DE35705C - Verfahren zum Einweben von Perlen in Sammetgewebe, deren Flor aus Polkettenfäden über Ruthen gebildet wird - Google Patents
Verfahren zum Einweben von Perlen in Sammetgewebe, deren Flor aus Polkettenfäden über Ruthen gebildet wirdInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
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- Textile Engineering (AREA)
- Woven Fabrics (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 86: Weberei.
GEBR. BUHLMANN in BERLIN.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. August 1885 ab.
Durch das vorliegende Verfahren können Perlen in Sammet oder sammetartige Gewebe
derartig eingewebt werden, dafs der Flor nicht unterbrochen wird' und die Perle selbst stets
im Sammet liegt. Die Hauptschwierigkeit bei der Herstellung eines solchen Sammetgewebes
besteht darin, die in das Gewebe einpassirten Perlen so hoch über die Schnittruthen zu
halten, dafs beim Arbeiten mit der Lade und nachherigem Schneiden des Poles die Perlen
nicht zwischen die Schnittruthen gelangen können. Entweder entstand in einem solchen
Falle eine sichtbare Lücke in dem Sammet oder die Perlen wurden beim Anziehen der
Lade zerdrückt.
Diese Schwierigkeit wird umgangen durch Einschufs eines elastischen oder zusammendrückbaren
dicken Fadens, auf welchen die Perlen beim Anschlagen und Verweben oben auf zu liegen kommen. Die Elasticität des
Fadens gestattet, die Schnittruthen der betreffenden Stelle dicht auf einander folgen
zu lassen und gleichzeitig die Perlen so hoch zu heben, dafs das Schneiden des Poles ohne
Umstände erfolgen kann.
Auf beiliegender Zeichnung ist die Herstellung eines Gewebes in den verschiedenen nach
einander folgenden Abschnitten schematisch dargestellt.
Die Figuren zeigen Schnitte des Gewebes quer zu den Schufsfäden, welche durch die
Kreise angedeutet sind. Die ausgezogenen Linien zeigen den Verlauf der Perlkette, die
gestrichelten Linien den Verlauf der Pol- und Grundkette. Die Perlkette besteht für sich
allein und ist in keinerlei Verbindung mit den benachbarten Pol- und Grundkettenfäden. Die
Bindung der letzteren kann beliebig sein und ist auch auf der Zeichnung nicht besonders hervorgehoben.
In der Fig. 1 befindet sich die Perlkette A mit den darauf gereihten Perlen α in höchste.r
Erhebung. In die Pol- und Grundkette B ist soeben ein Schufsfäden eingetragen, und die
Stellung ist jetzt so, dafs eine Perle α eingewebt werden kann. Bevor dies geschieht, wird
der eingangs besprochene dicke elastische Faden C, am besten ein Chenillefaden von etwa
3 mm Stärke, eingelegt oder eingeschossen, Fig. i. Mittelst des Perlblattes α1 wird dieser
Faden C dicht an das Gewebe angeschlagen.
Diejenigen Perlkettenfäden, von welchen dem Muster nach eine Perle eingetragen werden
soll, werden nun durch den Harnisch so hoch gehoben, wie dies Fig. 1 zeigt. Die
übrigen, nicht für den betreffenden Schufs in Thätigkeit kommenden Kettenfäden bleiben
liegen.
Alsdann läfst man auf die bekannte Weise eine Perle α auf dem Perlfaden A herabgleiten,
so dafs dieselbe auf dem elastischen Faden C oben aufliegt, Fig. 2. Hierbei hilft die steile
Lage des Perlkettenfadens wesentlich mit, das Herabgleiten der Perle zu unterstützen. Durch
nochmaligen Anschlag des Perlrietes wird Faden C und Perle α dicht an das Gewebe an-
gedrückt. Nunmehr wird die Perlkette gesenkt, ein Schufs eingetragen und in gewöhnlicher
Weise die Bildung des Sammetgewebes fortgesetzt. Es empfiehlt sich, dicht hinter
dem eingetragenen Schufs des Fadens C sogleich die nächste Schnittruthe d einzulegen
und etwa zwei oder mehr Ruthen Sammet zu arbeiten, ehe die nächste Perle eingetragen
wird. Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, dafs die Polbildung ohne Rücksicht auf etwa eingetragene
Perlen nach jedem zweiten Schufs erfolgt, dafs daher das Sammetgewebe keinerlei Unterbrechung erfährt. Durch das Anschlagen
der Sammetschüsse wird der elastische Faden C in eine ovale Form gedrückt, wobei die Perle a
auf den höchsten Punkt des Ovals zu liegen kommt, jedenfalls höher liegt, als die Ruthen d,
so dafs beim nachherigen Schneiden des Sammets die Perle in keiner Weise hindert. Die
Perle kann auch durch den Anschlag der Lade nicht zerdrückt werden und auch nicht zwischen
zwei Schufs in das Gewebe fallen, so dafs eine Unterbrechung des Gewebes· dadurch
herbeigeführt würde.
Nachdem die dicht neben der Perle befindliche Ruthe geschnitten ist, gelingt es leicht,
den elastischen Faden C seitwärts aus dem Gewebe herauszuziehen, so dafs die Perle frei
auf dem Sammet aufliegt. Auch das Herausziehen des Fadens verursacht in dem Gewebe
keinerlei sichtbare Lücken, da derselbe infolge seiner Elasticität sich leicht zusammenprefst.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Das Verfahren, in Sammetgewebe, deren Flor aus Polkettenfäden über Ruthen gebildet wird, Perlen unter Benutzung weich-elastischer Schufsfäden (z. B. Chenillefäden) einzuweben, welche die auf Kettenfäden aufgereihten Perlen zur erforderlichen Höhe über den Sammetflor heben und nachträglich wieder herausgezogen werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE35705C true DE35705C (de) |
Family
ID=311552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT35705D Expired - Lifetime DE35705C (de) | Verfahren zum Einweben von Perlen in Sammetgewebe, deren Flor aus Polkettenfäden über Ruthen gebildet wird |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE35705C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3460245A (en) * | 1965-04-30 | 1969-08-12 | Ibm | Method for wiring ferrite core matrices |
-
0
- DE DENDAT35705D patent/DE35705C/de not_active Expired - Lifetime
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