<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur Registrierung der elektrischen Grössen eines Mehrphasennetzes.
Zur Störungsauswertung werden in Drehstromanlagen registrierende Spannungsmessgeräte angewendet, welche den Spannungsverlauf und die Störungszeit bei Kurzschluss aufzeichnen. Diese Anordnung hat erhöhte Bedeutung für die Fehlerortsermittlung mittels Distanzrelais. Damit auch bei zweipoligen Kurzschlüssen der Spannungsverlauf registriert werden kann, sind dei Drehstrom insgesamt drei Spannungszeitsehreiber erforderlich. Die Spannungsmessgeräte werden meist an die verkettete Spannung angeschlossen. Bei zweipoligen Kurzschlüssen sind am wichtigsten die Angaben des Sehreibers, der die Spannung der kurzgesehlossenen Phasen aufzeichnet.
Die Spannungszeitsehreiber können entweder dauernd an Spannung liegen oder erst bei Auftreten einer Störung zugeschaltet werden.
Gemäss der Erfindung soll zur Registrierung der elektrischen Grössen eines Mehrphasennetzes und insbesondere zur Registrierung der Spannung der verschiedenen Phasen eine einphasige Anzeigevorrichtung Verwendung finden, die selbsttätig in Abhängigkeit von dem Zustand der zu überwachenden Anlage, je nach der zu ermittelnden elektrischen Grösse an eine entsprechende Phase angeschlossen wird.
Insbesondere soll zur Erfassung sämtlicher Störungen sowohl bei den verschiedenen zweipoligen Kurz-
EMI1.1
instrument benutzt werden, welches den zeitlichen Spannungsverlauf der vom Fehler betroffenen Phasen dadurch aufzeichnet, dass er jeweils an die entsprechende Spannung angelegt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt die Anordnung nach Fig. 1 eine Einrichtung, bei der die Spule des tberwachungsapparates nur im Störungsfalle an die gestörte Phase angeschlossen ist. Bei der Anordnung nach Fig. 2 ist auch während des Normalbetriebes das Überwachungsinstrument mit der Anlage verbunden.
In den Zeichnungen bedeutet a die Systemspule eines Spannungszeitschreibers, R'und T'sind die Betätigungsspulen von Anregerelais, die an Stromwandler in den Phasen R und T angeschlossen sind. Mit kl-kg sind die Schaltkontakte der Relais bezeichnet. Die Wirkungsweise der Anordnung nach Fig. 1 ist folgende : Bei Normalbetrieb ist die Spule a spannungslos. Bei zweipoligem Kurzschluss zwischen den Phasen R und S spricht das Anregerelais R an und legt die Kontakte kl, ka, ka um. Die Kontakte k4, ks, k6 bleiben dabei in der gezeichneten Stellung. Durch kl" ird die Phase R an die Spannungsspule gelegt. k2 schaltet über k6 die Phase S an die Systemspule.
Bei zweipoligem Kurzschluss zwischen den Phasen T und S spricht das Anregerelais T'an. Dabei werden die Kontakte k4, ks, lc6 umgelegt, während k"k., k., in der gezeichneten Stellung verharren. Die Spule a wird über k4 an die Phase T und über k, bzw. k, an die Phase S gelegt. Bei zweipoligem Kurzschluss zwischen den Phasen R und T sprechen beide Anregerelais R'und T'an, wobei die Phase 8 durch ka und k6 unterbrochen wird. Über kl und k4 wird die Systemspule a an R und T geschaltet. Bei dreipoligem Kurzschluss R8T wird die Spannung RT an die Spule a gelegt.
Die Phase 8 wird durch ka und k8 unterbrochen.
Es genügt, bei dreipoligem Kurzschluss den Verlauf einer der drei Spannungen zu registrieren, da der Zusammenbruch der Spannungen symmetrisch erfolgt.
