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Einrichtung zur Schaltung mehrerer Stromverbrauchsgeräte, insbesondere
eines Elektroherdes und eines elektrischen Warmwasserspeichers, bei der ein elektromagnetischer
Schalter in Abhängigkeit von der Einschaltstellung des wichtigeren Gerätes das unwichtigere
Gerät abschaltet Es ist in Stromversorgungsnetzen bereits bekannt, mehrere bei denselben
Abnehmern vorhandene Stromverbrauchsgeräte derart von-,einander abhängig zu machen,
daß die weniger wichtigen Stromverbraucher, die ohne Bedenken vorübergehend abgeschaltet
werden können, insbesondere Warmwasserspeicher, in Abhängigkeit von dem Einschaltzustand
oder dem Gesamtstromverbrauch der wichtigeren Stromverbraucher, die jederzeit betriebsbereit
sein müssen und eine vorübergehende Abschaltung nicht vertragen, insbesondere Kochherde
oder Beleuchtungskörper, am Verbrauchsort ein- und ausgeschaltet werden, um eine
annähernd gleichbleibende Belastung des Netzes herbeizuführen.
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Diese Maßnahme genügt jedoch nicht immer zur Herbeiführung einer annähernd
gleichbleibenden Belastung des Netzes, um eine wirtschaftliche Betriebsführung von
Kraftwerksverbünden oder einzelnen Kraftwerken zu gewährleisten. Vielmehr kann die
Wirtschaftlichkeit noch erhöht werden, wenn das Kraftwerk ges in der Hand hat, den
Stromverbrauch willkürlich in gewissen Grenzen zu ,ändern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, derartige Schalteinrichtungen so weit
in ferngesteuerte umzuwandeln, daß hierdurch die Wirtschaftlichkeit der Anlage noch
wesentlich erhöht wird.
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Die Erfindung bezieht sich daher auf eine Einrichtung zur Schaltung
mehrerer Stromverbrauchsgeräte, insbesondere eines Elektroherdes und eines elektrischen
Warmwasserspeichers, bei der ein elektromagnetischer Schalter in Abhängigkeit von
der Einschaltstellung des Schalters des wichtigeren Verbrauchsgerätes (Elektroherd)
das unwichtigere Verbrauchsgerät (Warmwasserspeicher) abschaltet, und besteht darin,
daß der elektromagnetische Schalter nicht nur in Abhängigkeit von dem Schalter des
einen Verbrauchsgerätes, sondern auch vom Kontakt eines mit der Zentrale des Stromversorgungsnetzes
durch eine Steuerleitung verbundenen Hilfsrelais unter Spannung setzbar ist.
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Auf diese Weise läßt sich durch einq einfache und billige zusätzliche
Einrichtung an einer bereits vorhandenen Schalteinrichtung der vorstehend beschriebenen
Art eine erhebliche Herabsetzung der Belastungsspitzen eines Stromversorgungsnetzes
je nach Bedarf erzielen.
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Das Kraftwerk erhält hierbei die Möglichkeit, in den obererwähnten
Fällen eine Vielzahl
von Stromverbrauchern auszuschalten, wenn
es mit Rücksicht auf eine wirtschaftliche Betriebsführung zweckmäßig erscheint.
Es kann aber auch diese Verbraucher wieder zuschalten, wenn sich die Betriebsbedingungen
inzwischen wieder geändert haben und eine Belastungserhöhung zulässig ist. Wesentlich
ist, daß diese Schaltvorgänge nur solche Stromverbraucher, z. B. Warmwasserspeicher,
betreffen, welche an sich entbehrlich sind, was bereits dadurch zum Ausdruck kommt,
daß ihre Einschaltung abhängig vom Stromverbrauch wichtigerer Geräte erfolgt.
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Zwar ist es an sich bereits bekannt, eIektrische Schalter durch Fernsteuerung
wahlweise zu betätigen, und zwar wird bei einer der bekannten Einrichtungen der
Einschaltmagnet eines ferngesteuerten Selbstschalters über ein Zwischenschütz gesteuert.
Der Einschaltmagnet erhält seinen Strom vom Steuerschalter aus nicht nur mittelbar
über das Zwischenschütz, sondern auch unmittelbar über einen Widerstand, so daß
der Kern des Einschaltmagneten seine Einschaltstellung beibehält und - zugleich
an -einer Kontaktstelle den Stromkreis des Zwischenschützes offenhält. Auf diese
Weise wird ein sogenanntes Pumpen des Selbstschalters vermieden.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung, die vorzugsweise zum Fernsteuern
elektrischer Unterstationen dienen soll, sind elektromagnetisch gesteuerte, schrittweise
fortschaltbare Kontakteinrichtungen vorhanden, die jeweils eine von mehreren Fernleitungen
nacheinander mit den Steuereinrichtungen der Steuer- bzw. Hauptstelle und den zu
steuernden Einrichtungen der Nebenstelle bzw. Unterstation verbinden. Zum Antreiben
der elektromagnetisch gesteuerten, schrittweise fortschaltbaren Kontakteinrichtungen
sind in der Haupt- bzw. in der Nebenstelle je zwei Relais oder Relaissätze vorgesehen.
