DE3608853C2 - - Google Patents
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
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- C25B3/20—Processes
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- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Herstellen von
p-Aminophenol durch elektrolytische Reduktion von Nitrobenzol.
P-Aminophenol wird hauptsächlich für die Herstellung von
schmerzstillendem p-Acetamidophenol verwendet.
Die elektrolytische Umwandlung von Nitrobenzol in p-Aminophenol
ist seit nahezu einem Jahrhundert bekannt. Anilin ist ein
Nebenprodukt jedes Verfahrens zur Herstellung von p-Aminophenol
aus Nitrobenzol. In der US-PS 33 38 806 ist ein Verfahren zur
Herstellung von p-Aminophenol durch Reduktion von Nitrobenzol
in einem Elektrolyten aus Ethanol und Schwefelsäure beschrieben.
Andere mögliche Produkte schließen Azoxybenzol, Azobenzol,
Hydrabenzol, Anilin und p-Benzidin ein. Das Verfahren ergibt
auch p-Phenitidin als unerwünschtes Alkoholnebenprodukt und hat
ferner den Nachteil der Rückführung des Lösungsmittels.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung von p-Aminophenol aus Nitrobenzol zu
schaffen, das eine hohe Selektivität aufweist, d. h. ein hohes
Verhältnis von p-Aminophenol zu Anilin, und bei dem der Nachteil
der erforderlichen Rückführung von Lösungsmittel vermieden
ist.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung
von p-Aminophenol in einem Gewichtsverhältnis von p-Aminophenol,
zu dem Nebenprodukt Anilin von 7 : 1 bis 25 : 1
durch elektrolytische, kathodische Reduktion von Nitrobenzol
in einem sauren wässerigen Reaktionsmedium, das ein Netzmittel
enthält, in einer Elektrolysezelle, deren Anolytraum und
Katholytraum durch eine Kationenaustauschermembran getrennt
sind und das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Elektrolyse
im wesentlichen unter Ausschluß von Sauerstoff in einem
wässerigen Katholyten durchführt, der 1-10 M an einer starken
Säure mit einem nicht nukleophilen Anion ist und 5-20 Gew.-%
Nitrobenzol und Netzmittel 0,03-1,5 Gew.-% eines Trialkylamin-
N-oxids der allgemeinen Formel R₁R₂R₃NO, worin
R₂ und R₃ eine Methyl- oder Ethylgruppe und R₁ eine C₄ bis
C₃₀ Alkylgruppe ist, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Katholyten, enthält.
Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung.
Bevorzugt ist die Verwendung von Dimethylalkylamin-N-
oxid und besonders bevorzugt von Dimethyldodecylamin-N-
oxid als Netzmittel.
Erfindungsgemäß wird p-Aminophenol durch elektrolytische
Reduktion von Nitrobenzol in einem Reaktionskessel hergestellt,
wobei eine hohe Selektivität bezüglich p-Aminophenol gegenüber
Nebenprodukten wie Anilin oder Azoxybenzol vorhanden ist. Die
elektrolytische Reduktion wird in einem sauren wäßrigen Reaktionsmedium
ausgeführt, das als nicht-ionogenes Netzmittel
ein Trialkylamin-N-oxid enthält. Das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von p-Aminophenol wird in einer Zelle ausgeführt,
die einen Anolytraum mit einer darin angeordneten
Anode und einen Kathoytraum mit einer darin angeordneten
Kathode aufweist, wobei Anolytraum und Katholytraum der Zelle
durch eine Ioneraustauschermembran voneinander getrennt sind.
Die Kathode soll eine annehmbar hohe Wasserstoffüberspannung
aufweisen und kann ein Übergangsmetall, ein Metall der Gruppe
IIIA des Periodensystems, wie Aluminium, Gallium, Indium oder
Thallium, ein Metall der Gruppe IVA der Periodensystems, wie
Germanium, Zinn oder Blei, ein Metallamalgam, der zuvor genannten
Gruppe oder ein Material wie Graphit oder Glaskohlenstoff
enthalten. Geeignete Stoffe für die Kathode schließen
beispielsweise ein: Graphit, Titan, Kupfer, mit Zink
beschichtetes Kupfer, Nickel, Blei, Gold und eine
Nickel/Kupferlegierung wie Monel. Vorzugsweise wird eine
Kathode verwendet, die ein Amalgam eines Übergangsmetalles ist,
beispielsweise Kupferamalgam, Zinkamalgam, Nickelamalgam oder
eine amalgamierte Nickel/Kupferlegierung. Kathoden aus
amalgiertem Übergangsmetall können hergestellt werden durch
Eintauchen des gewünschten Übergangsmetalles abwechselnd in
verdünnte Salpetersäure und dann in elementares Quecksilber
oder durch in-situ-Plattieren aus einer Quecksilberionen
enthaltenden Lösung. Als besonders wirksam für das
erfindungsgemäße Verfahren hat sich eine Kathode aus amalgamiertem
Kupfer erwiesen. Die Kathode kann die Form einer
perforierten Folie oder Platte, eines Siebes, eines Streckmetalles
oder eines Schirmes aufweisen.
