DE35924C - Apparat zur kontinuirlichen Erzeugung von Leucht- und Heizgas auf kaltem Wege - Google Patents
Apparat zur kontinuirlichen Erzeugung von Leucht- und Heizgas auf kaltem WegeInfo
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Classifications
-
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- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J1/00—Production of fuel gases by carburetting air or other gases without pyrolysis
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der den Gegenstand des Patentes bildende Apparat hat den Zweck, atmosphärische Luft
oder indifferente Gase auf kaltem Wege mit Dämpfen von flüchtigen Kohlenwasserstoffen,
Aether, Alkohol etc. zu sättigen, so dafs die Luft oder die indifferenten Gase zu Trägern
einer grofsen Menge kohlenstoffreicher Stoffpartikelchen, also in ein brennbares, gasförmiges
Gemenge verwandelt werden. Es geschieht dies bekanntlich in der Weise, dafs man einen Strom von Luft oder einem indifferenten
Gase auf möglichst langem Wege mit verdunstenden Flüssigkeitsoberflächen in Contact erhält; auf diese Weise wirkt auch
der in Rede stehende Apparat, doch besitzt er die Eigenthümlichkeit, dafs die Bildung des
Luft- oder Gasstromes und der Ersatz der verdunsteten Flüssigkeit sich innerhalb gewisser
Grenzen automatisch vollziehen, so dafs die Function des Apparates eine continuirliche
wird.
Beiliegende Zeichnung stellt einen der Erfindung gemäfs . eingerichteten Apparat zum
Carburiren von Luft auf kaltem Wege in Fig. ι im Verticalschnitt dar; Fig. 2 ist ein
Horizontalschnitt des eigentlichen Carburators.
Der continuirliche Strom comprimirter Luft wird durch den auf der linken Seite der Fig. 1
dargestellten Compressor I geliefert. Derselbe besteht aus einem Behälter a, welcher zwei
durch ein unbewegliches, glockenförmiges Diaphragma b getrennte, concentrisch gestellte
und entsprechend geführte Glocken c und d enthält. Die äufsere Glocke c besitzt oben
ein sich nach innen öffnendes Ventil C1 und
ihr innerer Hohlraum communicirt mittelst eines durch den Behälterboden geführten
Rohres e mit dem Innenraum der kleineren, vom Diaphragma b umschlossenen inneren
Glocke d\ das innerhalb der Glocke d befindliche Ende des Rohres e ist mit einem sich in
die Glocke hinein öffnenden Ventil dx versehen, Behälter α von oben und Diaphragma b
durch das von seinem Boden abgehende, entsprechend hoch nach oben gebogene Rohr b,
welches einen Wasserstandszeiger b.2 trägt, werden so weit mit Wasser gefüllt, dafs die
Enden des Rohres e noch über dem Wasserspiegel stehen; zum Ablassen des Wassers
dienen die mit Hähnen versehenen Rohre a3i>3.
Damit beim Füllen und Ablassen des Wassers und beim Bewegen der Glocke d die Luft aus
dem vom Diaphragma b umschlossenen Raum entweichen oder in denselben einströmen könne,
ist dieser Raum durch ein nicht ganz bis an sein oberes Ende reichendes Rohr bi mit der
äufseren Luft in Verbindung. Von Glocke d geht oberhalb des Wasserspiegels ein Rohr f
ab, welches zum Carburator II führt und durch Hähne fY f2 abgesperrt werden kann.
Wird die äufsere Glocke c gehoben, so öffnet sich ihr Ventil c und es tritt Luft ein;
beim folgenden Sinken der Glocke infolge Einwirkung einer entsprechenden Belastung
wird diese Luft comprimirt und tritt durch Rohr e und Ventil dx in Glocke d, welche,
wenn die Hähne fx f^ geschlossen sind, bis an
den Deckel des Diaphragmas b gehoben wird. Die Gewichte beider Glocken sind im Verhältnifs
ihrer Querschnitte so regulirt, dafs sie einander wechselseitig ausbalanciren. Wird
dann Hahn fx oder f2 geöffnet, so strömt
unter Einwirkung des von Glocke d ausgeübten Druckes Luft durch Rohr f in den
Carburator II, und infolge der dadurch veranlafsten Verminderung der Luftspannüng sinkt
Glocke d, öffnet sich aber auch Ventil d1,
Glocke d steigt also wieder in ihre höchste Stellung, und so geht es fort, bis Glocke c
ganz gesunken ist, worauf auch Glocke d continuirlich sinkt.