Mit der Abschaltung der Störung und Zurückgehen der Anregerelais wird bei der Anordnung nach Fig. 1 die Spule a abgeschaltet. Soll auch der weitere Verlauf der Spannung nach Abschalten der Störung registriert werden, um z. B. den Wiederaufbau der Spannung nach abgeschaltetem Kurzschluss und den Einfluss der Regler während dieser Zeit zu überwachen, so wird die Anordnung entsprechend
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 2 so getroffen, dass die Systemspule a auch bei Normalbetrieb an einer Spannung liegt. Bei Kurz. schlüssen wird dabei ebenso wie bei der Anordnung nach Fig. 1 eine Umschaltung auf die Spannung der vom Kurzschluss betroffenen Phasen vorgenommen. Die Wirkungsweise der Anordnung nach Fig. 2 ist im folgenden erläutert.
Die Systemspule a ist bei Normalbetrieb, d. h., wenn B' und T'nicht erregt sind, über die Kontakte k7 und & s s'n JB und T angeschlossen. Bei den verschiedenen zweipoligen Kurzschlüssen erfolgt die Schaltung der Systemspule a genau wie in Fig. 1. Angenommen sei ein Kurzschluss zwischen den Phasen R und S. Dann spricht das Anregerelais R'an und schaltet durch c, die Phase T von der Systemspule ab. Gleichzeitig wird durch den Kontakt Z ; s über Kontakt k6 die Phase S angelegt.
Nach der Abschaltung des Kurzschlusses fallen die Anregerelais in ihre Anfangsstellung und legen die Spannung RT wieder an die Systemspule. Auf diese Weise kann auch nach der Abschaltung eines Kurzschlusses der weitere Verlauf der Spannung aufgenommen werden. Sofern es erforderlich ist, eine besondere Markierung für die jeweils mit der Systemspule verbundene Phase vorzusehen, so kann dies durch Hilfsvorrichtungen in an sich bekannter Weise leicht vorgenommen werden.
Auch mit der in Fig. 1 dargestellten Anordnung kann eine Aufzeichnung auch nach dem Abschalten der Störung erfolgen, wenn man die Anregerelais mit Abfallverzögerung ausstattet. Es werden dann beim Abschalten der Störung die Anker der Anregerelais unverzögert in ihre Anfangsstellung fallen,
EMI2.1
eine gewisse Zeit, z. B. mehrere Sekunden unter Spannung und kann den Verlauf derselben weiter registrieren.
Zweckmässig werden die Spannungsschreiber von Spannungsrückgangsrelais oder von den Ansprechgliedern der in den Stationen vorhandenen Selektivrelais gesteuert. Diese können als Überstrom-, Unterspannungs- oder Unterimpedanzansprechglieder ausgebildet sein. Die Ansprechglieder der vorhandenen Relais für Überstromschutz können ebenfalls benutzt werden. Es ist lediglich erforderlich, die Ansprechglieder mit den zur Steuerung des Spannungssehreibers notwendigen Hilfskontakten zu versehen. Man kann auch besondere Hilfsrelais R'T'vorsehen, die durch einen Kontakt von den Ansprechgliedern gesteuert werden. Es ist dann noch eine Stromquelle für die Betätigung der Hilfsrelais vorzusehen.
Ordnet man jedoch diese Relais in Reihe oder parallel mit den Ansprechgliedern der Selektivrelais oder den Relais für Überstromschutz an, so dass sie genau wie das Ansprechglied vom tberstrom, von dem Zusammenbrechen der Spannung oder beim Unterschreiten eines Impedanzwertes angeregt werden, so ist eine besondere Stromquelle nicht notwendig.
In den Fig. 1 und 2 sind die Anregerelais R'und T'als Überstromrelais dargestellt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Registrierung der elektrischen Grössen eines Mehrphasennetzes, insbesondere zur Registrierung der Spannung der einzelnen Phasen, dadurch gekennzeichnet, dass eine einphasige Anzeigevorrichtung selbsttätig in Abhängigkeit von dem Zustand der zu überwachenden Anlage, je nach der zu ermittelnden elektrischen Grösse an eine entsprechende Phase gelegt wird.