Der Anodenfinger enthält beispielsweise mit Platin beschichtetes
Titan, Graphit oder Bleioxid. Ein mit Platin beschichtetes
Titansieb hat sich als bevorzugtes Anodenmaterial erwiesen,
jedoch ist auch jedes andere Anodenmaterial geeignet, das der
sauren Umgebung widersteht. Die Anode kann eine
perforierte Folie oder Platte, ein Sieb, ein Streckmetall oder
ein Schirm sein.
Die Ionenaustauschermembran soll den Durchtritt von
Wasserstoffionen aus dem Anolyten in den Katholyten ermöglichen.
Die Ionenaustauschermembran ist eine
Kationenaustauschermembran. Die Ionen austauschenden Gruppen
der Membran können beispielsweise Carbonsäuregruppen oder
Sulfonsäuregruppen sein und sind bevorzugt Sulfonsäuregruppen.
Das Grundgerüst der Membran kann aus
Fluorkohlenstoffcopolymeren oder aus Divinylbenzol/Styrolcopolymeren
oder aus Polyethylenpropylen mit durch Strahlung
aufgepfropften Styrolgruppen hergestellt sein. Die bevorzugten
handelsüblichen Ionenaustauschermembranen sind aus
Fluorkohlenstoff.
Das Reaktionsmedium, d. h. der Katholyt für die elektrolytische
Reduktion von Nitrobenzol ist ein wäßriges saures Medium. Das
Reakionsmedium enthält starke Säuren mit einem
nicht-nukleophilen Anion, beispielsweise Schwefelsäure,
Fluorborsäure, Perchlorsäure und Hexafluorphosphorsäure.
Vorzugsweise enthält das Reaktionsmedium Schwefelsäure. Auch
der Anolyt ist ein saures wäßriges Medium, ausgewählt aus
Säuren wie Schwefelsäure, schwefeliger Säure, Fluorborsäure,
Perchorsäure und Hexafluorphosphorsäure.
Die Reaktion wird unter
anaeroben Bedingungen ausgeführt, d. h. im wesentlichen in
Abwesenheit von Sauerstoffen. Dadurch, daß man den Katholyt
während der elektrolytischen Reduktion von Nitrobenzol im
wesentlichen sauerstofffrei hält, ist die Herstellung von
Azoxybenzol wesentlich verringert. Sauerstoff kann mit Phenylhydroxylamin
reagieren und Nitrosobenzol bilden. Das
Nitrosobenzol ist zu einer Kondensationsreaktion mit dem
Phenylhydroxylamin befähigt und kann Azoxybenzol ergeben, ehe
sich aus dem Phenylhydroxylamin p-Aminophenol zurückbildet.
Obwohl Nitrosobenzol während der elektrolytischen Reduktion
gebildet wird, entsteht dieses an der Kathode und die weitere
Reduktion zu Phenylhydroxylamin ist leicht möglich, solange das
Nitrosobenzol an der Kathode ist. Im Unterschied hierzu kann die
Reaktion zwischen Sauerstoff und Phenylhydroxylamin in der
gesamten Katholytlösung ablaufen und das entstehende
Nitrosobenzol kann dann nicht weiter zu Phenylhydroxylamin an
der Kathode reduziert werden, ehe die Azoxybenzol bildende
Kondensationsreaktion abläuft. Es wurde gefunden daß man durch
sorgfältigen Ausschluß von Sauerstoff aus der Reaktion die
Bildung von Azoxybenzol auf unter 1 Teil/Million verringern
kann. Weil Azoxybenzol weiter zu Azobenzol reduziert werden
kann, das sich in der elektrolytischen Zelle leicht in
p-Benzidin (eine carzinogene Verbindung) umwandelt, ist die
Reduzierung der Selektivität bzgl. der Bildung von Azoxybenzol
ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Eine Dreiraumzelle kann zur Ausführung des Verfahrens unter
anaeroben Bedingungen verwendet werden. Diese Zelle kann einen
dritten Raum zwischen dem Anolytraum und dem Katholytraum der
elektrolytischen Zelle aufweisen. Vorzugsweise wird der Katholyt
unter anaeroben Bedingungen gehalten. Während der
elektrolytischen Umsetzung kann Sauerstoff an der Anode im
Anolytraum entwickelt werden. Durch die Zwischenschaltung eines
weiteren Raumes ist die Menge an Sauerstoff, die in den
Katholytraum eindringen kann, verringert oder das Eindringen
von Sauerstoff sogar verhindert. Der dritte Raum wird durch
Kationenaustauschermembran sowohl vom Anolyt- als auch vom
Katholytraum getrennt. Durch den dritten Raum kann während des
Zellbetriebes zum Spülen ein Inertgas hindurchgeleitet werden.
