DE3603624A1 - Granatwerfer - Google Patents
GranatwerferInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Granatwerfer mit Wer
ferrohr mit glatter Innenwandung, bei dem das Laden durch
Einstecken des Geschosses von oben in das Rohr erfolgt.
Das untere Ende des Rohres ist durch eine Kappe geschlos
sen und enthält den Zündmechanismus, der die von oben in
das Rohr eingesteckte Granate zur Zündung der Treibladung
und zum Abschuß bringt. Solche Granatwerfer sind üblich
mit einer Abstützung zum Halten des Rohres in veränderli
cher Schrägstellung, z.B. einem Zweibein od.dgl., verse
hen.
Das Werferrohr des Granatwerfers weist am unteren Ende an
der Abschlußkappe ein sogenanntes Bodenstück auf, das et
wa kugelförmige Gestalt aufweist und mit einer Grundplat
te gelenkig zusammengreift, die auf dem Boden, z.B. dem
Erdreich, aufliegt und durch Rippen od.dgl. gegen Rut
schen gesichert ist. Auf diese Weise kann der Rückstoß
des Werferrohres beim Abfeuern der Granate verhältnis
mäßig gut aufgefangen werden, und zwar auch bei Werfer
rohren größerer Kaliber, z.B. von 120 mm.
Granatwerfer dieser Art sind verhältnismäßig leicht zu
bedienen und auch zu transportieren. Granatwerfer für das
schwerere Kaliber, z.B. 120 mm, erzeugen verhältnismäßig
große Rückstoßkräfte, die von der Grundplatte ohne weite
res aufgenommen werden können. Es ist möglich, Granatwer
fer kleinerer Kaliber auch auf der Ladefläche eines Fahr
zeuges zu montieren, wobei die Grundplatte mit der Lade
fläche verbunden wird. Der Unterbau des Fahrzeuges muß
wegen der Aufnahme der Rückstoßkräfte entsprechend ver
stärkt werden. Es ist jedoch praktisch zu aufwendig, Gra
natwerfer größerer Kaliber in der bisherigen Weise auf
einem Fahrzeug zu montieren. Beispielsweise erreichen die
Rückstoßkräfte eines Kalibers von 120 mm die Größe von
etwa 100 bis 160 t. Übliche Fahrzeuge, auch mit einer ge
wissen Verstärkung des Unterbaues, vermögen solche Kräfte
nicht aufzunehmen bzw. werden hierfür unwirtschaftlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, zu ermöglichen, daß Granat
werfer mit einem Werferrohr, bei dem das Laden durch Ein
stecken des Geschosses von oben in das Rohr erfolgt und
das Geschoß ein größeres Kaliber besitzt, auch von Fahr
zeugen ohne extensive Verstärkung abgefeuert werden kön
nen, und daß das Werferrohr ferner in konventioneller Art
zum Abfeuern vom Boden mittels einer Grundplatte verwen
det werden kann. Die Erfindung zeichnet sich bei einem
Granatwerfer der anfangs genannten Art durch die Verei
nigung des mit Abschlußkappe und in eine Grundplatte ein
setzbaren Bodenstück versehenen Werferrohres mit einer in
einer Wiege gelagerten Rückstoßbremse aus, aus welch letz
terer das Werferrohr zur eigenständigen Nutzung leicht
demontierbar, z.B. herausziehbar, angeordnet ist.
Durch eine solche Kombination wird eine Vereinigung von
wesentlichen Vorteilen erzielt. Der Granatwerfer mit ei
nem glatten Rohr und der Möglichkeit des Ladens durch
Einstecken eines flügelstabilisierten Geschosses von oben
in das Rohr findet eine universelle Anwendung. Werferroh
re mit größerem Kaliber können auch auf leichteren Fahr
zeugen ohne zusätzliche und aufwendige Verstärkung des
Fahrzeugunterbaues abgeschossen werden, wobei die Vor
teile der Waffe hinsichtlich Einfachheit des Aufbaues,
Genauigkeit des Abschusses und Einhalten der Schußweite
dieselben bleiben, als wenn man das Werferrohr durch Ab
stützung auf dem Boden, Erdreich od.dgl. abschießen würde.
