen mit Gasheizung bekannt, die Bedienung der Heizung für die einzelnen Gießwerke
(Anzünden und .Löschen) von einer Zentralstelle aus vorzunehmen. Aus dem Grunde,
daß der Beginn, bzw. die Beendigung der Heizung sämtlicher Gießwerke, die jeweils
an die betreffende Zentralstelle, Schaltuhr u. d'gl. angeschlossen sind, stets zur
gleichen Zeit erfolgt, hat die Bedienungsart keine praktische Bedeutung deswegen
erlangt, weil, wie schon erwähnt, die Arbeitszeiten an den einzelnen Gi.eßiwerken
sehr verschieden sind.
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Die vorliegende .Erfindung betrifft nun eine Schaltung, welche die
Wartung der Heizung einer beliebig großen Zahl elektrisch beheizter Gießwerke ebenfalls
von einer einzigen Stelle aus ermöglicht, jedoch mit dem Unterschied, daß die Zeitdauer,
d. h. sowohl der Beginn als auch die Beendigung,der Beheizung jedes einzelnen Gießwerks,
für sich genauestens von der Zentrale aus reguliert und außerdem durch Anwendung
von Schauzeichen mit .einem Blick überwacht werden .kann. Hierin liegt .ein unschätzbarer
Vorteil, der, namentlich für Großdruckereien, von hervorragender Bedeutung ist,
da, wie gesagt, die Bedienung bei einer beliebig großen Zahl von Gießmaschinen und
noch so verschiedenartiger Arbeitszeit die ständige Wartung der verschiedenen Heizungen
einer Gesamtanlage von einem Ort aus erfolgen kann. Das Charakterische der Erfindung
besteht also darin, daß von einer Stelle aus die Heizung eines jeden Einzelgießwerkes
von einer beliebig großen Gesamtzahl von Gießwerken, zu jeder gewünschten Zeit,
vollkommen automatisch ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Charakteristisch für
die Schaltung gemäß der Erfindung ist weiterhin, daß sie ohne weiteres für jede
beliebige Stromart, die jeweils an dem betreffenden Ort der Gießanlage vorhanden
ist, verwendet werden kann. Dieser Umstand trägt zur wesentlichen Verminderung der
Herstellungskosten einer Schaltanlage
bei. Die Einschaltung des
Heizstromes erfolgt durch Schwachstrom unter Zuhilfenahme einer an sich bekannten
Schaltuhr, eines Linienwählers und einer in der Regel der Zahl der Heizstellen entspiechenden
Allzahl von Kipprelais.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanlage
gemäß der Erfindung schematisch dargestellt, sie besteht aus einem an sich ;bekannten
Kontaktuhrwerk A mit 24-Stundenzifferblatt, auf dein im Ausführungsbeispiel die
Stunden von i bis 12 zweimal angebracht sind. Jede Stunde ist mit einem Kontakt
versehen, welcher jeweils mit einer entsprechenden Schiene c des Linienwählers verbunden
ist. Der Zeiger e schleift auf den Zeitkontakten. Die Linienwählerschienen c werden
von Doppelleitungssch.ienen I, II, III, IV gekreuzt, an deren Enden die Kipprelais
I :bis IV liegen, die wieder an den entsprechenden Gießwerken (auf der Zeichnung
nicht dargestellt) montiert sind. Das Kipprelais (Abb. i) besteht aus der Einschaltewicklung
b' und der Ausschaltewicklung b=. Vor den Wicklungen ist der Kippanker ; angebracht,
auf welchem ein Schaltrohr k befestigt ist. Das Schaltrohr 1a ist nach Art der bekannten
Strombegrenzer mit Quecksilber gefüllt, in welches die Kontakte jund h hineinragen.
Entsprechend der jeweiligen Stellung des Kippankers g schließt oder unterbricht
das in der Schaltröhre befindlicheOuecksilber einen an dieKontakte j, k angeschlossenen
Stromkreis.
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An den jeweiligen Kreuzungsstellen des Linienwählers (A;bb. 2) sind
die Kontaktschienen des Linienwählers durchbohrt, so daß die Schienen an diesen
Stellen mittels eines Stöpsels (bekannte Ausführung in Telephonanlagen) leitend
verbunden werden können.
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Der Arbeitsvorgang der Schaltung ist kurz wie folgt: Die Beheizung
der beiden Gießwerke, welche durch die beiden Kipprelais I und III betätigt werden,
soll beispielsweise um 12 Uhr gleichzeitig beginnen und soll bei Kipprelais I bis
B Uhr und bei Kipprelais III bis 5 Uhr dauern. Zu diesem Zweck wird einmal an der
Kreuzungsstelle der Linienwählerschiene von Zeitkontakt 12 (auf A:bb.2 die erste
horizontale Schiene c) mit der linken vertikalen Schiene I, das andere 147a1 mit
der linken N ertikalen Schiene III durch Stecken eines Verbindungsstöpsel fverbunden.
Ebenso werden die Zeitkontakte 5 bzw. 8, welche die Beheizung der entsprechenden
Gießwerke wieder ausschalten sollen, mit den zugehörigen hori--rontalen Schienen
an den Kreuzungsstellen diesmal der rechten vertikalen Schienen I und III durch
Stecken eines Stöpsels F' verbunden. Berührt nunmehr der Konktakta.rm e um 12 Uhr
den Zeitkontakt 12, so geht ein Strom der Batterie d über Kontaktarme, Zeitkontakt
12, Linienwähler über die beiden Stöpsel der ersten horizontalen Schiene c, in die
Einschaltewicklung der Kipprelais I bzw. III zur Batterie zurück. Der Kippanker
der beiden Relais I und III nimmt die gezeichnete Stellung der Abb. i ein. und schaltet
hierdurch den Heizkörper l der Gießwerke I und III ein. Verläßt der Kontaktarm e
den Zeitkontakt 12, so wird nur der Batteriestromkreis wieder ausgeschaltet, damit
die Batterie nicht nutzlos ,geschwächt wird, während der Heizstrom (Starkstrom)
unverändert eingeschaltet bleibt.
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Um 5 bzw. 8 Uhr wird die Batterie d über den Kontaktarm c Zeitkontakt
5 bzw. 8, Linienwähler, Ausschaltewicklung b, II der zugehörigen Kipprelais geschlossen.
Der Kippanker g wird umgelegt, so daß das im Schaltrohr befindliche Quecksilber
dic Kontakte j, k unterbricht, so daß der Heizkörper L
der Gießwerke
stromlos wird.
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Es kommt in größeren Druckereien häufig vor, daß einzelne Gießwerke
schon nach kurzer Arbeitszeit stillgesetzt und nach einer gewissen Zeit wiederum
eingeschaltet werden müssen. Dieser Zustand kann sich natürlich während einer Arbeitsperiode
beliebige Male wiederholen. Alle diese Vorgänge lassen sich mit der vorstehenden
Einrichtung leicht ermöglichen.