Beispiele für geeignete Inertgase sind Argon oder Stickstoff.
Anaerobe Bedingungen können auch erreicht werden durch Verwendung
von frisch abgekochtem Wasser und Schwefelsäure in den
Zellräumen, insbesondere dem Katholytraum, um gelösten
Sauerstoff zu entfernen. Die Flüssigkeiten, die Nitrobenzol und
Netzmittellösung enthalten, können mehrmals in Zyklen durch
Anlegen von Vakuum entgast und anschließend mit Stickstoff
gespült werden, um im wesentlichen sauerstofffreie anaerobe
Bedingungen in Katholytraum zu erhalten.
Andere Verfahren zum Ausschließen von Sauerstoff im Katholytraum
sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise kann die Reaktion
in der elektrolytischen Zelle in einem Schutzbeutel oder
einer Trockenkammer ausgeführt werden, die kontinuierlich mit
Inertgas gespült wird. Es können auch Materialien mittels
einer Spritze durch eine Trennwand in den Katholytraum
eingebracht werden.
Die Katholytflüssigkeit enthält weiterhin ein nicht-iongenes
Netzmittel. Das Netzmittel ist einer ausreichenden Menge
vorhanden, um den Katholyten als homogene Emulsion zu stabilisieren.
Darunter versteht man eine Emulsion, die sich nicht unmittelbar
beim Stehen in zwei Schichten trennt. Das nichtionogene
Netzmittel ist ein
Trialkyamin-N-oxid der Formel
R₁R₂R₃NO
in der R₁ eine C₄ bis C₃₀ Alkylgruppe und R₂ und R₃ eine
C₁ bis C₂ Alkylgruppe ist. Bei der Verwendung von Trialkylamin-
N-oxid als Netzmittel ist nur eine lange Kohlenstoffkette
(R₁) im Molekül des Netzmittels erforderlich. Die
zusätzlichen Alkylgruppen im Molekül (R₂ und R₃) sind
kurze Kohlenstoffketten, wie Methyl oder Ethyl.
Bevorzugte Trialkylamin-N-oxide sind die, in denen die Alkylgruppe
R₁ 10 bis 16 Kohlenstoffatome und ganz besonders bevorzugt 12-14
Kohlenstoffatome aufweist und beiden, R₂ und R₃ nur ein
Kohlenstoffatom aufweisen. Zu den ganz besonders geeigneten
Dimethylalkylaminoxiden gehören: Dimethyldodecylamin-N-oxid, Dimetyltetradecylamin-N-oxid und Dimethyltridecylamin-N-oxid.
Das Netzmittel kann auch eine Mischung von einzelnen Netzmitteln
sein. Die zum Erzeugen einer stabilen homogenen Emulsion
erforderliche Menge von Netzmitteln liegt üblicherweise im
Bereich von etwa 0,03 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf Gesamtgewicht
des Katholyten.
Der Katholyt enthält das Nitrobenzol. Nitrobenzol ist in einer
emulgierbaren Menge im Katholyt enthalten, d. h. in Mengen von 5
bis 20 Gew.-%, bezogen auf Gesamtgewicht des Katholyten.
Während der Elektrolyse wird die Katholytflüssigkeit zur
Verbesserung des Durchmischens der Lösung gerührt. Es können
alle geeigneten Rührer oder Mischeinrichtungen verwendet
werden, beispielsweise ein Magnetrührer oder ein von oben aus
wirkender Rührer, um das Mischen zu unterstützen.
