DE581737C - Differentialschutzeinrichtung fuer Anzapftransformatoren mit zwei regelbaren Parallelzweigen - Google Patents
Differentialschutzeinrichtung fuer Anzapftransformatoren mit zwei regelbaren ParallelzweigenInfo
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- DE581737C DE581737C DES78991D DES0078991D DE581737C DE 581737 C DE581737 C DE 581737C DE S78991 D DES78991 D DE S78991D DE S0078991 D DES0078991 D DE S0078991D DE 581737 C DE581737 C DE 581737C
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/04—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for transformers
- H02H7/055—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for transformers for tapped transformers or tap-changing means thereof
Description
Bei Leistungstransformatoren, bei denen eine Änderung des Übersetzungsverhältnisses
der Spannungen unter Last erfolgen muß, ist es vorteilhaft, Wicklungen mit zwei regelbaren
Parallelzweigen vorzusehen. Die Umschaltung geht bei diesen bekannten Anzapftransformatoren
so vor sich, daß zunächst der eine Zweig abgeschaltet und in diesem Zustande umgeschaltet wird, worauf er wieder
eingeschaltet, der andere Zweig· jedoch, abgeschaltet
und ebenso umgeschaltet wird wie der erste.
Bei dieser Art der Umschaltung nimmt ein Zweig zeitweise die ganze Belastung auf, und
zwar so lange, bis die Umschaltung des zweiten Wicklungszweiges vor sich gegangen ist.
Ein Zweig ist jedoch nur imstande, die Gesamtlast des Transformators auf begrenzte
Zeit zu übernehmen, andernfalls wird die Wicklung übermäßig erwärmt und beschädigt.
Da der Fall eintreten kann, daß die Überlastung eines Zweiges (z. B. infolge von Störungen
der Umschaltorgane) länger als normal dauert, so ist für den Betrieb des Transformators
noch eine besondere Schutzeinrichtung notwendig.
Es läge nun nahe und ist auch tatsächlich ausgeführt worden, einen Schutz der parallelen
Wicklungen durch eine an beide Parallelzweige angeschlossene Differentialvorrichtung
zu versuchen, die nach. Ablauf der für die Überlastung beim Umschalten zugelassenen
Zeit eine Alarmvorrichtung betätigt oder einen Schalter auslöst. Derartige Einrichtungen
haben sich im Betriebe jedoch nicht als ausreichend erwiesen. Die Zahl der auf Überlastung
ansprechenden Schutzeinrichtungen bei Transformatoren ist so groß geworden, daß sich nicht mehr übersehen läßt, wodurch
die Überlastung entstanden ist. Sind etwa in einer Schaltanlage in den einzelnen Abzweigen
Überstromauslöser bereits eingebaut, und für den Transformator sowie für die Maschinen
besondere Wärmeschutzvorrichtungen vorgesehen, so· bedeutet die Hinzufügung eines weiteren
auf Überlastung ansprechenden Relais, abhängig von dem Ansprechen einer Diffeientialvorrichtung,
lediglich eine Erschwerung des Betriebes, da sich unmittelbar nicht erkennen
läßt, ob die Überlastung der einen von mehreren parallelen Transformatorenwickhmgen
durch einen Wicklungsfehler oder ein Versagen der Schaltvorrichtung veranlaßt wurde.
Mit der Einrichtung nach der Erfindung wird eine zuverlässige und zugleich auch übersichtliche
Sicherung des Anzapftransformators mit zwei regelbaren Parallelzweigen erzielt, ohne daß eine Beobachtung bereits vorhandener
S icherheitsvorrichtungen durchHäufung gleichartiger Elemente erschwert würde.
Film
Erfindungsgemäß werden bei einem Transformator der beschriebenen Bauart Anzeigevorrichtungen
vorgesehen, die einmal eine ungleichmäßige Belastung paralleler Wicklungsteile infolge eines Schaltvorganges, außerdem
aber, zweckmäßig durch eine andersartige Anzeigevorrichtung, das Überschreiten der für
die ungleiche Belastung der parallel geschalteten Wicklungsteile zugelassenen Zeit kennt-Hch
machen. Für die Einrichtung der ersten Art wird, etwa wie in dem unten beschriebenen
Ausführungsbeispiel, eine Lampe vorgesehen, die aufleuchtet, wenn beim Arbeiten des Anzapfreglers nur eine Wicklung eingeschaltet
ist. Als Anzeigevorrichtung für das Überschreiten der für die unsymmetrische Belastung
zugelassenen Zeit verwendet man vorteilhaft eine Alarmglocke.
