DE358080C

DE358080C - Mit Hauptstrom- und Nebenschlusswicklung versehene Andrehdynamo fuer Verbrennungskraftmaschinen

Info

Publication number: DE358080C
Application number: DED38037D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1920-02-11
Filing date: 1920-07-23
Publication date: 1922-09-06

Description

Mit Hauptstrom- und Nebenschlußwicklung versehene Andrehdynamo für Verbrennungskraftmaschinen. Bei Kraftwagen und Flugzeugen verwendet man häufig sogenannte Andrehdynamos, das sind Gleichstrommaschinen, die zuerst aus einer Akkumulatorenbatterie gespeist, zum Andrehen der Verbrennungskraftmaschine dienen, und nachher von dieser als Stromerzeuger betrieben, den Strom für Beleuchtung, Heizung usw. liefern. Solche Maschinen sind in bekannter Weise mit Hauptstrom-und Nebenschlußwicklung versehen.
Beim Anlassen wirkt die Hauptstromwicklung gleichsinnig mit der Nebenschlußwicklung, wenn die Dynamo aber als Stromerzeuger arbeitet, wirkt die Hauptstromwicklung der Nebenschlußwicklung entweder entgegen oder sie wird abgeschaltet. Um e:n kleines .Gewicht der Maschinen zu erzielen, werden- sie durchweg mehrpolig gebaut.
Diese Ausführungsformen haben nun den Nachteil, daß erstens bei ungleichen Uebergangswiderständen von den Bürsten zum Stromwender beträchtliche, die Kohlen zerstörende Überbeanspruchungen während des Anlassens auftreten können, und zweitens infolge der gegenkompoundierenden Hauptstromwicklüng die Dynamo erst bei einer verhältnismäßig hohen Drehzahl fähig ist, die volle Leistung abzugeben. ' Die erwähnten Mängel beseitigt die Erfindung.
In den Abb. z, 2 und 3 bezeichnet r den Anker, 2 die Plusbürsten, 3 die Minusbürsten, q. die Hauptstromwicklung, 5 die Nebenschlußwicklung der Andrehdynarno.
Von der Klemme 6, die mit einer Bürste bzw. einer Bürstenreihe :2 verbunden ist; erfolgt die Ableitung des Dynamostromes, während zur Klemme j die Zuleitung des Anlaßstromes führt, den z. B. eine Akkumulatorenbatterie liefert. Die Zahl der Magnetspulen der Hauptstromwicklung ist mindestens gleich der Polpaarzahl oder gleich einem ganzzahligen Mehrfachen derselben. Die Hauptstromspulen sind symmetrisch auf die Magnetkerne der mehrpoligen Maschine verteilt und derart geschaltet, daß beim Anlassen mindestens so viele Stromzweige gebildet werden, als die Maschine gleichnamigeBürsten bzw. Bürstenreihen hat, und daß die vom Teil-Strome des Anlaßstromes durchflossenen Hauptstromspulen gleichsinnig mit den auf denselben Magnetkernen sitzenden Spulen der N ebenschlußwicklung wirken.
In den Abb. i und 2 ist die Nebenschlußwicklung der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet.
Abb. i stellt den Stromverlauf einer vierpoligen, Abb. 2 den einer sechspoligen Maschine und Abb. 3 -die Stromrichtung und die Schaltung einer vierpoligen Maschine dar. Die Richtung des Stromes ist durch Pfeile angegeben, und zwar hat der einfache Pfeil Bezug auf die Stromrichtung in den Leitern der Spulen bei Stromerzeugung, der Kreispfeil dagegen Bezug auf die Stromrichtung beim Anlassen. Die Minusbürsten sind mit dem Rahmen des Fahr- oder Flugzeuges verbunden.
Wie aus den Abb. 1, 2 und 3 hervorgeht, sind die Hauptstromspulen 4 an :die gleichnamigen Bürsten 2, und zwar an die Plusbürsten angeschlossen. Aus dem Stromverlauf der Abb. i und 3 ergibt sich eine Hintereinanderschaltung der Hauptstromspulen bei stromerzeugender Maschine und eine Parallelschaltung der Hauptstromspulen bei stromempfangender Maschine.
Im letzteren Betriebszustande wirken die Amperewindungen der Hauptstromspulen im gleichen Sinne wie die der Nebenschlußwick-Jung und erzeugen mit den Amperewindungen der Nebenschlußwicklung zusammen :das magnetische Feld. Die in den parallel geschalteten Stromzweigen befindlichen Widerstände der Hauptstromspulen (oder richtiger gesagt der Teilstromspulen) sind mit den Übergangswiderständen der Bürsten hintereinander geschaltet. Infolge der Zusatzwiderstände der Hauptstromspulen wird die Stromverteilung auf die parallel geschalteten -Stromzweige eine gleichförmigere, als wenn keine Zusatzwiderstände vorhanden wären. Die Gefahr einer Überbeanspruchung des Kohlenmaterials ist somit in der Anlaßperiode wesentlich verringert.
Im ersteren Betriebszustande, d. h. wenn die Maschine Strom erzeugt, wirken de Arnperewindung en der Hauptstromspulen_ einander entgegen. Sie beeinflussen also das von den Amperewindungen der Nebenschlußwicklung erzeugte Feld dann nicht, wenn im Stromzweig die diametral gelegenen Hauptstromspulen entsprechend der Abb.3 hintereinander geschaltet sind.
Dagegen treten Unsymmetrien im Feld der Maschine auf; wenn nebeneinanderliegende Hauptstromspulen hintereinander geschaltet würden.
Aus den Abb. 1, 2 und 3 ist ersichtlich, daß nur im Pluspol der Bürsten zusätzliche Zweigwiderstände vorhanden sind. Es können aber auch in den Minusbürstenzweigen Ohmsche Widerstände angeordnet sein. Dies wird jedoch nicht als nötig erachtet, da in Bezug auf Bürstenabnutzung die Plusbürsten gegen eine Überbeanspruchung geschützt werden müssen, weil an diesen infolge elektrolytischer Vorgänge die Gefahr einer starken Bürstenabnutzung bei unzulässiger hoher Überbeanspruchung der Kohlen besteht.
Aus dem Schema Abb. 2 geht 'hervor, daB auch bei sechspoliger Ausführung der Maschine, wenn sie Strom erzeugt, die Amperewindungen der Hauptstromspulen in ihrer Gesamtwirkung auf das Feld einander aufheben -und die Dynamo als reine NebenschluB-maschine arbeitet.

