-
Einrichtung an Konservengefäßen zur Erkennung der Gefahr des Verderbens
des Inhaltes derselben bei Undichtigkeit des Gefäßverschlusses. Bei der Praxis des
Einweckens von Lebensmitteln entstehen häufig erhebliche Verluste an dem zu konservierenden
Gute dadurch, daß die Verschlüsse der Konservengefäße entweder von vornherein nicht
vollständig dicht halten oder nachträglich undicht werden.
-
Um diesen Übelstand zu bekämpfen, haben Konstrukteure solcher Sterilisierapparate
Sichteinrichtungen für Konservengefäße geschaffen, die dem Beobachter derselben
ein Mittel geben, sich über den Stand des Vakuums im Innern des Gefäßes zu informieren.
Nun haben jedoch alle diese bisher bekannten Sichteinrichtungen den Nachteil, daß
ihre Funktion erst dann ausgelöst wird, wenn das Vakuum im Innern des Gefäßes zumindest
schon vermindert oder ganz zerstört ist.. Es muß bei diesen Einrichtungen also ein
bestimmter Ausgleich in dem Druckunterschied zwischen der Außenluft und dem Glasinnern
stattgefunden haben, damit eine sichtbare Wirkung an der Einrichtung zustande kommt,
d. h. es muß Luft von außen her in das Gefäßinnere schon eingedrungen sein.
Nun ist es Erfahrungstatsache, daß das Undichtwerden eines Dichtungsringes so langsam
vor sich gehen kann - beispielsweise wenn poröse *Dichtungen Verwendung finden
-, daß bis zur Verminderung des Vakuums, auf einen Zustand, wie ihn obenerwähnte
Sichteinrichtungen benötigen, um in Funktion treten zu können, eine größere Zeit
vergehen kann. Diese genügt dann, um durch die mit den Luftteilchen gleichzeitig
eingedrungenen Fäulniserreger den Fäulnisprozeß des eingeweckten Gutes einzuleiten;
also bevor diese Gefahr durch die Sichteinrichtung erkannt werden konnte.
-
Bezüglich der verwendeten Mittel bei der Konstruktion solcher bisher
bekannt gewo.rdener Sichteinrichtungen wird es unangenehm empfunden, daß man sich
hier mehr oder weniger komplizierter Konstruktionselemente - beispielsweise
Ventile u. dgl. -
bedient, welche einerseits den Apparat verteuern und anderseits
immerhin einige Anforderung an deren richtige Bedienung stellen.
-
Die vorliegende Erfindung hat eine Einrichtung an Konservengefäßen
zur Erkennung und Verzögerung der Gefahr des Verderbens des Inhalts derselben bei
Undichtwerden des Gefäßverschlusses zum Gegenstand, bei welcher die oben geschilderten
Nachteile vermieden sind.
-
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform
dieser Einrichtung dargestellt, und zwar zeigt die Abb. i einen senkrechten Schnitt
durch das Gefäß und die- Abb. 2- die Aufsicht desselben.
-
Die Dichtungsfläche a des Gefäßes wird gebildet durch einen Absatz
der Gefäßwand und liegt so viel unter der Gefäßöffnung, daß der Deckel
b mit dem Dichtungsring c vom Gefäßrand überragt wird. Ein zweiter
Deckel
d bildet den Verschluß der Gefäßöffnung. Unmittelbar unterhalb der Dichtungsfläche
a unigibt das Gefäßinnere eine Rinne e von größerer und geringerer Tiefe derart,
daß der größten Tiefe der Rinne diametral gegenüber die geringste Tiefe derselben
liegt. Die punktiert gezeichnete Feder f dient nur während des Einkochens
des zu konservierenden Gutes zum Aufdrücken des Deckels b auf den Dichtungsring
c. Die Aussparung g am Deckel b dient als Angriffsstelle für den Haken
h, um mit dessen Hilfe durch seitliches Hebeln den Deckel b vorn Ge-fäß
abheben zu können.
-
Die Wirkungsweise dieser äußerst einfachen und bequemen Einrichtung
ist folgende: Ist das zu konservierende Gut irr das Gefäßinnere eingebracht (die
Füllung hat nur bis zu der an der Gefäßwand angebrachten Füllmarke züi erfolgen),
so wird der Dichtungsring c und der Deckel b auf das Gefäß aufgelegt, mittels
der Feder f der Deckel b
aufgepreßt und sodann der Gefäßinhalt zum
Kochen gebracht. Nach dein Einkochen des Inhalts bringt man die Rinne e von der
in diese etwa eingedrungenen Flüssigkeit durch Neigen des Gefäßes nach der flachen
Stelle der Rinne e zur Entleerung in das Gefäßinnere und gießt dann über den Deckel
b eine Kontr#l_g-#ssi -eit elswei#.e--Wasse - ___g4 -. - ' - -z)-Wis
zu einer zweiteii Fülimarke am oberen Teil der Gefäßwand. Beim Erkalten des Gefäßes
bildet sich infolge Kondensation ein Vakuum im Gefäß, welches an dem Dichtungsring
c saugend wirkt. Bildet dieser keinen luftdichten Verschluß, so wird die Kontrollflüssigkeit
in die Rinnee eingesaugt werden und hier an der tiefsten Stelle derselben sich ansammeln,
gewissermaßen dort registriert. Durch am Gefäße anzubringende Merkmale kann dieser
Vorgang weiterhin genau und leicht beobachtet werden. Bleibt der Spiegel der Kontrollflüssigkeit
aber auf konstanter Höhe, dringt jene also nicht in die Rinne e ein, so kann man
die Feder f vom Deckel b abheben und den zweiten Deckel
d auflegen, welcher die Aufgabe hat, die Kontrollflüssigkeit vor Verdunstung
und Verschmutzung zu bewahren. Für den Fall nun, daß die Undichtigkeit des Dichtungsringes
c sehr klein ist - beispielsweise wenn die Dichtung porös ist -, wird
die Kontrollflüssigkeit dementsprechend sehr langsam in die Rinne e eingesaugt werden,
wird aber hier genau wie vorbesehrieben, sich an der tiefster Stelle der Rinne ansammeln
und registrierend für den Beobachter dienen. Der Versch-luf bleibt indessen völlig
intakt, solange nicht alle Kontrollflüssigkeit in die Rinne c eingesaugt
ist. Ein Verderben des eingeweckter Gutes kann daher bis zu diesem Zeitpunkt,
da
ja ebensolange keine Luft an den Inhalt de2 Gefäßes eindringen kann, nicht
eingeleitet werden; auch die Kontrollflüssigkeit kanti nicht in das Gefäßinnere
gelangen, weil dies( von der Rinne e aufgefangen wird.
-
Somit gibt diese Einrichtung eine weitgehende Gewähr für de Sicherheit
des eingeweckten Gutes. Es-ist lediglich erforderlich, die Kontrolleinrichtung von
Zeit zu Zeit in Augenschein zu nehmen, um sich von dem Zustand der Dichtung zu überzeugen.
Mar kann selbst dann, wenn ein langsames Eindringen von Kontrollflüssigkeit in die
Rinne t,
beobachtet wird, mit dem Verbrauch des ein-13,eweckten Gutes noch
so lange zögern, biss nahezu alle Kontrollflüssigkeit in die Rinne c eingesaugt
ist, ohne daß dadurch eine Gefahr für ein Verderben des eingeweckten Gutem bestände.
Die Kontrollflüssigkeit bildet bi# zu diesem Zeitpunkt also nebenbei einen zweiten
Schutz.