Da das Sinken dieser Glocke je nach der Flammenzahl oder Gröfse des Motors Y2 bis
2 Stunden ■ dauert, kann in dieser Zeit die Glocke c ungehindert gehoben werden, ohne
auf den Druck in der Gasleitung einzuwirken. Nachdem die Glocke c gehoben ist, beginnt
das Spiel von neuem. Auf diese Weise bleibt der Druck im Rohr f constant. Zum Heben
der Glocke c ist in Fig. ι ein an der Glocke befestigtes, über Rollen laufendes und sich auf
eine Trommel mit Vorgelegsantrieb aufwickeln-· des Seil dargestellt. Steht aber eine Druckwasserleitung
zur Verfügung, so verwendet man dieselbe in der Weise zum Heben der Glocke, dafs dieselbe in ihrer tiefsten Stellung
einen Hahn dieser Leitung öffnet, aus welchem nun Wasser in einen Cylinder strömen kann,
um dort einen Kolben zu heben. Der Kolben ist durch einen geeigneten Mechanismus mit
der Glocke c verbunden, so dafs er sie hebt, und die in der höchsten Stellung anlangende
Glocke schliefst den erwähnten Hahn, welcher, als Dreiweghahn hergestellt, das Druckwasser
wieder austreten läfst.
Durch Rohr f und Hahn /λ gelangt der
Luftstrom in den Carburator II. Derselbe besteht aus drei über einander angeordneten,
durch Rohre mit einander communicirenden Kammern g hj. In die oberste Kammer fliefst
durch das mit einem Trichter versehene Rohr g{ sammt Hahn g2 der flüchtige Kohlenwasserstoff
zu, gelangt von dort durch Rohr gA
in den mittleren Behälter h und von dort endlich durch Rohr Ix1 in das unterste Reservoir
j; um beim Füllen der durch die Flüssigkeit verdrängten Luft einen Austritt zu gestatten,
reicht vom Behälter h ein Rohr gt in
den Behälter g bis nahe an die obere Wand desselben, wobei der Flüssigkeitsstandanzeiger gerkennen
läfst, wann der Flüssigkeitsspiegel das Niveau der oberen Oeffnung von Rohr g4 erreicht
hat, worauf Hahn g2 geschlossen wird.
Behälter h ist durch eine gewisse Anzahl (sechs bis zehn und mehr) von Querwänden /i,
in Abtheilungen getheilt, welche durch Ueberfallrohre hs mit einander communiciren und
durch abwechselnd von rechts nach links nicht ganz an die gegenüberliegende Wand reichende
verticale Wände /?4, Fig. 2, getheilt sind, die zusammen einen Mäanderkanal bilden; die
Ueberfallrohre /?3 sind abwechselnd rechts und links angeordnet. Das oben erwähnte Verbindungsrohr
/2, nach dem untersten Reservoir j bildet eine Fortsetzung des Ueberfallrohres
/;3 in der untersten Abtheilung des Behälters
h. Jede Abtheilung besitzt endlich auch einen Ablafshahn /i5, und die Wände hi
haben unten Ausschnitte Zz6, durch welche das
Abfliefsen der Flüssigkeit erleichtert wird.
Reservoir j steht mittelst des durch ein Ventil j\ verschlossenen Rohres j2 mit der
oberen Kammer g in Verbindung. Sobald die Flüssigkeit in j ein bestimmtes, am Flüssigkeitsstandanzeiger
j3 erkennbares Niveau erreicht hat, hebt der Schwimmer ji mittelst der
Hebel _/5 und J6 das Ventil j\ und die durch
den Rohrstrang mit Hahn ft in die unterste
Abtheilung von Behälter h getretene gespannte Luft, welche aufser durch Rohr Zi1 noch durch
ein über das Flüssigkeitsniveau reichendes Rohr h7 in das Reservoir j treten kann, preist
die Flüssigkeit dann so lange durch Rohr j2 in die Kammer g, bis Ventil J1 wieder durch
den Schwimmer jt geschlossen wird. Die kurze Welle des Hebels js reicht durch eine
Stopfbüchse aus dem Behälter j hinaus und trägt dort an kurzen Kurbeln nach den
Hähnen gi g2.ge in den Rohren gig1 und g3
reichende Zugstangen, welche in der Zeichnung nicht dargestellt sind; so oft Ventil J1
sich öffnet, schliefsen sich die Hähne gt und g6
und öffnet sich g2, und umgekehrt.
