DE587792C - Schutzeinrichtung fuer elektrische Verteilungsanlagen - Google Patents
Schutzeinrichtung fuer elektrische VerteilungsanlagenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/28—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured for meshed systems
Description
Zum selektiven Abschalten elektrischer Netzteile sind Schutzeinrichtungen bekannt,
die auf dem Vergleich der Ströme am Anfang und Ende der zu überwachenden Leitung
beruhen. Auch sogenannte Distanzschutzeinrichtungen, in denen eine dem Widerstand
des Netzes proportionale Größe wirksam ist, werden als -Selektivschutzeinrichtungen
verwendet. Diese Einrichtungen haben alle den, Nachteil, daß sie relativ umständlich
sind und daß in jedem Einbauort eine verschiedene Einstellung der Auslöseorgane
erforderlich ist.
Es ist auch bekannt, in den an jedem Knotenpunkt "zusammenstoßenden Leitungen
eines Netzes zeitabhängige Überstromrelais anzuordnen,.welche jeweils die nämliche Auflösecharakteristik
besitzen. Da alle Relais auch dieselbe Zeiteinstellung aufweisen, wird der' Aufbau der Schutzeinrichung sehr ein-_
fach. Ihre Wirkungsweise läßt sich am besten an Hand der Zeichnung erschien.
Der Einfachheit halber ist nur ein einphasiges . System gezeichnet. Die Übertragungsleitungen
1 sind zu einem Netz zusammengeschaltet.
Es mag sich dabei um ein Mittelspannungsnetz für 4000 Volt handeln.
Durch Transformatoren 2 sind die Belastungsstromkreise 3, welche aus einem
Niederspannungsnetz bestehen können, angeschlossen.
Mit der Energiequelle des Netzes sind an den Knotenpunkten der Leitungen 1 eine Mehrzahl
von Hochspannungsspeiseleitungen 4 über Transformatoren 5 und Netz-Schalter 6 angeschlossen. Die Energie dieser
Speiseleitungen kann von einer entsprechenden Stromquelle wie einer zentralen Erzeugungsanlage
geliefert werden. Am Ende der Speiseleitungen sind dabei Hochspannungs-Schalter
7 vorgesehen. Die Auslöseorgane der Schalter 6 auf der Niederspannungsseite der Speiseleitung können entweder in Abhängigkeit
von der ,Energierichtung oder von der Größe des Stromes arbeiten. Sie enthalten
Überstromauslöser 8,' welche an Stromwandler 9 angeschlossen sind. Auch die Schalter auf der Hochspannungsseite der
Speiseleitungen werden durch entsprechende Auslöser betätigt, so z. B. durch Überstromauslöser
10, welche vom Strom der Leitung 4 erregt werden.
An den Knotenpunkten, in denen die Netzleitungen ι zusammenstoßen, sind Schalter 11
vorgesehen, welche durch zeitabhängige Über-Stromauslöser 12 betätig werden. Das Zeitverzögerungsorgan
13 bewirkt, daß bei hohen Strömen eine sehr kurze, bei niedrigeren
Strömen eine entsprechend längere Auslöse- ■'■ zeit sich einstellt. Die Auslöser sämtlicher
Schalter 6 und ii haben dabei dieselbe Charakteristik, d. h, dieselbe Zeit- und Stromabhängigkeit,
so daß für alle Schalter dieselben Auslöser verwendet werden können.
Wenn ein Fehler in einer Netzleitung ι auftritt, und zwar in einer solchen zwischen
zwei Knotenpunkten mit vier zusammenstoßenden Leitungen i, dann wird eine starke
Stromerhöhung in diesen Leitungen auftreten. Der Strom wird dabei durch die
Speiseleitung 4 sowie durch die drei übrigen Leitungen 1 an jeden der beiden Knotenpunkte
geliefert. Der Strom also, der durch den Auslöser 12 an den beiden Enden des
fehlerbehafteten Leitungsteiles fließt, ist jeweils gleich der Summe der Ströme aller
übrigen Leitungen an dem betreffenden Knotenpunkt. Infolgedessen werden die Überstromauslöser
12 an beiden Enden des Leitungsteiles sehr rasch zum Auslösen kommen
und damit den Fehler selektiv abschalten, ehe einer der übrigen Überstromauslöser
zum Ansprechen kommen kann.