Die elektrolytische Reduktion von Nitrobenzol kann mit einer
Stromdichte von 0,2 bis 60 Ampere/dm² (A/dm²) ausgeführt
werden. Bevorzugt sind 15 bis 25 A/dm², ganz besonders bevorzugt
sind 20 A/dm². Ein besonders günstiges Verhältnis von
Stromdichte und Ausbeute wurde bei 20 A/dm² erhalten. Der
saure wäßrige Katholyt enthält destilliertes Wasser, die
starke Säure (z. B. Schwefelsäure), das Netzmittel und das
Ausgangsprodukt Nitrobenzol. Der Anolyt enthält die starke
Säure. Die Säurestärke dieser Elektrolyten (des Katholyten und
des Anolythen und des gegebenenfalls im dritten Raum vorhandenen
Elektrolyten) ist 1 bis 10 Molar (M) bzgl. Schwefelsäure
vorzugsweise 1,5 bis 3 M. Die Temperatur im Anolyt- und Katholytsystem
wird zwischen 30 und 120°C, vorzugsweise zwischen
80 und 100°C gehalten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann p-Aminophenol in
einem Gewichtsverhältnis von p-Aminophenol zu dem Nebenprodukt
Anilin von 7 : 1 bis 25 : 1 hergestellt werden. Der Anfall
von anderen Nebenprodukten, wie Azoxybenzol, kann minimiert
werden. Die Selektivität bzgl. p-Aminophenol beim erfindungsgemäßen
Verfahren ist im
Vergleich zu katalytischen Hydrierverfahren unter Verwendung
von Netzmitteln wesentlich verbessert. Die Verringerung des
Anfalls von Nebenprodukten erleichtert und vereinfacht die
Abtrennung des erhaltenen p-Aminophenols.
Bei der praktischen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine Lösung von 2 M Schwefelsäure in die Anolyt- und Katholyträume
einer Elektrolysezelle eingebracht und auf 90°C
erwärmt. In die Zelle wird kein Alkohol, wie Ethanol, eingebracht.
Nitrobenzol wird dem Katholytraum in einer
Menge von 7 Gew.-% Nitrobenzol, bezogen auf den Katholyten
zugeführt. Dem Katholyten wird eine wässerige Lösung eines
Netzmittels (beispielsweise Dimethyldodecylamin-N-oxid) in einer Menge von
etwa 0,1 Gew.-% zugefügt. Dann wird Strom durch die Zelle
geleitet. Das Nitrobenzol im Katholyten wird an der Kathode zu
Phenylhydroxylamin reduziert, das sich in p-Aminophenol
umwandelt.
Die Erfindung wird nun anhand der Beispiele noch näher
beschrieben.
Eine Zelle wurde mit einer Kathode aus einem Kupfersieb,
das einen Drahtdurchmesser von 0,28 mm und 30 Drähte pro
25,4 mm aufwies, ausgerüstet. Als Anode diente ein flaches
Streckmetallsieb aus Titan, das platiniert war. Eine Kationenaustauschermembran
trennte den Anolytraum von Katholytraum.
Die Membran war eine handelsübliche Membran mit einem
Grundgerüst aus Fluorkohlenstoffcopolymeren.
Als Anolyt wurde eine Schwefelsäurelösung mit
einer Molarität von 1,7 verwendet. Der Katholyt enthielt 68 Gew.-%
destilliertes Wasser, 24 % Schwefelsäure, 0,12 %
Dimethyldodecyl-N-oxid (zugegeben als 30 %-ige wäßrige Lösung)
und 7 % Nitrobenzol (26,8 g). Der Katholyt wurde vor der
Elektrolyse mit Stickstoff gespült. Die Zelle wurde auf 90°C
erwärmt und dann die Elektrolyse begonne. Die Zellspannung
wurde bei 2,7 Volt während der gesamten Betriebszeit gehalten.
Es wurde eine mittlere Stromdichte von 4,6 A/dm² bestimmt.
Die Temperatur wurde bei 90°C gehalten. Der
Katholyt wurde während der Elektrolyse mittels eines
Magnetrührers gerührt. Durch die Zelle wurden 70 000 Coulomb
geleitet. Am Ende des Betriebes wog die Katholytmischung
398,8 g. Die Mischung wurde mittels
Hochdruckflüssigkeitschromatographie analysiert und enthielt
3,52 % p-Aminophenol und 0,408 % Anilin bei einem
p-Aminophenol : Anilin in Molverhältnis von etwa 7,4 : 1. Durch
Massenprospektroskopie wurden Spuren (0,05 %) von Benzidin in der
Katholytmischung gefunden.
Die in Beispiel 1 beschriebene Zelle wurde mit einer
anderen Kupferkathode, nämlich einer Kupferamalgamkathode,
die durch abwechselndes Eintauchen eines Kupfernetzes in
verdünnte Salpetersäure und elementares Quecksilber hergestellt
worden war, verwendet.