Die einen Enden der Wicklungen dieser Relais sind an verschiedene Pole von Spannungsquellen
angeschlossen, während die anderen über die geradzahligen bzw. ungeradzahligen Kontakte
je einer der Kontakteinrichtungen der Haupt-bzw. Nebenstelle durch eine Fernleitung
abwechselnd miteinander verbunden werden. Auf diese Weise soll für die Aufrechterhaltung
des Synchronismus oder Gleichlaufs der elektromagnetisch gesteuerten, schrittweise
li fortschaltbaren Kontakteinrichtungen beider Stellen gesorgt werden, um Fehlschaltungen
zu vermeiden, die durch ein Außertrittfallen der Kontakteinrichtungen herbeigeführt
werden könnten.
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Abgesehen davon, daß dort die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
nicht gestellt ist, ist die Anwendung dieser bekannten ' umständlichen und teueren
Fernschalteinrichtungen zwar bei großen Einzelanlagen und Unterstationen gerechtfertigt,
jedoch nicht in Versorgungsnetzen mit vielen kleinen Einzelanlagen, in denen gleichzeitig
wichtige und weniger wichtige Stromverbrauchsgeräte vorhanden sind und von der Zentrale
aus geschaltet werden sollen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt.
Mit i ist ein Wärmespeicher, insbesondere ein Warmwasserspeicher, bezeichnet, in
dessen Stromzuleitung der Schalter 2, beispielsweise ein Quecksilberkippschalter,
liegt. 3 ist ein weiterer Stromverbraucher, der im Vergleich zum Stromverbraucher
i weniger entbehrlich ist, beispielsweise ein Kochherd. Die Steuerwicklung q. des
elektromagnetischen Schalters 2 kann durch einen oder mehrere am Herde 3 angebrachte
Kontakte eingeschaltet werden. Diese Kontakte werden in der Einschaltstellung des
Herdes geschlossen, so daß die Wicklung des Schalters 2 erregt und der Schalter
geöffnet wird.
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Die Wicklung des Schalters 2 kann außerdem durch einen Hilfskontakt
6 des Relais 7 erregt werden, welches mit Hilfe der Leitung 8 mit der Zentrale verbunden
ist. Sobald in diese Steuerleitung von der Zentrale aus Strom geschickt wird, erhält
die Wicklung des Schalters 2 durch Schließen des Kontaktes 6 Spannung, so daß der
Speicher i von der Zentrale aus nach Belieben abgeschaltet werden kann. Es ist vorteilhaft,
wie in der Abbildung dargestellt, den Schalter 2 nur mit einer Wicklung zu versehen
und nicht mit zwei Wicklungen auszurüsten, von welchen die eine von den Spannungskontakten
,des Herdes, die andere durch die Steuerleitung der Zentrale gespeist wird, weil
es bei Benutzung einer einzigen Wicklung durch die Ausnutzung des Wickelraumes möglich
ist, größere Kräfte zu erzeugen. Ein. weiterer Vorteil besteht darin, daß der Schalter
2 mit einfachen und billigen Mitteln als Universalgerät, d. h. für den Anschluß
an Gleich- oder Wechselstromnetze, eingerichtet werden kann. Zu diesem Zweck ist
vor die Wicklung des Schalters 2 ein Widerstand 9 und dazu parallel ein Kondensator
io geschaltet, die je nach der Induktivität der Wicklung so bemessen sind, daß die
Wicklung bei Gleich- und Wechselstrom annähernd den gleichen Strom führt. Auch das
Relais 7 kann durch die gleichen Mittel für den Anschluß an Gleich- und Wechsel-,
strom geeignet gemacht werden. Man kann aber auch durch Anwendung von Relais, bei
welchen der Ohmsche Widerstand überwiegt, besondere Mittel zur Anpassung des Relais
an Gleich- oder Wechselstrom entbehrlich machen.
Selbstverständlich
kann die Anordnung gemäß der Erfindung auch in der Weise umgekehrt werden, daß der
Schalterz in bekannter Weise bei Erregung der Wicklung eingeschaltet ist. In diesem
Falle liegt der Hilfskontakt 6 in bekannter Weise in Reihe mit den Spannungskontakten
des Herdes 3. Diese Anordnung hat aber den Mangel, daß die Wicklung 4 des Schalters
2 meist unter Spannung steht. Die beschriebene Schalteinrichtung kann in ein Gehäuse
mit sechs Anschlußklemmen eingebaut werden, die sich durch geeignete Schaltung auch
auf fünf Klemmen vermindern lassen.