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Einrichtung zur Entlastung von Webstühlen mit Stecher während des
Schützenschlages. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Entlastung von Webstühlen
mit Stecher während des Schützenschlages, d. h. solche mechanische Webstühle, mit
Stecher und einer Vorrichtung, die mechanisch vom Hauptantrieb des Stuhles gesteuert,
die Stecher durch Vermittlung des ordnungsgemäß in den Kasten eingelaufenen Schützens
ausschalten. Im besonderen hat sie eine derartige Ausbildung der Einrichtung zum
Gegenstand, daß möglichst wenig Teile von möglichst kleinen Abmessungen verwendet
werden, um an Material und Arbeit bei der Herstellung der Stühle sowie an Kraftbedarf
für den Betrieb derselben zu sparen und die Einstellung für möglichst genaues störungsfreies
Arbeiten auch bei wesentlich schnellerem Gang des Stuhles als bisher möglich, zu
erreichen.
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Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
an einem rechtsseitigen Schützenkasten in Abb. I in Vorderansicht und in Abb. 2
in einem senkrechten Querschnitt durch den Kasten, nach der Linie B-B der Abb. I
veranschaulicht, während Abb.3 eine Draufsicht auf den vorderen Teil des Kastens
gemäß Abb. I zeigt. Dabei sind die Muttern zum Befestigen .der Kastenvorderwand
weggenommen gedacht.
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Die Einrichtung gemäß der Zeichnung ist bezüglich des Schützenkastens
ähnlich der im Hauptpatent. Jedoch ist die Kastenvorderwand 5 des auf dem Ladenklotz
i mit Abdeckung 2 (Kastenboden) und Rückwand 6 gebildeten Kastens nicht mehr schwenkbar,
sonclern in der früher üblichen Weise fest, je nach der Schützenbreite einstellbar
angeordnet und nur mit einer wagrechten Querbohrung unterhalb der innen liegenden
Rille für den Schußfaden versehen. Durch diese Bohrung greift ein in einem Bügel
32 am Ladenklotz i geführter Bolzen 31 ein, der sich mit dem vorderen Ende gegen
einen Winkelanschlag 33 stützt. Dieser ist in einem Längsschlitz 16 im Kopf des
Hebels 15 mittels Schraube 34 einstellbar befestigt, entsprechend wie der Schwenkzapfen
für die Zugstange gemäß dem Hauptpatente.
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Der Hebel 15 ist auf einer Welle 17_ befestigt und mittels derselben
unten am Ladenklotz
schwenkbar gelagert. Er steht mit der Welle
unter der Wirkung einer Feder 24, die an einem auf der Welle I7 ebenfalls festsitzenden
Hebel 23 angreift. Die Feder ist andererseits an einem im Lager 26 schwenkbaren
Hebel 25 angelenkt, der sich mit einer Gleitrolle 27 gegen eine Nockenscheibe auf
der Hauptweile des Stuhles legt. Statt der Hauptwelle kann auch eine mit doppelter
Drehzahl umlaufende Welle 28 des Stuhles für die Nokkenscheibe 29 gewählt werden.
Diese kann auf der Welle sehr genau so eingestellt und die Breite ihrer Nocken derart
gewählt werden, daß der günstigste Zeitpunkt zum Ausschalten der Stechersperrung
durch Druck auf die Zunge 7 und den Hebel 8 auf der Welle Io der Stecher 9 und die
kürzest mögliche Dauer für diese Einwirkung erreicht werden.
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Das rückwärtige Ende des Bolzens 3I legt sich gegen eine Blattfeder
3o, die entsprechend der Innenseite der Vorderwand 5 gekrümmt, mit dem auswärtigen
(rechten) Ende an 5 befestigt und derart gestaltet ist, daß sie sich mit Druck gegen
die Wand 5 legt. Über den größten Teil ihrer Länge, soweit sie mit dem Schützen
in Berührung kommen kann, ist in die Innenseite der Feder eine Rille 3oa gedrückt
für den Schußfaden, während sich der nach vorn durchgedrückte Teil der Feder in
die Schußfadenrille der Wand 5 legt. An die Stelle der beweglichen Wand gemäß dem
Hauptpatent ist somit die Blattfeder 3o getreten. Der Schützen wird auf ihr mit
einer möglichst langen und breiten Fläche auf der Vorderseite gedrückt, so daß er
sich möglichst wenig abnützt.
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Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist entsprechend wie die im
Hauptpatent angegebene und aus Vorstehendem ohne weiteres ersichtlich. Sie läßt
sich nur infolge der genauen Einstellmöglichkeit der Nockenscheiben und genauen
Breitenabmessung der Nocken der Scheibe z9 wesentlich betriebssicherer und die Einstellung
der Stühle in möglichst leichtem Gang bedeutend bequemer gestalten, so daß auch
weniger geübte Meister oder Weber diese Einstellung richtig vornehmen können und
ein erheblich schnellerer Gang des Webstuhles ermöglicht ist.
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Anstatt auf einer Seite des Webstuhles kann der Antrieb der Steuerung
der Stecherausschaltung in der Mitte des Stuhles angeordnet werden.
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Ferner kann man anstatt einer durchgehenden Welle 17 und einer Nockenscheibe
29 mit Antrieb (Hebel 25, Feder 24 und Hebel 23) für die Welle I7 auf einer Seite
des Webstuhles für einen jeden Schützenkasten eine kurze Welle 17 des Hebels 23,
eine Welle 24 und Hebel 25 sowie Nockenscheibe 29 auf der entsprechenden Seite der
Hauptwelle vorsehen, so daß jeder Stößel 3I nur dann bewegt wird, wenn in dem zugehörigen
Schützenkasten ein Schützen ordnungsgemäß eingelaufen ist, anstatt immer für beide
Seiten gleichzeitig, wie bei der gezeichneten Ausführung.
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Weiter ist es möglich, die Feder 3o ganz Wegzulassen und den in den
Kasten eingreifenden Teil des Stößels 3I genügend abzurunden, oder mit einer Verbreiterung,
gegebenenfalls auch mit Lederpolsterung o. dgl. derart auszurüsten, daß er den Schützen
nicht verletzen kann. Die Gefahr hierfür ist an sich nicht groß, da gemäß der Erfindung
der Schützen nur auf dem letzten kurzen Endweg im Kasten oder auch erst unmittelbar
beim Stehenbleiben in demselben mittels der genau einzustellenden Steuerung gedrückt
wird. An Stelle der Feder 30 wird in diesem Falle etwa eine um den Stößel
31 gewundene Feder verwendet, die mit dem einen Ende am Stößel 31 und mit dem andern
am Bügel 32 angreift.