Die mit Dämpfen gesättigte Luft tritt durch Rohr k mit Hahn Zc1 aus der obersten Abtheilung
des Behälters /2, und um dem erzeugten Gase allenfalls die zu vollständigerer
Verbrennung erforderliche Sauerstoffmenge zuführen zu können, ist der den Hahn f% enthaltene
Zweig des vom Luftcompressor kommenden Rohres mit Rohr k verbunden.
Dient das erzeugte Gas zum Betriebe eines Gasmotors, so wird durch denselben eine
kleine Pumpe in Gang gesetzt, welche die Flüssigkeit beständig aus dem Behälter j in
jenen von g hinaufpumpt; Schwimmer J4, Hebel J5 und J6 und Ventil J1 werden dann
überflüssig.
Je nachdem man den Carburator mit Alkohol, Aether etc. füllt, mufs bei Anwendung
zum Betrieb von Motoren das Gemisch der zur Explosion nöthigen Luft mit dem erzeugten
Luftgas in einem gewissen Verhältnifs stehen, zu welchem Behufe die Schieberstellung
des Gasmotors entsprechend geändert werden mufs, und das Luftgasrohr des Gasmotors
mufs einen Regulirhahn erhalten.
Es ist selbstverständlich, dafs die beschriebene Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftstromes
von constanter Spannung auch durch irgend einen Ventilator bekannter Construction
ersetzt werden kann.
Claims (4)
- Pa ten τ-Ansprüche:ι . Ein Carburator zur Erzeugung von Leücht- und Heizgas auf kaltem Wege, bestehend aus einem durch Böden h.2 mit abwechselnd rechts und links angebrachten Ueberfallrohren Vi3 in mehrere Abtheilungen mit unvollständigen Verticalscheidewänden Zj4 getheilten Behälter h, welchem von oben durch Hahn gß eine kohlenstoffreiche, flüchtige Flüssigkeit und von unten durch Hahn f^ comprimirte Luft zuströmt, während oben durch Rohr k die mit Dämpfen gesättigte Luft und unten durch Rohr Zi1 die überschüssige Flüssigkeit austritt, wobei letztere in der Weise wieder nach oben geschafft wird, dafs Rohr H1 in einen Behälter j mündet, der durch ein mittelst eines Schwimmers ji und eingeschalteten Hebelsystems zu öffnendes und schliefsendes Ventil j\ und durch ein Rohr J2 mit dem Obertheil communicirt.
- 2. Bei dem unter i. definirten Apparate die Verbindung der durch eine Stopfbüchse herausreichenden Welle eines der Hebel zwischen Schwimmer ji und Ventil J1 mittelst einer Kurbel und eines Gelenkstückes mit Hahn g6, so dafs dieser beim Oeffnen des Ventils sich schliefst, und umgekehrt.
- 3. Bei dem unter 1. definirten Apparate eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftstromes von constantem Druck, bestehend aus zwei in Wasser tauchenden Glocken c und d, welche pro Flächeneinheit ihres lichten Querschnittes gleiches Gewicht besitzen und deren Innenräume durch ein von unten eintretendes Rohr e communiciren, wobei Glocke c ein nach innen sich öffnendes Ventil C1, das Rohrende in Glocke d, deren Aufwärtsbewegung ein Anschlag begrenzt, ein in die Glocke sich öffnendes Ventil d1 und Glocke d ein Ausströmungsrohr f besitzt.
- 4. Bei der unter 3. definirten Vorrichtung die concentrische Anordnung der durch ein■ glockenförmiges Diaphragma b getrennten, von einem gemeinschaftlichen Behälter a umschlossenen Glocke c und d.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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