Besondere Vorkehrungen müssen an Knotenpunkten getroffen werden, an denen nur
drei Leitungen zusammen stoßen, wie z. B. an dem rechts oben gezeichneten Knotenpunkt
40 des Netzes. Wenn nämlich ein Fehler z. B. an dem PunktX in dem Netz auftritt,
und wenn in diesem Fall die Speiseleitung 4 am Knotenpunkt 40 entweder entregt oder
abgeschaltet ist, dann fließt der Fehlerstrom durch die beiden noch eingeschalteten Schalter
11 des Knotenpunktes 40 und die beiden
benachbarten Schalter 11 der nächsten Knotenpunkte. Der Fehlerstrom fließt also in
gleicher Höhe durch drei in Serie geschaltete Überwachungssiellen, so daß alle drei Überstromauslöser
von demselben Strom erregt werden. In diesem Falle ist es nicht möglich vorauszusagen, welcher der Schaltern
zum Auslösen gebracht wird. Wenn die Schalter 11 in den benachbarten Stationen
zum Auslösen kommen, dann werden sämtliche Abnehmer, welche vorher mit dem Knotenpunkt 40 verbunden waren, von der
Versorgung ausgeschlossen.
Um dies zu vermeiden, werden erfindungsgemäß
an den Knotenpunkten, an denen nur drei Leitungen zusammenstoßen, beim Spannungsloswerden
einer Leitung auch die beiden übrigen Leitungen abgeschaltet. Bes'on-'
ders zweckmäßig ist es dabei, das Abschalten der übrigen Leitungen von dem Zustand
der Speiseleitung 4 abhängig zu machen. Beim Knotenpunkt 40 ist der Schalter 6 mit
Hilfskontakten 14 ausgerüstet, welche an
Betätigungsspulen 15 der Netzschalter n sowie an eine Betätigungsstromquelle 16 angeschlossen
sind. Wenn dann der Schalter 6 auslöst, wird der Erregerkreis der Ausschaltspule
15 geschlossen, so daß die Verbindungsleitungen ι an demselben Knotenpunkt abge-
trennt werden. Diese Verbindungsleitungen werden aber von den Knotenpunkten an den
anderen Enden weiterhin mit Energie beliefert.
Man kann auch Einrichtungen vorsehen, welche beim Einlegen des Schalters 6 auch
die Schaltern desselben Knotenpunktes zum Einschalten bringen. Zu diesem Zweck sind
weitere Kontakte 17 an dem Schalter 6 befestigt, welche in überbrückten! Zustand die
Einschaltspule 18 der Schalter 11 erregen.
In den Betätigungskreis dieser Betätigungsspulen sind noch Kontakte 19 gelegt, welche
nach dem Einlegen des Schalters 11 unterbrochen
werden.
Statt in Abhängigkeit von der Stellung des Schalters 6 kann man auch in Abhängigkeit
von dem Spannungszustand der Speiseleitung 4 die Schalter der Verbindungsleitungen
ι steuern. Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist für den Knotenpunkt 41 in der Zeichnung
rechts unten dargestellt.
Zur Betätigung der Ausschaltspule 15 und
Einschaltspule 18 der Schalter 11 ist ein besonderes
Relais 20 mit den Kontakten 22 und 23 vorgesehen, das an einem Spannungswandler
21 der Speiseleitung 4 angeschlossen ist. Das Relais 20 hält seine Kontakte 23
geschlossen, sobald der Wandler 21 erregt ist. Die Kontakte 23 entsprechen dabei den Kontakten
17 der Anordnung des Knotenpunktes 40, die Kontakte 22 den Kontakten 14.
Es ist zu ersehen, daß die Einrichtung mit sehr einfachen Überwachungselementen sehr
selektiv arbeitet und nur den vom Fehler betroffenen Leitungsteil abschaltet, während die
Stromversorgung der gesunden Leitungsteile gesichert bleibt.
Claims (2)
1. Schutzeinrichtung für elektrische Verteilungsanlagen mit an jedem Knotenpunkt
eingebauten zeitabhängigen Uberstromrelais oder Überstromauslösern mit jeweils der nämlichen Auslösecharakteristik,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Knotenpunkten (40), an denen außer einer
Speiseleitung (4) nur zwei Übertragungsleitungen (1) zusammenstoßen, beim Ab-
schalten oder beim Spannungsloswerden einer Leitung (4) auch die beiden übrigen
Leitungen (i) abgeschaltet werden.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Netzschalter
(6) der Speiseleitung (4) mit den Schaltern (11) der beiden Übertra-
gungsleitungen (ι) so verbunden ist, daß
er bei seinem Auslösen auch diese zum Abschalten bringt.
3, Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch das
Einschalten des Speiseleitungsschalters (6) der Speiseleitung (4) auch das Einschalten
der Schalter (11) der beiden Übertragungsleitungen (1) selbsttätig erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE587792C true DE587792C (de) | 1933-11-08 |
Family
ID=583329
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA66074D Expired DE587792C (de) | 1932-05-26 | Schutzeinrichtung fuer elektrische Verteilungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE587792C (de) |
-
1932
- 1932-05-26 DE DEA66074D patent/DE587792C/de not_active Expired
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