DE691426C - Anordnung zur Fernsteuerung - Google Patents

Description

• Anordnung zur Fernsteuerung Es sind Fernsteueranlagen bekannt, bei denen an die Leiter des Starkstromnetzes Relais angeschlossen sind, die durch Spannungsabsenkung betätigt werden. Die Auswahl- der zu betätigenden Apparate erfolgt z. B.- durch die Verschiedenheit der Zwischenräume zwischen zwei oder mehr Steuerbefehlen (S.p.annungsabsenkungen), d. h. eine Schalthandlung wird durch- das Empfangsgerät nur dann ausgelöst, wenn z. B. ein zweiter Impuls in einer genau festgelegten Zeit nach dem ersten Impuls ankommt. Die Auswahl kann auch noch- in anderer Form getroffen werden; beispielsweise durch die Länge und die Zahl der Steuerbefehle. Durch die im Netz verteilten Empfangseinrichtungen können beispielsweise Straßenlampen ein- und ausgeschaltet oder Tärjfzähler umgestellt werden. Des weiteren können auch z. B. elektrische Wärme- oder $älteapparäte zu bestimmten* Zeiten ein- und ausgeschaltet werden. Bisher hat man die Spannungsabsenkung dadurch hervorgerufen, daß im Hoch-, Mittel,7 oder Niederspannungsteil eines Netzes von einer Zentrale aus eine oder mehrere Phasen der Drehstromzuleitungen zur Speisestelle kurzzeitig,, d. h. für einige Wechsel -der 5operiodischen Schwingung, unterbrochen werden. Wenn ein mit solchen Spannungsabfallrelais ausgerüstetes Netz von mehreren Stellen aus gespeist , wird, .,so müssen die Unterbrechungen des Stromkreises an mehreren Stellen durchgeführt werden, und zwar gleichzeitig. Es ist ferner eine Fernsteueranlage bekannt, bei der eine Spannungsabsenkung oder auch eine Spannungserhöhung dadurch hervorgerufen wird,. daß an einem normalen Leistungstransformator für die Speisung der Leitung die Spannung stufenweise geändert wird: Eine derartige Anordnung ist jedoch sowohl vom technischen wie vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen für die Auslösung kurzzeitiger Spannungsänderungen zum Zwecke der Fernsteuerung ungeeignet, da die Steuerung des Leistungstransformators zu groß und zu -schwerfällig wird, was sich insbesondere bei dg-

  selbsttätigen Steuerung nachteilig auswi

  Die Erfindung betrifft ebenfalls eine

  or dnung zur Fernsteuerung, ari der Ste befehle über die Starkstromleitung dadurch gegeben werden, daß kurzzeitig Spannungsabsenkungen oder Spannungserhöhungen der Starkstromspannung in bestimmter Folge ausgelöst werden. Erfindungsgemäß erfolgt die Spannungsabsenkung oder -erhöhung durch Einfügen einer Absatz- oder Zusatzspannung mittels eines in die Starkstromleitung eingeschalteten Zusatztransformators. Dadurch werden die Nachteile der bekannten Einrichtungen vermieden, da der Zusatztransformator nur für verhältnismäßig geringe Leistungen zu bemessen ist, so daß auch seine Regelung bzw. seine Zu- und Abschaltung weder technische noch auch wirtschaftliche Schwierigkeiten bereitet. Insbesondere kann diese Zu- und Abschaltung ohne technische Schwierigkeiten in rascher Aufeinanderfolge und mit Hilfe von Relais selbsttätig durchgeführt werden. Die bekannte Einrichtung erweist sich für diese Steuerung mit Rücksicht auf die große Leistung des Leistungstransformators als nicht geeignet. Es ist auch bereits bekannt, für Fernsteuerzwecke in die Leitung einen Zusatztransformator einzuschalten. Bei dieser bekannten Einrichtung soll jedoch der Fernsteuerbefehl nicht durch eine Spannungsabsenkung oder -erhöhung-durchgeführt werden, es soll vielmehr nur eine Änderung der Phasenlage der Spannung des - Starkstromnetzes durchgeführt werden. Es handelt sich also um ein ganz anderes System der Fernsteuerung, bei denn die Fernsteuerung in ganz anderer Weise durchgeführt wird und auch die ferngesteuerten Relais, ganz anders beschaffen sein müssen. Gegenüber dieser bekannten Einrichtung weist die Anordnung nach der Erfindung ebenso wie gegenüber der oben geschilderten bekannten Fernsteuerung mit Hilfe eines Leisitungstransfomlators noch den Vorteil auf, daß man die Fernsteuerung auch auf Gleichstromleitungen durchführen kann, da man zwar eine Gleichstromspannung durch einen induktiven Stoß vorübergehend in der Größe senken oder heben kann, es jedoch nicht möglich ist, eine Gleichstromspannung in der Phasenlage zu drehen. Ebenso ist ein Leistungstransformator (also ein parallel zur Leitung liegender Transfor-'inator) bei Gleichstromanlagen nicht möglich.
• Vorteilhaft wird man bei der Anordnung nach der Erfindung die Energie zur Erzeugung der Absatzspannung dem Netz entnehmen, in welchem die Absatzspannung eingefügt wird. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise einen Absatztransformator vor-

