DE3602949A1

DE3602949A1 - Tele-injektionsgeraet fuer tierherden

Info

Publication number: DE3602949A1
Application number: DE19863602949
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-01-31
Filing date: 1986-01-31
Publication date: 1987-08-06

Description

Zur Fernbehandlung von Tieren mit Injektionsspritzen gibt es bisher als sogenannte "Narkosegewehre" bezeichnete Geräte. In den letzten Jahren hat sich dieser Begriff gewandelt. Dahingehend, daß es mit leichteren Instrumenten heute möglich ist, Tele-Injektionen auch zu anderen Zwecken als nur zur "Narkose" (besser: Immobilisation) zu verabreichen.

Geräte dieser Art sind bislang nur mit einer einzigen oder wenigen Spritzen zu laden. In der Praxis gibt es aber viele Fälle, in denen gleich mehrere scheue Tiere, insbesondere in Herden, tele-injiziert werden sollen. Gewöhnlich schon nach dem ersten oder zweiten Applikationsschuß flüchten aber die Tiere und entziehen sich damit ihrer Behandlung. Es dauert dann meist recht lange, oft Tage, bis sie wieder auf Schußweite herankommen. Es ist deshalb erwünscht, gleich in den ersten Sekunden einer Anwendungsserie möglichst alle geplanten Applikationen anzubringen.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Tele-Injektionsgerät, mit dem es außer dem Einzelschuß möglich ist, auch mehrere Schüsse sekundenschnell nacheinander abzugeben und sogar (z. B. in Fällen höherer Dosierung) zwei oder drei Geschosse gleichzeitig zu applizieren.

Eine einfache technische Lösung der Aufgabe schneller Schußfolge kann z. B. schon auf der Anordnung einer drehbaren Magazintrommel, davor einem feststehenden Lauf (ähnlich Trommelrevolver) beruhen. Besser ist jedoch die Anordnung einer "Lauftrommel" 1) mit mehreren Läufen. Denkbar ist z. B. eine drehbare Lauftrommel mit feststehender Druckzuführung oder umgekehrt.

Der Vergleich der verschiedenen Möglichkeiten hat zu dem Anmeldungsgegenstand mit einer bevorzugten Ausführungsform geführt, die nachfolgend beschrieben wird. Bei ihr ist eine um eine Mittelachse 2) drehbare Lauftrommel mit mehreren Läufen in einen "Verteiler" 3) eingesteckt, der durch wenigstens eine, im Bedarfsfall (durch einfache Umstellung einer "Wählscheibe" 4)) auch durch zwei oder drei Bohrungen hindurch mit einer mit Gasdruck betriebenen Abschußeinheit 5) in Verbindung steht.

Beim Abziehen der Abschußeinheit wird dann ein Lauf, je nach Vorwahl werden auch zwei oder drei der gewählten Läufe abgeschossen. Durch Drehen der Lauftrommel um 60° wird jeweils der nächste Lauf, bei entsprechender Vorwahl (durch Drehen der Wählscheibe) und Drehen der Lauftrommel und 120 oder 180° werden zwei oder drei Läufe gleichzeitig abgeschossen. Die Druckzuführung erfolgt über eine Längsbohrung in der Mittelachse, die über wenigstens eine Bohrung im Mantel 6), über wenigstens eine, in der bevorzugten Ausführungsform mit wenigstens drei exzentrische(n) Bohrung(en) 7) im Verteiler mit der Abschußeinheit in Verbindung steht. Die "Wählscheibe", in der bevorzugten Ausführungsform mit wenigstens drei exzentrischen Bohrungen, ist verstellbar, z. B. durch Schraube(n) 8) oder in der Drehung rastend durch eine entsprechende Ausführungsform, z. B. wie im Längsschnit 8 a) dargestellt, mit Achse, Rastkugel(n) oder einrastendem Stift oder Stiften mit dem Verteiler verbunden. Der Verteiler mit Wählscheibe dient gleichzeitig als Führung zum Einstecken und als Lager zum Drehen der Mittelachse. Diese ist in Höhe der inneren Ausdrehung 9) im Verteiler mündungsseitig dieser Bohrung im Mantel dicht abgeschlossen. Wird die Wählscheibe so gegenüber dem Verteiler verdreht, daß keine der Bohrungen mehr durchgeht ("0"), so ist nach Entfernung ihrer Abdichtung auch die Mittelachse als Lauf benutzbar. Wegen ihrer Stabilität und Länge, ferner wegen des geraden Gasdruckeintritts, ist die Mittelachse besonders als Einzellauf geeignet. Ein hier montierter Einstecklauf mit Endverschlüssen ist deshalb als Abdichtung, gleichzeitig als Sonderlauf für kleine Spritzen, besonders geeignet. Vorzugsweise sind in der Lauftrommel der bevorzugten Ausführungsform 7 gleiche Rohre, jedoch mit Überlänge des Mittelrohres, zu einem Rohrbündel zusammengefaßt. Der zur Abdichtung beim Schießen erforderliche Anpressdruck wird "automatisch" durch das "In die Schulter einziehen" der Lauftrommel erzeugt. Eine Raste, z. B. eine Klammer aus Federstahlband 10), sorgt für die richtige Winkeleinstellung von jeweils 60° beim Drehen von Hand. Ein Haltering 11) ist in einen Ringabschnitt 12) mit Nut einschiebbar und dient der Stabilisierung des Systems. Hinter dem feststehenden Verteiler kann eine weitere Raste, z. B. aus Federstrahldraht, angeordnet sein. Derart, daß sie in eine korrespondierende Ausdrehung an der hinter dem Verteiler etwas überstehenden Mittelachse eingreift und damit die Lauftrommel drehbar fixiert.