Als weitere Zusatzeinrichtung kann man mit den bereits angegebenen Sicherheitsvorrichtungen
ein Relais verbinden, das unabhängig von dem Spannungsregelvorgang, d. h.
also, wenn der Regelvorgang beendet ist, auf unsymmetrische Belastungen der Wicklungen,
as wie sie durch Windungsüberschläge usw. entstehen,
anspricht.
Die Einrichtungen nach der Erfindung lassen sich sinngemäß auch für selbsttätig arbeitende
Stationen benutzen und sind hier von besonderem Wert, da die unmittelbare Überwachung
der Umschaltung am Transformator nicht möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung zeigen die Abb. 1 und 2. In Abb. 1 bedeutet
die Anordnung 5 innerhalb des strichpunktierten Rahmens einen Transformator mit Regeleinrichtungen.
Seine Sekundärwicklung 13 wird aus zwei parallelen Wicklungszweigen
14 und 15 gebildet. Die Ströme in den beiden
parallelen Zweigen durchfließen im entgegen-■ gesetzten Sinne die Primärwicklung eines
Stromtransformators 4 und üben auf diese Weise eine Differentialwirkung auf die Sekundärspule
des Stromwandlers aus. Eine Spannung wird daher in der Sekundärwicklung des Stromwandlers nur dann erzeugt,
wenn ein Belastungsunterschied in den beiden parallelen Zweigen vorhanden ist.
Die Änderung des Spannungsübersetzungs-Verhältnisses des Haupttransformators erfolgt
mittels einer Kontakteinrichtung 16, bestehend aus festen und beweglichen Kontakten, die
mit den Anzapfungen der parallelen Wicklungsteile verbunden sind. Hierbei dienen
die beiden getrennt gezeichneten Gruppen von Kontakten der Regelung je eines Parallelzweiges.
Die Umschaltung geht, wie schon erwähnt, so vor sich, daß zunächst die eine Wicklung abgeschaltet wird, worauf die Umschaltung
der einzelnen Wicklungsteile in dem abgeschalteten Zweige erfolgt. Während der
Zeit der Umschaltung muß der andere Zweig die volle Last übernehmen. Dieser Zustand
äußert sich dadurch, daß im Stromwandler 4 eine wirksame Spannung erzeugt wird. Die
Umschalteeinrichtung 16 steht in zwangsläufiger Verbindung mit einem Unterbrecher I1J,
der sich in einem. Hilfsstromkreis befindet. Während der Umschaltung ist der Unterbrecher
17 geöffnet; ist die neue Spannung aber eingestellt, so ist der Umschalter 17 geschlossen.
Die Sekundärwicklung des Stromwandlers4
ist nun über die Verbindungsleitungen 35/36 auf ein Relais 1 in Abb. 2 geschaltet, dessen
Anker beim Ansprechen drei Hilfsstromkreise schließt, und zwar mittels der Kontaktpaare
22,23 und 24. Sämtliche Hilfsstromkreise werden von einer gemeinsamen Hilfsquelle
25/26 gespeist.
Das Kontaktpaar 22 steuert einen Stromkreis, in den der Hilfsmotor 27 eingeschaltet
ist. Das Kontaktpaar 23 steuert über eine Hilfsleitung42 denjenigen Hilfsstromkreis, in
dem der schon genannte Unterbrecher 17 -liegt. Dieser Hilfsstromkreis wird über eine Sondervorrichtung
12 geschlossen, die entweder ein Signal zum Ansprechen bringt oder die
Auslösespule eines Hauptschalters betätigt. Das Kontaktpaar 24 endlich steuert Anzeigelampen
11.
Der Motor 27 bildet einen Teil des Zeitrelais 8, das nach Ablauf einer einstellbaren
Zeit anspricht. Er hat eine Feldwicklung 28 und außerdem einen Begrenzungsschalter 29.
Zu dem Relais gehört noch eine vom Motor bewegte Schaltwalze 31, die in ihrer Endstellung
das Kqntaktpaär 32/33 schließt, wodurch ein Signal 9 ertönt, das von der Hilfsstromquelle
25/26 gespeist wird. In der Endstellung der Schaltwalze wird der Motor durch den
Unterbrecher 29 selbsttätig stillgesetzt. Zweckmäßig wird das Relais 8 so ausgebildet, daß
bei Unterbrechung des Stromkreises, in dem sich der Unterbrecher befindet, der Motor 27
sofort in seine Anfangsstellung zurückläuft. Die Ablaufzeit des Relais wird derart gewählt,
daß sie wesentlich größer als diejenige ist, die zur Umschaltung der Wicklungsteile
des Transformators erforderlich ist.