  @. her, dessen eine Wicklung im: Zuge einer

  . ' Hasenleitung _ liegt, während die andere

  'cklung an zwei Phasen des Drehstrom-

  'ietzes angeschlossen werden kann. Die Anordnung nach der Erfindung bietet den Vorteil, daß die Größe der Spannungsabsenkung durch die Höhe der eingefügten Gegenspannung genau einstellbar und ihr Wert genau festgelegt ist. Die im Netz vorhandenen Motoren sind bei dieser Art der Spannungsabsenkung ohne Einfluß auf die Höhe der Spannungsabsenkung, da die 'Spannungsverhältnisse während derAbsenkung sich nicht selbst überlassen sind, sondern durch die Höhe der aufgedrückten Gegenspannung genau beherrscht werden.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.* Mit i ist ein Starkstromnetz bezeichnet, welches über einen Transformator z gespeist wird. Im Zuge des unteren Phasenleiters liegt die Wicklung des Absatztransformators 3, dessen andere Wicklung mit 5 bezeichnet ist. Diese ist einerseits an die untere Phasenleitung angeschlossen, andererseits kann sie über einen Schalter 6 mit der mittleren Phasenleitung verbunden werden. Wird der Schalter eingeschaltet, so tritt eine Spannungsabsenkung auf. Dhe Wicklung 5 wird während der Sendepause kurzgeschlossen, um den induktiven Spannungsabfall in der Wicklung 4. zu kompensieren. Im Ausführungsbeispiel ist noch ein Vorwiderstand 7 vorgesehen. Durch kurzzeitigen Anschluß der Wicklung 5 an das Netz werden die für die Steuerbefehle notwendigen Spannungsabsenkungen hervorgerufen. Die Einführung der Gegenspannung kann auch auf andere Weise durchgeführt werden, z. B. durch Verwendung eines Drehtransformators. Wird das Netz von mehreren Seiten gespeist, so ist es vorteilhaft, in allen Zuführungen eine solche Gegenspannung einzufügen, und zwar im gleichen Zeitaugenblick.
• Die Erfindung ist nicht nur für Wechselstrornanlag en wertvoll, sondern auchfür Gleichstromanlagen, weil die Leitungsunterbrechung in Gleichstromnetzen Schwierigkeiten bereitet.. Um eine Spannungsabsenkung herbeizuführen, wird ein kurzer Gleichstromgegenstoß auf transformatorischem Wege in die Leitung eingefügt. Dabei wird der nicht im Zuge des Leiters liegenden Wicklung des Aufdrücktransformators beispielsweise eine steigende Gleichspannung zugeführt, wobei die Steilheit des Anstieges der Gleichspannung ein Maß für die Höhe der dem Netz zugeführten Gegenspannung abgibt. Man könnte aber auch beispielsweise dieser Wicklung eine Viertelwelle eines Wechselstromes .zufügen, indem man ein Polrad, welches in der neutralen Stellung steht, schnell in die Stellung bringt, in welcher der Fluß ein Maximum ist. In der Ständerwickl.ung wird, dann ein Spannungsstoß induziert.
• Man kann aber auch einen Absatztransformator verwenden, der in der gleichen Weise geschaltet ist, wie es im Ausführungsbeispiel für Wechselstrom dargestellt ist. Schaltet man nämlich- die Erregerwicklung plötzlich an das Gleichstromnetz, so entsteht in der-im Zuge der Leitung liegenden Wicklung ein Spannungsstoß. Man kann aber auch umgekehrt vorgehen, indem man die Wicklung allmählich über Widerstände einschaltet und den beim plötzlichen Ausschalten auftretenden Spannungsstoß zur Überlagerung benutzt.
• Durch Einfügung einer Spannung im Zuge der Leitung hat man auch die Möglichkeit, Steuerbefehle statt durch Spannungsabsenkungen durch Spannungserhöhungen zu geben. Man braucht dann nur statt einer Absatzspannung eine Zusatzspannung einzufügen. Man verwendet dann Relais, die bei einer bestimmten Spannungserhöhung ansprechen.-Man kann dazu die gloichen Vorrichtungen verwenden, wie sie für die Einfügung einer Absatzspannung beschrieben sind. Man braucht z. B. bei der im Ausführungsbeispiel angegebenen Anordnung nur die eine Wicklung umzupolen, so daß aus einer Absatzspannung eine Zusatzspannung wird. Die Höhe# der: Spannung§absenkung bzw. Spannungserhöhung hängt von der Wahl der im Netz angeordneten Relais ab.
• Die Einfügung einer Absatz- bzw. Zusatzspannung kann -in einem, zwei oder mehreren Netzleitern erfolgen, also,bei Drehstrom z. B. in allen drei Phasen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Anordnung zur Fernsteuerung, bei der Steuerbefehle über die Starkstromleitung dadurch gegeben werden, daß kurzzeitig Spannungsabsenkungen oder Spannungserhöhungen -der Starkslnoim,spannung in bestimmter Folge ausgelöst werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsabsenkung oder -erhöhung durch Einfügen einer Absatz- oder Zusatzspannung mittels eines in die Starkstromleitung eingeschalteten Zusatztransformators erfolgt. z. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerwicklung des Zusatztransformators in den Sendepausen kurzgeschlossen ist.