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Schutzanordnung für Wähler-Antriebsmagnete in Fernmelde-, insbesondere Fernsprech- und Fernschreibanlagen
Die Wähler-Antriebsmagnete in Fernmeldeanlagen werden zumeist mit verhältnismässig starken
Stromstössen erregt. Wegen verschiedenartiger Störungen, z. B. Verklemmungen der Wähler-Schaltarme oder Störungen in den elektrischen Kreisen, können die Antriebsmagnete für längere Zeit unter Strom gehalten werden.
Ein derartiger unerwünschter Zustand, durch den die Magnete mehr oder weniger schwer beschädigt werden können, wird zumeist durch besondere Alarmvorrichtungen gemeldet. Zu diesem Zweck sieht man beispielsweise ein Wähler-Kontrollrelais vor, über das eine Gruppe von Antriebsmagneten gemeinsam gespeist wird. Dauert die Erregung dieses Kontrollrelais über eine vorbestimmte Zeitspanne an, so wird durch akustische und bzw. oder optische Mittel ein Alarm gegeben. damit das Wartungspersonal einschreiten und die Störung beheben kann. Diese Meldungen reichen jedoch zumeist nicht aus. um eine Beschädigung des unter Strom gebliebenen Magneten zu vermeiden.
Ausser den genannten Alarmvorrichtungen werden daher zusätzliche Massnahmen getroffen, damit die Antriebsmagnete gegen dauernde Strombelastungen möglichst geschützt sind. So ist es z. B. bekannt, die Magnetspulen mit solchen Werkstoffen herzustellen, die auch einer grossen Verlustwärme gegenüber beständig sind. Die bisher bekannten Massnahmen gestalten sich jedoch praktisch unwirksam, wenn die Magnetspulen für eine verhältnismässig lange Zeitspanne unter Strom bleiben ; aber selbst wenn sie eine Beschädigung der Spulen vermeiden, so beseitigen sie dabei nicht den Nachteil, dass im Störungsfall ein starker Stromverbrauch entsteht, der eine entsprechende Verlustwärme zur Folge hat.
Selbst wenn letztere nicht zu einer Zerstörung der unter Strom bleibenden Spule führt, so kann sie immerhin die Spule bzw. dazu naheliegende Bauelemente oder Adern der Verdrahtung beschädigen.
Es ist auch bekannt, in die Erregungsstromkreise der Magnete thermisch verzögerte Stromsicherungen zu schalten. Öfters ist es jedoch nur schwer und manchmal sogar überhaupt nicht möglich, diese Sicherungen so zu bemessen, dass sie bei ordnungsgemässer Wirkungsweise der Magnete mit Sicherheit nicht abschmelzen, dagegen bei anhaltender Einschaltung eines Magneten noch vor dessen Beschädigung eine Abschaltung veranlassen. Eine derartige Schwierigkeit ergibt sich z.
B. beim Aufbau einer Schutzanordnung für die Antriebsmagnete von Motorwählern. bei welchen zwei unterschiedliche Betriebsströme vorkommen können, wovon der eine beim Drehvorgang des Wählers, bei dem die beiden Magnete wechselweise eingeschaltet werden, dagegen der andere Betriebsstrom beim Bremsvorgang zustande kommt, bei dem die beiden Magnete gleichzeitig, parallel eingeschaltet werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Schutzanordnung für Wähler-Antriebsmagnete in Fernmelde-, insbesondere Fernsprech- und Fernschreibanlagen, und beseitigt die genannten Nachteile da- durch, dass jedem Wählermagnet ein im Erregungskreis des Magneten liegender Kaltleiter, d. h. ein nicht linearer Widerstand mit ausgeprägtem positivem Temperaturkoeffizient, zugeordnet ist.
An sich ist auch eine Einrichtung zur Begrenzung von hohen Kurzschlussströmen bekannt, bei der in einen zu schützenden Stromkreis ein oder mehrere Ohm'sehe Widerstände gelegt sind, welche aus einem Stoff bestehen, dessen Widerstandswert mit steigender Temperatur stark zunimmt, das Ganze derart, dass der Widerstand im normalen Betrieb auf niedrigen Temperaturen bleibt, durch die zu begrenzenden Kurz-
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schlussströme aber in kürzester Zeit so erhitzt wird, dass sein Widerstandswert sich vervielfacht.