Der Stromfluß wurde bei 3,9 Ampere (20 A/dm²) gehalten.
Die Zellspannung wurde während der Betriebszeit gemessen als
zwischen 2,1 und 2,8 Volt liegend. Es wurde ein von oben
wirkender Rührer verwendet. Nach der Elektrolyse enthielt die
381,6 g wiegende Katholytmischung 5,73 % p-Aminophenol und 0,23 %
Anilin bei einem p-Aminophenol : Anilin Molverhältnis von 22 : 1.
Ein weiterer Versuch wurde unter Auschluß von Sauerstoff
vom Katholyten ausgeführt. Es wurde die in Beispiel 3 beschriebene
Zelle verwendet, wobei jedoch der Katholytraum
mit einer Scheidewand ausgerüstet wurde. Die Ausgangsprodukte wurden in
die Zelle durch die Scheidewand mittels einer Spritze
eingebracht. Es wurde kein Schutzbeutel verwendet. Der Katholyt
enthielt anfangs 28,78 g Nitrobenzol in der Mischung. Nach der
Elektrolyse wog die Katholytmischung 247,9 g und enthielt 0,82 %
p-Aminophenol und 0,07 % Anilin bei einem p-Aminophenol : Anilin Molverhältnis von
10,7 : 1. Es wurde in der Mischung kein Azoxybenzol, Azobenzol
oder p-Benzidin gefunden.
Das nachfolgende Beispiel zeigt den Vorteil der erfindungsgemäßen
Verwendung von Netzmitteln.
Eine Zelle wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde betrieben,
jedoch ohne Verwendung von Dimethyldodecylamin-N-oxid. Nach
der Elektrolyse enthielt die Katholytmischung 1,73 %
p-Aminophenol und 1,30 % Anilin bei einem p-Aminophenol : Anilin
Molverhältnis von 1,1 : 1.
Die Daten der Beispiele von 1 bis 5 zeigen, daß man p-Aminophenol
mit hoher Selektivität durch elektrolytische Reduktion
von Nitrobenzol in einem wäßrigen sauren Reaktionsmedium
herstellen kann, das ein Trialkylamin-N-oxid als Netzmittel
enthält. Weiterhin kann durch sorgfältigen Ausschluß von Sauerstoff
aus dem Katholyten während der elektrolytischen Reduktion
der Anfall von unerwünschten Produkten, wie Azoxybenzol
und p-Benzidin gesteuert werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von p-Aminophenol in einem
Gewichtsverhältnis von p-Aminophenol zu dem Nebenprodukt
Anilin von 7 : 1 bis 25 : 1 durch elektrolytische, kathodische
Reduktion von Nitrobenzol in einem sauren wässerigen
Reaktionsmedium, das ein Netzmittel enthält, in einer
Elektrolysezelle, deren Anolytraum und Katholytraum durch
eine Kationenaustauschermembran getrennt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Elektrolyse im wesentlichen unter Ausschluß von
Sauerstoff in einem wässerigen Katholyten durchführt, der
1-10 M an einer starken Säure mit einem nicht nukleophilen
Anion ist und 5-20 Gew.-% Nitrobenzol und als Netzmittel
0,003 bis 1,5 Gew.-% eines Trialkylamin-N-oxids der allgemeinen
Formel
R₁R₂R₃NO,worin R₂ und R₃ eine Methyl- oder Ethylgruppe und R₁
eine C₄ bis C₃₀ Alkylgruppe ist, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Katholyten, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Trialkylamin-N-oxid ein Dimethylalkylamin-N-
oxid, bevorzugt Dimethyldodecylamin-N-oxid einsetzt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1-2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Kathode aus einem Metallamalgam aus der Gruppe
Kupferamalgam, Nickelamalgam, Zinkamalgam, Amalgam einer
Nickel/Kupferlegierung einsetzt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Elektrolyse mit einer Elektrolysezelle durchführt,
die zwischen dem Anolytraum und dem Katholytraum
einen von den beiden Räumen jeweils durch eine Kationenaustauschermembran
abgetrennten Raum aufweist.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die elektrolytische Reduktion bei einer Temperatur
von 80°C bis 100°C und einer Stromdichte von 15-25 A/dm²
in einem Reaktionsmedium ausführt, das 0,12 Gew.-%
Dimethyldodecylamin-N-oxid als Netzmittel, 5-20 Gew.-%
Nitrobenzol, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des
Reaktionsmediums und als Rest 1,5 M bis 3 M wässerige
H₂SO₄ enthält.
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