Als Druckerzeuger für die Abschußeinheit dienen bevorzugt kleine Treibgaskartuschen 13), z. B. mit CO₂, die in einen Druckregler 14) eingeschraubt werden. Seitlich am Regler, mit Skala zum Schützen, ist ein Manometer 15) angeordnet, der jederzeit das Ablesen des jeweiligen Druckes gestattet. Bei Bedarf läßt sich so der Druck erhöhen oder vermindern. Ein Leerwerden der Kartusche zeigt der Manometer sofort an, sodaß Fehlschüsse infolge verminderten Druckes verhindert werden.

Lauftrommel oder Verteiler können Patronenlager aufweisen. Werden Heißgase zum Abschießen verwendet, so können durch Zusatzeinrichtungen mit Schlagbolzen Platzpatronen in diesen Patronenlagern oder in gesonderten Abschußeinheiten gezündet werden.

Die Erfindung ermöglicht, mehrere, im Druck regelbare Schüsse in kurzer Folge abzugeben, mehrere Geschosse gleichzeitig zu verschießen, in der Tiermedizin kleine Tierherden durch Tele-Injektion zu behandeln.

Claims

1.) Tele-Injektionsgerät für Tierherden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lauftrommel mit wenigstens 6 Läufen angeordnet ist.

2.) Tele-Injektionsgerät nach Anspruch 1, durch Anordnung eines Verteilers mit Mittelbohrung und mit wenigstens einer weiteren, exzentrischen Bohrung gekennzeichnet.

3.) Tele-Injektionsgerät nach Anspruch 1, durch Anordnung eines Verteilers mit Mittelbohrung und mit wenigstens 3 weiteren, exzentrischen Bohrungen gekennzeichnet.

4.) Tele-Injektionsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteiler fest, die Lauftrommel drehbar angeordnet ist.

5.) Tele-Injektionsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, durch eine feste Lauftrommel und einen drehbaren Verteiler gekennzeichnet.

6.) Tele-Injektionsgerät nach den Ansprüchen 1 und 3 bis 5, durch Anordnung einer verstellbaren Wählscheibe mit wenigstens 3 exzentrischen Bohrungen gekennzeichnet.

7.) Tele-Injektionsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauftrommel eine feste, auf der Ladeseite überstehende Mittelachse aufweist.

8.) Tele-Injektionsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 7, durch Anordnung eines Druckbehälters mit Regler und Manometer gekennzeichnet.

9.) Tele-Injektionsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachse als Lauf ausgebildet ist.

10.) Tele-Injektionsgerät nach Anspruch 9, durch einen verschlossenen Einstecklauf als Abdichtung der Mittelachse gekennzeichnet.

11.) Tele-Injektionsgerät nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Lauftrommel oder Verteiler Patronenlager und/oder Gasdruckdämpfer mit Querschnittsverengung aufweisen.