Der Granatwerfer wird damit in bezug auf die Einsatzmög
lichkeit wesentlich beweglicher gestaltet, ohne daß große
Aufwendungen erforderlich sind. Zugleich ist jederzeit
die Möglichkeit gewahrt, das Werferrohr aus der Rückstoß
bremsvorrichtung leicht ausbauen und in konventioneller
Weise zum Abschießen von dem Boden durch Einsetzen in
eine Grundplatte verwenden zu können, wenn sich eine Ge
legenheit oder Notwendigkeit hierzu bietet. Das Werfer
rohr und der Abschußmechanismus für dieses benötigt keine
Umstellung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die das
Bodenstück aufweisende Abschlußkappe mit einem Flansch,
Bund od.dgl. ausgestattet, mittels dessen das Werferrohr
mit der Vorrichtung der Rückstoßbremse verspannt werden
kann. Hierzu ist zweckmäßig eine Überwurfmutter vorgese
hen, die unter den Flansch od.dgl. der Abschlußkappe
greift und mit einem verschiebbaren Teil die Rückstoß
bremse zu verbinden ist. Dies erlaubt eine sehr einfache
Montage und Demontage des am unteren Ende geschlossen
bleibenden Werferrohres von der Vorrichtung der Rückstoß
bremse. Man braucht lediglich die Überwurfmutter zu lösen
und kann somit das Werferrohr mit Abschlußkappe und Boden
stück aus der Vorrichtung der Rückstoßbremse herausnehmen
und in üblicher Weise mit einer Grundplatte od.dgl. ver
binden. Die Vorzüge des Werferrohres in bezug auf leichte
Handhabung für das Laden, Treffsicherheit und Schußweite
werden dadurch nicht beeinträchtigt.
Vorteilhaft ist der mit dem Werferrohr zu verbindende Teil
der Rückstoßbremse der Mantel eines Zylinders, an dessen
Außenseite ein Ringkolben angeordnet ist, der mit einer
Rückstoß-Federung zusammenwirkt. Die Vorrichtung der Rück
stoßbremse selbst kann der üblichen Konstruktion angepaßt
werden. Es kann der Zylinderraum der Rückstoßbremse von
einem Außenmantel umgeben sein, an dessen Umfang querste
hende Zapfen angeordnet sind, die von Lagern der Wiege
aufgenommen werden.
Wesentlich bleibt, daß durch die einfache Eingliederung
des Werferrohres, so wie es ist, mit der Verwendung von
flügelstabilisierten Geschossen in der einfachen Ladungs
art mit wenigen Handgriffen mit der Vorrichtung der Rück
stoßbremse verbunden werden kann, so daß die Rückstoß
kräfte gerade größerer Werferrohr-Kaliber zu einem erheb
lichen Teil von der Rückstoßbremse absorbiert werden und
damit die Möglichkeit geschaffen wird, auch Werferrohre
größerer Kaliber geländebeweglich einsetzen zu können.
Zugleich ist die Möglichkeit geschaffen, den Granatwer
fer bzw. das Werferrohr auch für das Flachschießen ver
wenden zu können.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels nachstehend erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung einer
schnell lösbaren Montage des Werferrohres eines Granat
werfers im Zusammenhang mit der Vorrichtung einer Rück
stoßbremse im Längsschnitt und im Schema.
In Fig. 2 ist eine beispielsweise Anwendung der erfin
dungsgemäßen Kombination von Werferrohr und Rückstoßbrem
se in einem Leichtfahrzeug veranschaulicht.
Das Werferrohr 1 eines Granatwerfers weist eine glatte
Innenwandung 2 auf, die ein Laden des Werferrohres durch
Einstecken eines flügelstabilisierten Geschosses von oben
in das Rohr ermöglicht. Hierbei ist das untere Ende des
Rohres durch eine Abschlußkappe 3 verschlossen, die auf
dem Rohr aufgeschraubt sein kann. Die Kappe 3 trägt zu
gleich ein Bodenstück 4 in üblicher, etwa kugelförmiger
Gestalt, das in eine Grundplatte eingesetzt werden kann,
die auf einem Boden, einem Erdreich aufgesetzt wird, wo
bei das Werferrohr mit der Grundplatte nach Art des Ku
gelgelenkes verbunden ist. Die Abschlußkappe 3 mit dem
Bodenstück 4 ist mit einem üblichen Zündmechanismus aus
gerüstet, der die Treibladung des auf die Bodenfläche der
Abschlußkappe auftreffenden flügelstabilisierten Geschos
ses zur Zündung bringt, wodurch das Geschoß aus dem Wer
ferrohr herausgetrieben wird. Das Werferrohr wird dabei
üblicherweise durch eine Haltevorrichtung, z.B. ein Zwei
bein od.dgl., in der gewünschten Schräglage gehalten.