Mit den leeren Feldern 6 und 7 in Abb. 1 werden mit dem Transformator 5 identische
Einrichtungen bezeichnet. Man hat sich also vorzustellen, daß hier mehrere Transformatoren
mit Regeleinrichtungen in verschiedenen Leitungszweigen wirken. Entsprechend dieser
Mehrzahl von Transformatoren muß auch eine Mehrzahl von Relais nach Art des Relais 1
angeordnet sein, .wie aus den leeren Feldern 2 und 3 der Abb. 2 zu erkennen ist. Diese Relais
2 und 3 werden entsprechend über Hilfsleitungen 37/38 und 39/40 gesteuert. Dagegen
ist für sämtliche Transformatoren nur ein einziges Zeitrelais .8 erforderlich. Außerdem sind
noch weitere Unterbrechungskontakte 18 und 19 den einzelnen Transformatoren zugeordnet,
die mit den entsprechenden Kontakten der Relais 2 und 3 über Hilfsleitungen 43 und 44 in
Verbindung stehen. Die gesamte Einrichtung wirkt nun folgendermaßen:
Während einer Umschaltung an den Transformatoren 5, 6 oder 7 werden die Relais 1, 2
oder 3 erregt, da sich ein Unterschied der Belastung in den beiden Parallelzweigen am jeweiligen
Stromwandler 4 geltend macht. Die Relais schließen somit die Kontaktpaare 22, 23 und 24. Hierdurch wird der Motor 27 des
Relais 8 in Lauf gesetzt. Die Vorrichtung 12 wird jedoch nicht erregt, weil während der
Umschaltung die Kontakte 17, 18 und 19 geöffnet
sind. Sobald das neue Spannungsverhältnis an dem Transformator eingestellt ist, tritt ein Gleichgewichtszustand an den Stromwandlern
4 ein. Die Relais 1, 2 und 3 werden stromlos, die zugehörigen Lampen 11 erlöschen,
und der Motor 27 kommt zum Stillstand, noch bevor er die Schließung der Kontakte
32 und 33 bewirkt hat.
Wenn jedoch eine oder mehrere der Umschaltevorrichtungen 16 versagen, so dauert
die Unsymmetrie der Belastung in den Parallelzweigen an, der Stromtransformator 4
bleibt erregt, und der Motor 27 setzt seine Drehung fort, bis eine Zeitspanne verflossen
ist, die der eingestellten Zeit des Relais 8 entspricht. In diesem Augenblick hat die Schaltwalze
31 ihre Endstellung erreicht, die den Schluß der Kontakte 32 und 33 herbeiführt.
Nunmehr ertönt die Warnungsglocke 9, während der Motor durch den Endausschalter stillgesetzt wird. Der Bedienungsmann wird
durch das Warnungssignal veranlaßt, der Störung nachzugehen; er-erkennt nunmehr an
den Lampen 11, welcher der Transformatoren Störung hat.
In dem Falle, daß während des normalen Betriebes aus irgendeinem Grunde ein Belastungsunterschied
zwischen den beiden Parallelzweigen eintreten sollte, erregen die betreffenden Stromtransformatoren 4 ihre zugehörigen
Relais. Da in diesem Falle die Unterbrecher 17, 18, 19 geschlossen sind, so äußert
sich nunmehr die Störung auch in dem Ansprechen der Vorrichtung 12.
Die Schutzvorrichtung nach der Erfindung bietet demgemäß einen wirksamen Schutz sowohl
während der Umschaltung als auch während des normalen Betriebes.
Claims (2)
- PATENTANSPRtTCHE:I. Differentialschutzeinrichtung für Anzapftransformatoren mit zwei regelbaren Parallelzweigen, dadurch gekennzeichnet, daß diese einerseits eine durch den Schaltvorgang bedingte ungleichmäßige Belastung in den beiden Wicklungen sowie das Überschreiten einer vorgeschriebenen Zeitdauer dieser Belastung, andererseits auch außerhalb der Schaltzeit eintretende ungleiche Belastung der parallelen Wicklungszweige durch getrennte Signal- oder Auslösevorrichtungen erkennbar macht.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein vom Differentialschutz beeinflußtes Relais (z. B. r), dessen Auslösekontakt (23) in einem Stromkreis liegt, der durch einen vom Regelmotor für die Umschaltvorrichtungen (16) gesteuerten Kontakt (17) während der Regelzeit unterbrochen ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US581737XA | 1926-03-31 | 1926-03-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE581737C true DE581737C (de) | 1933-08-02 |
Family
ID=22015144
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES78991D Expired DE581737C (de) | 1926-03-31 | 1927-03-27 | Differentialschutzeinrichtung fuer Anzapftransformatoren mit zwei regelbaren Parallelzweigen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE581737C (de) |
-
1927
- 1927-03-27 DE DES78991D patent/DE581737C/de not_active Expired
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