Claims

PATE, NT-ANsPRÜcHE: i. Mit einer Verbrennungskraftmaschine gekuppelte und mit einer Akkumulatoren Batterie zusammenarbeitende, mehrpolige Dynamomaschine mit Hauptstrom- und Nebenschlußwicklung; die zum Andrehen der Verbrennungskraftmaschine sowie zur Lieferung von Strom für Beleuchtung, Heizung usw. dient, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstromspulen bzw. Teilstromzweige der Hauptstromerregerwick Jung mit j e einem Ende an j e eine Bürste gleicher Polarität angeschlossen, mit ihrem anderen Ende aber zu einem gemeinschaftlichen Knotenpunkt geführt sind, und daß der Hauptstrom bei stromempfangender Maschine jenem Knotenpunkt zugeführt wird, wobei er in bekannterWeise dieWirkung der Nebenschlußwicklung unterstützt, während er bei stromerzeugender Maschine, wobei wegen -der j et7t einander entgegenwirkenden Hauptstromspulen nur die Nebenschlußerregung wirksam ist, von einer der Bürsten gleicher Polarität abgeleitet wird.
2. Ausführungsform nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,- @daß zur Vermeidung von Unsymmetrie im magnetischen Fluß der Maschine immer diametral gelegene Hauptstromspuleri hintereinander geschaltet sind.