Die beschriebene Einheit, nämlich Werferrohr mit fest auf
gesetzter Abschlußkappe, Bodenstück und Zündeinrichtung
bildet ein leicht montierbares und demontierbares Teil
einer Rückstoßbremsvorrichtung 7. Hierzu ist die das Bo
denstück 4 aufweisende Abschlußkappe 3 mit einem Flansch
8 bzw. einem Bund od.dgl. ausgestattet, mittels dessen
das Werferrohr 1 mit der Rückstoßbremsvorrichtung 7 zum
Mitgehen in Achsrichtung verspannt werden kann. Vorteil
haft dient hierzu eine Überwurfmutter 9, die unter den
Bund od.dgl. 8 der Abschlußkappe 3 greift und mit einem
durch den Rückstoß verschiebbaren Teil der Rückstoßbremse
7 fest verbunden ist. Dieser Teil der Rückstoßbremse ist
vorteilhaft der Mantel 10, mit dem die Überwurfmutter 9
durch Verschraubung 11 fest verbunden gehalten wird.
Auf diese Weise ist eine einfache Montage und Demontage
des Werferrohres eines Granatwerfers an der Rückstoß
bremse zuverlässig gesichert. Man braucht lediglich die
Überwurfmutter 9 von der Zylinderwand 10 zu lösen und
kann nunmehr das Werferrohr 1 als ganzes funktionsfähiges
Aggregat aus dem Zylindermantel herausziehen oder in die
sen hineinstecken. Das Werferrohr bleibt zur Aufnahme und
zum Abfeuern eines flügelstabilisierten Geschosses funk
tionsfähig, ohne daß irgendwelche Änderungen vorzunehmen
sind, wenn das Werferrohr in eine Grundplatte eingesetzt
und die Munition bei dieser Verwendungsart abgefeuert wird.
Der Aufbau der Rückstoßbremsvorrichtung 7 entspricht funk
tionsmäßig den üblichen Bedingungen. Im vorliegenden Fall
weist die Rückstoßbremse für den Zylinderraum 13 einen
Außenmantel 14 auf, an dessen Umfang querstehende Zapfen
15 angeordnet sind, die von Lagern 16 einer Wiege 17
aufgenommen werden. Die Wiege 17 ist der feststehende
Teil, zu dem die durch den Rückstoß bei Abfeuern des Gra
natwerferrohres sich ergebende Verschiebung unter Dämp
fungswirkung aufgenommen wird. Im vorliegenden Fall ist
der innere Zylindermantel 10 doppelwandig ausgebildet
und weist noch einen zweiten Mantelteil 18 auf, die an
dem unteren Ring 19 mittels Schrauben 20 miteinander fest
verbunden sind. In den Zwischenraum zwischen den beiden
Mänteln 10 und 18 greift eine Führungshülse 21, die an
ihrem oberen Ende mit dem Kopfteil 14 a des Außenmantels 14
des Zylinders durch die Schrauben 22 fest miteinander ver
bunden sind. An dem doppelwandigen inneren Zylindermantel
10, 18 ist ein Ringkolben 24 angeordnet, wobei in dem Zy
linderraum 13 eine Federung 25 gelagert ist, die an dem
unteren Kragen 14 b des Außenmantels 14 ihr festes Wider
lager findet. Der ringförmige Zylinderraum 13 ist mit Öl
gefüllt, wobei der über dem Kolben 24 befindliche Zylin
derraum 26 über die Leitung 27 mit einem Vorratsbehälter
28 in Verbindung steht, in dem ein unter der Wirkung ei
ner Feder 29 stehender Kolben angeordnet ist, so daß Lek
kageöl u.dgl. aus dem Behälter 28 ersetzt werden kann.
Der obere Zylinderraum 26 ist mit dem unteren Zylinder
raum 13 durch eine Drosselbohrung 31 verbunden.
Als Sicherung gegen Verdrehen der sich in Längsachse ver
schiebenden Teile der Rückstoßbremse gegenüber den fest
stehenden Teilen des Zylinders ist der doppelwandige in
nere Zylindermantel 10, 8 an dem unteren Ring 19 mit ei
nem radialen Ansatz 19 a versehen, an dem ein Führungs
stab 33 fest angeordnet ist. Dieser gleitet in einer Boh
rung 34 eines Ansatzes 35 des unteren Kragens 14 b.