Diese Ein- richtung unterscheidet sich jedoch grundsätzlich vom Erfindungsgegenstand, denn bei letzterem hat der über die Magnete fliessende Strom sowohl im normalen Betrieb, als auch bei Dauereinschaltung stets ein und denselben Wert, so dass die Schutzanordnung im vorliegenden Falle überhaupt nicht wegen einer zu ibegrenzenden Stromerhöhung zum Ansprechen kommt, wie dies bei der genannten Einrichtung der Fall ist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Dabei sind nur diejenigen Schaltelemente gezeigt, die zum Verständnis der Erfindung erforderlich sind.
In Fig. 1 ist der Antriebsmagnet D eines Schrittschalt-Drehwählers dargestellt. Der Erregungskreis des Magneten D wird jeweils durch einen Steuerkoniakt i, z. B. im Rhythmus der Nummernstromstösse, geschlossen. Der Speisestromkreis einer Wählergruppe verläuft über ein gemeinsam vorgesehenes Kontroll- relais WK. Jedem Magneten D ist ein Kaltleiter R einzeln zugeordnet, der im Erregungskreis des Magne- ten liegt.
Die Charakteristik des Kaltleiters ist derart gewählt, dass bei einer normalen impulsweisen Einschal- tung des Antriebsmagneten D, die durch den Kontakt i gesteuert wird und für eine gegenüber der maxi- malen Einstellzeit für eine vollständige Wählerumdrehung gleiche, vorzugsweise etwas längere Zeit dau- ert, der entstehende Widerstandswert des Kaltleiters R noch so gering ist, dass der Erregungsstrom des An- triebsmagneten seinen unteren,'durch die Betriebssicherheit des Wählers bestimmten Grenzwert nicht un- terschreitet. Bei der Wählereinstellung im normalen Betrieb des Wählers, bzw. während dessen Heimlauf, wird daher die Wirkungsweise des Wählers durch den Kaltleiter R praktisch nicht beeinflusst.
Bleibt der Magnet D wegen irgend einer Störung unter Strom, so wird durch das Relais W K in an sich bekannter Weise nach einer bestimmten Zeit ein Alarm ausgelöst. Gleichzeitig nimmt der Widerstands- wert des Kaltleiters R in einem solchen Ausmass zu, dass jede Beschädigung des unter Strom bleibenden
MagnetenD mit Sicherheit ausgeschlossen ist. Die Charakteristik des Kaltleiters R ist anderseits derart ge- wählt, dass dieser hohe Widerstandswert noch mit Sicherheit den Betrieb des Kontrollrelais WK zulässt.
In Fig. 2 sind die Antriebsmagnete Ml und M2 eines Motorwählers dargestellt, die durch die an sich bekannten Nockenkontakte ml, m2 wechselweise eingeschaltet werden. Ein Relaiskontakt v eines nicht
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ein Kaltleiter R1, R2 einzeln zugeordnet, der im betreffenden Erregungskreis liegt. Es ist wiederum ein Kontrollrelais WK vorgesehen, über das die Motore einer Wählergruppe gemeinsam gespeist werden.
Beim normalenBetrieb des Wählers wird die Wirkungsweise der Magnete M, M2 auch in diesem Falle durch den Kaltleiter R1 bzw. R2 praktisch nicht beeinflusst. Im Störungsfall, wenn einer der Wählermagnete, z. B. M2, unter Strom bleibt, erfährt der Widerstandswert des Kaltleiters R2 nach einer bestimmten Zeit eine entsprechende Erhöhung. Der durch den Magneten M2 fliessende Strom wird somit auf einen nicht gefährlichen Wert herabgesetzt, durch den jedoch der Betrieb des Relais WK für die normale Alarmauslösung noch sichergestellt ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schutzanordnung für Wähler-Antriebsmagnete in Fernmelde- insbesondere Fernsprech- und Fernschreibanlagen, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Wählermagnet (z. B. eines Schrittschalt-Drehwäh- lers, eines Hebdrehwählers oder eines Motorwählers) ein im Erregungskreis des Magneten liegender Kalt-
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ist.