Die Rückstoßbremsvorrichtung 7 arbeitet in üblicher Weise.
Beim Abfeuern eines Geschosses, vorzugsweise eines flügel
stabilisierten Geschosses, aus dem Werferrohr 1 wird durch
den in dem Werferrohr erzeugten Rückstoß der doppelwandige
innere Zylindermantel 10, 18, an dem das Werferrohr fest
angeordnet ist, verschoben gegenüber dem feststehenden
äußeren Zylindermantel 14 in Längsrichtung, wobei die
Feder 25 zusammengedrückt wird und das in dem ringförmi
gen Zylinderraum 13 befindliche Öl unter Druck gesetzt
wird und hierbei durch die Drosselbohrung nur langsam
von dem unteren Zylinderraum 13 zu dem oberen Zylinder
raum 26 strömen kann, wodurch zugleich eine Dämpfung er
zielt wird. Sobald die Rückstoßwirkung beendet ist, drückt
die zusammengepreßte Feder 25 den inneren doppelwandigen
Zylindermantel 10, 18 zusammen mit dem Werferrohr 1 wieder
in die Ausgangsstellung zurück.
Fig. 2 veranschaulicht die Anordnung der Wiege 17 zusam
men mit dem Werferrohr 1 und der Rückstoßbremsvorrichtung
7 in einem Leichtfahrzeug 37, das mit Laufrädern 38 aus
gestattet ist, aber auch ein Schwimmfahrzeug sein kann und
den Antrieb durch einen Propeller 39 erhält. Durch die
Vereinigung des Werferrohres mit der Rückstoßbremsvor
richtung ist es ermöglicht, auch Werferrohre für große
Kaliber in verhältnismäßig leichten Fahrzeugen unterbrin
gen zu können.
Claims (8)
1. Granatwerfer mit Werferrohr mit glatter Innenwandung,
bei dem das Laden durch Einstecken des Geschosses von
oben in das Rohr erfolgt, wobei das untere Ende des
Rohres durch eine Kappe geschlossen ist und den Zünd
mechanismus enthält, und mit einer Abstützung zum Hal
ten des Rohres in veränderlicher Schrägstellung, ge
kennzeichnet durch die Vereinigung des mit Abschluß
kappe (3) und in eine Grundplatte einsetzbarem Boden
stück (4) versehenen Werferrohres (1) mit einer in
einer Wiege (17) gelagerten Rückstoßbremsvorrichtung
(7), aus der das Werferrohr (1) zur eigenständigen
Nutzung herausnehmbar angeordnet ist.
2. Granatwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die das Bodenstück (4) aufweisende Abschlußkappe
(3) einen Flansch, Bund od.dgl. (8) besitzt, mittels
dessen das Werferrohr (1) mit der Rückstoßbremsvorrich
tung (7) verspannbar ist.
3. Granatwerfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Überwurfmutter (9) unter den Bund
(8) od.dgl. der Abschlußkappe (3) greift und mit ei
nem verschiebbaren Teil (10) der Rückstoßbremsvorrich
tung (7) verbunden ist.
4. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit dem Werferrohr (1) zu ver
bindende Teil der Rückstoßbremsvorrichtung (7) der Man
tel (10) eines Zylinders (13) ist, an dessen Außenseite
ein Ringkolben (24) angeordnet ist, der mit einer Rück
stoß-Federung (25) zusammenwirkt.
5. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der innere Zylindermantel doppel
wandig (10,18) gestaltet ist, und daß der Zylinderraum
(13) von einem Außenmantel (14) umgeben ist, an dessen
Umfang querstehende Zapfen (15) angeordnet sind, die
von Lagern (16) einer Wiege (17) aufgenommen werden.
6. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Zwischenraum des doppelwan
digen Innenmantels (10,18) eine Führungshülse (21) an
geordnet ist, die an dem feststehenden Außenmantel (14)
des Zylinders (13) befestigt ist.
7. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenmantel (10,18) des Zylin
ders einen radialen Ansatz (19 a) aufweist, an dem ein
längs des Werferrohres (1) verlaufender Führungsstab
(33) angeordnet ist, der von einem Ansatz (35) des fest
stehenden Außenmantels (14) geführt ist.
8. Granatwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zylinderraum (13) der Rückstoß
bremsvorrichtung (7) mit einem Ausgleichbehälter (28)
für das in dem Zylinder befindliche Öl in Verbindung
steht.
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